Macht eine BZ oder BHKW Sinn für mich?

  • Hallo!


    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit Alternativen zur Gasheizung. Unser Stromverbrauch ist relativ hoch (2 Ladestationen für E- und Hybridautos, Außenpool mit Pumpe und Heizung). Photovoltaik macht aufgrund von Verschattung der nach Osten und Westen ausgerichteten Dachflächen wenig Sinn. Deshalb habe ich mir Brennstoffzellenheizungen angeschaut.


    Ich hatte mir eine BZ mit 1,5 kW elektrischer Leistung (BlueGen BG-15) plus Batteriespeicher überlegt, aber auch noch Viessmann mit 750 Watt mit einbezogen. Überschlägig berechnet dürfte sich bei meinen Verbrauchswerten die Investition spätestens nach 10 Jahren amortisiert haben ; anderseits bin ich ein Technikjunkie ;) und selbst wenn ich bei einer BZ nach 10 Jahren einen niedrigen 4-stelligen Betrag draufgezahlt haben sollte, wäre das auch noch in Ordnung und etwas CO2 Einsparung ist ja auch ganz positiv.


    Tesla würde mir gerne einen Batteriespeicher verkaufen, der Verkaufsberater hat bestätigt, dass die Powerwall 2 mit Brennstoffzellen zusammenarbeitet.


    Meine Versuche Angebote und Beratung für eine Brennstoffzellenheizung einzuholen waren allerdings bisher eher frustrierend. Die mir bekannten Heizungsbauer bieten keine Brennstoffzellenheizungen an ("da müsste ich erst einmal zur Schulung....") und über Google habe ich nicht wirklich Fachbetriebe finden können.


    Über die Viessmann Webseite habe ich ein Angebot von einem Fachbetrieb erhalten (Vitovalor PT2 Gesamtpreis inkl. Installation und Basis-Servicepaket EUR 34.000, ohne Batteriespeicher), ohne dass sich der Betrieb die örtlichen Gegebenheiten angeschaut oder mich beraten hat. Von einer anderen Firma habe ich die Auskunft erhalten, dass die Viessmann PT2 aufgrund der Verbrauchsdaten eh nicht für mich geeignet ist.


    Über Buderus wurde ich von einem Fachbetrieb kontaktiert, der mir nach Ortsbesichtigung schriftlich mitgeteilt hat „Dass die aktuelle Marktlage keine vernünftigen Brennstoffanlagen anbietet. Wir können nicht zu 100% dahinter stehen wenn wir von einem Produkt nicht überzeugt sind“. Nachfragen meinerseits wurden nicht beantwortet und so ein Verhalten lässt mich dann ratlos zurück.


    Ich bin jetzt doch etwas verunsichert, deshalb meine Fragen an das Forum: Würde eine BZ oder ein BHKW überhaupt Sinn für mich ergeben? Und gibt es irgendwelche qualifizierten (!) Fachbetriebe in und um Hamburg?


    Vielen Dank! :)



    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 9600 kWh(mit steigender Tendenz)

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 13.500 kWh (stabil)


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Erdgas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Brennwerttherme, 2006 (Viessmann Vitodens 333)

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: n/a

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Über integrierten Ladespeicher, 100 L

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Stromverbrauch von April – September höher durch Poolpumpe und Poolwärmepumpe

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Nein

    Temperaturen der Heizkreise: unbekannt

    Art der Heizkörper: Flachheizkörper


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 155 m2 (inkl. beheiztem Keller mit 2,30m Deckenhöhe), 3 Bewohner

    Art und Baujahr der Immobilie: EFH, 2006

    Erfolgte Modernisierungen: keine energetischen

    Weitere geplante Modernisierungen: Brennstoffzellenheizung (???..)

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: nein, es sei denn es kann an der Abgasführung der Therme mit angeschlossen werden

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: Ja, vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: Nein

  • Moin Gandalf,


    Deine Kritik besteht – zumindest teilweise – zu Recht. Also hole ich mal das nach, was es aus meiner Sicht zu sagen gibt.


    Der angegebene sehr hohe Stromverbrauch (in Verbindung mit einem relativ geringen Wärmeverbrauch) würde nach der Papierform zunächst mal die Anschaffung einer Brennstoffzelle nahelegen, und zwar einer BlueGen.


    Bevor ich definitiv dazu rate, wüsste ich allerdings gern, wie viel von den 9.600 kWh Stromverbrauch auf das Laden von E-Autos entfällt. Der Grund dafür ist, dass der Ladestrom schon für ein E-Auto, selbst bei "Schnarchladung" mit 2,3 kW aus der Schuko-Steckdose, die Leistung einer BlueGen deutlich übersteigt. Wenn Du gar aus einer Wallbox mit 11 kW lädst, ist der Beitrag der Brennstoffzelle gerade mal 12% des Gesamt-Ladestroms. Nennenswerte Mengen an Brennstoffzellenstrom im E-Auto erreicht man deshalb überhaupt nur, wenn regelmäßig möglichst lang zu ansonsten lastschwachen Zeiten geladen wird. Ideal wäre ein Pendlerauto, das nach jedem Arbeitstag acht Stunden lang z.B. von 22:00h bis 06:00h geladen wird, wenn im Haus nur die Grundlast anliegt. Angenommen letztere wäre 200 W, dann stehen in diesem Idealfall aus einer BlueGen in acht Stunden insgesamt ca. (8*1,3=) 10,4 kWh für das E-Auto zur Verfügung, oder bei 220 Arbeitstagen knapp 2.300 kWh im Jahr. Mehr ist definitiv nicht drin, und in nahezu allen Fällen dürfte es in der Praxis deutlich weniger werden.


    Aber wenn der reine Haushaltsverbrauch ohne E-Auto wenigstens 7.000 kWh erreicht, würde ich zum BlueGen raten. Die vorhandene Brennwerttherme kannst Du dann für die Spitzenlast einfach weiter betreiben. Die Vitovalor wäre in dem Fall deutlich zu klein; außerdem würde sie mit ihrer thermischen Leistung von 1,1 kW im Sommer (wo Du den Strombedarf für den Pool hast - PV als Ergänzung scheint ja nicht zu gehen) wahrscheinlich nicht lang genug laufen, während die BlueGen ohne Rücksicht auf den Wärmebedarf durchläuft. Und ein BHKW wie das neoTower 2.0 wäre angesichts des geringen Wärmebedarfs für Dich erst recht ungeeignet.


    Eine Powerwall o. dgl. würde ich erstmal nicht anschaffen. Besser wäre, nach Inbetriebnahme der Brennstoffzelle ein oder zwei Jahre lang z.B. jede Woche die tatsächlichen Daten zu Einspeisung und Strombezug aufzuschreiben. Das gibt eine gute Datenbasis für die Entscheidung a) wie groß ein Stromspeicher sein sollte und b) ob er sich überhaupt rechnet. Das Laden eines E-Autos aus einem Hausspeicher führt in der Regel nicht weit: Selbst eine Powerwall 2 speichert nicht mehr Strom als für 50 Kilometer langt, und dann bleibt für den Haushaltsverbrauch nichts mehr übrig. Außerdem akkumulierst Du auf diese Weise Speicherverluste.


    Bei der Fachbetriebs-Suche im Raum Hamburg kann ich Dir von Bayern aus leider nicht helfen. Die Reaktion des Buderus-Fachbetriebs ist mir unverständlich. Bist Du auf den über diese Website gekommen (orangefarbiges Angebotsfeld rechts unten)? Wenn ja, fällt mir auch nicht mehr viel ein. Wenn nein, könntest Du das noch versuchen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin Sailor,


    erstmal vielen Dank für Deine Antwort!


    Zur Deiner Frage bzgl. des Stromverbrauchs: Kann ich momentan nur grob schätzen, hat auch damit zu tun, dass seit März 2020 die Autos wegen Corona und HomeOffice eher wenig bewegt werden und unser neuer Plug-in Hybrid und das E-Auto erst Mitte letzten 2020 geliefert wurden (vor Corona bestellt...). Aufgrund vorheriger Erfahrungswerte dürfte sich der Stromverbrauch von (normalerweise) 9.600 kWh wie folgt aufteilen:

    Für die Autos 2500-3000 kWh / Jahr, der restliche Stromverbrauch liegt dann bei 6.600-7.100 kWh / Jahr (hierin enthalten ca.1.200 kWh für die Poolpumpe und Poolheizung im Sommerhalbjahr). Da unsere Tochter wohl bald auszieht (vergisst gerne ihre Stromfresser auszuschalten ...) und die Poolheizung durch eine sparsamere Variante ersetzt wird, dürfte sich der Haushaltsverbrauch zukünftig eher reduzieren.


    Angenommen letztere wäre 200 W, dann stehen in diesem Idealfall aus einer BlueGen in acht Stunden insgesamt ca. (8*1,3=) 10,4 kWh für das E-Auto zur Verfügung, oder bei 220 Arbeitstagen knapp 2.300 kWh im Jahr. Mehr ist definitiv nicht drin, und in nahezu allen Fällen dürfte es in der Praxis deutlich weniger werden.

    Stimmt.. Ich glaube der Strom für die Ladestationen wird, gerade wenn mit 11 kW geladen wird, überwiegend aus dem Stromnetz bezogen werden. Soviel Powerwalls kann ich mir gar nicht installieren...


    Mittlerweile habe ich einen Anruf von einen Viessmann Installationsbetrieb erhalten, die nach eigenen Angaben bisher 50 Vitovalor installiert haben. Angeblich soll die Vitovalor auch im Sommer laufen, da die Wärmeleistung der Brennstoffzelle immer irgendwie abgenommen wird...?


    Rein wirtschaftlich muss ich wohl berücksichtigen, dass die Brennwerttherme Bj. 2006 (habe da wohl ein Montagsgerät erhalten) nach mehreren Reparaturen austauschwürdig ist. Insofern bietet die Vitovalor durch die Integration einen Vorteil.

    Eine Powerwall o. dgl. würde ich erstmal nicht anschaffen. Besser wäre, nach Inbetriebnahme der Brennstoffzelle ein oder zwei Jahre lang z.B. jede Woche die tatsächlichen Daten zu Einspeisung und Strombezug aufzuschreiben.

    Danke für den guten Hinweis. Die Entscheidung kann ich ja später treffen (der Viessmann Betrieb hat mir genau das gleiche geraten).

    Die Reaktion des Buderus-Fachbetriebs ist mir unverständlich. Bist Du auf den über diese Website gekommen (orangefarbiges Angebotsfeld rechts unten)?

    Ja. Bin am überlegen, ob ich Buderus die Reaktion vom Fachbetrieb weiterleite mit der Frage, ob die ihre Produkte nicht verkaufen wollen...


    Da ich jetzt deutlich zur Brennstoffzelle tendiere, bleibt die Frage übrig ob Buderus oder Viessmann (jeweils erstmal ohne Batteriespeicher).

    Aber wenn der reine Haushaltsverbrauch ohne E-Auto wenigstens 7.000 kWh erreicht, würde ich zum BlueGen raten.

    Ist ein Grenzfall...


    Gruß,

    Gandalf

  • Für die Autos 2500-3000 kWh / Jahr, der restliche Stromverbrauch liegt dann bei 6.600-7.100 kWh / Jahr (hierin enthalten ca.1.200 kWh für die Poolpumpe und Poolheizung im Sommerhalbjahr). Da unsere Tochter wohl bald auszieht (vergisst gerne ihre Stromfresser auszuschalten ...) und die Poolheizung durch eine sparsamere Variante ersetzt wird, dürfte sich der Haushaltsverbrauch zukünftig eher reduzieren.

    Es ist ein Grenzfall. Jedenfalls, wenn der Verbrauch auf 6.000 kWh oder gar darunter zurückgeht (ein paar Einsparmöglichkeiten gibt es im Haus vielleicht auch noch), lohnt sich ein BlueGen voraussichtlich nicht mehr. In den ca. acht Monaten, wo die Vitovalor auch nachts durchläuft, bleibt auch dann noch ein bisserl was fürs E-Auto übrig (bei Schnarchladung acht Stunden lang vielleicht 4 kWh pro Nacht, beim BlueGen wären es 10). Die Differenz könntest Du ggf. zugunsten des Bluegen einrechnen. Auch der Stromverbrauch für den Pool im Sommer spricht eher für den BlueGen. Eigentlich würde ich Dir deshalb jetzt raten, für beide ein Angebot einzuholen und dann zu rechnen, was (auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Förderung) besser ist. Aber da Du beim BlueGen auf jeden Fall noch eine zusätzliche Gastherme anschaffen müsstest, sieht es so aus als ob die Vitovalor die günstigere Alternative sein könnte – zumal Buderus ja offenbar gar kein Interesse an dem Projekt hat.

    Angeblich soll die Vitovalor auch im Sommer laufen, da die Wärmeleistung der Brennstoffzelle immer irgendwie abgenommen wird...?

    Ja, sie läuft auch im Sommer. Aber sie läuft nicht durch. Eine Vitovalor erzeugt in 24 Betriebsstunden ca. 26 kWh Wärme, und die schaffen drei (demnächst zwei?) Personen allein mit Warmwasser nicht weg - außer der Pool läge so günstig zum Haus, dass eine (Teil?-) Beheizung mit BZ-Abwärme möglich ist.


    Was den Pool betrifft, es ist halt ein Jammer, dass eine PV-Anlage bei Dir nicht geht. Die würde im Sommer – wenn die Vitovalor wegen des geringen Wärmebedarfs weniger läuft – helfen, den Zusatzbedarf für die Poolgeräte abzudecken.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hi Gandalf,


    dieser Eintrag ist ja schon ne Weile alt, aber ich stehe aktuell vor einem ähnlichen Problem: Austausch Gasheizung und eventuell Einbau einer Brennstoffzelle.



    Bist du mit der Entscheidung von damals zufrieden?


    Was ist es geworden?


    Alex


    Ich hatte die Jahreszahl komplett falsch gelesen und dachte, die Entscheidung ist durch...


    Wir stehen vor der gleichen Entscheidung und überlegen auch Brennstoffzelle oder Wärmepumpe...

    Einmal editiert, zuletzt von Neuendorfer () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sonnenfreundin mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Eigentlich würde ich Dir deshalb jetzt raten, für beide ein Angebot einzuholen und dann zu rechnen, was (auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Förderung) besser ist. Aber da Du beim BlueGen auf jeden Fall noch eine zusätzliche Gastherme anschaffen müsstest, sieht es so aus als ob die Vitovalor die günstigere Alternative sein könnte – zumal Buderus ja offenbar gar kein Interesse an dem Projekt hat.

    Ich werde es nochmal bei Buderus versuchen, der von denen benachrichtigte Fachbetrieb wird wohl nicht der einzige im Großraum Hamburg sein.


    Was den Pool betrifft, es ist halt ein Jammer, dass eine PV-Anlage bei Dir nicht geht.

    In der Tat. Dach ist nach Osten und Westen ausgerichtet, und die Bäume der Nachbarn stehen der Sonne im Weg. Nach Süden würde es gehen, aber da bekomme ich vielleicht gerade mal 2 Module auf das Krüppelwalmdach von 5 qm. Carport wäre auch eine Möglichkeit, da hätte ich ca. 10qm Fläche, wo die Sonne hinkommt. Bin mir nicht sicher, ob das Sinn macht.


    Hi Alex,

    Wir stehen vor der gleichen Entscheidung und überlegen auch Brennstoffzelle oder Wärmepumpe...

    Wärmepumpe für das Haus ist für mich persönlich bei den hohen Strompreisen keine Alternative. Meine Zielrichtung ist selber Strom zu produzieren, und eine Wärmepumpe schluckt nur (reichlich) Strom. Ich bin kein Fachmann, aber ich halte von diesen Dingern nicht viel. Es sei denn als Poolheizung mangels sinnvoller Alternative. Wie gesagt, persönliche Meinung und die Fachleute hier im Forum könnten das anders sehen.

  • 10qm Fläche, wo die Sonne hinkommt. Bin mir nicht sicher, ob das Sinn macht.

    Jedenfalls wird es knapp. Ich würde in dem Fall Hochleistungsmodule einsetzen, z.B. von Sunpower: Da kriegst Du nach der Papierform ca. 225 W(p) pro Quadratmeter raus. Je nachdem wie das mit den Maßen ausgeht, gibt das auf dem Carport insgesamt 2 kW(p), vielleicht auch etwas mehr. Für die Pool-Geräte könnte das immerhin reichen. Wenn die Fläche unverschattet ist und Ausrichtung und Dachneigung des Carports einigermaßen günstig sind, könntest Du Dir jedenfalls mal ein Angebot machen lassen.


    Mit den 5 qm Krüppelwalmdach würde ich dagegen nicht anfangen, zumal wegen der dreieckigen Form wahrscheinlich die Hälfte ungenutzt bleiben müsste.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Eine PV Anlage macht immer Sinn, wenn die Anlage nur so klein möglich ist wie du beschreibst, wird die Anlage nur rentabel sein

    wenn du die Montage selbst (evtl. mit Freunden/Bekannten) bewerkstelligen kannst.

    Da gibt es fertige Sets mit allem was man braucht zur Montage inkl. Wechselrichter usw. (Suche zum Beispiel nach Balkonkraftwerk)


    In Hamburg wäre das Klima für eine Luft-Wärmepumpe sogar besser als im Süden/Mitte weil die Winter viel milder verlaufen mit wenig

    Frosttagen (wenn ich mir das Klimadiagramm so anschaue)

    Ich weiß zwar nicht woher deine schlechte Einstellung zu Wärmepumpen kommt, aber aktuelle Modelle mit Kältemittel R32 sind auf jeden

    Fall bis zur 0° Grad Außentemperatur Grenze hocheffizient.

    Wenn man möchte gäbe es sogar die Möglichkeit einen Wärmepumpenstromtarif zu nehmen (mit separatem Zähler),

    nur ist einem dann die Möglichkeit verbaut selbst erzeugten Strom zu nutzen. Das funktioniert Abrechnungs-/Regelungstechnisch nicht.

    Und gerade für ein Haus mit BJ2006 sollte der Wärmebedarf des Gebäudes nicht so hoch sein, daß es eine angemessene Wärmepumpe

    nicht schafft.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Ich weiß zwar nicht woher deine schlechte Einstellung zu Wärmepumpen kommt, aber aktuelle Modelle mit Kältemittel R32 sind auf jeden

    Fall bis zur 0° Grad Außentemperatur Grenze hocheffizient.

    Vom Wärmebedarf her könnte eine Wärmepumpe hier vielleicht schon passen – über die Heizkreistemperaturen wissen wir allerdings nichts, weil die für die Fragestellung bislang nicht relevant waren. In jedem Fall ist ein hydraulischer Abgleich nötig um eine Förderung zu bekommen: In dessen Rahmen können dann auch die Heizkörper optimiert und ggf. auch die Vorlauftemperaturen noch etwas abgesenkt werden. (Bei einem Haus Bj. 2006 mit wahrscheinlich weniger als 70 kWh/m2 Heizwärmebedarf erwarte ich sowieso keine allzu hohen VLT, es sei denn die Erbauer hätten bei der Bemessung der Heizkörper unsachgemäß gespart.)


    Bei dem hohen Strombedarf (und ohne PV) führt meiner Meinung nach kein Weg an einer Brennstoffzelle vorbei, die Frage ist nur, was für eine. Aber nachdem wir jetzt wissen, dass die Gastherme auf jeden Fall ersetzt werden muss, könnte man immerhin – an Stelle einer neuen Gastherme – über eine Wärmepumpe als Spitzenlast-Erzeuger nachdenken. In dem Fall wäre die Brennstoffzelle der Wahl eine BlueGen, damit im Winter zumindest ein Teil des WP-Stroms aus der Brennstoffzelle kommen kann: Ich halte einen BZ-Anteil von 40-50% für möglich, mit einem Stromspeicher (der sich in diesem Fall ausnahmsweise einmal rechnen könnte) vielleicht 60-70%.


    Also ich würde das auf alle Fälle mit Hilfe eines kundigen Heizungsbauers mal rechnen, mit und ohne Stromspeicher. Und für die WP kann man vermutlich eine Förderung bekommen, bei einer neuen Gastherme wäre das nicht der Fall.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • über eine Wärmepumpe als Spitzenlast-Erzeuger nachdenken.

    Nach meiner Logik ist eine WP nie der Spitzenlast-Erzeuger. (individuelle Ausnahmen mag es geben)

    1. "Spitzenlast" bedeutet immer schlechte(re) Bedingungen / größere Spreizung

    2. Eine relativ teure Anlage ist nur wenig am Laufen

    3. Spitzenlast ist immer, wenn kalt und dunkel = Strom besonders wertvoll

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • vielleicht meint Sailor eine Brauchwasserwärmepumpe ??


    diese könnte die BSZ entlasten und mit BSZ Strom betrieben werden.


    1. deine Definition Spitzenlast im Privathaushalt ?

    Meine wäre die BSZ schafft es nicht mehr die Temperatur im Speicher hoch zu halten.

    Dann wäre die Spreizung ja niedriger ?

    2. Eine Wärmepumpe teurer als eine Gastherme ?

    3. Bei Kalt und Dunkel wäre ich noch bei dir, aber die berühmte Dunkelflaute ist nicht jeden Tag.

    Windstrom steht gerade in der Wintersaison nachts zur Verfügung.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • bluwi , generell stimme ich Dir in allen Punkten zu.

    (individuelle Ausnahmen mag es geben)

    Ich meinte tatsächlich eine Wärmepumpe für die Spitzenlast, weil ich in diesem speziellen Fall eine "individuelle Ausnahme" für möglich halte.

    Wir haben hier vermutlich

    1) einen sehr geringen Restwärmebedarf (nach meiner Schätzung unter 6.000 kWh/Jahr)

    2) einen Standort mit vergleichsweise milden Wintertemperaturen

    3) ganzjährig überschüssigen Strom aus einer Brennstoffzelle (nach meiner Schätzung für etwa die Hälfte des Strombedarfs der WP ausreichend)

    4) eine relativ geringe Nennheizlast (nach meiner Schätzung müsste eine WP mit 6 kW Wärmeleistung reichen)

    5) Abwärme aus einer Brennstoffzelle, die nach Leistung und Temperaturniveau die für eine WP besonders unangenehme Warmwasserbereitung ganzjährig abdecken kann.


    WENN jetzt noch

    6) für eine Wärmepumpe brauchbare Heizkreistemperaturen gegeben sein sollten (das wissen wir im Moment noch nicht),


    halte ich es tatsächlich für möglich, dass sich in diesem Fall eine WP besser rechnet als eine Spitzenlasttherme, zumal wenn es noch Förderung dafür gibt (die es für eine Gastherme nicht gäbe). Natürlich müssten erst mal meine Schätzungen von einem kundigen Heizungsbauer überprüft werden, z.B. im Rahmen des (so oder so notwendigen) hydraulischen Abgleichs.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    2 Mal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Nochmal eine kurze Rückmeldung von mir. Da der von Buderus vermittelte Heizungsbauer sich negativ über die BlueGen geäußert hatte, habe ich mich nochmals freundlich an Buderus gewandt. Von dort kam eine relativ unmotivierte Antwort. Kommt bei mir als Kunde nicht wirklich gut an, wenn ein Hersteller seine Produkte scheinbar nicht loswerden will. Insofern habe ich mich jetzt auf die Viessmann Vitovalor BSZ festgelegt und von dort kam auch ein interessantes Angebot.

    Durch die Diskussion und Anregungen hier werde ich mich zusätzlich mal mit dem Thema PV auseinandersetzen müssen, vielleicht finde ich ja doch noch ein paar unverschattete qm für eine kleinere Anlage.

    WENN jetzt noch

    6) für eine Wärmepumpe brauchbare Heizkreistemperaturen gegeben sein sollten (das wissen wir im Moment noch nicht),

    Wie finde ich das raus? Zeigt die Gastherme das an?