Bei Haufkauf an einen Dachs gekommen - Suche Beratung zur Wartung

  • Hallo zusammen,


    wir sind seit letztem Jahr Betreiber eines Dachses und dazu kommen wie die Jungfrau zum Kinder, nämlich bei einem Hauskauf. Der Dachs war nun mal schon vor uns da. Es handelt sich um einen gasbetriebene Dachs G5.5, in Betrieb genommen wurde er im November 2011. Nun stellt sich doch langsam die Frage nach der Wartung. Die Vorbesitzer hatten einen Instandhaltungsvertrag direkt von Senertec (hier im Ort ansässig). Uns wurden jetzt Wartungs- (600€) und Instandhaltungsverträge (1000€) mit Laufzeiten von 5 bzw. 10 Jahren angeboten. Das Wartungsintervall liegt bei 3.500 Betriebsstunden. Bisher war das alle 1,5 Jahre (bei uns wohl eher seltener).


    Entschuldigt meine naiven Fragen, ich bin wie gesagt neu im Thema und eher unfreiwillig reingeraten. Würde mich freuen, wenn jemand mit Erfahrung irgendwie weiterhelfen kann.


    Carimia

  • 3500Stunden in 1.5 Jahren, das ist wenig. Da rentiert sich die Kiste nie.

    Abgesehen davon, dass der Dachs 2021 keine Förderung mehr bekommt, weil er dann 10 Jahre alt ist.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Hallo!Uns ist klar, dass der Dachs überdimensioniert ist. Das ist ein Haus mit 200qm, aufgeteilt in eine große und zwei kleine Wohnungen, sprich 4 Erwachsene und 2 Kinder. Da wird eben nicht so viel Strom verbraucht. Von uns wahrscheinlich moch weniger als von den Vorbesitzern. Aber er ist nunmal da und die Frage ist, wie wir ihn möglichst effizient und günstig betreiben können.

  • Da rentiert sich die Kiste nie.

    Muss sie ja auch nicht - gab es doch geschenkt zum neuen Haus dazu. So lange die Einspeisevergütung reicht, um die laufenden Kosten zu decken, kann man den doch weiter laufen lassen, gegebenenfalls dann ab 11/2021 mit einem Speicher Richtung Eigenverbrauch optimieren.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Geschenkt ist nicht ganz richtig, war nämlich noch nicht abbezahlt.X/ Das läuft nun halt mit der Tilgung fürs Haus zusammen. Wir versuchen natürlich, ihn so laufen zu lassen, um möglichst viel selbst zu verbrauchen.

    Aber was bedeutet das nun für die Wartung?

  • Aber was bedeutet das nun für die Wartung?

    Ich persönlich würde von einem Wartungsvertrag Abstand nehmen, allein schon wegen der Ungewissheit, wie es mit dem Dachs weitergeht.


    Ich weiß jetzt nicht wie eure handwerklichen Fähigkeiten sind, aber so eine Wartung ist kein Hexenwerk, quasi wie ne Inspektion am Auto. Anleitungen gibt es auch hierzu, ein Kfz Mechaniker im Freundeskreis wäre da auch von Vorteil.


    Nur für den Fall, dass sich kein SHK Betrieb / HB dafür finden lässt.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Einen Wartungsvertrag braucht ihr wirklich nicht. Am besten ists, Wartungen und Reparaturen einzeln zu beauftragen - falls ihr das nicht selbst machen könnt.

    Was Stephan vergaß zu erwähnen - man braucht eben spezielles Werkzeug und auch die Teile. Mit Ölwechsel, Filter- und Zündkerzentausch ist man leider nicht fertig.

  • Gibt es denn außer dem Dachs noch einen Spitzenlastkessel? 3.500 Betriebsstunden in 1,5 Jahren – also ca. 2.300 Bh/Jahr – hört sich so an, als ob es sich hier um einen monovalenten Dachs handelt, wie er noch vor zehn Jahren gerne von dynamischen Vertretern ahnungslosen Hausbesitzern als "stromerzeugende Heizung" angedreht wurde.


    Ich stimme allen Vorrednern zu, die sagen, dass sich die Investition in so ein Gerät nie und nimmer rechnen kann. Aber jetzt ist der Dachs nun mal da, und sofern es – wie ich fürchte – außer dem Dachs keinen Wärmeerzeuger gibt, müsste mit dessen Stilllegung eine neue Erdgastherme eingebaut werden. Von der Investition (ca. 5000 EUR?) abgesehen kostet die bestimmt auch 200 EUR/Jahr nur für Wartung + Ersatzteile.

    so eine Wartung ist kein Hexenwerk

    Sofern man die Wartung selber machen kann, wäre es jedenfalls sinnvoll, den Dachs unbegrenzt weiter zu betreiben. Nur ist das halt für die überwiegende Anzahl der Leute, die keine Berufs- oder Hobby-Mechatroniker sind, eher schon Hexenwerk. In dem Fall muss man mit spitzem Bleistift rechnen, ob sich der Weiterbetrieb auch mit Wartungsvertrag lohnt.


    Noch nicht verstanden habe ich, ob der angebotene "Instandhaltungsvertrag" (EUR 1000) den "Wartungsvertrag" (EUR 600) mit einschließt, oder ob es am Ende des Tages um einen Vollwartungsvertrag für (600+1000=) 1.600 EUR geht. Auch nicht klar ist, auf welchen Intervall (ein Jahr? 3.500 Vollbetriebsstunden? oder was sonst?) sich diese Summen jeweils beziehen. Sobald das geklärt ist, kann man die genannten Summen auf erzeugte kWh Strom umrechnen und dann mit Hilfe von Gaspreis, Bezugsstrompreis und dem Eigenverbrauch im abgelaufenen Jahr ausrechnen, ob es sich lohnt den Dachs – insbesondere nach Ablauf der Förderung – weiter zu betreiben oder stattdessen eine Gastherme anzuschaffen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo! Erst mal danke für eure Mühe.


    Nein, es gibt keine andere Heizung. Wegen Spitzenlastkessel muss ich mal nochmal den Heizkeller inspizieren.

    In dem Fall muss ich dann wohl auch nochmal bei den Stadtwerkn checken, ob es Optionen gibt, wenn die 10 Jahre abgelaufen sind? Könnten wir theoretisch nicht unseren beiden Mietern Strom verkaufen? Die Kosten fallen je Wartungsintervall an.


    Zu den Vertragsarten:

    Im Wartungsvertrag sind nur die Regelwartungen enthalten, die unabhängig von Alter und Laufzeiten durchgeführt werden.


    Der Instandhaltungsvertrag deckt die Wartungskosten und alle zusätzlichen Arbeiten und Störungseinsätze ab,
    soweit sie nicht durch Vorkommnisse oder verunreinigtes Heizungswasser laut §3.4-3.7 verursacht wurden.







  • Könnten wir theoretisch nicht unseren beiden Mietern Strom verkaufen?

    Könnt ihr, auch jetzt schon. Zu beachten ist dabei, dass auf den an Dritte verkauften Strom die volle EEG-Umlage abzuführen ist – also 2021 einschl. 19% Umsatzsteuer ca. 7,8ct/kWh. Trotzdem kann sich das bei einem "geschenkten" BHKW lohnen: Wenn man den BHKW-Strom für einen im Vergleich zum Markt günstigen Preis von z.B. 25 ct/kWh brutto liefert, bleiben für den Betreiber nach EEG-Umlage 17 ct/kWh übrig. Das ist jedenfalls mehr als Dich die kWh Dachsstrom kostet, und um Klassen besser als den Strom zu 4 ct/kWh ins Netz einzuspeisen. Brauchen tut man dafür eine Zähleranordnung, die es erlaubt, den selbst genutzten Strom (auf den keine EEG-Umlage anfällt) vom Mieterstrom abzugrenzen. Hier im Forum gab es vor ein paar Monaten mal einen Beitrag mit einer Skizze für diese Zähler-Anordnung (ich bin aber jetzt zu faul um danach zu suchen).

    Die Kosten fallen je Wartungsintervall an.

    ...

    Der Instandhaltungsvertrag deckt die Wartungskosten und alle zusätzlichen Arbeiten und Störungseinsätze ab,

    Zu klären wäre noch, ob da auch Ersatzteile enthalten sind (dann wäre es ein richtiger Vollwartungsvertrag). Aber auch wenn (vermutlich) nicht, erscheint mir das für jemanden, der Wartung und Reparaturen nicht selbst machen kann, als der beste Deal. Pro Jahr wären das dann ca. 670 EUR. Berücksichtigt man noch, dass für eine Gastherme wahrscheinlich auch 200 EUR/Jahr Wartungskosten anfallen würden, so bleiben Mehrkosten von ca. 470 EUR bzw. 3,7 Cent pro erzeugte kWh Strom. Das erscheint für einen Weiterbetrieb des Dachses akzeptabel.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich nehme den Strom zum Laden fürs E-Auto her. Nur falls ihr euch eh Gedanken in die Richtung macht. Auch ein Stromspeicher ist bei mir vorhanden.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Nachtrag:

    Hier im Forum gab es vor ein paar Monaten mal einen Beitrag mit einer Skizze für diese Zähler-Anordnung

    ... und zwar hier (Seite 31 unten).

    Auch ein Stromspeicher ist bei mir vorhanden.

    Da könntest Du drüber nachdenken, aber wenn, dann nur für den Eigenverbrauch. Speicher sind derzeit eh noch an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit, und wenn man als Zusatzbelastung knapp 8 ct/kWh für die EEG-Umlage einrechnen muss, lohnt sich die Belieferung von Mietern mit gespeichertem Strom jedenfalls nicht. (Und dann stellt sich die Frage, wie – bzw. ob überhaupt – man das in einem Anwesen mit Mietern und Betreiber so schalten kann, dass Speicherstrom nur vom Betreiber verbraucht wird.)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    2 Mal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hm... so viel Input. Also es ist durchaus denkbar, dass unser nächstes Auto ein E-Auto ist. Das könnte dann ja die Rechtfertigung für den Dachs sein. Aber bis jetzt steht halt noch ein Diesel draußen.

    Bis vor kurzem haben unsere Mieter vom Dachsstrom profitiert, da es keine eigenen Zähler gab und wir pauschal abrechnen mussten. Jetzt ist das getrennt, der Dachsstrom läuft jetzt nur auf uns und für Gemeinschaftsflächen. Den Mietern Strom zu verkaufen, würde also nochmal Umbauarbeiten erfordern.


    Wenn ja eh noch in den Sternen steht, wie es nach Ende der Förderung weitergeht, wäre es doch vielleicht nicht so klug, einen Vertrag auf 5 oder 10 Jahre abzuschließen?! Da wir keine Hobbymechatroniker sind und die special Werkzeuge nicht haben, dürfte selbst warten eher schwierig sein. Dann vielleicht mal noch die Heizungsinstallateure aus der näheren Umgebung abklappern?

  • Ich würde die Mieter ganz weglassen. Das muss alles visualisiert werden. Rentiert sich voraussichtlich nicht mal bei meinen gepanten 6 Mietern.

    Ich würde für den Überschuss noch ein Heizschwert in den Puffer bauen und diesen dann nur im Winter mitlaufen lassen. Für die Einspeisung gibt es um die 3 Cent bei dem Betrag verheize ich ihn lieber. Dafür werden die Wartungs- und die Gasbezugskosten geringer.


    Ich rechne für meinen aus dem Akku entnommen Strom 18 Cent (netto). Wichtig ist es, die richtige Größe für den Speicher/Wechselrichter zu finden. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stelle ich mir nicht. Eine schwarze Null genügt am Ende.


    Aber am Ende sind das alles nur Einzelbetrachtungen. Wie immer kommt es auf die Gegebenheiten vor Ort an. Stromverkauf an Mieter finde ich gut. Solltest du eine sinnvolle Möglichkeit finden würde es mich freuen. Aber im Moment habe ich das Gefühl, dass hier neue Geschäftsmodelle für Dritte generiert werden sollen. Eigentlich kostet Strom so gut wie nichts.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,