BHKW oder Brennstoffzelle oder was ganz anderes?

  • Hallo, wir sind bei unserem Haus auf, der suche nach einer neuen Heizung.


    Nachdem wir schon 2-3 Dämmmaßnahmen gemacht haben, würden wir uns nun gerne der Heizung zuwenden.




    Meine Frau ist wegen der Optik gegen Solar oder PV. Vielleicht bekomme ich sie Irgendwann mal überredet.


    Vielleich könnt Ihr uns helfen. Bisher haben wir schon ein Angebot von einem konservativen Heizungsbauer ein Angebot für ein normales Brennwert gerät (rund 9400€) und zusätzlich noch mit Solarthermie (dann ca. 25000€) will die Frau aber nicht, da er mit der anderen Technik noch nicht so viele Berührungspunkte hatte. (Eine Ehrliche aussage)





    Hier unserer Daten:


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: ca. 6.000

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca. 44.000




    Derzeitige Heizung Viessmann Rexola-Triferral 19kW

    Energieträger der Heizung: Gasanschluss

    Alter und Typ der der Heiztechnik: BJ 1999 Heizwerttechnik

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe:

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Bereitung mit Heizung - Viessmann VertiCell 160L BJ 1999

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Ganztags Ist Jemand da

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Noch nicht aber durch KFW Förderung noch vorgeschrieben

    Temperaturen der Heizkreise: 1 HK als es im Feb -15 °C waren lag er max. bei VL76 RL51 °C

    Art der Heizkörper: 4 Räume noch mit Gliederheizkörper(Tausch geplant), Rest mit Plattenheizkörper




    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 236m² 5 Bewohner (2 Erw. 2x Teenager 1x Kleinkind)

    Art und Baujahr der Immobilie: Bungalow 1,3 Geschoss BJ 1958

    Erfolgte Modernisierungen: Hohlraumdämmung, 3 Fachverglasung

    Weitere geplante Modernisierungen: Kellerdeckendämmung, Stärkung der Dachboden Isolierung

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: Jain (Am Heizungskeller: 1x Holzofen EG ohne Wassertasche, 1x Heizung) 4m Weiter ein Ungenutzter

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: Vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: Nein

  • Moin,


    Mit 6.000 kWh Stromverbrauch ist der wirtschaftliche Einsatz eines KWK-Gerätes auf jeden Fall möglich, die Frage ist was für eines.


    Als beste Lösung erscheint aus meiner Sicht eine Brennstoffzelle der 0,75 kW-Klasse wie die Viessmann Vitovalor PT2. Die wäre für den Stromverbrauch knapp bemessen, hätte aber – wenn der alte Kessel sowieso zum Ersatz ansteht – den Vorteil einer eingebauten Gastherme. Bei geschätzten 36.000 kWh Wärmebedarf (Endenergie) könnte eine PT2 bei Euch nach meiner Schätzung auf über 7.000 Betriebsstunden im Jahr kommen und 5.500 kWh Strom erzeugen, von denen rechnerisch ca. 3.700 kWh selbst verbraucht werden können (Autarkie = 62%). Ob sich das rechnet, kann man erst sagen, wenn ein Angebot vorliegt. Du solltest Dir jedenfalls mal von einem für die Vitovalor (oder den Dachs 0.8) zertifizierten Heizungsbauer aus Deiner Region ein Angebot machen lassen. Die Förderung beträgt 40% der Gesamtkosten, gedeckelt auf EUR 11.200.


    Die gute Nachricht für Deine Frau wäre bei dieser Lösung, dass eine Solarthermie-Anlage mit so einer Brennstoffzelle weder technisch kompatibel noch wirtschaftlich zu betreiben wäre. Eine PV-Anlage könnte dagegen Sinn machen, aber wegen der voraussichtlich auch im Sommer möglichen langen Laufzeiten der BZ kann man auch darauf verzichten.


    Die in meinen Augen schlechteren Alternativen wären:

    • eine BlueGen Brennstoffzelle, die ganzjährig durchläuft und gut 13.000 kWh Strom erzeugt. Damit könntest Du rechnerisch 90-95% Eures Strombedarfs decken, müsstest aber weit mehr als die Hälfte der Stromerzeugung ins Netz einspeisen. Die BlueGen ist teurer als die Vitovalor, und außerdem brauchst Du für die ca. 75% des Wärmebedarfs, die von der BG nicht gedeckt werden können, eine zusätzliche Gastherme. Eine BG könnte man grundsätzlich parallel zu einer ST- und/oder PV-Anlage betreiben, aber nichts davon würde in Deinem Fall Sinn machen. Die Förderung beträgt 40% der Gesamtkosten (ohne die Kosten für die Gastherme), gedeckelt auf EUR 15.050.
    • ein konventionelles BHKW wie das NeoTower 2.0. Das könnte bei Deinem Wärmebedarf auf mehr als 5.500 Laufstunden kommen, mehr als 11.000 kWh Strom produzieren und bis zu 90% Autarkie ermöglichen. Anders als die BlueGen könnte ein NeoTower bei Euch den Großteil des Wärmebedarfs decken. Dennoch ist eine zusätzliche Gastherme für die Spitzenlast erforderlich, die aber rechnerisch nur noch ca. 20% des Jahresbedarfs decken müsste. Sofern Eure alte Therme technisch noch einwandfrei in Schuss ist (so dass sie bei der dann stark reduzierten Betriebsweise mindestens noch 10 Jahre läuft), könnte man in diesem Fall überlegen, sie als Spitzenlasttherme stehen zu lassen. Eine ST-Anlage parallel zu betreiben wäre möglich aber sinnlos. Eine PV-Anlage könnte ggf. später hinzu kommen, um im Sommer (wo das BHKW nur wenige Stunden am Tag läuft) für eine bessere Versorgung mit Eigenstrom zu erreichen.

    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin, wir haben uns jetzt mal einige Angebot von Heizungsbauern reingeholt. Oder zumindest versucht.



    Einige haben sich auch nach mehrmaligen Anrufen der Telefonzentraldame nicht zurückgemeldet.

    Andere haben gesagt, Sie haben keine Ahnung davon und wollen da nichts falsch machen.

    Weitere haben dieses Jahr für Sonderprojekte keinen Platz mehr



    Übergeblieben sind 2 lokale Betriebe mit einer Remeha Brennstoffzelle (Gleiche Modell wie Dachs 0.8 nur anders Lackiert)


    Und Thermondo mit der Vivolator


    Da ich lieber einen regionalen Betrieb unterstütze (300m vom Wohnhaus entfernt und mittlerweile die Handynummer vom Chef), der bei seit auch 2 Jahren eine Bluegene BG-15 im Betrieb hat, ist es die Remeha Anlage geworden oder wird es. Die Anträge laufen aktuell und weitere Infos werden kommen.


    Was ich interessant finde, ist, dass Remeha kaum bis gar keine Informationen für Endkunden zugänglich macht und der Telefonische support nur für die Handwerksbetriebe ist und nicht wie auf der Internetseite beschrieben auch für Endkunden. Ich glaube, ich muss da mal vorbei fahren, da sie nur 20 km entfernt sitzen



    Weiter Infos Folgen

  • Da ich lieber einen regionalen Betrieb unterstütze

    Ich glaube Du hast Dich da richtig entschieden. Bin gespannt wie sich das mit dem Remeha-Gerät entwickelt: Hier im Forum haben wir noch kaum was davon gehört, was aber keineswegs ein schlechtes Zeichen sein muss.


    Jedenfalls wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deinem Projekt und hoffe, dass es bald gute Nachrichten von Dir gibt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Installiert Thermondo eigentlich selber? Oder mit Subunternehmern? Kennt einer den Laden?

    Sorry für die späte Antwort,




    Der Projektbegleiter hat mir gesagt, dass sie eigene Teams in den entsprechenden Regionen haben.




    Mit Ökoloco hatte ich auch kontakt, aber das Team bei mir in der Region hat keine Schulung für Brennstoffzellen und deswegen konnten die mir kein Angebot machen.



    Ich hoffe, dass dir meine Antwort weiter hilft.

  • Vielleicht könnt Ihr uns helfen.

    Anbetracht der relativ neuen Tatsache, dass die Netzbetreiber exorbitant die Messstellenkosten erhöht haben / bzw. erhöhen, mir sind Fälle bekannt da sollen ( angeblich ) 100 € für den Einspeisezähler und nochmals 100 € für den Erzeugungszähler verlangt worden sein, würde eine so kleine Eigenerzeugungsanlage keinen Sinn machen. ( Bitte selbst klären = nachfragen )


    In diesem Fall würde ich dann eien Wassertasche und thermische Solaranlage empfehlen. Letztere läßt sich auch Dachintegriert einbauen.

    Allerdings sind mir die Bedenken Deiner Frau unplausibel, heute ist es so dass man sein Umweltinteresse gern zeigt und wer schaut schon auf sein Dach ? Mir gefallen meine Solaranlagen übrigens https://kwk-infozentrum.de/html/sufke.html