Neue Heizung oder BHKW

  • Moin,

    mich würde mal interessieren, ob und wie sich ein BHKW oder eine Brennstoffzelle rechnen würde oder auch nicht. Meine Ölheizung ist zwar erst 8 Jahre alt, mir stellt sich aber die Frage was ich in Zukunft machen soll. Mein Nachbar bekommt dieses Jahr noch Gas. Sollte ich mich auch gleich anschliessen lassen? Irgendwas muss ich ja nach dem Öl machen.

    Gas-Brennwert, BHKW, BSZ, HT-Wärmpepumpe...???


    Danke

    Gruß

    MB


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch:

    ca 11000kwh (ca. 3500-4000 aus eigener PV und 7000-7500 Zukauf)

    PV-Anlage 18,9kwp ohne Speicher


    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca 3000L (2500Heizung, 500WW)


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung:

    Öl


    Alter und Typ der der Heiztechnik:

    Brennwert (2012)


    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden:

    Ja, 3x Flachkollektoren für WW


    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe:

    Nein


    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Öl und Solar 400L


    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten:

    Nein


    Hydraulischer Abgleich durchgeführt:

    Ja


    Temperaturen der Heizkreise:

    60-70? (normale Hochtemperatur-Radiatoren)


    Art der Heizkörper:

    Flächenheizkörper Typ 22 und 33


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner:

    Ca 300qm 9Personen


    Art und Baujahr der Immobilie:

    1976

    2-3 Familienhaus


    Erfolgte Modernisierungen:

    Fenster 2009

    Heizung 2012

    Heizkörpernischen zugemauert 2015

    Rollos demontiert, Kästen voll gedämmt und Vorbaurolladen montiert 2015


    Weitere geplante Modernisierungen:

    Nein


    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei:

    Ja


    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich:

    Ja


    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich:

    Nein

    ST 7,5 qm für 400L WW 2012

    PV 7,95kWp (30x REC 265w ost) 2016

    PV 1,5 kWp (5x LG Neo 300w süd) 2016

    PV 9,75kWp (30x LG Neo 325w süd) 2018

  • Moin,

    Irgendwas muss ich ja nach dem Öl machen.

    Gas-Brennwert, BHKW, BSZ, HT-Wärmpepumpe...???

    Die leichtesten Antworten zuerst.

    Temperaturen der Heizkreise:

    60-70? (normale Hochtemperatur-Radiatoren)

    Damit ist eine Wärmepumpe schon mal – wegen des voraussichtlich miserablen Wirkungsgrades – ausgeschlossen.

    PV-Anlage 18,9kwp ohne Speicher

    ...

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden:

    Ja, 3x Flachkollektoren für WW

    Mit dieser Kombination ist eine Vitovalor-Brennstoffzelle wegen der ST nicht einsetzbar (sie wäre eh zu klein) und eine BlueGen Brennstoffzelle – die ansonsten zum Stromverbrauch gut passen würde – aus meiner Sicht nicht ratsam. Begründung für Letzteres: Die BG läuft ganzjährig durch und würde im Sommer hauptsächlich PV-Strom substituieren, das ist suboptimal für die Wirtschaftlichkeit. Hinzu kommt, dass wegen der ST im Sommer die Abwärme der BZ kaum genutzt werden kann.

    Meine Ölheizung ist zwar erst 8 Jahre alt

    ...

    Gas-Brennwert

    Eine erst acht Jahre alte Ölheizung (die ja wahrscheinlich auch schon Brennwert ist) durch eine gewöhnliche Gastherme zu ersetzen halte ich für sinnlos, zumal zu den aktuellen Ölpreisen. Sofern Du partout von fossilen Brennstoffen weg willst, wäre es da jedenfalls besser, eine Pelletheizung anzuschaffen. Die käme auch mit den hohen Vorlauftemperaturen problemlos klar.


    Ansonsten bleibt nur die Alternative a) erstmal nichts machen oder b) ein BHKW anschaffen.


    Bei einem Gesamt-Stromverbrauch von 11.000 kWh (30 kWh/Tag) würde aus meiner Sicht ein kleines BHKW wie das NeoTower 2.0 mit 2 kW(el) passen. Mit 5,2 kW thermischer Leistung könnte dies angesichts eines Wärmebedarfs von 30.000 kWh trotz Solarthermie auf brauchbare Jahreslaufzeiten kommen: Ich schätze mal mindestens 4.500 Vollbetriebsstunden, und durch die Modulation sind vermutlich mehr als 5.000 tatsächliche Betriebsstunden drin, was gut für den Eigenverbrauchsanteil ist. Dass das BHKW voraussichtlich in den Sommermonaten wegen der ST wenig läuft macht nicht so viel aus, weil in dieser Zeit ja die große PV-Anlage 14 Stunden am Tag Strom liefert. Unterm Strich würde ich eine Stromproduktion aus dem BHKW von ca. 9.000 kWh/a erwarten, wovon vielleicht 6-6.500 kWh selbst verbraucht werden können. Aus eigener Erfahrung mit einer ähnlichen Combo (siehe Signatur) würde ich allerdings damit rechnen, dass mindestens ein Viertel des bislang selbst verbrauchten PV-Stroms durch BHKW-Strom substituiert würde, so dass die gesamte Eigenversorgung kaum oberhalb 9.000 kWh liegen dürfte. Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW wird dadurch etwas schlechter als ohne PV-Anlage. Trotzdem könntest Du Dir mal ein Angebot für ein solches BHKW machen lassen und dann rechnen (Wartungskosten dabei nicht vergessen).


    Zusätzlich zu einem BHKW wie dem NeoTower 2.0 ist immer noch ein Spitzenlastkessel erforderlich für die Tage, an denen die Heizlast oberhalb 5,2 kW liegt. Normalerweise würde man dafür eine Gastherme empfehlen. In Deiner besonderen Situation könnte es zumindest überlegenswert sein, stattdessen erstmal einfach den Ölkessel zu behalten. Der würde unterm Strich wahrscheinlich weit weniger als 20% des Gesamt-Wärmebedarfs decken, da kann man das mit dem Heizöl m.E. schon verantworten – jedenfalls so lang er hält. Und das kann bei der Betriebsweise deutlich länger sein als normal. Danach kannst Du immer noch auf eine Gastherme wechseln.

    2-3 Familienhaus

    Bei der Wirtschaftlichkeit ist in dem Fall zu berücksichtigen, dass auf den an Dritte (z.B. Mieter) gelieferten Strom die volle EEG-Umlage abzudrücken ist. Einschl. USt bedeutet das einen Nachteil von immerhin ca. 8 Cent pro gelieferte kWh. Zusammen mit dem o.g. Effekt der PV-Anlage könnte das ausreichen, um ein BHKW trotz technisch guter Voraussetzungen unwirtschaftlich zu machen.


    In dem Fall würde ich Dir empfehlen, erst mal gar nichts zu machen, aber den Markt weiter zu beobachten. In der besten aller möglichen Welten fällt ja vielleicht sogar – nach der nächsten Bundestagswahl? – die EEG-Umlage auf den Mieterstrom weg. Dann könntest Du noch mal rechnen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Zustimmung zur Analyse vom Sailor Solarthermie hebt die Vorteile der KWK auf.

    Die Betriebskosten beobachten Co2 Preis und dann auf einen anderen Brennstoff umsteigen.

    Langfristig werden Wasserstoffspeicher günstiger, ist im Prinzip eine Brennstoffzellen Heizung beim Rückverstromen Wärmenutzung.

    Leider noch etwas teuer wie jeder Wasserstoff - Anwendung....

  • Moin,

    Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag und die Zustimmung.

    Ich habe da ja mit Allem keine Eile. Der Öl-Brennwert-Kessel läuft ja mMn auch gut. Zumindest bin ich mit dem Verbrauch zufrieden. Ich habe das Haus 2015 erst gekauft. Die ST war halt auf dem Dach, sonst hätte ich sicherlich eher eine größere PV gebaut. Das Einzige was ich jetzt entscheiden muss ist der Gasanschluss. Wenn ich den jetzt nicht mitmache, ist es wohl erstmal rum. Die Straße wird neu gemacht und darf dann wohl die nächsten 10 Jahre nicht aufgemacht werden. Wären jetzt sogar nur ca 2000€, da die EAM noch knapp 1000€ bezuschusst.


    Gruß

    MB


    PS: Ich werde aber diesen Winter mal meine min Vorlauftemp. ausloten. Gibt es hier zufällig Erfahrungen mit Hochtemperatur-WP die angeblich Vorläufe bis 75Grad können?

    ST 7,5 qm für 400L WW 2012

    PV 7,95kWp (30x REC 265w ost) 2016

    PV 1,5 kWp (5x LG Neo 300w süd) 2016

    PV 9,75kWp (30x LG Neo 325w süd) 2018

  • Gibt es hier zufällig Erfahrungen mit Hochtemperatur-WP die angeblich Vorläufe bis 75Grad können?

    Kann schon sein dass es sowas gibt. Aber auch so eine WP hätte bei derartig hohen Temperaturen einen lausigen Wirkungsgrad – das kommt von der Physik. Aus diesem Grund sind Wärmepumpen zur Beheizung eines energetisch nicht sanierten Hauses generell nur äußerst eingeschränkt tauglich. Insbesondere in Deinem Fall ist ja anscheinend ein hydraulischer Abgleich schon gemacht worden. Wenn Du trotzdem noch eine Heizkurve von 1 oder höher brauchst um im Winter die Bude warm zu bekommen, solltest Du das Thema Wärmepumpe aus ökonomischen wie ökologischen Gründen abhaken.

    |__|:-)

    Das Einzige was ich jetzt entscheiden muss ist der Gasanschluss. Wenn ich den jetzt nicht mitmache, ist es wohl erstmal rum. Die Straße wird neu gemacht und darf dann wohl die nächsten 10 Jahre nicht aufgemacht werden. Wären jetzt sogar nur ca 2000€, da die EAM noch knapp 1000€ bezuschusst.

    Gibt es denn die Möglichkeit, den Gasanschluss "auf Vorrat" verlegen zu lassen, ohne die Verpflichtung ihn sofort zu nutzen? In dem Fall würde ich das Geld dafür investieren, denn die Alternative Stromheizung/Wärmepumpe halte ich bei Dir einfach nicht für verfolgenswert. Alle anderen Alternativen – mit Ausnahme einer Pelletheizung – benötigen aber einen Gasanschluss.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Dann werde ich ihn installieren lassen. Es besteht keine sofortige Inbetriebnahmepflicht. Es kommt einfach nur ne Kappe drauf.


    Danke für die Infos

    Gruß


    P

    ST 7,5 qm für 400L WW 2012

    PV 7,95kWp (30x REC 265w ost) 2016

    PV 1,5 kWp (5x LG Neo 300w süd) 2016

    PV 9,75kWp (30x LG Neo 325w süd) 2018

  • Solarthermie hebt die Vorteile der KWK auf.

    Das schreibt doch sailor gar nicht. Die ST mindert nur die Laufzeit im Sommer, was hier aber wegen PV egal ist. die Aussage bezog sich lediglich auf die Bluegen, da sie durchlaufen muss. Es sind also nur die zur Zeit verfügbaren BSZ ungeeignet.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Solarthermie hebt die Vorteile der KWK auf.

    Das schreibt doch sailor gar nicht. Die ST mindert nur die Laufzeit im Sommer, was hier aber wegen PV egal ist. die Aussage bezog sich lediglich auf die Bluegen, da sie durchlaufen muss. Es sind also nur die zur Zeit verfügbaren BSZ ungeeignet.

    Servus meinte der Wärmebedarf sinkt im Sommer und darauf sollte ein Bhkw für den Sommerbetrieb ausgelegt sein? Diese Grundlast sagte man "früher" wäre eines der "Auslegungs- Kriterien" Oder hat sich das geändert? Entscheidend die "Größe / Volumen" des Wärme Pufferspeicher und der Bedarf an Wärme. Beim Wohnhaus ist dies Begrenzt in der Industrie Abhängig der Prozesse. Alle Brennstoffzellenheizungen mit Hochtemperatur Brennstoffzellen Heizung haben dieses Problem. Kenne die Aussage von einem Hersteller dann nutzen wir die Abwärme nicht und nur den Strom. Aber bei den Investitionen braucht man beides Wärme und Strom sonst kann ich mir den "Strom" so einkaufen ohne aufwendige Technik, wenn dies nicht nachhaltig ist.... meine persönliche Meinung Josef

  • Moin,


    für hier evtl. mitlesende Dritte ist es vielleicht nützlich, zum Thema BHKW und Solarthermie noch mal eine systematische Klarstellung zu versuchen. Sie gilt in dieser Form für Wohngebäude. Bei gewerblichen Anwendungen muss man die Einzelumstände betrachten.


    1) Eine Solarthermie führt bei wärmegeführten BHKW's (und das sind alle hier bislang diskutierten KWK-Anlagen mit Ausnahme der BlueGen) wegen des dadurch verringerten Wärmebedarfs zu einem Rückgang der Laufzeit. Dies ist besonders ausgeprägt in den Sommermonaten. Unser BHKW ist beispielsweise 2019 vom 01. Juni bis 31. August überhaupt nicht gelaufen, weil die ST den Warmwasser- und gelegentlichen Heizwärmebedarf allein gedeckt hat. In den Wintermonaten ist der Effekt dagegen kaum spürbar: Das bisschen Wärme, was da aus einer ST kommt, spart im Wesentlichen Brennstoff für die Spitzenlasttherme. Aber jede Reduzierung der BHKW-Laufzeit führt dazu, dass das BHKW weniger Strom für den Eigenverbrauch erzeugt und somit die Autarkie zurückgeht. Natürlich verbraucht es im Gegenzug auch weniger Erdgas, und wenn die Wartung nicht nach Kalendermonaten sondern nach Betriebsstunden erfolgt, werden auch Wartungskosten eingespart. Aber weil der wichtigste Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines BHKW's nun mal die Einsparung von Bezugsstrom ist, wird ein BHKW mit ST i.d.R. längere Amortisationszeiten haben als ohne. (Die Begrenzung der KWK-Zulage auf 3.500 VBh pro Jahr mildert zukünftig diesen Effekt ab, kann ihn aber nicht aufheben.)


    2) Bei den Panasonic-Brennstoffzellen (Vitovalor, Dachs 0.8) stellt sich das Problem in aller Regel gar nicht, da diese nicht parallel zu einer ST betrieben werden sollen. Probiert man dies trotzdem über eine vollständige hydraulische Trennung, so geht die BZ im Sommer mangels Wärmebedarf weitgehend in den Standby-Betrieb, mit dem gleichen Ergebnis wie unter 1) beschrieben.


    3) Eine BlueGen-Brennstoffzelle läuft ganzjährig durch. Eine ST hat hierauf keinerlei Einfluss, so dass in diesem Fall die Verfügbarkeit von Strom mit und ohne ST gleich ist. Solange aber durch die ST der verbleibende Wärmebedarf niedriger ist als die von der BlueGen erzeugten 20 kWh am Tag, geht die in der BG erzeugte Wärme teilweise oder ganz ungenutzt über Dach. Die BG wird dann immer noch pro Betriebsstunde 3 kWh Erdgas verbrauchen und 1,5 kWh Strom erzeugen, aber der Gesamtwirkungsgrad geht von normalerweise 78,3% (Hs) auf minimal 50% (Hs) zurück. Anders herum: Mit einer BG ist die Wärmeversorgung für einen normalen Haushalt außerhalb der Heizperiode praktisch immer gesichert, so dass eine Solarthermie i.d.R. kaum Energie einspart und daher überflüssig ist.


    4) Eine Photovoltaik-Anlage ist für wärmegeführte BHKW's einschl. der Panasonic-BZ meist eine gute Ergänzung, weil sie im Sommer tagsüber Strom bereit stellt und man das BHKW für den geringen Wärmebedarf dann z.B. abends laufen lassen kann. Auf diese Weise hat man den ganzen Sommer über trotz der reduzierten Laufzeit des BHKW die meiste Zeit Strom – auch ohne Stromspeicher. Trotzdem wird es v.a. in der Heizperiode zu einer Substitution von PV-Strom durch BHKW-Strom kommen mit der Folge, dass – je nachdem wie man rechnet – die Wirtschaftlichkeit des BHKW oder der PV-Anlage etwas geringer ist als im Alleinbetrieb. Bei der ständig laufenden BlueGen ist dieser Effekt so stark ausgeprägt, dass ich hier den Parallelbetrieb mit einer PV-Anlage nur bei einer Grundlast oberhalb 1 kW empfehlen würde.


    5) Hat man – wie wir – eine Combo mit BHKW, PV und Solarthermie, so läuft das BHKW wegen der ST im Sommerhalbjahr wie unter 1) beschrieben seltener, und die Stromversorgung durch die PV-Anlage wie unter 4) beschrieben wird in dieser Zeit noch wichtiger. Will heißen: Durch die Kombination mit der ST wird die Wirtschaftlichkeit des BHKW wie unter 1) beschrieben schlechter. Die PV-Anlage wird hingegen mit ST besser genutzt als ohne.


    Fazit:

    • Die Kombination eines wärmegeführten BHKW's mit einer ST führt zu geringerer Autarkie beim Strom und Nachteilen bei der Wirtschaftlichkeit des BHKW, die durch Einsparungen beim Brennstoffbedarf durch die ST nicht ausgeglichen werden. Diese Kombination sollte nach Möglichkeit gemieden werden.
    • Die Kombination eines wärmegeführten BHKW's mit einer PV-Anlage führt zu deutlich mehr Autarkie, wenn auch bei leichten Nachteilen für die Wirtschaftlichkeit beider Komponenten.
    • Sofern man ein wärmegeführtes BHKW hat, aber (z.B. um KfW-Anforderungen zu erfüllen, um Klimagase zu sparen oder einfach weil man eine vorhandene ST nicht abbauen möchte) auf eine ST-Anlage nicht verzichten will oder kann, ist eine PV-Anlage als dritte Komponente dringend zu empfehlen. Die PV-Anlage läuft in dem Fall wirtschaftlicher als mit einem BHKW ohne ST.
    • Eine BlueGen Brennstoffzelle mit einer ST zu kombinieren ist meist sinnlos, außer bei extrem hohem Wärmebedarf (mindestens 30-40 kWh/Tag) im Sommer.
    • Eine BlueGen Brennstoffzelle mit einer PV zu kombinieren ist meist sinnlos, außer bei hohem kontinuierlichem Strombedarf (Grundlast ab etwa 1 kW).

    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Super!:thumbup::thumbup:

    Ergänzende Vorschläge:

    1. Das sollte nicht irgendwo in einem Thread zwischen den Stühlen liegen, sondern auf einem Präsentierteller

    2. Für einen Neueinsteiger ist das doch schon ganz schön dicke. Vielleicht wäre ja ein kleiner Weichenstellung zum Einstieg eine Erleichterung nach dem Motto

    - Über PV sollte man immer nachdenken

    - Bei einem Stromverbrauch von 2500kWh brauche ich nicht üner ein BHKW nachdenken

    - Ernsthaft interessant wird es ab ca. xxxx kWh.

    3. Über Speicher muss man nur nachdenken, wenn . . .

    4. Speicher zum Laden von E-Autos . . . .

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.