Neue Heizung für DHH / Vitovalor sinnvoll?

  • Guten Morgen,


    Und ein erneutes Danke für Eure Zeit!


    Zum Heizkörper im Schlafzimmer. Da hat der HB damals schon gesagt, dass der vermutlich unterdimensioniert ist. Nicht weil er blöd war, sondern weil er von anderen Voraussetzungen bei der Planung ausgegangen ist. Als er ihn hingehängt hat, war der Raum etwa 2,50m hoch. Dann hatten wir während der Baustelle die Idee, den Dachboden rauszuhauen und Sichtgebälk bis zum Giebel im Schlafzimmer zu haben.

    Optisch geil und auch super gedämmt. Den HK haben wir bisher nicht gebraucht. Ist jetzt nur im Homeoffice aufgefallen.

    Mit dem Rest seines Gewerkes bin ich auch mehr als zufrieden. Der fehlende HA ist das erste entdeckte Manko.


    Die 91m2 waren für das ganze Dach gerechnet. Südwest ist also etwa 45m2 zur Verfügung. Ich steig mal rauf und ermittle die Fläche über dem Fenster.


    Bis mindestens 13 Uhr steht aber auch die komplette Nordost-Seite zur Verfügung.


    Zur Bestimmung des Azimut hab ich extra den Kompass von Google auf meinem Bild eingeblendet. Ich messe das raus.


    Die Sache mit den Temperaturen und der daraus erwachsenen Wirtschaftlichkeit hab ich soweit kapiert, Thermodynamik sitzt berufsbedingt. Daher fand ich die Idee mit 2 gekoppelten Prozessen mit jeweils optimiertem Kältemittel echt interessant.

    Klar ist der Wirkungsgrad nicht so gut, wie bei einem Prozess und einer VLT <50°C. Dennoch will ich die Idee nicht gleich abwürgen. Ist ein valider Ansatz, wenn man möglichst regenerativ leben will und die baulichen Gegebenheiten nunmal sind, wie sie sind.


    Trotzdem sind meine Bestrebungen jetzt erstmal, die VLT runter zu bringen. Dazu die Frage:


    Wodurch ist die VLT eigentlich bestimmt? Einfach durch den Temperaturfühler des Brenners im Kessel? Wenn dem so ist, warum schwankt die dann während des Tages? Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch vor 2 Tagen nur die hohe Temperatur genannt hab, weil der Brenner da grad geballert hatte, um das Brauchwasser warm zu machen.

    Vielleicht liegt das Problem einfach nur am Temperatursensor. Der ist halt schon über 20 Jahre alt...


    Den HA mache ich sowieso. Frage ist nur wann. Ich muss es machen, um die Förderung zu kriegen. Macht es da vielleicht mehr Sinn, das zu machen, wenn die ganze Anlage saniert ist? Wäre blöd, dass dann noch ein zweites Mal zu machen. So, wie ich das verstanden hab, ist der erste Schritt eine theoretische Analyse, aus der auch schon eine mögliche VLT hervor geht.


    Um weiter zu kommen, würde ich jetzt eigentlich langsam einen Energieberater einschalten und genau diese Fragen mit Fakten für meine Bude beantworten.

    Ich hatte bei Baubeginn auch mal einen da. Das war aber echt ein Trottel. Der konnte gar nichts und deswegen graut mir auch etwas vor diesem Expertenkreis.


    Ich wäre also sehr dankbar für Empfehlungen für die Umgebung München/Haar.


    Vielen Dank!

  • Wodurch ist die VLT eigentlich bestimmt? Einfach durch den Temperaturfühler des Brenners im Kessel?

    Ablesen kann man die Temperaturen (VL & RL) normalerweise an Thermometern in den Heizkreisleitungen. Im Tages- und Jahresverlauf wirst Du unterschiedliche Temperaturen sehen: Am Kessel oder am Mischer ist eine Heizkurve eingestellt, welche die Vorlauftemperatur im Heizkreis abhängig von der Außentemperatur regelt. Wenn bei Dir keine Thermometer eingebaut sind, kann man das auch mit einem Thermofühler messen, aber zumindest solltest Du ablesen können, was für eine Heizkurve eingestellt ist und wie demnach die Soll-Vorlauftemperatur beispielsweise bei +10°C, 0°C und -16°C ist.

    Den HA mache ich sowieso. Frage ist nur wann. Ich muss es machen, um die Förderung zu kriegen. Macht es da vielleicht mehr Sinn, das zu machen, wenn die ganze Anlage saniert ist?

    Nicht unbedingt. Beim HA wird die Heizlast Raum für Raum aus den Daten des Gebäudes ermittelt: Mit dem eingesetzten Wärmeerzeuger haben die nichts zu tun. Sofern dabei herauskommt dass in einzelnen Räumen Heizkörper vergrößert werden müssen, steht für diese Heizkörper natürlich eine Neuberechnung an: Dafür müssen die aber nicht eingebaut sein, es genügt ihre Daten zu kennen. Die eigentliche Einstellung am Kessel bzw. Mischer (errechnete niedrigere Heizkurve) und an den Thermostatventilen (individuelle Voreinstellung an allen Heizkörpern laut Vorgabe der HA-Software auf Basis der neuen Heizkurve) sollte man aber erst machen wenn die neuen HK auch eingebaut sind. Das spätere Ersetzen des alten Kessels durch einen anderen Wärmeerzeuger hat auf die Einstellungen keinen Einfluss, so lang die (neue) Heizkurve unverändert bleibt.

    Um weiter zu kommen, würde ich jetzt eigentlich langsam einen Energieberater einschalten und genau diese Fragen mit Fakten für meine Bude beantworten.

    Das halte ich für eine ganz ausgezeichnete Idee, zumal ein Energiegutachten sowieso für praktisch alle Förderungen Voraussetzung ist. Sofern Du aufgrund dieses Gutachtens noch irgendwelche Dämm-Maßnahmen ausführen möchtest, wären diese natürlich für die Auslegung der Heizung hoch relevant. Der hydraulische Abgleich sollte dann erst danach gemacht werden. (In aller Regel lässt sich nach Dämm-Maßnahmen die VLT deutlich absenken, weil die Heizkörper auf den Wärmebedarf der ungedämmten Räume ausgelegt sind.)

    Da hat der HB damals schon gesagt, dass der vermutlich unterdimensioniert ist. Nicht weil er blöd war, sondern weil er von anderen Voraussetzungen bei der Planung ausgegangen ist. Als er ihn hingehängt hat, war der Raum etwa 2,50m hoch. Dann hatten wir während der Baustelle die Idee, den Dachboden rauszuhauen und Sichtgebälk bis zum Giebel im Schlafzimmer zu haben.

    Optisch geil und auch super gedämmt. Den HK haben wir bisher nicht gebraucht. Ist jetzt nur im Homeoffice aufgefallen.

    OK, in dem Fall kann man dem HB keinen Vorwurf machen. Wärme tendiert nun mal dazu, in hohen Räumen nach oben abzuhauen... :)

    Aber wenn Du vor hast, die Nutzung dieses Raumes als Homeoffice beizubehalten, dann solltest Du in den sauren Apfel beißen und den Heizkörper gegen einen größeren tauschen oder einen weiteren einbauen. Und wenn (wie ich mich zu erinnern glaube) das Kinderzimmer auch zu kalt ist, solltest Du das dort gleich mit erledigen. Lass' das aber alles mit auf die Gesamtrechnung für den anstehenden Heizungstausch schreiben, dann kriegst Du die Förderung für alles.

    Ich wäre also sehr dankbar für Empfehlungen für die Umgebung München/Haar.

    Versuch's doch mal hier. So weit ich weiß, macht Hr. Hövel auch Aufträge im Münchener Osten.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo,


    hier mal ein Update zu meiner Situation.

    Ich habe mit einem Energieberater gesprochen, der kommt nächste Woche.

    Ganz wichtig: Zum Thema Vorlauftemperatur muss ich ein update machen: Erstens hatte ich das analoge Thermometer falsch abgelesen. Da standen schon auf dem letzten Bild nur knapp 50°C drauf. Außerdem hab ich ein genaueres Thermometer direkt im Menü der Kesselsteuerung gefunden. Das zeigt immer so unter 55°C an. Und das ohne bisher durchgeführten hydraulischen Abgleich.

    Daraus hab ich mal geschlossen, dass eine WP durchaus in wirtscahftliche Nähe rücken kann.


    Um die Wirtschaftlichkeit etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, hab ich jetzt mal durchgerechnet, wieviel Strom ich per PV an meiner Bude produzieren könnte. Endergebnis ist jeweils der Preis, den ich pro Jahr an Strom zusätzlich zahlen müsste, um das Haus warm zu bekommen.

    Ich bin ferner von einer JAZ von 3,5 ausgegangen, damit das Ganze förderfähig bleibt.

    Als Solarmodul hab ich eins von Wattsolar genommen mit 310Wp, dient nur zur ersten Berechnung.

    Ich hab 2 Beispiele gerechnet:


    1. Beide Dachseiten mit PV belegt, weil die "schlechte" ja doch einen ordentlichen Ostanteil hat.beide_Dachseiten.xlsx

    2. Nur die Südwestseite im Bereich, der lange nicht vom Baum beschattet wird.nur_Südwest.xlsx


    Die Ergebnisse findet ihr in den angehängten Files.

    Es zeigt sich, dass die Nordostseite ihre Investition vermutlich nie einspielen wird.

    Die andere Seite sieht jetzt gar nicht mal so schlecht aus.


    Das Problem: Ich hab es mir schön gerechnet. Den meisten Strom werde ich verbrauchen, wenn die Sonne am wenigsten liefert.


    Für wie aussagekräftig haltet ihr die Tabelle?


    Gruß

    Jens

  • Hallo Jens,

    es macht wenig Sinn den Strom für eine Wärmepumpe über die PV zu rechnen, wie du ja selbst weißt

    kommt genau dann wenig runter, wenn du am meisten brauchst.

    Deshalb sollte man beide Sachen für sich betrachten.

    Eine PV lohnt sich normalerweise schon (wenn der Preis passt) auch mit der jetzigen niedrigen Einspeisevergütung.

    Alles was du dann vom Dach in die Wärmepumpe stecken kannst ist schön, aber rechnen würde ich damit nicht.


    Und bei der Wärmepumpe das gleiche (wie Sailor bereits sagte).

    Die Wärmepumpe muss sich auch mit 100% Netzbezugsstrom rechnen, sonst wäre es schwachsinnig.

    JAZ von 3,5 ist realistisch

    Bei deiner knappen Dachfläche wären stärkere Module angebracht, so 350-380W Module sind noch im

    erschwinglichen Bereich.

    Mach doch die PV Tabelle nochmal mit 380W Modulen und nur 10% System Loss, die voreingestellten 14% sind heute unrealistisch.

    Das kommt wohl noch aus vergangenen Zeiten.

    Und wie gesagt, die Rentabilität einer PV liegt heutzutage eindeutig im Einkaufspreis.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • es macht wenig Sinn den Strom für eine Wärmepumpe über die PV zu rechnen, wie du ja selbst weißt

    kommt genau dann wenig runter, wenn du am meisten brauchst.

    Das würde ich etwas differenzierter betrachten.

    Ja, wenn am meisten Wärme gebraucht wird, kommt am wenigsten PV-Strom runter, aber da würde ich die WP ohnehin abschalten, weil zu ineffizient.

    Die Wärmepumpe muss sich auch mit 100% Netzbezugsstrom rechnen

    Auch da würde ich widersprechen.


    Mein Weltbild bzw. meine Sicht auf PV und WP: (Unter der Annahme einer LWP)

    Die WP bringt am meisten in der Übergangszeit. Da arbeitet die PV schon ganz gut.

    Eine gewisse Intelligenz in der Steuerung hilft natürlich enorm und ein großer Wärmepuffer auch.


    Und wenn's richtig kalt und dunkel ist, dann muss das die Gastherme oder der Holzkessel können.

    Mit Daumenpeilung kann da deutlich mehr als 50% der Jahres-Heizlestung aus WP und Eigenstrom kommen.


    Das ist sicher nicht sehr präzise zu rechnen und von konkreten Rahmenbedingungen abhängig, aber das Rechnen kann nicht schaden.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Moin Jens,


    remag hat ja schon fast alles gesagt. Ergänzend dazu vielleicht noch folgendes:


    PGIS berücksichtigt zwar landschaftliche Features wie Berge, nicht aber Deine Buche. Du wirst deswegen in den Dir bekannten Verschattungs-Stunden Ertragseinbußen haben, wobei diese wegen des längeren Schattens im Winterhalbjahr prozentual größer sein werden als im Sommerhalbjahr. Es ist also sinnvoll, vom PGIS-Ergebnis Abschläge vorzunehmen. Ich würde für die Stunden, in denen jeweils mehr als die Hälfte der Module beschattet ist, näherungsweise den Ertrag bei diffuser Strahlung ansetzen: Den findet man bei PGIS auch. Oder Du lässt doch auf Verdacht jedenfalls die 14% System Loss erstmal stehen.


    Der vorrangige Zweck einer PV-Anlage (zumal einer kleinen Anlage) ist aber nicht die Stromversorgung einer Wärmepumpe, sondern die des Haushaltes. Angenommen Du nimmst Hochleistungsmodule wie diese mit 225 Watt/qm (lass' Dich aber hierzu auch vom Solarteur beraten, vielleicht gibt es ja noch was Besseres), so könntest Du 4,8 kW(p) auf das Dach bekommen. Mit 3.400 kWh Stromverbrauch lassen sich daraus (ohne Berücksichtigung von Verschattung!) mit diesem Tool im Jahresmittel ca. 33% Autarkiegrad errechnen, d.h. Du könntest ca. 1.100 kWh Deines Haushaltsstroms aus der PV-Anlage decken.


    Nach unseren Erfahrungen mit einer (im Vergleich zum Stromverbrauch) ähnlich dimensionierten Anlage könnte sich dieser Haushaltsverbrauch monatlich ungefähr entsprechend der grünen Linie in der linken Grafik verteilen. Die orange Linie zeigt grob geschätzt die monatliche Stromerzeugung aus einer 4,8 kWp-Anlage: Hier wären stattdessen Deine PGIS-Ergebnisse für die jeweilige Anlage abzüglich Baumschatten einzusetzen. Nach Abzug des Eigenverbrauchs im Haushalt verbleibt die monatliche Einspeisung. Dieser Anteil würde für den Betrieb einer WP zur Verfügung stehen.

    Das Problem: Ich hab es mir schön gerechnet. Den meisten Strom werde ich verbrauchen, wenn die Sonne am wenigsten liefert.

    Genau. Wie auch schon von remag ausgeführt ist der Verbrauch einer Heizungs-WP saisonal gegenläufig zur Stromerzeugung einer PV-Anlage. Bezogen auf Dein Anwesen habe ich das in der rechten Grafik dargestellt. Die blaue Linie ist dieselbe wie in der linken Grafik und zeigt den monatlich verfügbaren Strom aus der PV nach Abzug des Haushalts-Eigenverbrauchs. Die rote Linie zeigt den geschätzten Verbrauchsverlauf der WP (Annahme: Heizwärmebedarf ca. 14.000 kWh, Warmwasser ca. 4.500 kWh). Der monatlich erreichbare PV-Anteil am Strombedarf der WP entspricht der grauen Fläche: Insgesamt sind das nach meiner Schätzung ca. 2.100 kWh von insgesamt ca. 5.350 kWh oder knapp 40%. Mehr ist definitiv nicht erreichbar; in der Praxis würde ich eher mit weniger kalkulieren.


    Wohlgemerkt: Diese Ergebnisse gelten – wie Deine Tabelle – für eine monovalente WP. Man kann entsprechend der Empfehlung von bluwi stattdessen eine Hybridheizung mit einer Gastherme und einer (dann wohl kleineren) Wärmepumpe installieren. Man könnte dann die WP von November bis Februar (bzw. unterhalb bestimmter Außentemperaturen) ausschalten oder so anschließen, dass sie weitgehend mit (überschüssigem) PV-Strom läuft. Den Rest übernimmt die Gastherme. Gefördert wird so etwas auch, aber ob sich das besser rechnet kann ich nicht abschätzen.


    Übrigens, zu dem Foto: Was ist der weiße Fleck auf dem Dach des Nachbarhauses? Eine PV-Anlage? Wenn ja, scheint der das mit dem Brandschutz auch nicht so verkniffen zu sehen...


    Gruß, Sailor

  • Das würde ich etwas differenzierter betrachten.

    Ja, wenn am meisten Wärme gebraucht wird, kommt am wenigsten PV-Strom runter, aber da würde ich die WP ohnehin abschalten, weil zu ineffizient.

    Das muss man differenzierter betrachten ;)

    Wenn man eine Hybrid Heizung hat, wäre das möglich. Ob sich der Aufpreis für eine Hybrid lohnt, bzw. wann der Rentabilitätsschnittpunkt

    eintritt, kann man sicher rechnen.

    Aber gerade bei Heizung, keep it Simple.

    Mit einer Luftwärmepumpe wäre auch der Heizungspufferspeicher obsolet, der ruiniert dir den Wirkungsgrad der Wärmepumpe.

    Ich habe versucht klarzumachen daß sich eine Wärmepumpe mit Netzstrom lohnen sollte, der Eigenverbrauch aus PV wäre

    ja das Sahnehäubchen obendrauf und verbessert die Rentabilität enorm.

    Natürlich ist der EV gerade im Sommer und Übergangszeiten relativ hoch möglich.

    Wiederum: auf intelligente Steuerung würde ich mich nicht verlassen --> die LWP von 10-15 Uhr voll laufen lassen (mit Vorlaufanhebung,

    weil draußen am wärmsten und zusätzlich der meiste PV Ertrag. Da würde ich nichts steuern.

    Auch wenn der PV Ertrag nicht ausreicht und Netzbezug stattfindet ist das die beste Wahl, weil die Außentemperatur mittags immer höher

    ist als Nachts.


    Übrigens, zu dem Foto: Was ist der weiße Fleck auf dem Dach des Nachbarhauses? Eine PV-Anlage? Wenn ja, scheint der das mit dem Brandschutz auch nicht so verkniffen zu sehen...

    Nur weil einer was verbotenes tut, macht es das für dich nicht legal.

    Aber stimmt natürlich --> wo kein Kläger da kein Richter.

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    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

    Einmal editiert, zuletzt von remag () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von remag mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo,


    zunächst noch einmal vielen Dank für euren Input. Ich weiß das zu schätzen, da steckt schließlich viel Arbeit eurerseits drin!


    Ich versuche mal, das alles Punkt für Punkt abzuarbeiten.

    Die Wärmepumpe muss sich auch mit 100% Netzbezugsstrom rechnen, sonst wäre es schwachsinnig.

    Das kann ich mit der vorhandenen Excel Tabelle noch recht leicht nachrechnen.



    Ergebnis: wenn ich allein Strom- und Gaskosten bei 100% Netzbezug vergleiche, ist die Anschaffung einer WP mit eine JAZ von 3,5 Bullshit.

    Rentabel würde es erst ab eine JAZ von etwa 4,5. Was natürlich auch unrealistisch ist.


    Entweder bin ich an dieser Stelle am Ende mit der WP, oder ich verschmiere die Heizkosten mit den Stromkosten, um gesamt besser zu werden.

    Also entweder doch die no-brain Lösung Gas-Brennwert Therme.

    Oder Verschmieren der Kosten.


    Ich weigere mich noch innerlich, die WP an dieser Stelle fallen zu lassen, akzeptiere aber vorerst, dass ich die PV auch erst in einem weiteren Schritt in den nächsten Jahren montiere, um mich erstmal der Heizung zu widmen.


    Daher stellt sich zunächst die folgende Frage:

    Mit einer Luftwärmepumpe wäre auch der Heizungspufferspeicher obsolet, der ruiniert dir den Wirkungsgrad der Wärmepumpe.

    Bitte erklär mir das kurz, ich versteh's nicht. Wenn ich die WP schön konstant läuft, ich in den Speicher puffere und es mir dadurch gelingt, weniger Spitzenlasten zu haben, dann kann das doch gar nicht so schlecht sein.


    Nun bauen wir mal im zweiten Schritt ein bivalentes System. Und zwar zunächst per ST.

    Wenn ich den oberen Teil des Puffers mit ST beschicke, könnte ich die nötige Leistung der WP reduzieren und sie im Sommer evtl ganz ausschalten.

    Im Winter würde ich die WP konstant in den Puffer laufen lassen. Damit sich das auch nachts lohnt, würde ich zu einer ErdWP tendieren. Auch wenn die anfängliche Investition dramatisch ist. Bohren darf ich hier, evtl geht sogar eine GrundwasserWP.


    Wenn ich befürchten muss, dass mir dieses Setup nicht reicht, bzw. wenn ich nach der ersten Heizperiode rausgefunden habe, dass dem tatsächlich so ist, dann könnte ich das System weiter ergänzen.

    Zum Beispiel durch einen wassergeführten Kamin. Pellet oder Holz befeuert.


    Um das entsprechend realisieren zu können, würde ich schon im zweiten Schritt die entsprechenden Anschlüsse am Puffer realisieren lassen.


    Wie hört sich das eurer Ansicht nach an?


    sailor773 : Dem PV Ansatz gehe ich gleich auch noch nach. Dazu hatte der Energieberater noch einen Vorschlag geäußert


    Gruß

    Jens

  • Die tatsächliche JAZ vorher zu bestimmen ist schwierig, weil viele Variablen stark schwanken.


    Die R32 Panasonic hat bei Außen+7 einen COP von 4,5 und bei Außen-7 einen COP von 2,6 (beides auf 35°Vorlauf)

    https://shop.rjtec.eu/de/wh-mdc09j3e5.html

    Hast du jetzt im Tages Durchschnitt eher Minus 7 Grad oder Plus 7 ?

    Ich vermute eher bei Plus 7.


    Schau mal hier wieviel Tage es unter Null gibt und dann wiederum wie sich die Tageshöchst und Tagestiefst Temperatur unterscheiden:

    https://meteostat.net/de/stati…5?t=2020-01-01/2020-12-31

    Deshalb die Kiste am Tag laufen lassen, als Beispiel der 1.4.2020 auf dem Diagramm (Nacht bei -3,7, Tag bei 9,7°) zusätzlich natürlich

    das am 1.4. schon nennenswert PV Strom vom Dach kommen kann. Bei mir waren es 5,3kwh/kwp am 1.4.2020


    Puffer: das Heizen in den Estrich wäre für die Wärmepumpe sehr zuträglich, weil die Wärmepumpe einen

    niedrigen Rücklauf braucht. Wenn du ohne Puffer direkt in den Estrich gehst (wenn das komplette Haus FBH hätte)

    hast du immer einen niedrigen Vorlauf und einen niedrigeren Rücklauf, somit immer guten Wirkungsgrad für die WP.

    Wenn du einen Heizungspuffer laden willst, steigt ja die Temperatur im Puffer über die "Vorlauf Temperatur der Estrichmethode"

    Du möchtest den Puffer ja aufheizen, nur bis zu welcher Temperatur ?

    Wenn du jetzt mit 35° in den Estrich gehst und es hat am 1.4. 10° Außentemperatur um die Mittagszeit hast du hier nur einen Temperaturhub

    von 25°. Das kann die Wärmepumpe sehr effizient arbeiten

    Wenn du jetzt in der Nacht am 31.3. zum 1.4. hin in den Heizungspuffer arbeiten möchtest, muss die Wärmepumpe von Minus 4° auf 50° hocharbeiten, das sind dann 54° Temperaturhub, da leidet die Effizienz massiv. Welchen COP du genau erreichst, muss man dann aus Datenblättern herausarbeiten. Aber an dem Beispiel denke ich ist es offensichtlich warum ein Puffer für eine WP schlecht ist.

    Normal ist das Haus der Puffer.

    Ob das bei dir jetzt funktioniert ist aber wieder schwieriger zu beantworten, weil du ja wenig FBH hast und somit weniger Estrich-Speichermedium.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Update: Der Energieberater war da. Er hat auch den HA gemacht.

    Ergebnis: Vorlauftemperatur kriege ich auf 50°C runter. An Heizleistung brauche ich 9kW.


    Er wollte gern auf Pellets oder eine Brennstoffzelle während des ersten Gespräches.

    Nach der Rechnung war er mit einer WP einverstanden. Luft oder Wasser oder Erde, je nachdem, was ich ausgeben will. Vitovalor war auch noch dabei.


    Daraufhin hab ich mal bei einem Heizungsbauer angerufen. Zum Thema Vitovalor hat der mich zunächst mal aufgeklärt, dass ich einen Kamin von 135 Innenmaß brauche. War grad auf dem Dach, das sind auf der kurzen Seite maximal 40cm. Wer hat denn so einen riesen Kamin?!?

    Brennstoffzelle ist also raus.


    Grundwasser WP vermutlich auch. Ich muss vor dem Haus bohren, dahinter kommen die Gerätschaften nicht hin. Vorne kriege ich aber den Mindestabsrand zwischen den Brunnen nicht hin.


    Also bleiben noch die Optionen Luft oder Erdsonde.


    Gruß

    Jens

  • 135mm

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Guten Morgen,


    Hier mal ein Update zu meiner Situation:


    Ich habe einige Angebote eingeholt und viel gegrübelt.


    1. Luft/Wasser WP geht nicht. Egal, wo ich sie hinstelle, sie steht immer unter irgendeinem Schlafzimmer oder zu nah am Nachbarn oder Straße


    2. Sole/Wasser Pumpe geht nicht. Ich kann nur vor dem Haus und nur 30m tief bohren. Mit dem nötigen Abstand ist nur Platz für 3 Bohrungen. 90m Gesamtlänge reichen nicht


    3. Wasser/Wasser WP wäre das Mittel der Wahl. Die Brunnen könnte man im richtigen Abstand gerade so vor den Haus realisieren. Kosten nach Abzug der Förderung alles inklusive 36.000€


    4. Pelletheizung. Angebot steht noch aus. Wird nach Abzug der Förderung irgendwo zwischen 25 und 35.000€ liegen. Ich tendiere hier zu einer Ökofen Pellematic condens_e. Vielleicht gönne ich mir irgendwann den Stirlingmotor, dann habe ich auch meinen ursprünglichen Wunsch nach einem BHKW befriedigt.


    5. Vitovalor. 41.000€ vor Abszug der Förderung. Ich glaube aber, da sind die Elektroarbeiten noch nicht drin.


    Kommentare und Bewertungen zu meiner Auswahl sind wie immer erwünscht und willkommen!


    Danke und Gruß

    Jens

  • Moin Jens,


    ich halte immer noch Euren Stromverbrauch (das waren doch 3.400 kWh?) zum wirtschaftlichen Einsatz einer Brennstoffzelle für zu gering. Das Angebot für die Vitovalor erscheint mir ohne Elektroarbeiten außerdem hoch. Aber wie dem auch sei, ich sehe einfach nicht, wie sich eine BZ bei Dir – im Vergleich zu einer Gastherme – vor Ablauf der 20 Jahre Lebensdauer amortisieren soll.


    Bei dem Brunnen für die WWP hätte ich – von den Kosten abgesehen – Bedenken mit den Wurzeln des Baumes. Eine Genehmigung für so einen Brunnen braucht man sowieso, und dann ist noch die Frage ob die Mineralien im Grundwasser auf die dauer Ärger machen könnten. Bei uns hier im Ort (mit zugegeben völlig anderer Geologie) gab es z.B. vor einigen Jahren Probleme mit Verockerung der Wärmetauscher.


    Unter den genannten Alternativen halte ich deshalb bei Dir (sofern die Angebotssumme abzüglich Förderung passt) die Pelletheizung für die beste Idee. Der Ökofen Kessel ist laut Stimmen hier aus dem Forum gut (ich selbst kann da nicht viel zu sagen), und falls später der Stromverbrauch bei Euch doch noch durch die Decke gehen sollte, kannst Du Dir das mit dem Stirling immer noch überlegen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)