Dachs: Servicecode 122 / Motorspülung womit ?

  • Moin zusammen.


    Nach längerem, störungsfreien Betrieb schaltete mein Dachs mit Servicecode 122 (Kühlwasser > 95 Grad) ab. Nach mehr als 14 Betriebsjahren dürfte dem Kühlsystem des Motors gewiss eine Spülung gut tun. Welche Art von Flüssigkeit bzw. Zusatz verwendet Ihr dafür? Muss man das Gebräu evtl. eine bestimmte Zeit einwirken lassen? Danke für Eure Tipps und Erfahrungsberichte.


    BG, maxnicks

  • Schau mal ob der Vorlaufschlauch ausserhalb vom Dachs zu gesetzt ist. So ging es mir kurz vor Weihnachten...


    Auch das Thermostat oder die Pumpe können defekt sein.


    Zum spülen gibt es doch so spezielle Säuren. Damit können auch Kalkablagerungen gelöst werden.

    Da müsstest mal bei deinen umliegenden Heizungsfirmen nachfragen.

  • Nach mehr als 14 Betriebsjahren dürfte dem Kühlsystem des Motors gewiss eine Spülung gut tun. Welche Art von Flüssigkeit bzw. Zusatz verwendet Ihr dafür?

    Normalerweise wird anläßlich der Wartungen, beim Fetten des Generatorlagers wechselweise über Vor - und Rücklauf Heizungswasser aus dem Generator gespült.


    Aufgrund des sehr starken Magnetfeld des Generator im Betrieb, verbleiben hier Rostpartikel, die mit dem Heizungswasser am Generatorzulauf eintreten im Generator.


    Zusätzlich wird das Heizungswasser beurteilt ( pH und dH Werte gemessen )


    Der Dachs kann gemäß Herstelleranweisung mit einem Spülkompressor gespült werden, wenn das notwendig ist. Voraussetzung ist jedoch die manuelle Kontrolle der internen Heizungswasserpumpe und des Thermostat, damit man von hier nicht Partikel in den Motor einspült.


    Zusätze ( insbesondere Zitronensäure oder andere Säuren ) werden normalerweise nicht verwendet, da diese eher negativ sind. "Eine Heizungsfirma" fragen ist sicherlich eine schlechte Idee, der Hersteller hat aus zutreffenden Gründen nur ein Zusatzmittel freigegeben und dies auch nur unter gewissen Bedingungen. Ich selbst habe in meinen ca. 25 Jahren Dachsservice mehrere kaputt behandelte Dachse gesehen, wo Heizungsbauer mit Säure "gearbeitet" haben.


    Zum spülen gibt es doch so spezielle Säuren. Damit können auch Kalkablagerungen gelöst werden.

    Da müsstest mal bei deinen umliegenden Heizungsfirmen nachfragen.

    Darf ich fragen wie Du darauf kommst, dass Heizungsbaufirmen sich so gut mit dem Dachs auskennen, dass Sie Dir eine fachgerechte Empfehlung zum spülen mit Säuren geben können ?


    Leider haben die allerwenigsten Heizungsbaufirmen "die Eier in der Hose" offen zuzugeben, dass sie es nicht wissen, sondern geben einfach eine Empfehlung ab, da sie glauben es sei entwürdigend keine Antwort zu wissen. Nur kennen sich Heizungsbauer kaum mit dem Dachs aus und es zeigt hohes Verantwortungsgefühl und Selbstbewusstsein zu sagen, muss ich nachfragen etc.


    Zum einen hat man wenn man einen verkalkten Dachs hat, schon länger etwas falsch gemacht. Ebenfalls sollte man prüfen ob eine Entkalkung noch wirtschaftlich ist, denn diese wird mit einem Entkalkungsgerät und einer vom Hersteller freigegebenen Entkalkungsmittel vorgenommen. Zeit, Geräteeinsatz und Entkalkungsmittel kosten schon einiges, da muss man rechnen ob nicht zeitnah sowieso eine Modernisierung oder AT Motor ( Motorzylinder ) ansteht.

  • Warum muss man sich zum spülen eines Heizkreislaufes unbedingt mit dem Dachs auskennen? Also ich kenne Heizungsfirmen die Kessel mit entsprechenden Systemen spülen. Wo is da jetzt (bis auf das Thermostat) ein Unterschied zwischen Dachs und Kessel?


    Was auf jeden Fall ein Thema ist, sind die flexiblen Schläuche, die durch Sauerstoffdurchlässigkeit über die Zeit Probleme machen. Da hat bei mir aber auch kein spülen mehr geholfen. Der Vorlaufschlauch war innen komplett zu mit Ablagerungen. Im Dachs selbst, war dagegen nichts zu finden.

  • Dann gerne nochmal die gleiche Frage, wo ist der Unterschied?


    Die wasserführenden Komponenten bestehen beim Dachs aus beschichtetem Grauguss. Dazu noch ein paar Verschraubungen und die Wasserschläuche.


    Ältere Kessel verfügen über keine anderen Komponenten oder Materialien.


    Und ja, ich habe auch schon verkalkte Zylinder gesehen, da hat spülen auf Basis von Zitronensäure auch nichts mehr geholfen. Die waren einfach Schrott.


    Grund war halt die schlechte Qualität des Heizungwassers.


    Aber es muss ja eben nicht gleich alles verkalkt oder verschlammt sein. Der Fehler kann auch viel einfacher und leichter zu beheben sein.

  • Der Unterschied besteht aus der Vielzahl der Materialien die im Wasserführenden Bereich verbaut sind, der Verdrängungsring aus Edelstahl bzw. Eisen, Gusskörper, Gusslöcherverschlüsse als verzinkten Blech wenn ich mich richtig entsinne, Kunstoffschläuche usw. ( habe keine Lust weiter drüber nachzudenken - sorry )


    Es gibt Herstellervorgaben wie lange mit welchem Mittel gespült ( entkalkt ) werden darf und dann muss mit einem anderen Mittel "Neutralisiert" werden.


    Wir reden hier ausschließlich vom Entkalken und wenn dies notwendig und ökonomisch vertretbar ist.

  • Herzlichen Dank für Eure Tipps und Erfahrungsberichte.


    Das fast jährlich wechselnde Wartungsteam hat bisher nur einmal nach Aufforderung den Wärmetauscher des Brauchwassers mit einer Salzlösung gespült, doch noch nie den Motorblock und den Generator - dort haben sie nur die Schläuche getauscht.


    Die starke Magnetwirkung des Generators war mir gar nicht bewusst, doch das könnte durchaus die Ursache sein. In der Tat: Der Rostanfall in der Anlage ist recht hoch, auch wenn der Judo-Filter so manchen Dreck aufgefangen hat. Jetzt werde ich mich erst mal um passende Schlauch-Adapter kümmern.

  • Vieleicht sollte man mal den Schlamm aus den Heizkörper spülen und nicht warten bis er teilweise im Filter aufgefangen wird.


    Einen Schlammabscheider einzusetzen ist richtig, jedoch mehr als ca. 90 % werden hier nicht ausgefiltert, d.h. ein Teil gelangt immer in den Dachs backt dort durch die Temperatur und das Magnetfeld an. Auf Dauer ist das nicht gut, übrigens empfehlen wir derzeit die Fernox TF1 Total Schlammabscheider ( inkl Wärmedämmschale )

  • Als unser Dachs im Jahr 2006 installiert wurde, war ich froh, dass die Judo Nachspeise-Armatur und der Judo Filter dabei waren. Mit den heutigen Erkenntnissen würde ich eine Entsalzungspatrone dazwischen schalten und auch den magnetischen Schlammabscheider einbauen lassen.


    Die Guss-Heizkörper sind locker 40 Jahre alt. Wenn ich da jetzt mit frischem Wasser rangehe, um sie durchzuspülen, besteht die Gefahr, dass sie durchrosten. Aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit, tendiere ich eher dazu, den Schlamm dort zu lassen, wo er sich abgelagert hat. Eher verkaufe ich die Hütte, bevor ich alles erneuern muss.


    BG, maxnicks

  • Aufgrund eines sehr lange Zeit nicht entdeckten Haarrisses am Wärmetauscher des SE30 Plus sowie Undichtigkeiten am unprofessionell verhanften Brauchwasser-Wärmetauscher wurde im Lauf der Jahre dem Heizungskreislauf verhältnismäßig viel Frischwasser zugeführt, weshalb ich in diesem Punkt sehr vorsichtig geworden bin.


    BG, maxnicks

  • Nachtrag:

    Beim Zerlegen der Anlage habe ich gelernt, dass sich der Motorblock und der Generator einfach spülen lassen: Am Boden beider Aggregate befindet sich je ein Auslassventil. Anlage ausschalten, Heizkreise absperren, Schlauch anschließen, mit dem vorhandenen Druck ausspülen und mit entmineralisiertem Wasser wieder auffüllen.


    In meinem Fall ist es jetzt dafür zu spät - unser Dachs ist inzwischen ausgezogen und bekommt demnächst ein neues Zuhause. Aber vielleicht hilft dieser Tipp ja anderen Forums-Usern.


    BG, maxnicks.