EFH BJ 1978 / 23kwp PV vorhanden & Gasbrennwert

  • Hallo Zusammen,


    ich habe 2018 ein EFH (Bungalow) gekauft und damals noch recht naiv einfach Handwerkern vertraut und vieles gemacht, dass wir heute wohl anders machen würden ...


    u.A. haben wir die alte Ölheizung (von 1999) gegen eine Gasheizung getauscht.

    Letztes jahr haben wir uns recht spontan dann auch dazu entschieden, eine PV zu installieren - 23kwp ohne Speicher im ersten Jahr nun knapp über 18.000kwh erzeugt. (in Betrieb 06/2020)


    Insgesamt denken wir immer mal wieder darüber nach, ob eine optimierung der Heizung nicht auch sinnvoll wäre und ohne jetzt alles wieder neu machen zu müssen, wäre die Brennstoffzelle eine Interessante Alternative da diese ja doch gefühlt vorallem in den Monaten laufen würde, wo unsere PV nicht den Bedarf decken kann bzw. auch Nachts dafür sorgen könnte, dass wir kaum mehr Netzbezug haben?


    Hier mal der Fragebogen:


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: (Daten für 2019 vor der PV) 6.000 kwh

    -- 2020 neu: e-Auto dazu, PV Anlage seit 06/2020 in Betrieb, 2. e-Auto in Planung.

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: Gas 2020: 36.000kwh


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Gas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Gasbrennwert aus 2018, Paradigma Modula NT 25kw

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: nein

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: WW Speicher 300L über Gasheizung

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten:

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: ja .. lt. Heizungsbauer (gefühlt würde ich aber sagen, der hat nur die Unterschrift gesetzt ..)

    Temperaturen der Heizkreise: FBH 35°C, Heizkörper 50°C

    Art der Heizkörper: EG FBH + in 4 Räumen zusätzlich Heizkörper, Keller 4 Heizkörper


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: EG ca. 150qm (beheizt), DG (ausgebaut, aber nicht beheizt), Haus ist Teilunterkeller (ca. 100qm) teilweise beheizt.

    Art und Baujahr der Immobilie: Winkelbungalow mit Walmdach, 1978

    Erfolgte Modernisierungen: Zwischensparrendämmung 16cm, Fenster wurden 1985 alle ausgetauscht gegen 3fach verglaste. - Terrassentüren 2019 neu.

    Weitere geplante Modernisierungen: Geschossdecke EG wird nach und nach von unten gedämmt.

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein


    Mich würde interessieren ob die Rahmenbedinungen überhaupt eine weitere Planung sinnvoll erscheinen oder wir das Thema Brennstoffzelle direkt vergessen sollten?


    Vielen Dank & Liebe Grüße

  • Hallo, willkommen im Forum.


    Ja wenn man das alles vorher wüsste was man nachher weiß würde man vieles anders machen =O


    Die Entscheidung zur PV Anlage war goldrichtig, Speicher hast du auf 4 Rädern, das muss reichen.


    Was mir als erstes auffällt, daß du einen außerordentlich hohen Gasverbrauch hast, obwohl schon teilweise

    energetische Sanierung gemacht wurde.

    Dachisolierung mit 16cm ist zwar nicht das allerbeste, aber besser als nichts natürlich.

    Fenster erneuert 1985 ?? Tippfehler ??

    Habt ihr große Glasfronten oder Erker oder sowas ?


    Die Rahmenbedingungen der Heizung mit FBH und den genannten Vorlauftemperaturen wäre alles stimmig.

    Aber habt ihr sicher keinen Heizungspuffer ?

    Wieviel Personen seid ihr im Haushalt ? Ein 300 Liter Warmwasserspeicher ist auch schon nicht zu klein


    Zu deinen Fragen:
    wenn du das Gefühl hast der Heizungsbauer hat Mist gemacht, würde das meine Einschätzung bestätigen daß

    du einen enorm hohen Verbrauch hast, der meiner Meinung nicht zum energetischen Stand des Hauses passt.

    Wie ist denn der Keller gebaut ? Beton ?

    Ist der Keller an den Außenwänden isoliert ? Welche Raumtemperatur habt ihr gefühlt in den nicht geheizten Kellerräumen ?


    Gab es bei deinem Kauf damals schon einen Energieausweis für das Haus ?


    Und abschließend: bevor du dir jetzt Gedanken machst, eine 5 Jahre alte Brennwerttherme rauszuhauen und gegen

    eine BSZ zu ersetzen würde ich davon dringend abraten.

    Du müsstest mit dem vorhandenen Equipment deinen Gasverbrauch fast halbieren können.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Hallo,


    erstmal danke für das Feedback,


    ja dass mit der Heizung irgendwas "nicht passt" habe ich schon mehrmals als Feedback bekommen, leider haben wir bisher die Werte nicht wirklich "verbessern" können, trotz diverser Änderungen an den Einstellungen der Heizung.

    Ich habe deswegen vor knapp einem jahr schon mal angefangen die Gaswerte regelmäßig zu notieren.


    - Juni bis Okt: (FBH & Heizkörper aus) täglicher Verbrauch 1-2cbm Gas (nur WW)

    - In den kalten Monaten liegt der Verbrauch bei ca. 15-20cbm / Tag

    - In den Übergangsmonaten bei 10-15cbm / Tag


    Um mal ein Gefühl für das Objekt zu bekommen, ein paar Bilder zum Haus.




    Nein 1985 war tatsächlich kein Tippfehler, der erste EIgentümer vom Haus hat 1982-85 alle 2fach verglasten Fenster im EG ausgetauscht und dafür 3fach verglaste Mahagoni Fenster mit schwarzer Alu Schale von außen installieren lassen. (die dinger sehen immernoch aus wie neu)


    Das DG ist teilweise ausgebaut (schrägen verkleidet, Laminat Boden drin es wurden auch einzelne Mauern hochgezogen wodurch oberste Geschossdecke von Oben dämmen auch eher schwer klappt)

    Es gab nur einen Bereich im Dach (überm Wohnzimmer) wo noch nichts gemacht wurde, dort konnten wir auf die nackigen Dachziegen schauen ... um zumindest das Dach "anzugleichen" hatten wir hier direkt beim EInzug diesen bereich im gleichen Niveau wie den Rest dämmen lassen. (mittlerweile wäre es wohl schlauer gewesen vor der PV anlage das Dach einfach komplett von außen neu decken und dämmen zu lassen ... )


    Die FBH ist auch von 1978 - dicht ist sie, allerdings entsprechen die Verlegeabstände nicht dem aktuellen Standard und auch soll der Estrich wohl sehr dick drüber sein. (Wir haben im Grundriss die beiden Badezimmer verbunden und dort dadurch auch den alten Estrich rauskloppen lassen + neuen inkl. neuer FBH rein, da ist dem installateur aufgefallen, dass die alte FBH sehr tief sitzt und er dadrunter erstmal ordentlich dämmen konnte)


    Wir sind aktuell nur 2 Personen im Haus.

    haben im Sommer 2020 mal getestet wie das den Gasverbrauch beeinflusst:

    - Wenn Heizung im Sommermodus, und wir einen Tag beide nicht duschen hatten wir immer 0,9 - 1,1 cbm Gasverbrauch.

    - An Tagen wo wir beide geduscht haben lagen wir bei 2,2-2,5 cbm


    Energieausweis gab es ... aber naja ... dort wurde nur Blind 3 Jahre in Folge der gleiche Ölverbrauch eingetragen, kann man wohl nicht so ernst nehmen.

    Wir hatten auch schon einen Energieberater hier, der uns einen ISP erstellen sollte ... naja was soll ich sagen ... er hat nichtmal die Quadratmeter geschweige denn die bisherigen Dämmmaßnahmen korrekt aufgenommen. Auch hörte ich bisher immer nur als Feedback "Fenster von 85 die müssen raus" auf die Info, dass das 3fach verglaste sind, bekommt man als Feedback "das gab es damals noch nicht" ...


    Wir haben uns "leider" auch eine Zirkulationspumpe vom Heizungsbauer aufquatschen lassen .. naja ich saß im Auto bekam den Anruf "wir sollten eine Zirkulationspumpe insalliere, die Leitungslänge ist zu lang" ... so naiv wir wir damals sagen, haben wir zugestimmt und uns erst später informiert, was das eigentlich bedeutet. (nun steht sie auf 2x täglich für 1h aktiviert für die hygiene)



    Das ganze Haus besitzt eine Vollklinker Fassade, (wodurch hier leider auch eine Dämmung eher schlecht umsetztbar ist) Leider auch kein/kaum Luftraum dahinter - teilweise nur 1cm)

    Den Keller haben wir direkt vor Einzug abdichten lassen, Drainage legen lassen + 12cm XPS Dämmung von Außen anbringen ... (wie sinnvoll das war bin ich mir nun auch nicht mehr sicher)


    Im Keller sind eigentlich immer so 17-18°C

    Im EG in den Räumen 20-21°C (mittlerweile steht in jedem Raum ein Thermometer um auch das regelmäßig zu prüfen)


    Da das Dach bisher für uns "die Schwachstelle" war haben wir uns als nächstes Projekt vorgenommen die Decken in alle Räumen im EG abzuhängen und dort dann Dämmung einzubringen bzw. in den Räumen wo die Decken schon abgehängt sind Zellulose einzublasen. Ist in unseren Augen die Variante die am wenigsten Probleme verursacht, so wir aber die Wärme dann doch im EG behalten können anstatt immer das Dach mitzuheizen. (Zwischen EG & Dach ist eine Stahlbetondecke)


    Ich hatte mit Ubakus in der Vergangenheit schonmal rumgespielt und kam da auf einen U-Wert von 0.6 für unsere Außenwände, wenn ich mich gerade nicht ganz irre. Das hat für uns erstmal als begründung gereicht, hier nicht groß was dran zu ändern.

    Kellerdecke zu dämmen wäre ggf. noch eine Variante, die wir in Betracht ziehen würden, wird nur ein wenig knapp bzgl. Deckenhöhe ...

    Wie gut die Fenster wirklich sind, habe ich bisher auch nicht rausfinden können .. wie gesagt, Energieberater war eine Enttäuschung...


    Aber Insgesamt sind wir dann auch am Ende unserer Ideen angelangt - ich war aber auch insgesamt sehr überrascht, wie "dumm" die Heizungen heutzutage noch immer sind und nur über Außentemperatur + festen Werten gesteuert werden .... aber das ist auch ein anderes Thema :)

  • Moin,


    seid Ihr Euch sicher das die BW-Therme auch in BW läuft, nicht das die lediglich eine Wärmeanforderung bekommt und immer volle Pulle rein geht? Die Installation mit einem Wärmeerzeuger + 2 gemischten Kreisen + WarmWasserboiler wäre prädestiniert für so einen Fehler |__|:-)

  • Ok, danke für deine ausführliche Antwort.

    Erstmal noch eine Frage, welches Gas habt ihr ?

    Zustandszahl oder Brennwert sollte auf der Gasrechnung zu finden sein. Ist das Erdgas oder Flüssiggas ?


    Zum Warmwasser Verbrauch von 1-2cbm habe ich das gefunden, scheint plausibel zu sein, wenn ich es auch

    schmerzhaft finde, weil der Wirkungsgrad echt miserabel ist.

    https://www.haustechnikdialog.…0-Ltr-Wasser-zu-erwaermen

    Wird bei dir dank Zirku und vermutlich schlecht isolierter Rohre im Unterputzbereich ähnlich sein.

    Fällt der Warmwasserbedarf überwiegend (90% oder mehr) in einem Raum an, also dem Bad ?

    Dann kann man sich Gedanken machen um die Heizung im Sommer in den Schlafmodus zu schicken.

    Und überhaupt sind 300 Liter für 2 Personen einfach total oversized, da reichen 100 oder 150 Liter auch.

    Selbst ein DLE dürfte da günstiger sein. Eine kleine BWWP zum Beispiel mit 50 Liter Speicher könnte im Frühjahr/Sommer/Herbst

    komplett von der PV Anlage betrieben werden.


    An der Fassade würde ich dann natürlich auch mal nichts ändern.

    Die Terrassenfenster aus 2019 sind die 5 Stück nach Süd ?

    Also auch wenn ich von den Energieberater Fuzzies meistens mangels Wissen auch nicht viel halte,

    aber in dem Fall glaub ich lag er schon nicht ganz falsch. Deine Fenster haben jetzt dann 40. Geburtstag.

    Und selbst wenn es damals schon 3-fach Verglasung gab, kann jetzt aus der Ferne niemand den baulichen

    Zustand der Fenster eruieren. Mit entscheidend bei der Dämmwirkung ist wohl auch die Art der Montage.

    Ob damals schon mit Schäumen gearbeitet wurde oder nicht kann ich nicht beurteilen.

    Auf jeden Fall würde ich hier zuerst ansetzen und einfach mal einen Fensterbauer das ganze anschauen lassen

    und einen Austausch in ernsthafte Erwägung ziehen.


    Den Hinweis von Alikante natürlich auch beachten. Wenn das Gebäude keinen Pufferspeicher hat ?

    Wie ist dann das ganze geregelt ? Gerade noch bei 2 verschiedenen Heizkreisen bzw. Heizkreistemperaturen ?

    Das kommt mir sehr komisch vor.

    Taktet die Heizung sehr stark ? Also sehr häufiges Ein- und Ausschalten ?

    Kommt die Heizung dann überhaupt in den Brennwert Modus wenn Sie immer nach relativ kurzer Zeit wieder abschaltet ?


    Ganz abgesehen davon finde ich diese alten Baupläne per Hand gezeichnet immer wieder geil.

    Das war noch echte Handwerksarbeit.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

    Einmal editiert, zuletzt von remag ()

  • Erstmal noch eine Frage, welches Gas habt ihr ?

    Zustandszahl oder Brennwert sollte auf der Gasrechnung zu finden sein. Ist das Erdgas oder Flüssiggas ?

    Z-Zahl: 0,9599


    Ich hatte die Anzahl der Kesselstarts / Betriebsstunden letztes Jahr mal aufgeschrieben:

    (Heizung Installiert Nov 2018)

    Datum ------------- Anzahl Kesselstarts ------------- Betriebsstunden Kessel ---------- Tage -------- Starts / Tag ----- Dauer pro Start

    01.11.2018 - 0

    27.08.2020 ------- 16085 -------------------------------- 12.274 ---------------------------------- 665---------- 24,18 -------------- 0,76h

    14.05.2021 ------- 20644 -------------------------------- 18.066 ---------------------------------- 260---------- 17,53 -------------- 1,27h


    Hier auch mal der Plan für die Heizungsinstallation. (Der Speicher wurde später gegen einen 300L speicher getauscht, nachdem der 150L defekt geliefert wurde)


    bzgl. BW - ich prüfe das heut abend mal :)


    Vielen Dank bis hierhin schon mal.

  • Puh, du hast mehr Starts als Betriebsstunden ? Das ist ja der Supergau 8|


    Das muss man was machen und zwar dringend.

    Ich frage mich echt wie man so eine Heizung ohne Pufferspeicher aufbauen kann.


    Das Gas ist normales Erdgas, passt.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Moin,


    also mit einer modulierenden Gasbrennwerttherme auf einen Pufferspeicher zu arbeiten wäre kontraproduktiv,das macht man einfach nicht. Die Therme soll genau die erforderliche VL-Temperatur bringen, dazu kann sie das Volumen und/oder die Brennerleistung von30/40% bis 100% variieren.


    Der größere WW-Speicher ist m.M. sogar besser da er a) längere Zusammenhängende Laufzeit generiert und b) mehr Volumen bedeutet weniger Oberfläche also weniger Abstrahlverluste pro Volumeneinheit


    Kommt die Heizung dann überhaupt in den Brennwert Modus wenn Sie immer nach relativ kurzer Zeit wieder abschaltet ?

    Die Frage mußt Du Dir nochmal auf der Zunge zergehen lassen ! Mit längerer Betriebsdauer steigt die RL-Temperatur _()_

    Das Problem bei Paradigma scheint eine schlecht programmierte Regelung zu sein, dazu gibts in diversen Foren viele Beiträge. Die zentrale Steuereinheit muß mindestens zwei Sollwerte 1. für WW und 2. HK-Vorlauf vorgeben können sonst bollert die Therme immer bis zum voreingestellten Sollwert 75°C ?? bei voller Leistung hoch.

    Problematisch ist hier auch die über WT angeschlossene FB-Heizung. Braucht der Sekundärkreis 50/40 beträgt die RL Temperatur im Primärkreis bestenfalls 45°C eher mehr.

    Alles in allem halte ich es für ausgeschlossen das diese Anlage in BW läuft, daher ist der Brennstoffverbrauch sicher 10% zu hoch.