Wärmepumpen Vor und Nachteile?

  • Überschlägige Rechnung: 1500m³ * 50° Temperaturgleit entspricht 75.000 kWh pro Jahr. Bei einem Wert von 10ct = €7.500. Dann dauert es 50 Jahre, bis der Tank bezahlt ist. (ohne Zinsen).

    Auch wenn ich rechne, dass Wärme teurer wird, erscheint mir das nicht sehr attraktiv.


    Es gibt inzwischen Gesetze, dass eine Kommune solche Wärmenetze unterstützen muss. Alle Wärmenetze die ich kenne, buddeln die Straße auf, da kann kein Nachbar blockieren. Die Rentabilität in der Größe ist ein anderes Thema.

    ad1: Tiefenbohrung löst das Problem, weil du "unendlich" Energie aus der Tiefe holen kannst, die sich selbst regeneriert.

    Wobei das Delta mit 50° auch nicht ganz so einfach zu rechnen ist, du kannst wahrscheinlich 30-50° direkt nutzen und die restlichen

    30-40° per Wärmepumpe. (Speicher Entladung beginnt bei 80°, und ab 30° muss eine Wärmepumpe unterstützen.)

    Wobei die nächste Frage ist, wieviel Speicherverlust hat so ein Großspeicher über die Zeit.

    Und wann hört die Beladung auf ? Wenn ich im 1. September bei 80° aufhöre zu beladen,

    wieviel Grad hat der Speicher dann noch am 1. November ?


    ad2: Die Straße aufgraben ja, aber anschlusszwang hat man deswegen noch lange nicht.

    Und wenn die Hälfte nicht mitmacht, kann das aufgraben auch unrentabel sein.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Immer, wenn mehrere Menschen beteiligt sind, gibt es irgendwelche schwierigen Probleme. Wenn ich 30000 EUR investieren sollte, würde ich mögliche Kapitalmarktrenditen gegenrechnen. Also ein Projekt mit sehr viel Idealismus.

  • Wenn ich eine Heizung brauche oder meine Heizungsanlage ersetzen will/muss, ist die Alternative nicht 'frieren und an der Börse zocken'.


    Ja, ich habe eine gewisse Neigung zum Idealismus und genug Geld. So dass ich das Geld lieber mit einer Neigung zum Idealismus investiere, als es z.B. mit teuren Autos oder Flugreisen zu verballern... Deswegen habe ich zusammen mit einem Partner zwei BHKW und eine PV-Anlage gekauft und versorge damit eine 1000qm-Gewerbeimmobilie mit Strom und Wärme.


    Die Geschichte mit dem Großpufferspeicher ist ja nur ein Gedankenexperiment - aber wenn mein dualer Student da Bock drauf hat, dann kann der ja mal eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und Optimierung machen. Mit Einbeziehung solare Erzeugung / Überkapazität, Alternativen zur Speicherung und Speichermethode.


    Was mich definitv aufregt ist jedenfalls, wenn, wie bei mir im Dorf, eine neue Siedlung aus dem Boden gestampft wird und man sich extra noch beeilt, um eine Solarpflicht zu umgehen. Keine Lademöglichkeiten für Elektroautos geschaffen werden (1 für alle Häuser zusammen) und zur Beheizung ein 'hocheffizienter' Gas-Heizkessel in einem Nahwärmenetz zum Einsatz kommt. Kein BHKW, keine Wärmepumpe.

  • ad1: Tiefenbohrung löst das Problem

    Auf dem Papier vielleicht. In der Realität scheitert das meistens schon an der Versicherung, die man heute zwingend haben muss. Von den sonstigen Kosten gar nicht zu reden.


    wieviel Speicherverlust hat so ein Großspeicher über die Zeit.

    Das ist der wichtigste Grund, warum die Speicher groß sein müssen. Das kann man recht gut ausrechnen und da spielen mehrere Faktoren mit.


    Und wann hört die Beladung auf

    Eigentlich nie! Wenn die maximale Temp erreicht ist, geht es darum, die Temp möglichst gut zu erhalten. Das geht eine Weile gut, aber irgendwann Richtung Winter kommt immer weniger bis garnichts zusammen. Dann kühlt jeder Speicher mehr oder weniger schnell aus.


    Ein schwieriges Kapitel ist es, ob ich im Nov. schon voll auf den Speicher setze und dann evtl. im Jan. Feb. bei großer Kälte ineffizient mit WP arbeiten muss, oder die zeitlich bedingten Wärmeverluste in Kauf nehme, damit ich im Jan bei maximaler Kälte noch aus dem Speicher ziehen kann.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • wieviel Speicherverlust hat so ein Großspeicher über die Zeit.

    Habe ich weiter oben für meine würfelförmigen Speicher ausgerechnet. Wobei Würfelform zwar einfach zu rechnen ist, eine Kugel oder ein Zylinder aber viel günstiger geformt sind und die Würfelform daher eine worst case Abschätzung ist.


    Zitat

    Macht man daraus einen Würfel mit einer Kantenlänge von 7m und einer Dämmstoffdicke von 0,6m, sieht die Situation so aus:

    Wasserinhalt 343 m3

    Energieinhalt 24.000 kWh

    Verluste pro Tag 30kWh

    Verluste pro Monat 900 kWh


    Ab Beginn der Heizperiode kann es immer wieder vorkommen, dass der Speicher entladen wird. Weil er ja nur mit 'Überschussstrom' beladen werden soll. Jedoch wird die Beladung bis ca. Anfang oder Mitte Dezember überwiegen. Wenn dann die ganz kurzen und trüben Tage kommen, wird die Entladung überwiegen, weil die PV den Eigenbedarf der Bewohner schon nicht mehr (oder gerade so) decken kann.



    Ich hab einen Azubi, der duales Studium macht. Mal schauen, ob der mal Lust dazu hat, so was als Studienarbeit zu simulieren.

  • ASeitzinger : Es stellt sich bei 30000 EUR dann die Frage, ob ich 3000 EUR in die Gastherme investiere und den Rest für etwa 7-10% Rendite investiere. Besitze ich eine hochwärmegedämmte Immobilie, könnte das deutlich klüger sein. Ich sehe bei einem Projekt mit vielen beteiligten Personen große Konfliktpotentiale. Gemeinsame Haustechnik widerspricht der Idee einer eigenen Immobilie, besonders eines EFHs. Ich würde gemeinsame Technik nur mit ausgewählten Personen betreiben. Ein Psycho, und schon brennt das ganze Projekt.

  • Ein Psycho, und schon brennt das ganze Projekt.

    So schlimm ist das nicht. Die gemeinsamen Komponenten gehören einer Genossenschaft, GmbH oder Verein. Da gibt es eine Satzung und Beschlussregeln. Der Einzelne hat einen Liefervertrag. Alles was der alleine kann ist, sich aus der Gemeinschaft zu verabschieden.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Wer schon mal einer WEG Versammlung beigewohnt hat, weiß daß eine Gemeinschaft anstrengend sein kann.


    Für mich wäre das nichts. Aber als Vermieter bzw. Besitzer eines Mietshauses (natürlich mit entsprechender Anzahl Wohneinheiten)

    wäre das auch eine gute Lösung.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Bei einer neu aus dem Boden gestampften Siedlung gibt es am Anfang langfristige Lieferverträge.

    Wenn Ziel des Investors die Errichtung einer nachhaltigen Siedlung ist, dann sorgt er für eine nachhaltige Energieversorgung. Und wenn es eine attraktive Lage ist, wird das auch gekauft.


    BHKWFiasko ich glaube, Du bist einer der wenigen, die mit Opportunitätskosten rechnen. Aber machst Du das auch bei allen anderen Anschaffungen, z.B. beim schicken Bad, dem teuren Auto oder der Luxusküche?


    Ich finde das zwar verständlich, aber es ist eben auch eine der Ursachen, warum Nachhaltigkeit u. Umweltschutz häufig den Kürzeren zieht.

  • Vor allem bei 3000,- Euro bleibt es ja nicht, auch nicht im Neubau, du brauchst ein Abgasrohr, eine Abnahme dessen,

    eine Dach-Durchführung, einen Gasanschluss ins Haus, Zählergrundgebühr, Schornsteinfegergebühren, Wartungskosten.


    Das sind alles Punkte die im allgemeinen für eine Wärmepumpe sprechen, weil ja Strom sowieso im Haus vorhanden ist.


    Und die 3000 Euro sind auch leicht überspitzt, das bekommst du wohl derzeit von keinem Heizi der Welt für den Preis eingebaut.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

    Einmal editiert, zuletzt von remag () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von remag mit diesem Beitrag zusammengefügt.