Kellerdämmung und Luftbedarf BHKW

  • Hallo Zusammen,

    als technischer Laie habe ich folgende Frage:

    Nein Neotower 2.6 benötigt nach den technischen Angaben rund 60 Kubikmeter Frischluft in der Stunde. Aus diesem Grund ist das Kellerfenster im Heizungskeller immer gekippt.

    Das Haus ist ein 6. Familienhaus. Um zukünftig den Spitzenlastkessel noch etwas zu entlasten habe ich mir überlegt, inwieweit es sinnvoll ist die Kellerdecke zu dämmen bzw. die alten Kellerfenster einfaches Glas mit Blechklappe aus dem Jahre 1952 auszutauschen.


    Macht es Sinn den Keller zu dämmen, wenn gleichzeitig ein Kellerfenster für den NeoTower immer geöffnet sein muss?


    Beste Grüße und vielen Dank für die Rückmeldung.

    Bernd alias Bernigo

  • Wie wäre es mit, Fenster zu und Luftkanal zum Neo? Geht hier doch bestimmt um die Ansaugluft?

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Also die Kellerdecke dämmen dürfte auf jeden Fall Sinn machen (auch bei geöffneten Fenster)

    um die darüber liegende Decke nicht zu kalt werden zu lassen.

    Die Kellerfenster würde ich erstmal außen vor lassen.


    Aber grundsätzlich wäre die Möglichkeit mit dem Luftkanal wohl eine Überlegung wert.

    50kw elektrisch Erdgas BHKW von Yados

    25kw Absorptionskältemaschine aus BHKW-Abwärme

    Photovoltaikanlage 99,9 kwp

  • Früher haben doch alle Heizungen ihre Zuluft aus dem Heizkeller bezogen. Da war meines Wissens ein solcher Luftschacht sogar vorgeschrieben. Wenn das Haus kein Neubau ist, würde ich deshalb erstmal nachsehen ob ein solcher Luftkanal womöglich noch aus alter Zeit vorhanden ist und reaktiviert werden kann. Unserer endete in Bodennähe: Die kalte Zuluft blieb nach meiner Erfahrung dann hauptsächlich am Boden und wurde von dort direkt in den Kessel gesaugt. An der Kellerdecke ist nicht viel davon angekommen.


    Kellerdecke dämmen ist in den meisten Heizkellern eine Herausforderung, weil oft der größte Teil der Decke mit unterhalb verlegten, i.d.R. dick isolierten Rohren und Leitungen einschl. zugehöriger Aufhängungen zugestellt ist, wo man dazwischen mit Dämm-Material kaum ran kommt. Bei uns habe ich aus diesem Grund auf eine nachträgliche Dämmung verzichtet.


    Wenn kein Luftschacht vorhanden ist oder installiert werden kann, ist es wohl wirklich das beste, einen Fensterflügel im Keller durch ein Blechteil mit geeigneter Öffnung zu ersetzen. Je nach der Geographie im Keller könnte man da ggf. noch einen "Rüssel" aus Kunststoff dranhängen, der in der Nähe des BHKW endet, und so einen Luftschacht improvisieren. Dann müsste sich das mit der Kälte im Heizraum in Grenzen halten.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Für 2.6KW sollte ein 40mm Kanal völlig ausreichen, den Durchmesser kann man auch noch problemlos durch die Wand bohren.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Hallo Zusammen,


    vielen Dank für die Antworten. Ein Luftkanal liegt nicht vor Ort, da das Haus aus 1952 ist und zunächst mit Kohle bzw. Öleinzelöfen beheizt wurde. Dann kamen Nachtspeicheröfen und erst 1997 wurde eine Zentralheizung mit Warmwasseraufbereitung und Dachs eingebaut.

    Wenn ich Euch richtig verstanden habe, bringt der Austausch der alten Kellerfenster wenig, aber die Dämmung der Decke umsomehr! Es ist aber, wie Sailor 773 schreibt nicht ganz einfach, da unter Decke im Keller sämtliche Heizungsrohre, Warm- und Kalzwasserleitungen und zum Zeil Abwasserleitungen liegen. Er werde mal einen Termin mit einem Energieberater vor Ort vereinbaren. Mal schauen, was der sagt. Die Kellerdecke beträgt ungefähr 140 qm.


    Beste Grüße und bleibt gesund!


    Bernd

  • Moin,

    1 qm Dämmaterial kostest ca. 25 €.

    Macht nur Material 3500€.

    ISOVER Topdec Smartline WLG-035 Deckendämmplatte

    Da sollte man so, wie Sailer schon sagte, versuchen irgendswie mit der Zuluft ans Gerät zu kommen.


    Gruß

    JoGo

  • Die Kellerdecke beträgt ungefähr 140 qm.

    In Worten einhundertvierzig Quadratmeter?? Aber doch nicht allein für den Heizraum!? Normalerweise hätte ich gedacht, man dämmt die Decke in den anderen Kellerräumen (wo es weniger Leitungen gibt und man deswegen i.d.R. von der Seite noch an die Decke kommt) und lässt den eigentlichen Heizungsraum (wo die ganze Decke voller Leitungen ist) ungedämmt. Das Kälteproblem bleibt doch auf diesen Raum beschränkt, solange man die Tür zu hält.


    Im eigentlichen Heizraum würde ich dann tatsächlich versuchen, über eine Kernbohrung in einen äußeren Luftschacht (wie von stromsparer99 vorgeschlagen) oder über den Umbau eines Fensterflügels einen Luftkanal nachzurüsten. Wie schon gesagt halte ich das Kälteproblem dann für beherrschbar, weil die eintretende Zuluft am Boden bleibt und größtenteils im Kessel verbraucht wird, bevor sie sich im ganzen Raum verteilt. In unserem Heizkeller mit einem 27 kW Ölkessel (der brauchte bestimmt mehr Luft als ein NeoTower 2.6) war das jedenfalls so.


    Ergänzung:

    Für 2.6KW sollte ein 40mm Kanal völlig ausreichen

    Nach meinen Informationen ist für die Zuluft bei Verbrennungsleistungen bis 50 kW ein Mindestquerschnitt von 150 cm2 vorgeschrieben. Das entspricht einer Rundbohrung mit ca. 14 cm Durchmesser. Rechnet man das linear auf die ca. 10 kW Leistung (el+th) herunter, die ein neoTower 2.6 wahrscheinlich hat, wäre der erforderliche Querschnitt 30 cm2 bzw. eine Bohrung mit 6 cm Durchmesser. Alles darunter würde ich technisch als zu eng ansehen. Was ich allerdings nicht weiß ist, ob auch für ein BHKW mit weit weniger als 50 kW Gesamtleistung die o.g. 150 cm2 Mindestquerschnitt gelten. In dem Fall müsste man das Loch mit 14 cm Durchmesser machen, egal ob man es braucht oder nicht.


    Übrigens, unser Luftkanal (ich hab's gerade nachgemessen) hatte sage und schreibe 290 cm2 Querschnitt, obwohl nur ein Heizkessel mit 27 kW dran hing. Trotzdem war der Heizraum in Ölkessel-Zeiten oberhalb etwa Kniehöhe (wo der Luftkanal endet) immer warm. So lang man die Tür zu hält, bildet die kalte Zuluft am Boden einen stabilen "See" und wird von dort über den Brenner wieder nach draußen befördert. Deswegen muss man sich mit einer Deckenisolierung im Heizraum nicht verkrampfen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ich habe die Kellerdecke nicht gedämmt da durch die Abstrahlung des Dachses der Keller nicht kalt ist. Die Kellerfenster wurden aber alle erneuert und ja, es bringt was. Ich hatte z.B noch einfach Verglasung und das ganze Haus wurde nach dem Austausch fühlbar wärmer. Im Heizungskeller steht das Fenster (40x30) immer offen. Der Heizraum ist trotzdem mollig warm, obwohl alle Leitungen isoliert sind. (Renoviert 1968)


    Wenn das im Keller so wie bei mir aussieht, dann kann man gar keine Decken dämmen.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Für 2.6KW sollte ein 40mm Kanal völlig ausreichen

    Nach meinen Informationen ist für die Zuluft bei Verbrennungsleistungen bis 50 kW ein Mindestquerschnitt von 150 cm2 vorgeschrieben. Das entspricht einer Rundbohrung mit ca. 14 cm Durchmesser. Rechnet man das linear auf die ca. 10 kW Leistung (el+th) herunter, die ein neoTower 2.6 wahrscheinlich hat, wäre der erforderliche Querschnitt 30 cm2 bzw. eine Bohrung mit 6 cm Durchmesser. Alles darunter würde ich technisch als zu eng ansehen. Was ich allerdings nicht weiß ist, ob auch für ein BHKW mit weit weniger als 50 kW Gesamtleistung die o.g. 150 cm2 Mindestquerschnitt gelten. In dem Fall müsste man das Loch mit 14 cm Durchmesser machen, egal ob man es braucht oder nicht.

    Das mag für Heizkessel so stimmen, bei Verbrennungsmotoren ist das aber ganz anders. Schau einfach mal bei deinem Auto und rechne runter.

    Als Vergleich, der 1105 Kubota mit 21 Kw hat am Luftfilterkasten einen Einlass von 38mm.


    Vielleicht einfach mal am Neo den Durchmesser am Luftfiltereingang messen.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

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    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

    Einmal editiert, zuletzt von stromsparer99 ()

  • Da ja nicht bekannt ist wie groß der Abstand vom Fenster zum BHKW ist ist es natürlich etwas schwierig, aber als Praktiker würde ich in das Fenster einen 125-er Stutzen montieren und daran einen Lüftungsschlauch (Aluflex) zum Ansaugbereich legen, wenn mans noch besser haben will dann einen vorisolierten, kostet zwar einige € mehr aber gut angelegtes Geld wenn man die Wärme im Haus halten will.

  • In Worten einhundertvierzig Quadratmeter?? Aber doch nicht allein für den Heizraum!?


    Doch Sailor, das Haus ist 1952 gebaut, die Keller der sechs Mieter und der Waschküche sind durch eine einfache Ziegelmauer mit Holztüren verschlossen. Aufgrund der Rohrleitungen für Warmwasser und Heizung sind fast alle Keller durch einen Rohrdurchbruch verbunden. Daher sehe ich den ganzen Keller als einen Raum! Ist das unzutreffend?

    alikante. RMB sagt Bedarf an Frischluft für Verbrennung und Lüfter der elektronischen Regelung 60 Kubikmeter in der Stunde! Als Laie halte ich das für viel! Immerhin sind das 60.000 Liter Luft in der Stunde!


    Viele Grüße und vielen Dank

    Bernd

  • Moin Bernd,


    die Frage ist eigentlich ob der Raum, wo das BHKW steht, vom Rest des Kellers abgeschlossen ist bzw. für kleines Geld abgeschlossen werden kann. Dafür würde eine Ziegelmauer plus Holztür (vorausgesetzt erstere geht bis zur Decke und letztere ist keine Lattentür sondern eine richtige Türe, wie man sie einschl. Türstock für unter 100 EUR im Baumarkt kriegt), plus Türschwelle für etwas Dichtung, locker ausreichen. Ein paar Rohrdurchbrüche spielen dabei keine Rolle, zumal Rohrdurchbrüche meistens in Deckennähe sind, die kalte Luft sich dagegen in Bodennähe befindet.


    Auch dann macht es Sinn, die normalen Kellerdecken zu isolieren, so gut es eben geht, oder – wenn das nicht möglich ist – wie von nesami vorgeschlagen überall, außer im Heizkeller, Zweischeibenfenster einzusetzen. Ob Letzteres die bessere Lösung ist, hängt von der Nutzung des Kellers ab: Wenn man z.B. Wein dort lagern möchte, wäre ein kühler Keller besser und die Isolierung der Kellerdecke (so gut es eben geht, und halt nicht im eigentlichen Heizkeller) die bevorzugte Lösung.

    60 Kubikmeter in der Stunde! Als Laie halte ich das für viel!

    Kommt mir auch viel vor. Nach der Reaktionsgleichung für die Erdgasverbrennung würde ich eine (Außen-)Luftzufuhr von 8-10 m3/h für ausreichend halten. Ein Lüfter wälzt natürlich mehr um, aber verlangt denn RMB, dass dafür Außenluft verwendet wird? Die müsste dann ja in leicht erwärmter Form auch wieder irgendwie nach draußen geleitet werden. Bei einem offenen Fenster kein Problem, aber das kann doch für RMB nicht die Standardlösung sein!?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)