Angst den Vitotwin abzuschalten wegen Hausanschlusserneuerung

  • Morgen früh wird vom Netzbetreiber unser Hausanschluss erneuert. Dazu wird die Stromversorgung ab 9Uhr morgends für 2h abgeschaltet.

    Nachdem ich hier im Forum schon gelesen habe, dass der Vitotwin nach Netzausfall nicht mehr anlief, habe ich nun etwas Angst, dass uns das auch blüht.


    Ich kann ja eigentlich nichts anderes tun, als die Heizung um kurz vor 9Uhr auszuschalten und zu hoffen, oder?


    Gruß

  • Die Notabschaltung bei Netzausfall ist immer ein besonderer Stress für das Gerät, weil da der Stirling aus vollem Lauf binnen weniger als einer Sekunde zum Stillstand gebracht wird. Wenn da ein Teil vorher schon geschwächelt hat, kann es schon sein, dass es bei so einer Gelegenheit endgültig kaputt geht.


    Bei der normalen Abschaltung darf das eigentlich nicht der Fall sein. Da schaltet man nicht einfach das Netz ab, sondern man fährt den Stirling schonend herunter, wie auf Seite 14 der Betriebsanleitung beschrieben:

    1. Taste "Mode" (rechts über dem Display) wiederholt drücken, bis der Strich im Display unterhalb dem "Ausschalten"-Zeichen steht
    2. Taste links über dem Display einmal kurz drücken, um die TWW-Bereitung auszuschalten (der WW-Strich geht weg)
    3. Warten bis der Stirling aus ist; die Betriebsanleitung empfiehlt (warum auch immer) danach noch zehn Minuten zu warten
    4. JETZT den Netzschalter (rechts unter der schwarzen Klappe) ausschalten. Den Gasabsperrhahn zu schließen (wie eigentlich vorgeschrieben) kann man sich m.E. sparen, wenn es nur um zwei Stunden geht.

    Zum wieder Einschalten drückt man wieder auf den Netzschalter, wartet bis sich die Steuerung hochgefahren hat und schaltet dann analog zu Schritt 1 und 2 Warmwasser und Heizung wieder ein. Normalerweise sollte dann im Winter spätestens nach ein paar Minuten der Stirling wieder laufen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Die Notabschaltung bei Netzausfall ist immer ein besonderer Stress für das Gerät, weil da der Stirling aus vollem Lauf binnen weniger als einer Sekunde zum Stillstand gebracht wird. Wenn da ein Teil vorher schon geschwächelt hat, kann es schon sein, dass es bei so einer Gelegenheit endgültig kaputt geht.


    Bei der normalen Abschaltung darf das eigentlich nicht der Fall sein. Da schaltet man nicht einfach das Netz ab, sondern man fährt den Stirling schonend herunter, wie auf Seite 14 der Betriebsanleitung beschrieben:

    1. Taste "Mode" (rechts über dem Display) wiederholt drücken, bis der Strich im Display unterhalb dem "Ausschalten"-Zeichen steht
    2. Taste links über dem Display einmal kurz drücken, um die TWW-Bereitung auszuschalten (der WW-Strich geht weg)
    3. Warten bis der Stirling aus ist; die Betriebsanleitung empfiehlt (warum auch immer) danach noch zehn Minuten zu warten
    4. JETZT den Netzschalter (rechts unter der schwarzen Klappe) ausschalten. Den Gasabsperrhahn zu schließen (wie eigentlich vorgeschrieben) kann man sich m.E. sparen, wenn es nur um zwei Stunden geht.

    Zum wieder Einschalten drückt man wieder auf den Netzschalter, wartet bis sich die Steuerung hochgefahren hat und schaltet dann analog zu Schritt 1 und 2 Warmwasser und Heizung wieder ein. Normalerweise sollte dann im Winter spätestens nach ein paar Minuten der Stirling wieder laufen.

    Sehr gut! Vielen Dank für die detailierte Info.

    Keep fingers crossed ;)

  • Wenn wir nichts mehr hören, ist es mit 99% Wahrscheinlichkeit gut gegangen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Erstmal vorweg, es ist am Ende doch gutgegangen, aber zwischendurch habe ich ganz schön geschwitzt.


    Habe das Gerät, wie oben beschrieben, runtergefahren. Die Pumpen und Brennerlüfter liefen noch eine ganze Weile nach, deshalb wohl auch der Hinweis, dass man warten muss. Dann haben sich die Heizkreispumpen auch ausgeschaltet und ich habe das Gerät vorne am Ein/ausschalter ausgeschaltet.

    Als ich nach 2h wieder in den Keller ging, um das Gerät wieder in Betrieb zu nehmen, traute ich meinen Augen nicht, die beiden Heizkreispumpen liefen, jedoch waren die Mischer zu und der Vitotwin natürlich noch aus.

    Ich habe das Gerät eingeschaltet und er fing an zu initialisieren, soweit so gut.

    Als ich 10 Min später danach schaute, lief der Brennerlüfter, jedoch war das Display komplett dunkel/aus.

    15 Minuten später immernoch derselbe Zustand. Ok, dachte ich, jetzt ist es um den Vitotwin geschehen.

    Ich beschloss, den Vitotwin erneut auszuschalten, die Heizkreispumpen liefen weiter. Also schaltete ich die Stromversorgung der Pumpen auch aus und wieder ein. Die Pumpen blieben danach aus.

    Als ich dann den Vitotwin wieder einschaltete, fuhr alles wieder ordnungsgemäß an.


    Er funktioniert also wieder!


    Danke, für eure Hilgfe.

  • Kenne mich nicht aus und habe auch kein Vitotwin.

    Meine alte Heizkreispumpe meinte auch "Smart" zu sein und "Nachtab-senkung/-schaltung" erkennen zu koennen und hat sie auch gemacht, allerdings ging sie immer nach 2h/3h wieder an, obwohl sich an meinem Oel-Brenner nix getan hat.


    Hab ich dann abgeschaltet das Feature. Kann mir besseres vorstellen als ne Pumpe die 2 Uhr in der Nacht fuer unidentifierbare Geraeusche im Haus sorgt...


  • Das "Gut belüftete Totbleiben" beim Wiedereinschalten ist bekanntes Phänomen:

    Hier: Biete - Suche - Unterforum

    ...wird ein Problem - das ich auch habe - beschrieben.

    Der Vitotwin startet zum Teil nicht, das Display bleibt aus, es ist nur ein Lüfter zu hören. Nach mehrmaligem Probieren startet das Gerät dann (mit Glück?) normal..

    Meint ihr das ist die ENS? :/

    VG Krümel


    Ein Techniker meinte zu mir am Telefon, es könnte mit Feuchtigkeitseintrag auf der Platine zusammenhängen. Die Anschlüsse am Stirling würden gerne mal undicht und tropfen im ungünstigsten Fall ab, direkt auf die Platine. Ich kann nicht sagen, ob das stimmt und zutrifft.


    ..nur vom "Hörensagen".


    Aber wie gesagt: Das Verhalten kenne ich von meinem Brummer...


    :hutab:

    RMB Neotower 2.0 an 340-M (950l)

    10 kWh (48V) BYD an SMA SI 3.0

    Ersatzstromsystem (Enwitec-Box)

    5 kWp auf Satteldach
    1,8 kWp auf Flachdach

    2,5 kWp (halbtransparent) Carport

    Citroen C-Zero ("i-MiEV)"

    Ariston Nuos Primo 100 (TW-WP)

  • Ich habe da eine andere Vermutung.

    Meiner Meinung nach, scheint der Kommunikationsbus blockiert zu sein, wenn die Pumpen der Heizkreise zuerst eingeschaltet werden.

    Die Pumpen sollten nicht von alleine anlaufen, erst wenn sie über den Bus den Befehl dazu bekommen.

    War ja anscheinend in dem von bhkwaermepumptaik oben verlinkten threat auch der Fall, dass die Pumpen automatisch anliefen.

    Ich stelle mir vor, dass sie sich dann in einer Art manuellen Modus laufen und der Vitotwin sie nicht initialisieren kann.


    Somit verharrt der Brenner zur Sicherheit im "Lüften-Modus"


    Als ich die Pumpen stromlos machte, dann erst den Vitotwin, dann die Pumpen einschaltete, lief der Vitotwin sofort an.

  • Das ist eine interessante Erklärung.


    Anscheinend gibt es aber beim Anschluss der Heizpumpe(n) unterschiedliche Möglichkeiten. Bei uns kommt die Stromversorgung der Heizpumpe (wir haben nur eine) aus dem Mischerantrieb und dieser hängt wiederum am Vitotwin. Ausschalten kann man nur den Mischerantrieb: Ich nehme an, dass dann auch die HP stromlos wird, habe das aber in acht Betriebsjahren nicht probiert. Trotzdem hatten wir beim Wiedereinschalten des Vitotwin nach einer Netzunterbrechung (kommt bei uns alle 2-3 Jahre vor) noch nie Probleme. Offenbar kommt unser "Brummer" mit dieser Schaltung zurecht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Das ist eine interessante Erklärung.


    Anscheinend gibt es aber beim Anschluss der Heizpumpe(n) unterschiedliche Möglichkeiten. Bei uns kommt die Stromversorgung der Heizpumpe (wir haben nur eine) aus dem Mischerantrieb und dieser hängt wiederum am Vitotwin. Ausschalten kann man nur den Mischerantrieb: Ich nehme an, dass dann auch die HP stromlos wird, habe das aber in acht Betriebsjahren nicht probiert. Trotzdem hatten wir beim Wiedereinschalten des Vitotwin nach einer Netzunterbrechung (kommt bei uns alle 2-3 Jahre vor) noch nie Probleme. Offenbar kommt unser "Brummer" mit dieser Schaltung zurecht.

    So ist das bei mir ja auch verschaltet, würde ja auch nicht anders gehen. Wenn ich Pumpe schrieb, dann meinte ich eigentlich die gesamte Mischereinheit. Die Pumpe selbst hat ja keinen Busanschluss. Diese beiden Mischereinheiten sind bei mir jedoch separat vom Vitotwin am Stromverteiler angeschlossen. Sie haben also noch Strom, auch wenn der Vitotwin ausgeschalten ist. Wenn man jedoch den Vitotwin ausschaltet, dann kommt über den Bus ein Signal, dass die Pumpen ausgeschaltet werden sollen. Das heißt dann, dass die Mischereinheit quasi noch im Standby läuft. Wenn jetzt der Strom komplett weg ist und wiederkehrt, dann fahren die Mischereinheiten hoch, jedoch der Vitotwin ja nicht, da ausgeschaltet. Die Mischereinheiten finden jedoch keine Kommunikation zum Vitotwin und wechseln in einen manuellen Modus und die Pumpen laufen an. Der Datenbus ist dann jedoch deaktiviert.

    Jetzt schaltet man den Vitotwin ein und er kann die Mischereinheiten nicht initialisieren und läuft auf einen Fehler.


    Ich hatte, als der Fehler bei mir aufgetreten ist, die beiden Mischerantriebe NICHT ausgeschaltet als der Strom wiederkehrte.

    Somit bekamen diese sofort Strom, jedoch nicht der Vitotwin. Ich vermute, dass darin der Hund begraben liegt.



    Ich bin zwar beruflich Elektroniker, jedoch sind das jetzt erstmal nur Annahmen von mir.

  • Diese beiden Mischereinheiten sind bei mir jedoch separat vom Vitotwin am Stromverteiler angeschlossen. Sie haben also noch Strom, auch wenn der Vitotwin ausgeschalten ist.

    Mein Eindruck ist, dass genau hier das Problem liegt. Bei uns bekommt der Mischer seinen Strom ausschließlich aus dem Vitotwin und hat keine separate Stromversorgung – und bei uns tritt das Problem nicht auf.


    Ich halte deine Fehleranalyse für richtig, und wenn man die Problematik – so wie wir jetzt – kennt, kann man den Fehler ja nach der von Dir beschriebenen Methode ganz einfach vermeiden. Ich frage mich nur, warum sind bei Deinem Gerät (und anscheinend auch bei anderen Vitotwins) die Mischereinheiten überhaupt so angeschlossen? Das Handbuch will es ja – wenn ich das Anschluss-Schema in unserem Handbuch richtig lese – anders. Und die Betriebsanleitung des Vitotwin erwähnt die Mischereinheit bei der Aus- und Einschaltprozedur gar nicht erst, vermutlich aus genau diesem Grund.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Jetzt habe ich auch mal das Handbuch rausgekramt, weil du mich verunsichert hast.

    Aaalso, ich sehe das folgendermaßen: Der zweipolige Anschluss für den Bus (BSB) gehört an den Vitotwin. Auch der dreipologe Anschluss für den Mischermotor gehört an den Vitotwin, aaaber der 230V Versorgungsspannungsanschluss wird so gekennzeichnet, dass es eine Vorsicherung bedarf und dann beliebig an 230V angeschlossen werden darf. Da ist kein Anschluss am Vitotwin vorgesehen, zumindest steht keine Bezeichnung dran.