Bisher keine Zentralheizung - BHKW oder nicht?

  • So, erstmal hi zusammen, bin hier neu dazugekommen und lese schon fleißig mit


    Nun habe ich mal getraut und mein möglichstes versucht den Fragebogen so gut wie möglich zu beantworten um von euch eine Meinung in Sachen Anlagenplanung zu erhalten (denn ich bin hier relativ überfordert, wie und was)


    Mein Haus ist ein Einfamilienhaus mit Erdgeschoß und 1. Stock die eigentlich für 2 Familien bereits ausgebaut sind. Da ich alleine im 1. Stock hause aber doch einige Zeit bei meiner Mutter im Erdgeschoß verbringe sind eigentlich nur 2 Zimmer im 1. Stock beheizt. Der PC Raum und das Schlafzimmer.


    Das Haus ist komplett unterkellert (11*10m Aussenmaße), Im 1. Stock gehen bereits die Mansarden an und oben befindet sich nur ein Spitzboden der nicht ausgebaut ist, Dach ist nicht gedämmt, genauso wenig die Außenmauern (Baujahr 1964). Außenmauern sind 24er Ziegel, Keller sind 30er Betonziegel.


    Geheizt wird im 1. Stock mit Elektrischen Heizkörpern (vorher Nachtspeicherofen im Pc Raum) dieser wurde aber gegen Heizkörper mit 16mm Schamottstein Größe 2000 Watt getauscht (letztes Jahr). Im Schlafzimmer befindet sich ebenfalls ein 1200 - 1600 Watt alter elektrischer Heizkörper der für das Schlafzimmer reicht. Im Bad befindet sich ein Stiebel Eletron Boiler 120 Liter der letztes Jahr über Nachtstrom geladen wurde. Ab jetzt normaler Strom oder PV Strom. (Verbrauch ca. 3600 Watt)


    Im Erdgeschoß befindet sich ein Ölofen für die Küche, im Wohnzimmer heizt ein Schwedenofen, im Schlafzimmer ist nichts, das Bad wird mit einem Holzofen mit Wassertank beheizt.


    Naja wie mann es halt früher im tiefsten bayerischen Wald gewohnt war.


    Im Keller befinden sich 3 neue 2 wandige Öltanks (wurden 2013 getauscht) mit je 1000 Liter Heizöl.


    Verbrauch diesen Winter ca. 500 Liter Heizöl

    Verbrauch Schwedenofen ca. 15 srm Mischholz

    Verbrauch Elektroöfen (1.Stock) ca. 2500kwh


    Grundlast Strom ca. 250Watt


    Letztes Jahr wurde eine PV Anlage installiert mit 9,6kwp gesamt (nicht optimal ausgerichtet, Ertrag wird auf ca. 8500kw im Jahr geschätzt) 6,4kwp vordere Seite 3.2kwp Rückseite, konnte nicht mehr draufmachen da letztes Jahr noch immer die 10kwp Regel galt.


    Sonnenbatterie Größe 5,5kwh ist mit an Board.


    Prognose PV vom Solateur.


    ca. 8500kwh Ertrag im Jahr.

    ca. 4700 kwh Eigenverbrauch


    Freistrommenge von Sonnen sind umgerechnet 1740 kwh, dies ist meine Einspeisevergütung (0,093€/kwh)

    Für den Strom bezahle ich von Sonnen 0,265€ brutto


    Freistrommenge wird verdammt knapp.

    Nächstes Jahr will ich einen Kuga Hybrid, wo ich dann täglich ca. 10kwh Strom zusätzlich benötige.


    Da das Senertec Center in der Nähe ist und einige Facebook Mitglieder der Sonnengruppe einen Dachs haben habe ich mal dort angerufen und es wird sich bis ende April jemand melden und alles durchrechnen, nun habe ich aber auch durch euch und durch Recherche einige Anbieter von BHKW´s mehr gefunden wie z.B den neo tower living usw.


    Auch Brennstoffzellen habe ich mir bereits angeschaut, aber hier weiß ich noch gar nicht was ich davon halten soll.


    Steuerung der PV Anlage und grafische Auswertung mache ich über den iobroker (PV- Überschuß usw.) Discovergy Zähler sind bereits vorhanden durch die Fa. Sonnen.


    Genau, Gasanschluß ist keiner vorhanden. (2 Kamine vorhanden), Kellerhöhe ca. 2m / Transport nur über Treppen möglich.


    Solltet ihr noch was wissen wollen, dann hoffe ich euch dies zu beantworten zu können. Ich bedanke mich bereits im Voraus fürs drüberschauen und Gedanken machen. :thumbup:


    Mfg Josef





  • Für BHKW brauchst du eigentlich zuwenig Wärme. BSZ würde ich nicht empfehlen wegen deiner PV.

    Ich würde die PV erweitern und Gasbrennwert Therme installieren.

    Oder Splitklima mit Heizfunktion.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Hallo Josef ,


    Dein Haus von 1964 ist ebenso gebaut wie viele andere Häuser zu dieser Zeit , Keller 30 cm Betonsteine und ein 24 er Verbund Mauerwerk . Auf Wärmedämmung hat zu dieser Zeit keiner geachtet .

    D.h. , ich würde an Deiner Stelle als erstens das 24 er Mauerwerk von außen gut isolieren . ( die KFW hilft Dir bei der Finanzierung )

    Deine Fenster sind doch inzwischen einmal erneuert worden ? Dein 24er Verbundmauerwerk zieht unwahrscheinlich viel Wärme ab .

    Mit einer Wärmebildkamera ist das nachzuweisen , übrigens hier im Forum könnte man eine ausleihen . ( als Mitglied )

    Als nächstes würde ich die Bodenbretter im Spitzboden lösen und kontrollieren ob die Fetten - Zwischenräume mit mind. 15 cm Isolierwolle aufgefüllt sind . Früher hat man nur Heraklit verbaut .Die Dachsanierung könnte man auf später verschieben .

    Erst nach diesem Abschnitt würde ich an die Sanierung der Heizung denken .

    Gruß

  • Moin Josef,


    bevor ich über die Eignung von KWK-Lösungen nachdenke, würde ich zunächst gerne besser verstehen, wie sich der (zukünftige) Strombedarf zusammensetzt.

    ca. 4700 kwh Eigenverbrauch


    Freistrommenge von Sonnen sind umgerechnet 1740 kwh, dies ist meine Einspeisevergütung (0,093€/kwh)

    Für den Strom bezahle ich von Sonnen 0,265€ brutto

    Ich lese das so, dass Du derzeit im Haus insgesamt 4.700 kWh verbrauchst. Davon entfallen 1.740 kWh auf die Freistrommenge, und weitere knapp 3.000 kWh beziehst Du von Sonnen für 26,5 ct/kWh brutto. Ist das so korrekt?


    Dann stellt sich folgerichtig die nächste Frage:

    Verbrauch Elektroöfen (1.Stock) ca. 2500kwh

    Ist dieser Verbrauch in den 4.700 kWh enthalten? Und darf ich die Überschrift Deines Threads so verstehen, dass zumindest die Öl- und Elektroöfen demnächst durch eine Zentralheizung ersetzt werden sollen?


    Wenn ja, fallen 2.500 kWh Verbrauch demnächst weg und es bleiben vom Stromverbrauch im Haus zukünftig nicht mehr als (4.700–2.500=) 2.200 kWh übrig, was zu zwei Personen auch besser passt. Allerdings gibst Du die "Grundlast" mit 250 W an. Das wäre für ein Haus mit zwei Bewohnern sehr hoch und würde – wenn es so stimmt – allein schon 2.200 kWh im Jahr ausmachen. Für den Verbrauch von zeitweise betriebenen Geräten (E-Herd, WaMa, SpüMa, Staubsauger, Beleuchtung etc. etc.) bliebe nichts mehr übrig. Hier wäre deshalb eine Klarstellung nützlich.

    Nächstes Jahr will ich einen Kuga Hybrid, wo ich dann täglich ca. 10kwh Strom zusätzlich benötige.

    Muss man das "Täglich" wörtlich nehmen, oder geht es um ein Pendlerauto und es ist im Wesentlichen "arbeitstäglich" gemeint? Im ersten Fall wären das gut 3.600 kWh im Jahr, im zweiten Fall eher 2.200 bis 2.500 kWh.


    Bevor man über die Wirtschaftlichkeit von KWK-Lösungen reden kann wäre es gut, wenn Du diese Zahlen präzisieren bzw. wo nötig korrigieren könntest.


    Aber wenn der Verbrauch im Haus ohne Elektroheizung insgesamt nur 2.200 kWh beträgt (davon 1.740 kWh Freistrommenge), glaube ich nicht, dass sich bei Dir eine KWK-Lösung rechnen kann – auch nicht mit Kuga.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ein BHKW kostet deutlich mehr als Eine Gastherme.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • DAS ist der entscheidende Punkt. Je nach den Umständen muss man für ein NeoTower 2.0 im Vergleich zu einer einfachen Flüssiggastherme 10-20.000 EUR Mehrpreis rechnen. Einen Zuschuss gibt es dafür nicht mehr. Mit 800 kWh substituierbarem Strombezug plus 3.500 kWh Verbrauch für das E-Auto kann sich ein NeoTower 2.0 nie und nimmer rechnen, zumal es im Sommer wegen des geringen Wärmebedarfs auf so kurze Laufzeiten kommen würde (ich schätze maximal 1-2 Stunden pro Tag), dass Du in dieser Zeit trotzdem noch Strom zukaufen müsstest.


    Eine Brennstoffzelle würde im Sommer länger laufen, aber für den Betrieb mit Flüssiggas ist nur ein einziges Modell (seit kurzer Zeit) am Markt, die Sunfire-BZ mit 0,75 kW(el) und 1,25 kW(th). Die bringt 18 kWh Strom am Tag und würde mit Hilfe des Stromspeichers wahrscheinlich eine hohe Autarkie ermöglichen (wobei es beim E-Auto trotzdem knapp wird). Weil aber die thermische Leistung der BZ für Dein schlecht gedämmtes Haus bei Weitem nicht ausreicht, müsstest Du entweder den Schwedenofen weiter betreiben (was mir nicht der Zweck der Übung zu sein scheint) oder zusätzlich eine Flüssiggastherme installieren. Und natürlich in jedem Fall einen Flüssiggastank. Auch das erscheint mir keine vernünftige Lösung.


    Also wenn das mein Haus wäre, würde ich die teuren KWK-Lösungen vergessen und stattdessen – dem Vorschlag von fetti0 folgend – das Haus energetisch sanieren. Wenn Du Wände, Kellerdecke und oberste Geschossdecke anständig isolierst und die – ohnedies anzuschaffenden – Heizkörper auf eine niedrige Vorlauftemperatur auslegst, kannst Du das bisschen Rest-Wärmebedarf, das danach übrig bleibt, wahrscheinlich am besten mit einer elektrischen Wärmepumpe abdecken. Die geht dann tatsächlich auf Knopfdruck. (Den Schwedenofen würde ich trotzdem nicht abbauen, für den Fall dass mal der Strom ausfällt.) Solche Projekte werden derzeit üppig gefördert, insbesondere wenn man gleichzeitig ein Steinzeit-Heizsystem wie das in Deinem Haus ersetzt.


    Am besten suchst Du Dir jetzt als erstes einen guten Energieberater in Deiner Region und lässt Dir ein Konzept bzw. ein paar Alternativen ausarbeiten (für die Förderung ist das sowieso Pflicht), dann kannst Du weiter sehen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ok, danke dann werde ich mich mal auf die Suche nach einem EB geben. Danke für eure Einschätzung und Tipps. Gruß Josef

  • Hallo Josef,

    ich hab gerade eine Angebot von meinem Bruder vorliegen. Das endet bei 44.000 € netto für seinen Dachs. Wallbox und Speicher hab ich schon mal abgezogen. Das Angebot aus Bodenwöhr wird sicher nicht viel besser aussehen. Ich würde dem Herrn Dickert trotzdem die Zeit stehlen. Man lernt bei solchen Gesprächen recht viel und nimmt neue Ideen mit.

    Grüße aus der Nachbarschaft

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Hallo Josef,

    ich hab gerade eine Angebot von meinem Bruder vorliegen. Das endet bei 44.000 € netto für seinen Dachs. Wallbox und Speicher hab ich schon mal abgezogen. Das Angebot aus Bodenwöhr wird sicher nicht viel besser aussehen. Ich würde dem Herrn Dickert trotzdem die Zeit stehlen. Man lernt bei solchen Gesprächen recht viel und nimmt neue Ideen mit.

    Grüße aus der Nachbarschaft

    Danke, Wahnsinn nur für den dachs 44000€, wie soll sich das rentieren?. Aber anhören schadet auf jeden Fall nicht da gebe ich dir recht. Ich habe eine Summe für den dachs 5.5 von irgendwas 30000 im Ohr incl 10 Jahre vollwartungsvertrag.


    Ist aber ein kleiner unterschied :(


    Naja ich hab ja zeit erstmal vernünftig planen und dann die verschiedenen Möglichkeiten durchrechnen.


    Danke für die Info.


    Gruß Josef

  • Das ist der Preis nur fürs Bhkw + Umst. Da kommt noch jede Menge mit dazu. Entsorgung der Tanks , Kaminsanierung, Schaltkasten usw.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Nur zur Info,


    Die Entscheidung ist gefallen, es wird eine pelletheizung fröling pe1c, da ich aktuell 50% förderung bekomme, auf den kompletten Einbau und Installation der Heizkörper, Ausbau der öltanks. Dies ist auch meines Erachtens wohl die beste Lösung obwohl man ca. Bei 50000€ kosten ist. Durch die Förderung geht das aber dann eher in einem angenehmen Bereich.


    Ich möchte mich für die Infos und Antworten bei euch bedanken, dies hat auch meine Entscheidung beeinflusst, doch die Heizungsfirma meines vertrauens schlug mir in meinem Fall ebenso Pellets vor.