Modernieiserung DHH 140 m2 - Vitovalor wirtschaftlich ?

  • Hallo zusammen,

    eine kurze Vorstellung vorweg: Ich bin Chemiker, technikbegeistert und wohne mit meiner Familie in einer DHH im Raum Düsseldorf.

    Wir sind 2 Erwachsene und 2 Kinder (4 & 8 Jahre).

    Unsere DHH haben wir 2016 gekauft und planen nun weitere Modernisierungsschritte.


    Daten:

    • Baujahr 1978
    • 140 m2 Wohnfläche (inkl ausgebautem DG - zur Zeit als Homeoffice genutzt)
    • 60 m2 Nutzfläche Keller (wird gröstenteils nicht beheizt)
    • Dach und Fassade ungedämmt / bzw. Zustand orig. Baujahr
    • Fenster doppelverglast - orig. Baujahr - sollen in den nächsten Jahren getauscht werden.
    • aktuelle Heizung: Ölheizung, Baujahr 2001; 4000 L Öltank.
    • Insg. 13 Rippenheizkörper aus orig. Baujahr - sollen ebenfalls erneuert werden durch moderne "Planheizkörper".
    • Bisher kein hydraulischer Abgleich.


    Wir hatten 2017 eine Leckage im Wärmetauscher, die vom Heizungsbauer geflickt wurde - hält bisher - aber niemand kann sagen wie lange noch...

    Kurzum, unsere alte Ölheizung soll ersetzt werden, den freigewordenen Platz im Keller, den bisher der Öltank einnimmt, soll in Zukunft ein zweites Badezimmer (Dusche) einnehmen.

    Aktuell holen wir uns diverse Angebote für eine neue Heizung ein und möchten uns in den nächsten Monaten entscheiden.

    Angeboten wurde mir neben einer klassichen Gas-Brennwert Therme nun auch die Brennstoffzelle (Vitovalor PT2) und ich finde das Thema sehr interessant.

    Ein Gas-Hausanschluss ist bisher nicht vorhanden - der müsste also in jedem Fall noch dazukommen, unabhängig für welche Heizung wir uns entscheiden.


    Mit dem Ausblick, in Zukunft vermutlich mehr von zu Hause zu arbeiten und den stetig steigenden Strompreisen finde ich die Idee sehr charmant, einen Teil des Stromverbrauchs selbst decken zu können.

    "Moderne" Haushaltsgeräte sind vorhanden - z.B. Spülmaschine mit Warmwasseranschluss.


    Neben der ideologischen Betrachtung sollte sich die Heizung aber auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten rechnen können - angefügt mein Versuch einer Wirtschaftlichkeitsrechnung (vielen Dank Sailor773!!).


    Unsere Verbrauchsdaten (pro Jahr) sind wie folgt:

    Heizöl: ca. 2100 l (Mittel der letzten 3 Jahre)

    Strom: aktuell 5100 kWh (vor Corona ca. 4200 kWh)

    Wasser: 140 m3


    Herzlichen Dank schon einmal im Voraus für alle Kommentare und Hilfestellungen und viele Grüße!


    PS: Mich würde interessieren wie die Experten hier das Thema Strompreisentwicklung sehen.

    Sehe ich das richtig, das in den typischen Wirtschaftlichkeitsrechnung die Strompreisentwicklung unberücksichtigt bleibt?

    Sollte die Brennstoffzelle durch vermutlich weiter steigende Strompreise in den nächsten 10 - 20 Jahren wirtschaftlicher werden (Verbraucherpreis Entwicklung laut Statista z.B. 2010 = 0,228 EUR/kWh; 2020 = 0,295 EUR/kWh).

    Oder sollte sich die Brennstoffzelle auf Basis des aktuellen Preisniveaus rechnen und man freut sich in Zukunft besser über die hinzugewonnene Kosteneinsparung?

  • Moin,

    ohne jetzt tiefer in Deine Wirtschaftlichkeit einzutauchen nur ein Anmerkung: Strom wird durch den Ausbau der EE wohl eher günstiger oder zumindest stagnieren, wohingegen Gas teurer wird - das ist sicher.

  • Moin,


    wenn ich das richtig lese, hast Du den Angebotspreis für die Brennstoffzelle (einschl. VoWa 10 Jahre) mit EUR 38.510 angesetzt. Sofern es sich dabei um einen Nettopreis handelt, erscheint mir das sehr hoch. Auch die Differenz zwischen dem Vergleichsangebot für die Gastherme erscheint sehr hoch: Das wären ja fast 26.000 EUR. Weil diese Differenz aber von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Projektes ist, empfehle ich Dir das noch einmal zu überprüfen, oder ggf. für die Vitovalor ein zweites Angebot einzuholen. Ansonsten sehen die Bedingungen bei Dir für den Einsatz einer Vitovalor eigentlich günstig aus.


    Sehe ich das richtig, das in den typischen Wirtschaftlichkeitsrechnung die Strompreisentwicklung unberücksichtigt bleibt?

    Jedenfalls in meiner Tabelle verzichte ich darauf, irgendwelche Annahmen über zukünftige Energiepreisentwicklungen in die Rechnung einzubeziehen. In 30 Jahren Industrie-Erfahrung habe ich gelernt, dass es kaum eine wirkungsvollere Methode gibt sich selbst in die Tasche zu lügen als diese Art der "dynamischen Wirtschaftlichkeitsrechnung".


    Von der Tendenz her stimme ich alikante zumindest insoweit zu, dass die Gaspreis-Steigerungen zukünftig höher liegen dürften als die Steigerungen beim Strompreis. Was man hier machen könnte (um bei der WiRe auf der konservativen Seite zu liegen) wäre beim Gaspreis die bereits bekannten und gesetzlich festgelegten Erhöhungen durch die CO2-Bepreisung auf das aktuelle Niveau draufzurechnen. Ohne auf Feinheiten einzugehen könnte das ein Betrag zwischen 1 und 1,5 ct/kWh sein. Das ist aber nicht mehr als aktuell der Unterschied zwischen günstigen und weniger günstigen Gasanbietern.


    Den Strompreis würde ich konstant lassen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Vielen Dank für Eure Rückmeldungen, sailor773 und alikante - das hilft mir schon einmal sehr weiter.

    Danke auch für Eure Einschätzung und Erklärungen zur Energiepreisentwicklung - absolut nachvollziehbar.


    wenn ich das richtig lese, hast Du den Angebotspreis für die Brennstoffzelle (einschl. VoWa 10 Jahre) mit EUR 38.510 angesetzt. Sofern es sich dabei um einen Nettopreis handelt, erscheint mir das sehr hoch.


    Danke für den Hinweis - Ich habe das Angebot nochmal geprüft und hatte tatsächlich die Brutto Summe dort eingetragen - nun korrigiert (Vergleichsangebot Gastherme bleibt bei 12.5k EUR Brutto).


    Ich verfolge aufmerksam die Diskussion im anderen Thread von der Jens. Bezüglich Wirkungsgrad alter Brennkessel:

    Unsere Heizung ist eine Vitola 100 VC1 mit Vitocell 100 Wasserspeicher. Gibt es da Einschätzungen zum Thema Wirkungsgrad? Der Heizraum ist gefühlt immer sehr warm trotz permanent teil-offenem Keller-Fenster (Füllstutzen Öltank). - Ich habe die 75% aus dem anderen Thread mal übernommen oder gibt es noch bessere Schätzwerte?

    Mit diesen Bedingungen sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung positiv für die Brennstoffzelle aus - allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht ganz einschätzen kann ob ich mir die Brennstoffzelle "schönrechne"


    Vielen Dank für weitere Kommentate und Einschätzungen!

    Cheers!


    Noch eine weitere Frage - bin mir nicht sicher ob hier richtig:

    Auf Rückfrage an meinen HB, wie das denn aussieht mit der Lebensdauer der Brennstoffzelle und welche Kosten nach den 10 Jahren auf mich zukommen werden, habe ich folgende Rückmeldung bekommen:


    Zitat

    Technisch wird die Brennstoffzelle nach 80.000 Betriebsstunden bzw. derzeit nach 12 Jahren ausgeschaltet und kann nicht mehr betrieben werden. Allerdings wird der Stack (die Zelle) nach 10 Jahren getauscht, die Kosten für den Tausch und den neuen Stack sind bereits im Angebot enthalten. Du musst den Tausch aber innerhalb der 10 Jahre bei Viessmann anmelden. Also den Stack innerhalb der Garantie idealerweise nach 9,9 Jahren tauschen lassen. Somit ist sichergestellt, dass die Anlage auch nach Ablauf der 10 Jahre weiterhin stabil läuft. Einen Wartungsvertrag für die Stacks nach 10 Jahren bietet Viessman aktuell noch nicht an, hierzu habe ich, nach Anfrage, von Viessmann auch noch keine Kosten bekommen. Da die Wartung jedoch nur alle 5 Jahre stattfindet, kann davon ausgegangen werden, dass bei einem neuen Stack keine sofortige Wartung notwendig ist.


    Stimmt das mit dem allgemeinen Verständnis hier überein? Bekomme ich dann nach 10 Jahre eien neue Zelle / Stack eingebaut die dann vermutlich (hoffentlich) weitere 10 Jahre läuft (oder 12? bzw 80.0000 Betriebsstunden).

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sollten für mich nach den 10 Jahren VoWa noch zweimal ca. 1000 EUR (nach 11 und nach 15 Jahren) an Kosten auf mich zukommen (geschätzt!).


    Sorry wenn das Thema hier fehl am Platz ist. - aber Alles, was dafür spricht, dass die Brennstoffzelle 20 oder >15 Betriebsjahre mitmacht hat ist ja absolut entscheidend für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit.


    Merci für Eure Hilfe.

  • Moin Nelbjo,

    Sorry wenn das Thema hier fehl am Platz ist.

    Selbst wenn das der Fall wäre, handelt es sich hier um eine hochinteressante Information zu der Frage, wie das bei Viessmann mit der Lebensdauer und ggf. dem Tausch der Stacks läuft. Immer unter der Voraussetzung dass das alles so stimmt, würde ja dann dem Betrieb der PT2 über die vollen 20 Betriebsjahre nichts entgegen stehen.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sollten für mich nach den 10 Jahren VoWa noch zweimal ca. 1000 EUR (nach 11 und nach 15 Jahren) an Kosten auf mich zukommen (geschätzt!).

    Richtig, geschätzt. Bislang haben wir nur gehört, dass diese zwei Wartungen im 11. und 16. Betriebsjahr stattfinden sollen, aber niemand weiß was sie kosten bzw. hat sich bislang hier dazu geäußert. Wie es heißt, sollen die Wartungsintervalle beim neuen Modell ab 2021 um ein Jahr verlängert werden. In der Tabelle bitte ich daher diese Zahlen als Platzhalter zu betrachten. Ich hoffe, dass wenigstens die Größenordnung stimmt.




    Was Deine anderen Fragen zu dieser Thematik betrifft, fürchte ich dass niemand hier die garantiert richtigen Antworten kennt - auch nicht die Betreiber, denn so lang gibt es das Gerät noch gar nicht. Dein HB scheint hier immerhin schon etwas weiter zu sein. :thumbup:


    Aber es ist frustrierend, dass wir bei so wichtigen Fragen mit der Stange im Nebel herumstochern müssen um immer mal ein zusätzliches Puzzle-Teilchen zu finden (das von Deinem HB gehört da zweifellos zu den bislang wertvollsten Fundstücken), anstatt dass mal jemand z.B. von Viessmann mit dem ganzen Bild rüberkommt. Ich verstehe ja, dass man nicht jetzt schon die Kosten für eine im Jahr 2033 fällige Wartung auf den Cent genau angeben kann. Aber wenigstens eine Schätzung auf ein paar Hunderter genau zu heutigen Preisen wäre schon sehr hilfreich.

    Ich habe die 75% aus dem anderen Thread mal übernommen oder gibt es noch bessere Schätzwerte?

    Ich glaube bei einem alten (nicht Brennwert-) Ölkessel kann man das ohne Detailkenntnis einfach so stehen lassen. Für die Frage, ob sich eine PT2 im Vergleich zu einer Gastherme rechnet, ist das ohnedies nicht besonders wichtig, weil Du diese Ersparnis beim Heizungstausch mehr oder weniger mit allen Alternativen realisieren wirst. Die Haupthebel für die Wirtschaftlichkeit einer Brennstoffzelle sind der erreichbare Strom-Eigenverbrauch (in kWh und EUR) und die Investitionskosten im Vergleich zur Alternative.


    Immerhin sieht es jetzt m.E. bei Dir so aus, dass sich – bei allen Unsicherheiten – die PT2 bei Dir lohnen könnte.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin,

    ohne jetzt tiefer in Deine Wirtschaftlichkeit einzutauchen nur ein Anmerkung: Strom wird durch den Ausbau der EE wohl eher günstiger oder zumindest stagnieren, wohingegen Gas teurer wird - das ist sicher.

    Da möchte ich kurz einhaken, weil wir im Photovoltaikforum heute genau die gleiche Diskussion hatten.


    Kurz gesagt: Gas wird teurer durch die Co2 Steuer, dürfte unbestritten sein.

    Gasnachfrage wird in den nächsten 10-15 Jahren vom heutigen Standpunkt aus zunehmen.

    Viele Umrüstungen in Gebäuden weg von Öl zu Gas

    Stromerzeugung wird von Kohle auf Gas umgestellt


    Aber warum sollte Strom billiger werden ? Und welcher Ausbau der EE ?

    Der Ausbau von EE ist total abgewürgt in Deutschland

    Kohleausstieg kommt, Co2 Bepreisung ist da --> macht Kohlestrom für bestehende Kraftwerke noch teurer,

    Gas als Brennstoff wird ja auch teurer wenn Umstieg von Kohlekraftwerken auf Gaskraftwerke erfolgt

    Wenn die letzten Atomkraftwerke dieses und nächstes Jahr vom Netz gehen wird es massive

    Börsenpreisschwankungen geben --> Schwankungen sind schlecht zu kalkulieren --> deshalb Risikozuschlag

    Stromnetzausbau ist erforderlich und kommt auch, kostet aber Geld, also Netzentgelte rauf

    Das einzige was fällt bzw per Gesetz runtergeregelt wird ist die EEG Umlage, um 1 Cent

    Da hat der Arbeitspreis an der Strombörse von Dez20-heute um 3 Cent zugelegt.


    Zusätzliche Nachfrage von Elektromobilität und Gebäude Wärmesektor

    Wie soll da Strom billiger werden ?

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Moin,


    das wird politisch gesteuert sein. Bereits jetzt überbieten sich die Koalitionäre bei Vorschlägen zum EE-Ausbau, ganz einfach aus Angst vor den Grünen. Auch sind die EE im Portfolio der Konzerne angekommen Stichwort CO2 Fußabdruck.

    Auf der anderen Seite wird die Technologie immer billiger und die "Überförderung" abgebaut.

    Klar ist das dem sinkenden Preis der nackten kWh ein Anstieg bei den "Nebenkosten" (Gebühren,Abgaben,Entgelte) gegenübersteht - hier habe ich auch Bedenken das neue "Geschäftsfelder" erschlossen werden um Geld beim Endverbraucher abzuschöpfen.

    Aber ich bin Optimist und denke das hier entweder per Gesetz oder Richterrecht ein Deckel drauf kommt.

  • Danke auch an remag für deine Einschätzung.

    Wir haben alle leider keine Glaskugel, aber ich freue mich über die unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Blickwinkel.


    Status bei mir: Wir holen noch in den nächsten Wochen einige weitere Angebote ein.

    Ich melde mich wieder zu gegebener Zeit, wenn eine Entscheidung getroffen wurde.

  • alikante

    es ist ja unbestritten daß wir EE Zubau benötigen würden.

    Aber er ist ja faktisch zum erliegen gekommen.


    Meine Ausführungen zum Strom- und Gaspreis waren natürlich kurzfristig gedacht (2-3-4 Jahre)


    Auch wenn die Politik dieses Jahr noch höhere Ausbaupfade beschliessen sollte, dauert das aber auch

    mindestens 2-5 Jahre bis der Strom dann tatsächlich im Netz ist.


    Und der sinkende kwh Preis (Arbeitspreis) beim Strom wird erst kommen wenn mehr als genug EE im Netz sind.

    In der Zwischenzeit haben wir wohl das Problem, das einerseits negative Börsenpreise da sind und auf der anderen

    Seite exorbitant hohe Börsenpreise.


    nelbjo

    gerne, ich versuche einfach die Fakten realistisch zu bewerten und einzuordnen. Ich habe weder von dem einen noch

    dem anderen einen Nutzen und möchte auch niemandem etwas verkaufen.

    Ich sage auch nicht daß Strom "immer" teurer wird, sondern nur daß er vielleicht in den kommenden 2-5 Jahren teurer wird,

    und dann wieder günstiger (Abbau der EEG Umlage, durch EE Zubau günstigere Arbeitspreise, aber durch EE Zubau auch

    teurere Netzentgelte weil Netzausbau)



    Was ich mich bei deinem DG gefragt habe:

    wie kann das sein daß das DG ausgebaut ist, aber das Dach ungedämmt ?

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

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  • Was ich mich bei deinem DG gefragt habe:

    wie kann das sein daß das DG ausgebaut ist, aber das Dach ungedämmt ?

    Das ist ein Fehler meinerseits:
    Das DG ist ausgebaut - aber original Zustand und bisher nicht energetisch saniert / neu gedämmt.

    Da wird wohl eine gewisse Dämmung vorhanden sein, aber gefühlt ist es Winters arschkalt und Sommers eine Affenhitze ;D

  • Na dann solltest Du die Dachdämmung aber schleunigst nachholen und dafür die Förderung von 20% abgreifen (entweder BAfA oder § 35c EStG). Energetisch könnte das mehr bringen als die Erneuerung der Fenster, und jedenfalls mehr als die Erneuerung der Heizkörper.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • dann sollte man meiner Meinung nach mit einer "leichten" energetischen Sanierung des Hauses beginnen.


    Und zwar weil wenn das Haus saniert wird, senkt sich deine Heizlast und man kann entweder auf ein anderes

    System umstellen (nur ein Beispiel, Wärmepumpe) oder


    man kann die neue Heizung kleiner dimensionieren.

    Nicht primär aus dem Grund um sich jetzt viel Geld beim Invest zu sparen (eine 15kw Gastherme kostet nicht viel weniger als eine 20kw Gastherme) sondern damit die Heizung dem Gebäude angepasst ist. Das vermeidet takten und takten (häufiges An/Aus) ist für alle

    Geräte schlecht (egal ob Wärmepumpe oder Gasbrenner oder Ölheizung).


    Und wenn das Dach so schlecht ist wie du sagst, dann wäre das meines Erachtens die wichtigste Sache die sofort erledigt werden sollte.

    Und im Nachgang, eventuell auch erst in 1-2 Jahren, dann die Fenster in Angriff nehmen.

    Ich weiß das war nicht deine Frage als du die Rentabilität der Heizung angefragt hast, aber nach bestem Wissen und Gewissen sind das

    die wichtigsten Punkte.


    Und wenn das erledigt ist, stellt sich die Frage welches Heizsystem.

    Du brauchst dann logischerweise weniger Wärme als vorher, also können auch andere Modelle in Betracht gezogen werden.

    Aber es stellen sich immer sehr viele Fragen die man von außen nicht beurteilen kann:


    Ist das Dach für Photovoltaik geeignet ? Wie groß ? Himmelsrichtungen ?

    Bei Verschattungstendenzen wie bei der Jens vielleicht auch Solarthermie möglich ?

    Liegt Erdgas in der Straße und es müsste nur der Hausanschluss hergestellt werden ?

    Habt ihr noch einen Holzofen oder sowas in der Art ?


    Ich bin kein Fan von der Brennstoffzelle, geb ich zu, aber ich will als Kunde nicht der Betatester für so einen Kasten werden.

    Langzeiterfahrungen gibt es nicht. Kostet in der Anschaffung richtig viel Geld und wird im Moment durch Förderung schön(er)

    gerechnet. Zusätzlich die Abhängigkeit von der Wartung. Theoretisch alles schön und gut, aber wenn du Probleme mit dem

    Kasten hast, sind auf einmal die Wartungsfirmen auch nicht mehr so freundlich, und du kannst nich einfach eine andere

    suchen wie z.B. beim Auto.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

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  • Hallo zusammen,

    Danke für die weiteren Rückmeldungen remag und sailor773 sowie die Hinweise zur Dachsanierung - wieder ein unerwarteter Twist im ganzen Projekt ;D


    Die Situation ist ein wenig komplexer , fürchte ich.


    Unser Haus besitzt ein Vollgeschoss

    Darüber 1 OG und dann ganz oben das DG - jeweils schon in Dachschräge.

    Ich kann jetzt leider hier nicht anfangen, von Innen im 1 OG und DG das Dach und Wände aufzureißen um die Isolierung zu prüfen und zu erneuern.
    Alternative wäre vermutlich, das Dach neu decken zu lassen und von Außen an die Dämmung zu kommen?


    Wie kurz im Eingangspost erläutert, stellt sich die Situation so dar, dass nicht klar ist, wie lange unsere aktuelle Öl-Heizung es noch tut (Wärmetauscher hatte einen Defekt / Leckage, der Heizungs-Keller stand 15 cm unter Wasser durch Auslösen des Überdruckventils, wurde geflickt durch HB, es gibt keine Prognose, wie lang das hält.... doofe Geschichte - das Ganze war 2017!) - wir möchten also zeitnah eine neue Heizung einbauen.


    Wenn wir das Thema anpacken, dann war meine Idee, gleich die Fenster mit tauschen zu lassen (wir haben eine große Schiebetür im WZ - die schließt nicht mehr gut - da spüre ich im Winter die kalte Luft, die da ins WZ kommt, deutlich). Über das Dach habe ich mir jetzt bisher keine großen Gedanken gemacht, weil auch nicht so einfach umzusetzen - denke ich?


    Von der Lage her, wäre das Haus vermutlich ideal für PV oder Solarthermie. Süd-Süd-West Ausrichtung, große Dachfläche, absolut keine Verschattung....


    Wir haben noch keinen Gas-Hausanschluss, aber Gas liegt in der Strasse, mehrere Nachbarn beziehen Erdgas. Momentan gibt es Dank einer Aktion von Gelsenwasser den Hausanschluss quasi geschenkt.


    Bleiben also die Optionen Solarthermie (da gibts durch den Austausch unsere Öl-HZ sogar 40% Förderung auf das gesamte Paket - also sogar inkl. Gas Hausanschluss und Heizkörper Tausch) oder PV (damit habe ich mich jetzt noch gar nicht beschäftigt).


    Solarthermie:

    Uns liegt ein Angebot unseres HB über ca. 15.000 EUR vor (nach Abzug der 40% Förderung).
    Ich kann nicht einschätzen, wieviel Energie Solarthermie mir gegenüber eine "klassischen" Gaszeizung einspart? Gibt es da Erfahrungen?


    Thema Photovoltaik:
    Mein Vorbehalt bei PV war immer, dass ich im Sommer Strom im Überfluss habe, im Winter aber (wo ich mehr Strom brauche) nicht so viel...

    Das ist aber wie gesagt ein Vorbehalt, der einer genaueren Prüfung vermutlich nicht stand hält ;D

    Ansonsten habe ich absolut keine Kenntnis, was für eine Anlage man da nehmen sollte, was es für Kosten / Fördermöglichkeiten gibt.


    Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen.


  • Ok, das ist natürlich schon etwas speziell daß das Dach quasi über 2 Geschosse geht.

    Nichtsdestotrotz, nach Baujahr zu vermuten und das Bild bestätigt mich noch weiter, das sich

    damals um Isolierung keiner Gedanken gemacht hat. Und wenn dann, ist das bißchen das drin ist,

    eh schon hinüber.

    Das Dach ist dein Hauptproblem! Da verlierst du massiv Energie!

    Wenn der Wärmetauscher jetzt 4 Jahre geflickt gehalten hat, warum sollte er dann nicht auch noch das 5. oder 6. Jahr halten ?

    Ich versteh deine Situation, aber jetzt unüberlegt einfach irgendwas zu machen, halte ich auch für falsch.

    Du kannst selbst ein wenig vorsorgen, daß du eventuell Gasheizer inklusive Gasflaschen vorhältst, zusätzlich noch ein paar

    Elektroheizer, das du im Falle eines Defektes zumindest etwas griffbereit hast.


    Ob dein Dach saniert werden muss, kann man so auch schlecht sagen. Was sind das für Dachpfannen ?

    Schon was brüchig oder undicht ? Bei dir oder den näheren Nachbarn schon etwas bekannt ?

    Sieht mir jetzt zumindest auf den Bildern aber nicht ganz schlecht aus.


    Wenn es etwas geschenkt gibt, sollte man kurz die Gier ausschalten und das Hirn einschalten.

    Die wollen dich nur noch mit Bauernfänger Tricks für einen langen Zeitraum als Kunden binden.

    D.h. wenn Sie dir den Gasanschluss schenken und du jetzt eine Gasheizung einbaust, haben Sie dich

    für lange Jahre als Kunden. Ist ja im Prinzip nicht verwerflich, jeder will sein Geschäft machen.

    Kümmere dich lieber darum weniger Energie zu verbrauchen, dann musst du dich nicht darum kümmern

    die viele Energie möglichst günstig bereitstellen zu können.

    Das gehört genauso zur Energiewende, wenn so schwerwiegende Entscheidungen wie bei dir anstehen, sollte

    man sich möglichst zukunftssicher aufstellen.

    Und Gas ist maximal eine Brückentechnologie, wenn du jetzt darauf setzt, reitest du irgendwann ein totes Pferd.


    15.000 für Solarthermie kannst du getrost vergessen, das sparst du in deinem restlichen Leben nicht an Primärenergie ein.

    Für 15.000 eine Photovoltaik wäre eher sinnvoll. Dein Dach ist von der Ausrichtung und Neigung bestens geeignet.

    Lass das Potenzial nicht liegen, eine PV fördert die Energiewende und verdient sogar Geld dabei.


    Wende mal deinen Vorbehalt von PV bei Solarthermie an:

    Im Sommer wenn es heiß ist, brauchst du keine Heizung, die Solarthermie regelt ab, weil sie sonst überkocht.

    Wenn die Photovoltaik mehr Strom erzeugt als du brauchst ist das gute für alle.

    Strom ist die hochwertigste Energieform, du bekommst Geld für die eingespeiste Strommenge (wenn auch nicht viel,

    aber immerhin so +/- Null, das trägt zur Refinanzierung deiner Anlage bei)

    Bei Solarthermie bekommst du gar nichts wenn Sie abregelt. Bei Strom wenigstens den Teil zur Kostendeckung.

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