Probleme mit Remeha eVita Stirling defekt

  • Hallo Zusammen,


    wir haben ein Remeha EVITA 28c im Keller, dieses hat auch ca. 10 Jahre einwandfrei funktioniert und Strom erzeugt. Jetzt ist der Wärmetauscher bzw. der Generator laut Servicetechniker defekt und eine Reperatur seiner Ansicht nach nicht mehr rentabel. Das Gerät verfügt ja neben dem Stirling-Motor über einen "großen" Brenner. Ohne den Stirling läuft nur der "große" Brenner. Gibt es schon Erfahrungen, wie sich der Verbrauch unterscheidet? In der Theorie ist das Gerät im Störungsfall des Stirlings ja eine normale Gastherme. Ist das richtig, oder habe ich hier einen Denkfehler?


    ps: Die Überprüfung des Gasanschlusses + des Geräts ist unauffällig verlaufen, das Gerät ist dicht und es geht kein Gas verloren.


    Danke & Viele Grüße


    Christian

  • Grundsätzlich kann man die eingebaute Gastherme – so lang die Regelung mitmacht – bei einem Defekt des Stirling einfach weiter betreiben, dafür ist sie da. Der Gasverbrauch sollte dabei nicht höher sein als bei einer ganz normalen Gastherme. (Wenn der Stirling endgültig tot ist, könnte es bei so einer Betriebsweise Sinn machen, sich die Einstellwerte anzusehen und ggf. auf einen reinen Gasthermen-Betrieb zu optimieren.)

    Jetzt ist der Wärmetauscher bzw. der Generator laut Servicetechniker defekt

    Das sind zwei völlig verschiedene Bauelemente. Wenn der Generator defekt ist, wäre das der Gastherme egal. Wenn der WT tatsächlich defekt sein sollte (läuft da Wasser raus oder wie?), würde ich von einem dauerhaften Weiterbetrieb des Gerätes (d.h. auch der Gastherme) abraten.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    2 Mal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Neuendorfer: Danke dir für den Tipp, habe ich im Eifer des Gefechts garnicht gefunden. Aber ich bin anscheinend nicht der einzige mit Problemen.

    sailor773 : Ich war leider bei dem Termin in der Arbeit. Der Servicetechniker hat ein Protokoll geschrieben und das an Remeha weitergeleitet. Die Nachfrage, ob wir eine Kopie des Protokolls bekommen könnten wurde verneint. Wir haben auch kein Angebot durch den Werkskundendienst erhalten. Jedeglich eine E-Mail:
    "Die kosten hierfür liegen bei knapp 2000€ nur fürs Material.

    Bei einem 11 Jahre alten Gerät ist dies nach unserem Erachtens zu viel und es bleibt nur noch der

    Tausch gegen ein Neugerät!"


    Dazu noch die Kontaktdaten zur Firma Remeha.


    Auf meine Nachfrage was genau zu tauschen ist, bekam ich dann die folgenden Teile genannt:

    1x Zusatzwärmetauscher

    1x Wartungssatz

    1x Rekuperator


    Bei Technische Fragen wenden Sie sich bitte an die Firma Remeha,

    da uns leider sehr wenige Infos bezüglich dieses Kessels vorliegen.


    Mit der Firma Remeha stehe ich inzwischen in Kontakt.


    In meinem ersten Beitrag habe ich mich leider verschaut, es ist die eVita25S

  • Moin Tilo,


    ich habe gerade in Wikipedia nachgesehen: Ein Rekuperator ist auch eine Art Wärmetauscher. Das mit dem "Generator" war wohl eine Verwechslung.


    Ob sich so eine Reparatur für einen Weiterbetrieb des Stirling lohnt oder nicht, ist Deine Entscheidung. Zu der Frage, ob sich das Gerät als Brennwerttherme noch weiterbetreiben lässt: Wenn die Gastherme als solche noch geht und keine Störung meldet, ist das zunächst mal möglich. Aber offenbar sind hier zwei Elemente des Wärmetauscher-Systems im Eimer. Jetzt kann ich mir nur zwei Arten vorstellen, wie ein Wärmetauscher (der ja weder bewegliche Teile noch Elektronik enthält) kaputt gehen kann:


    a) Undichtigkeit, z.B. durch Korrosion

    b) Verstopfung durch Kalk oder Dreck.


    Bei a) müsste man m.E. das Gerät zeitnah komplett stilllegen, weil aus dem WT entweder Wasser oder Abgas (oder beides) austritt. Vor allem letzteres wäre nicht wirklich gesund.


    Aus meiner Sicht ist b) die wahrscheinlichere Erklärung, das kannst Du aber bei Remeha nachfragen. Der Microgen-Stirling ist extrem empfindlich gegen hartes oder verunreinigtes Wasser. Wenn also bei Dir des öfteren im Heizsystem (vermutlich ohne hydraulische Trennung) hartes Wasser nachgefüllt wurde, oder wenn es sich um ein älteres Haus mit viel Rostschlamm o. dgl. im System handelt, kann es durchaus sein, dass der WT sich über die Jahre zugesetzt hat. Dann stimmt die Wärmeabfuhr des Stirling nicht mehr und irgendwann geht er auf Störung.


    Gasthermen sind gegen so etwas weniger empfindlich, aber man müsste in dem Fall annehmen, dass dieselbe Art von Dreck auch in dem Teil des WT-Systems sitzt, der von der Gastherme genutzt wird. Welche das sind weiß ich nicht, weil ich das Remeha-System nicht kenne: Bei unserem Viessmann-Gerät gibt es für Stirling und Zusatzbrenner nur einen gemeinsamen Wärmetauscher, ein Rekuperator wird in unserer Einzelteilliste nicht aufgeführt. Jedenfalls ist zu vermuten, dass auch das Wärmetauscher-System der Gastherme beeinträchtigt ist. Das kann zu erhöhter Abgastemperatur führen (ab einem gewissen Punkt nicht gut für das Abgassystem) und jedenfalls zu einem schlechteren Wirkungsgrad. Und irgendwann geht dann auch die Gastherme auf Störung, nach Murphy's Gesetz vermutlich an einem Freitag im Dezember zu Beginn der Weihnachtsferien.


    Wenn nicht der Servicetechniker etwas völlig anderes sagt, würde ich Dir also empfehlen, Dich in diesem Sommer in aller Ruhe nach einem neuen Heizsystem umzusehen. Bis dahin kannst Du die Gastherme vermutlich ohne Probleme weiter laufen lassen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Servus Sailor,

    danke dir für deine ausführliche Antwort.

    Die Gatherme läuft im Moment noch ohne Probleme und macht zuverlässig warm. Die Anlage wurde bei der Inbetriebnahme mit speziell gereinigtem Wasser aufgefüllt mit einem großen Außgleichbehälter.. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der TUM durchgeführt und über die ersten Jahre wurden auch intensiv Messwerte gesammelt.

    Nachdem der Systemdruck noch im grünen Bereich liegt, und noch nie nachgefüllt werden musste, tippe ich eher auf b.) eine Verdreckung des "Brauchwasserteils". In der Montageanleitung gibt es wenn ich es richtig verstandne habe, einen Wärmetauscher für die Therme und einen "Zusatzwärmetauscher" für den Stirling.

    Da letzen Monat zufällig der Netzbetreiber die 12 jährige Gasprüfung durchgeführt hat, bin ich mir sicher, das kein Gas Austrit. Der Kaminkehrer hatte auch keine Beantandungen.

    Ein erhöhter CO Gehalt ist ebenfalls nicht feststellbar.

    Dann werde ich die die Antwort von Remeha abwarten, und mich parallel nach einem alternativen Heizsystem umsehen. Vielleicht finde ich auch noch einen ortsansäßigen Installateur der sich an das Gerät traut bzw. Erfahrungen damit hat.


    Viele Grüße


    Christian

  • Ein Rekuperator ist auch eine Art Wärmetauscher. Das mit dem "Generator" war wohl

    Der Sprachgebrauch ist zwar nicht offiziell geregelt, aber man unterscheidet zwischen einem Rekuperator und einem Regenerator.

    Bei Stirling spricht man von einem Regenerator. Vielleicht ist ja der Generator nur durch den Verlust des"Re" entstanden.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.