Beratung erbeten bei Heizungsumrüstung EFH

  • Hallo Forum,

    da unsere aktuelle Heizungsanlage (Bj. 2006, Gasbrennwert) nun schon 14 Jahre auf den Buckel hat, machen wir uns Gedanken über eine moderne, energieeffiziente, sparsame und ökologischere Alternative. Daher ziehen wir auch ein BHKW in Betracht, würden uns aber sehr über eine Beratung freuen, a) ob ein BHKW unter den u.a. Rahmenbedingungen Sinn macht, b) wenn ja: welches konkrete Modell für unsere Auslegung passend erscheint (z.B. Dachs 0.8) bzw. welcher Hersteller hier zu empfehlen wäre. Ich sage schon jetzt vielen herzlichen Dank!



    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 4500 kWh für das Haus + 7500kwh für 2 Elektroautos

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: ca. 14000 kWh Gas


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Gas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Brennwertkessel, Bj. 2006, Buderus GB162

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: keiner

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Buderus SM 300W, Bj. 2001, 290 l

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: s.o. (E-Autos)

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein

    Temperaturen der Heizkreise: Warmwasser 57°, Fussbodenheizung 39°

    Art der Heizkörper: Flach-/Kompaktheizkörper + Fußbodenheizung gemischt an einem Heizkreis


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 160m², 3 Personen

    Art und Baujahr der Immobilie: EFH 1959

    Erfolgte Modernisierungen: , 2001 komplett saniert (Heizung, Fenster, Dämmung, Wasser, Dach...)

    Weitere geplante Modernisierungen: 2022 Batteriespeicher

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ??

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein


    Sonstiges: Das Haus verfügt über eine PV Anlage mit einer Leistung von 6,89 kwp, ergibt ca. 8 MWh p.a. Da die Elektooautos erst Ende 2019 bzw. Mitte 2020 angeschafft wurden, und wegen der coronabedingten Sondersituation habe ich noch keine belastbaren Werte für die Eigenverbrauchsquote des Solarstroms. Die Wallboxen verfügen über ein intelligentes Lademamagement und "reden mit der PV-Anlage".


    Ich bin beim Strom Kunde der ESW Schönau, dort gibt es dann auch noch einmal rund 100€ plus/minus p.a. BHKW-Förderung


    Ich hoffe, ich habe nichts wesentliches vergessen.

  • Noch ein Nachtrag:

    Es laden: Ein Kona MJ 2019 (1phasig, kommt also mit 1x6A*230 = 1,4 kW minimaler Ladeleistung klar, 12 Tkm Laufleistung p.a.), und ein Tesla (30 TKM Laufleistung p.a.) , die Wallbox erlaubt hier keine Phasenabschaltung, so dass er immer die 3*6A*230=4,1kW möchte und dann recht ineffizient lädt. Ob angesichts dieser minimalen Ladeleistungen ein BHWK überhaupt einen nennenswerten Beitrag zum Laden liefern kann? Ich befürchte fast, man braucht den Batteriespeicher, da bin ich aber 1) noch nicht sicher, ob sich der aktuell schon rechnen (evtl. gerade so) und dann muss ich noch 1,5 Jahre warten, bevor ich mir einen kaufe, sonst will das Finanzamt von mir die zurückgezahlte Umsatzsteuer der Solaranlage wieder zurück, wenn ich (wegen hohen Eigenverbrauchs) keine nachnahltigen Gewinne aus dem PV-Betrieb (Einspeisung) erwirtschafte, da droht mir dann der Liebhaberei-Status. Aber das ist ein anderes Thema, ich wollte nur erklären, warum die Anschaffung eines Batteriespeichers in der jetzigen Situation etwas problematisch ist.

  • Unter dem Gesichtspunkt was das Haus verbraucht, macht ein BHKW keinen Sinn. Denn solange das Haus Warm ist, wird kein Strom erzeugt.

    Eine BSZ ist hier zwar einsetzbar, aber diese spielt zum laden von Autos kaum eine Rolle - was kann man schon mit ca 1 kw laden.... Und das Haus verbraucht ja auch Strom.

  • ökologischere Alternative

    noch ökjologischer als Gasbrennwert und PV? Solarthermie und nen Pufferspeicher dazu, eventuell nen hydraulischen Abgleich ( echt noch nicht gemacht??? ) und ein wenig Optimierung der Heizkurve, fertig.


    Die Therme macht bestimmt noch 10 Jahre, und ein funktionierendes, nicht veraltetes Gerät durch ein neues zu ersetzen, kann in meinen Augen auch nicht wirklich ökonomisch oder ökologisch sinnvoll sein.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Danke schön für alle Antworten, jetzt bin ich etwas schlauer! BHWK ist für mich wohl nichts, bei Wärmepumpe bin ich auch skeptisch, so dass vermutlich der wirtschaftlichste Weg tatsächlich in der Ersatzbeschaffung einer Brennwerttherme liegt, wenn das vorhandene Modell schwächeln sollte.


    Für Solarthermie ist auf dem Dach leider kein Platz mehr.

    Ob sich der Batteriespeicher in 2 Jahren rechnet, muss sich dann zeigen. Vermutlich nur, wenn die Preise pro kWh noch einmal sinken.

    VG

    Arnd

  • Bei 14.000 kWh Gasverbrauch und 4.500 kWh Stromverbrauch ohne E-Autos könnte ich mir grundsätzlich schon vorstellen, dass eine Brennstoffzelle wie die Viessmann PT2 oder der Dachs 0.8 wirtschaftlich eingesetzt werden können. Ich würde das aber erst machen, wenn die vorhandene Gastherme sowieso ausgetauscht werden muss.


    Die vorhandene PV-Anlage ist auch für eine wärmegeführte Brennstoffzelle keine schlechte Ergänzung, weil sie tagsüber Strom liefert und man die BZ außerhalb der Heizperiode für den WW-Bedarf nachts laufen lassen kann. Man muss allerdings damit rechnen, dass während der Heizperiode (wo die BZ weitgehend durchläuft) nur noch sehr wenig PV-Strom selbst verbraucht wird – außer man kann tagsüber ein E-Auto laden. In der Wirtschaftlichkeitsrechnung für die BZ kann der so eingesparte PV-Strom nur mit der Einspeisevergütung bewertet werden, bringt also – je nach Baujahr – womöglich nur 10-12 ct/kWh anstatt 30 ct/kWh für eingesparten Bezugsstrom.


    Und richtig ist, dass eine BZ mit 0,75 kW Leistung nur sehr wenig zum Laden von E-Autos beitragen kann. Wenn die E-Autos nachts geladen werden (ggf. nacheinander), kann man pro Ladestunde vielleicht mit 0,6 kWh aus der BZ rechnen, der Rest kommt jedenfalls aus dem Netz.


    Das mit dem hydraulischen Abgleich halte ich angesichts viel FBH und Vorlauftemperaturen von maximal 39°C nicht für dringend, da die dadurch evtl. noch erreichbaren Einsparungen vermutlich marginal sind. Ein HA (egal ob nützlich oder nicht) ist allerdings für die Förderung einer Brennstoffzelle zwingende Voraussetzung, muss also spätestens bei Einbau einer Brennstoffzelle sowieso gemacht werden.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Noch ein Nachtrag:

    Es laden: Ein Kona MJ 2019 (1phasig, kommt also mit 1x6A*230 = 1,4 kW minimaler Ladeleistung klar, 12 Tkm Laufleistung p.a.), und ein Tesla (30 TKM Laufleistung p.a.) , die Wallbox erlaubt hier keine Phasenabschaltung, so dass er immer die 3*6A*230=4,1kW möchte und dann recht ineffizient lädt. Ob angesichts dieser minimalen Ladeleistungen ein BHWK überhaupt einen nennenswerten Beitrag zum Laden liefern kann? Ich befürchte fast, man braucht den Batteriespeicher, da bin ich aber 1) noch nicht sicher, ob sich der aktuell schon rechnen (evtl. gerade so) und dann muss ich noch 1,5 Jahre warten, bevor ich mir einen kaufe, sonst will das Finanzamt von mir die zurückgezahlte Umsatzsteuer der Solaranlage wieder zurück, wenn ich (wegen hohen Eigenverbrauchs) keine nachnahltigen Gewinne aus dem PV-Betrieb (Einspeisung) erwirtschafte, da droht mir dann der Liebhaberei-Status. Aber das ist ein anderes Thema, ich wollte nur erklären, warum die Anschaffung eines Batteriespeichers in der jetzigen Situation etwas problematisch ist.

    Wenn du an der Wallbox eine Buchse hast, probiere es mal mit einem einphasigen Kabel. Ich wechsel nur das Kabel, wenn es mal schneller gehen soll. Sollte das Kabel fest installiert sein, dann wird die Wallbox nur an einer Phase angeschlossen. Zu dem Thema Umsatzsteuer und Liebhaberei frag mal den Steuerberater. Die dürften miteinander nichts zu tun haben haben.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Hallo Umbauer :),


    da bin ich ganz der Meinung von GM1967..

    Ein BHKW macht da echt kein Sinn.


    Hast du schon eine Alternative gefunden?


    Liebe Grüße

    Die Ignoranten sind die Lieblinge der Großen.

    Molière (1622 - 1673), eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, französischer Komödiendichter und Schauspieler