Brennnstoffzelle (oder nicht) ?

  • Bin glücklicherweise auf dieses Forum gestossen bind aber bei meiner Entscheidungsfindung noch nicht wirklich weitergekommen.


    Denke dieses Jahr wird wohl unsere Ölheizun dran glauben müssen - fängt langsam an zu zicken und keine Ahnung wie lange unser 10000l Stahltank (1968) uns noch gewogen ist.


    Baulich passt leider Geothermie nicht hin (Zufahrt in den Garten zu klein) und da technikaffin finde ich Brennstoffzelle sehr charmant (auch w/ unserem doch sehr hohen - und weiter steigendem - Stromverbrauch).


    PV auf das Dach klappt nicht wirklich (West/Ost lage und zu viele Dachfenster) von daher bleibt unsere Entscheidung wohl zwischen ner althergebrachen Gastherme oder halt Brennstoffzellen.

    Frag mich allerdings ob es dafür evtl noch zu früh ist. Bosch fängt wohl erst 2024 mit ner Serienproduktiion an (SOFC) & soo viele Anbieter gibt es leider nocht nicht (und jeder sagt seine ist die beste SOF oder PEMFC).


    Ich hohl mir sicherlich mal nen Energieberater damit er mal richtig das "ist" aufnimmt und mir hoffentlicht was vernünftiges empfehlen kann.

    Damit ich nicht ganz so einfach dessen 0815 folge hätte ich gerne ein paar Ideen und Fragen von Euch:


    Aktuelle Situation:


    Verbrauchsdaten


    Jährlicher Stromverbrauch: rd 5500KWH – im Feb kommt noch ein Zoe


    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca 3000-3500l Heizöl (+zum Ansehen Kaminofen rd 1,5m³ Schüttmeter Holz)



    Derzeitige Heizung


    Energieträger der Heizung: Öl


    Alter und Typ der der Heiztechnik: Rohre etc meist aus Anfang 70er – Saniert 2002, Brötje SOC 22C aus 2008 - 22Kw.


    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein


    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: Nein (?)


    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 200l


    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: eher am oberen Ende (24/7 laufendes NAS / Trockner) und wird noch mehr durch den Zoe


    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: ? eher nicht


    Temperaturen der Heizkreise: ca 50-60 Grad


    Art der Heizkörper: Teilweise neue Flächen - aber noch viele Rippenkörper



    Immobilie und Rahmendaten


    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: rd200qm – offene Halbgeschosse mit viel offenem Treppenhaus das mit beheizt wird; 3 Personen – Sohn studiert aber schon und ist nur noch w/ corona da


    Art und Baujahr der Immobilie: Bj. 1968, 2002 kernsaniert (Neue Fenster, Wasserrohre und Elektrik - unter dem Marmor gibt es sogar in zwei Zimmern ne FBH die noch funktioniert (allerdings viel zu weite Stahlschlangen ?)


    Erfolgte Modernisierungen: 2003 – rd 10cm Dämmung (aussen) - Dach neu allerdings damals ohne zusätzliche Dämmung ;(


    Weitere geplante Modernisierungen: Heizung 😉 und was evtl noch notwendig ist


    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: Nein – wird durch Kaminofen belegt


    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: möglich – muss dann durch den ganzen Keller gelegt werden ;(


    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: Nein



    Grundsätzlich tendiere ich zu SOFC aber ne Bluegen ist mir hier zu Dick & Sunfire scheint ja nur mit flüssiggas zu laufen....
    Viessmann hätte den charme auch hessisch zu sein (technik kommt aber von Panasonic?) ;)


    Vielen Dank schonmal für Eure Ideen

  • Wieviel Dachfläche ist denn noch frei? Ost West Anlagen sind vor allem wenn man die 70% Abregelung berücksichtigt ganz gut. Außerdem ist die Stromproduktion über den Tag gleichmäßiger, was (ohne Batteriespeicher) vor allem morgens und abends dein Eigenverbrauch doch deutlich erhöht. Auch im Hinblick auf ein e-Auto ist eine PV empfehlenswert. Eine Vissmann BSZ kann zusätzlich Sinn machen, der Stromverbrauch wäre voraussichtlich grenzwertig, aber euer Wärmebedarf ist auch nicht allzu groß. Soweit mir bekannt sind bei Vissmann die BSZ und die Therme an einem Schornstein, was in deinem Fall ja ganz gut passt. Die Bluegen ist für deinen Verbrauch eh eine Nummer zu groß, und nur wegen Auto laden lohnt das nicht, zumal der Schornstein fehlt, fürs Auto ist eine PV wesentlich sinnvoller!

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Moin,

    Grundsätzlich tendiere ich zu SOFC aber ne Bluegen ist mir hier zu Dick

    Bei 5.500 kWh Stromverbrauch würde ich auch sagen, dass eine BlueGen mit 13.000 kWh Stromproduktion "zu dick" ist – auch mit Zoe (siehe unten). Über die SOFC-BZ, die von Bosch kommen soll, weiß ich nicht viel, aber wenn z.B. die Angaben in dieser Meldung stimmen, dann wären das Brennstoffzellen-Elemente mit 10 kW(el) oder größer. Die kommen also für den Einsatz in einem EFH oder ZFH ohnehin nicht in Frage, und es lohnt sich daher nicht darauf zu warten.

    Sunfire scheint ja nur mit flüssiggas zu laufen....

    Stimmt. Aber das Sunfire-Gerät ist sowieso kein SOFC, sondern setzt wie Viessmann und Senertec die Panasonic-Brennstoffzelle ein. Es eignet sich m.E. ausschließlich für Betreiber, die keinen Zugang zu einem Erdgasanschluss haben und für die ein motorisches Flüssiggas-BHKW wie das NeoTower 2.0 zu groß wäre.

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: möglich – muss dann durch den ganzen Keller gelegt werden ;(

    Eine Erdgasleitung durch den ganzen Keller legen, da ist doch nun wirklich nichts dabei. Bei einem 200 m2 Haus dürften das kaum mehr als zehn Meter Leitung sein. Das ist jedenfalls um vieles billiger als ein Flüssiggastank.


    Jedenfalls würde ich bei Deinen Verbrauchsdaten ein Erdgasgerät, also die Viessmann PT2 oder den Dachs 0.8 empfehlen. Beide Geräte haben wie gesagt die Panasonic-Brennstoffzelle und eine integrierte Spitzenlast-Gastherme, so dass kein Streit um die Nutzung des einzigen Kaminzuges aufkommt.


    Bei einem Wärmeverbrauch von 30.000 kWh sollte so eine Brennstoffzelle über die ganze Heizperiode durchlaufen. Im Sommer wird die Laufzeit allerdings durch den WW-Verbrauch für zwei Personen begrenzt, so dass insgesamt vielleicht 6.500-7.000 Laufstunden mit einer Stromproduktion von ca. 5.000 kWh herauskommen können. Bei einem normalen Haushaltsprofil mit 100-150 Watt Grundlast würde ich erwarten, dass ca. 3.500 kWh davon selbst verbraucht werden können. (Ich weiß weder was ein NAS ist noch was es verbraucht, aber bei höherer Grundlast würde die Bilanz jedenfalls noch günstiger ausfallen.)


    Der Beitrag des Zoe sollte hingegen nicht überschätzt werden. Aus einer Panasonic-BZ mit 0,75 kW(el) bleiben nach Grundlast selbst nachts kaum mehr als 600 Watt übrig (mit NAS – was immer das ist – womöglich weniger), die zum Laden eines E-Autos genutzt werden können. Angenommen Du lädst den Zoe jede Nacht acht Stunden lang mit 10 A (2,3 kW) aus der Steckdose, dann wären das pro Nacht 18 kWh Strom (also 100 Kilometer), von denen knapp 5 kWh aus der Brennstoffzelle kommen. (Bei 100 Minuten Laden aus einer 11 kW Wallbox wäre es 1 kWh.) Das klappt aber so auch nur in den ca. acht Monaten, wo die BZ tatsächlich nachts durchläuft. Mit mehr als 160 Ladenächten würde ich daher nicht rechnen, so dass in der Realität selbst bei dem genannten optimalen Ladeprofil kaum mehr als 800 kWh im Jahr aus der Brennstoffzelle in den Zoe kommen können. Übrigens muss man dabei noch berücksichtigen, dass bei der "Schnarchladung" aus der Steckdose die Ladeverluste deutlich höher sind als beim Laden aus der Wallbox. Wieviel das ausmacht, solltest Du bei Renault anfragen.


    Mit dem gleichen optimalen Ladeprofil und einer BlueGen Brennstoffzelle könntest Du vielleicht auf 2.700 kWh/a Ladestrom kommen und von Deinem Haushaltsverbrauch wahrscheinlich fast alles (5.300 kWh) decken. Zusammen wären das ca. 8.000 kWh Eigenverbrauch von erzeugten 13.000 kWh (statt 4.300 kWh von erzeugten 5.000 kWh bei den Panasonic-Geräten). Aber selbst dann fürchte ich, dass dieser Zusatzvorteil den höheren Aufwand für ein solches Gerät plus zusätzlicher Spitzenlasttherme bei Investition und laufenden Kosten (Gasverbrauch und Wartung) nicht rechtfertigt.


    Fazit: Ein Gerät wie die Viessmann Vitovalor PT2 kann bei Dir voraussichtlich wirtschaftlich eingesetzt werden. Bei einer BlueGen halte ich das nur dann für grenzwertig möglich, wenn der Zoe tatsächlich fast jede Nacht acht Stunden aus der Steckdose geladen werden kann.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Guten Abend,


    bau die PV-Anlage mit Speicher. Das ist das Grundmodul. Welche BSZ ist dann zweitrangig. Achte darauf, das der Speicher für zukünftige BSZ oder ähnlich passt. Auch, ob einphasig oder dreiphasig. Gute Vorbereitung ist wichtig für die nächsten Jahre.


    kgSm

  • bau die PV-Anlage mit Speicher.

    Bau die PV-Anlage auf alle Fälle – aber mit Speicher höchstens dann, wenn die Zusatzkosten für den Speicher einschl. Installation lt. Angebot weniger ausmachen als ca. 500 EUR pro installierte kWh Speicherkapazität. Ansonsten wird er sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht rechnen.


    In Deinem Fall würde ich eine PV-Anlage – wenn sie Eigenverbrauchs-optimiert sein soll – nicht kleiner als 6 kW(p) bauen. Größer schadet nichts, wenn das Dach es zulässt. Ein Eigenverbrauchs-optimierter Stromspeicher wäre hingegen maximal 4-6 kWh groß: Mehr Kapazität wäre hier (anders als bei der PV-Anlage) eine noch größere Geldverschwendung als es die meisten Stromspeicher eh schon sind. Wenn später eine Brennstoffzelle dazu kommt, ist mit noch weit kleineren Speichergrößen nahezu vollständige Autarkie erreichbar.


    Und ein E-Auto aus einem häuslichen Stromspeicher laden (z.B. abends aus tagsüber gespeichertem PV-Strom) kannst Du vergessen: Nicht nur wegen der dann doppelten Ladeverluste, sondern weil die Kapazität eines üblichen Hausspeichers kaum ein Zehntel der Kapazität einer E-Auto-Batterie ausmacht.


    Übrigens kann man mit diesem Tool recht gut abschätzen, wie sich – abhängig vom Stromverbrauch – unterschiedliche PV- und ggf. Stromspeichergrößen auf die Autarkie auswirken. Ein BHKW kann man allerdings damit nicht rechnen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • wenn die Zusatzkosten für den Speicher einschl. Installation lt. Angebot weniger ausmachen als ca. 500 EUR pro installierte kWh Speicherkapazität.


    https://greenakku.de/Batterien…14-4kWh-US2000::1390.html


    https://greenakku.de/Batterien…-7-2kWh-US2000::1386.html


    Wenn mein Taschenrechner richtig tut, dann sind das ca. €370 pro kWh

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Sorry mein Fehler,


    Du hattest darauf hingewiesen das in die Berechnungen unbedingt die Förderung für Stromspeicher mit einfließen muß, deshalb meine Frage nach Sachsen-Anhalt. Der Fragesteller sitzt aber in Hessen, nach kurzer Recherche gibt es dort keine Förderung des Landes.

  • Bei der Kombination aus BSZ und PV bleibt doch kaum noch Möglichkeit den Speicher zu nutzen...

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Wirtschaftlichkeit ist schon wichtig, bitte deshalb die Förderung auf Stromspeicher mit berücksichtigen :).

    Klar muss eine Förderung in eine sinnvolle Kalkulation einbezogen werden. Das Prolem sehe ich aber anderswo. Bei allen mir bekannten Rechnungen werden die Kosten für den Speicher linear auf eine angenommene „Lebensdauer“ umgelegt. Für mich ist diese Rechnung aber schlicht falsch. Die Kosten für den Speicher müssen stark degressiv einfließen, |__|:-)weil der Speicher in den letzten Jahren jedes Jahr ca. 30% billiger geworden ist und der Trend sich eher beschleunigt hat. D. h, ich muss für das erste Jahr min. diese 30% veranschagen, wo sonst z. B. 10% :@@-(veranschlagt werden. Und wenn die 30% nicht rauskommen, dann muss ich mit dem Speicher halt 1 Jahr warten und dann neu rechnen. Wobei sich das natürlich gegebenenfalls mit einer Förderung beist, falls die nur im Zusammenhang mit einer neuen PV möglich ist.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • _()__()_ob nun degressiv oder linear ist doch egal, über identische Laufzeit kommt das selbe Ergebnis raus.

    Und wie weit Speicherpreise noch sinken werden weiß keiner, die letzte mir bekannte Studie ist von der TH Aachen 2016. Dort wurde festgestellt das die Preise in 3 Jahren 40% gesunken waren, aber die Kurve wurde damals schon flacher.