Modernisierung EFH

  • Das wären z.B. mit nem Dachs 3 Stunden Ladedauer, vorausgesetzt du bekommst die 30 kWh Wärme gepuffert und kannst sie innerhalb 24 Stunden verbrauchen. Würde übers Jahr immerhin knapp 1000 Betriebsstunden mehr bedeuten.

    Nee, zusätzliche Betriebsstunden bedeutet das nicht, denn die sind ja – mit oder E-Auto – durch den Wärmeverbrauch und die thermische Leistung des Dachs limitiert. Aber natürlich könnte man mit dem Dachs z.B. in den Wintermonaten (wo er wahrscheinlich auch nachts läuft) ein E-Auto laden und auf diese Weise – wenn auch bei gleichbleibenden Betriebsstunden – zusätzlichen Eigenverbrauch generieren.


    Die Bäume wachsen jedoch auch dann nicht in den Himmel. Bei einem Jahreswärmeverbrauch wie dem des TS von geschätzt 32.000 kWh würden z.B. auf die Monate Dezember bis Februar (90 Tage) statistisch knapp 14.600 kWh Wärmeverbrauch entfallen. Das wären dann 162 kWh/Tag oder 6,75 kWh pro Stunde. Selbst in Stufe 1 würde ein Dachs 5.5 dafür gerade mal 21,6 Stunden am Tag laufen und hätte (so lang er läuft) eine elektrische Leistung von 2,85 kW. Abzüglich Grundlast gibt das 2,7 kW fürs E-Auto, oder gut 21 kWh in acht Stunden. Angenommen der Dachs läuft nachts durch (und macht seine 2,4 Stunden-Pause am Nachmittag), würde das mit "Schnarchladung" für 90 km E-Auto wahrscheinlich langen, selbst wenn man die Ladeverluste und den Verbrauch für die Auto-Heizung dazu rechnet. Nur ist es halt so, dass der Dachs grob geschätzt nur zwischen Mitte November und Mitte März auch tatsächlich nachts läuft und zum Laden zur Verfügung steht. Das wären ca. 120 Tage bzw. (abzüglich Weihnachtspause) ca. 75 Arbeitstage. Auf diese Weise würde man also über den Daumen ca. (75*21=) 1.575 kWh Dachs-Strom pro Jahr ins E-Auto bekommen. Außerhalb des Winters lädt man aus dem Netz.


    Eine PT2 würde während der gesamten Heizperiode nachts laufen, also an ca. 240 Tagen oder (abzüglich Weihnachtspause) an ca. 160 Arbeitstagen. Weil sie aber (abzüglich Grundlast) nur 0,6 kW elektrische Leistung übrig hat, gibt das in acht Stunden (d.h. auch wieder beim Laden aus der Steckdose) gerade mal 4,8 kWh fürs E-Auto. Im Jahr wären das dann (160*4,8=) 770 kWh. Der Rest kommt aus dem Netz.


    Der Dachs 5.5 bringt also im Jahr – trotz halber verfügbarer Betriebsstundenzahl – im Vergleich zur PT2 das Doppelte an verfügbarer Ladearbeit fürs E-Auto. Nur werden die 800 kWh Differenz, die bei 26,5 ct/kWh Strompreis und 3,5 ct/kWh Einspeisevergütung einen Zusatzvorteil von ca. 185 EUR im Jahr bringen, das wohl nicht rausreißen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Nee, zusätzliche Betriebsstunden bedeutet das nicht, denn die sind ja – mit oder E-Auto – durch den Wärmeverbrauch und die thermische Leistung des Dachs limitiert. Aber natürlich könnte man mit dem Dachs z.B. in den Wintermonaten (wo er wahrscheinlich auch nachts läuft) ein E-Auto laden und auf diese Weise – wenn auch bei gleichbleibenden Betriebsstunden – zusätzlichen Eigenverbrauch generieren.

    Stimmt da hab ich mich mal wieder unklar ausgedrückt, der ausschlaggebende Punkt ist "vorausgesetzt du bekommst die 30 kWh Wärme weg".


    Mein Fazit war auch die Kombi aus BSZ und PV. Das bedeutet entweder 30% weniger Eigenverbrauch aus der BSZ oder 30% weniger Laufzeit aufs Jahr gerechnet, dafür aber (Falls das mit dem Laden in den Abendstunden klappt) zumindest das halbe Jahr ausreichend Strom zum Auto laden aus der PV. Was aus Sicht des Auto ladens bedeutet das ca. 1/3 des Stromes aus dem Netz kommt.

    Aus finanzieller Sicht ist also die PV die erste Wahl, ob sich dann dennoch die BSZ lohnt bzw. ob die PV überhaupt Einfluss auf die Stromnutzung aus der BSZ hat hängt also vom Wärmebedarf im Sommer ab, und ob man diese Wärme ggf. auch Nachts erzeugen kann und für den Tag Puffern.


    Ich bin am Überlegen, da wir auch den kachelofen neu machen, damit evtl. noch Warmwasser zu erzeugen, was heißt, dass die BSZ weniger laufen wird ...

    Das glaube ich nicht, denn im Sommer wirst du es dir sicher nicht antun den Wohnraum zu heizen nur um Warmwasser zu haben, und im Winter reicht die wärme der BSZ eh nicht aus und es muss zugeheizt werden. Deshalb würde der Kachelofen nur die Laufzeit der Spitzenlasttherme reduzieren.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Mein Fazit war auch die Kombi aus BSZ und PV.

    Eine solche Kombi ist auf alle Fälle nützlich. Den Hauptnutzen einer PV-Anlage für das Laden eines E-Autos sehe ich allerdings nur am Wochenende (tagsüber) beim direkten Laden. An Werktagen ist der Nutzen eher eingeschränkt.


    Vor 18:00h wird ein normaler Werktätiger mit seinem E-Auto kaum zu Hause sein, und da bringt beispielsweise unsere West-Anlage im Mai bis Juli durchschnittlich kaum mehr als 0,3 kW pro kW(p). Bis etwa 20:30h geht das auf Null zurück, d.h. der durchschnittliche Ertrag von 18:00h bis 20:30h liegt unter 0,4 kWh/kW(p), und das auch nur in den drei Sommermonaten. Aus einer 10 kW(p) West-Anlage kämen also im Sommer ab 18:00h noch ca. 4 kWh. OK, bei Sonne ist es doppelt so viel. Andererseits hat ein normaler Haushalt genau in dieser Zeit den höchsten Strombedarf. Dafür gehen bestimmt auch noch 1-2 kWh weg, so dass fürs E-Auto aus einer West-PV mit 10 kW(p) im Schnitt vielleicht 2-3 kWh pro Abend bleiben: bei Sonne auch mal 6-7 kWh, dafür bei Regen Null. Bei einer Süd-Anlage ist es noch deutlich weniger.


    Der größere Nutzen der PV-Anlage in der Kombi liegt m.E. darin, dass man damit den ganzen Tag Strom hat und deshalb außerhalb der Heizperiode die Laufzeit der Brennstoffzelle in die Abend- und Nachtstunden verlegen kann. Angenommen der Wärmebedarf im Sommer liegt bei 11 kWh/Tag für Warmwasser, dann läuft eine PT 2 dafür zehn Stunden lang. Legt man diese zehn Stunden in die Zeit zwischen 20:00h und 06:00h, dann hat man im Sommer die ganze Nacht über 0,75 kW Strom und könnte wie oben berechnet täglich ca. 4,8 kWh aus der Brennstoffzelle ins E-Auto laden. (Ob das allerdings – mit Hilfe des Energiemanagers – auch in der Praxis klappt, wissen nur die Betreiber.)


    Beim Dachs würde das im Prinzip genau so gehen, aber der läuft selbst in Stufe 1 gerade mal 90 Minuten bis der TWW-Speicher mit 11 kWh geladen ist. In dieser Zeit erzeugt er 4,3 kWh. Abzüglich Hausverbrauch bleibt da nicht viel fürs E-Auto übrig.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Zitat

    (Ob das allerdings – mit Hilfe des Energiemanagers – auch in der Praxis klappt, wissen nur die Betreiber.)

    Meine Aussagen beziehen sich auf eine PT2 aus dem Jahr 2018. Der Energiemanager kann ein- oder ausgeschaltet werden. Wenn er eingeschaltet wird, kann eine ökologische oder ökonomische Fahrweise gewählt werden.

    2019 hatte ich einen Warmwasserverbrauch von 2 - 4 m3 pro Monat. Die Warmwasserbereitung lege ich seit Juli 2020 in die Nachtstunden, indem ich abends die BSZ per Hand ein- und morgens per Hand (nicht per App, sondern am Bedienpanel der Heizung) ausschalte. Dadurch erreiche ich eine Laufzeit von 4 bis 5h pro Nacht.

    Eine automatisierte Fahrweise, wie BSZ nur Nachts einschalten, ist mit den aktuell vorhanden Bordmitteln nicht möglich.


    Gruß

    Loule

    3 Mal editiert, zuletzt von Loule () aus folgendem Grund: Warmwasserverbrauch korrigiert.

  • So Leute, lange hat's gedauert aber jetzt habe ich die Angebote für die Gastherme und die PT2 (und auch für den Dachs).


    Die Absolutwerte:

    Dachs GEN2 G5.5 -> 52.000 Euro

    Vitovalor PT2 -> 37.100 Euro (inkl. 2.100 Euro Basiswartung 10 Jahre)

    Gastherme Vitocrossal 300 -> 20.880 Euro


    Im Anhang findet Ihr die ausgefüllte Excel-Datei von Sailor773.


    Was sagt Ihr jetzt dazu?

  • Wenn die Zahlen passen kommst du entweder mit der BSZ, falls hier für den Thermenteil die Wartungskosten schon drin sind am besten weg, oder mit dem Dachs, falls dieser keine Spitzenlasttherme braucht. Aber so wie sich die Zahlen darstellen lohnt sich die KWK für dich schon!

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • kommst du entweder mit der BSZ, falls hier für den Thermenteil die Wartungskosten schon drin sind

    Sind sie nicht. Je nachdem was man womit vergleicht, muss man die noch mit einrechnen. Aber aus meiner Sicht spricht das Ergebnis der Gegenüberstellungen auch dann eindeutig und ohne jeden Zweifel für die Vitovalor. Seit ich mir diese Tabellen ansehe, ist noch nie eine so gute Wirtschaftlichkeit für eine BZ herausgekommen. Der Grund dafür ist vor allem die ungewöhnlich niedrige Preisdifferenz zwischen dem Angebot für die Gastherme und dem für die Vitovalor. Wenn also hier nicht noch ein Fehler drin steckt (ich habe in den Tabellen keinen gefunden, aber steckt womöglich einer in den Angeboten??), heißt aus meiner Sicht die klare Empfehlung Vitovalor.

    Oder am Ende doch Gas-Therme und PV auf's Dach ...?

    Nicht Gastherme sondern Vitovalor, aber vielleicht trotzdem PV aufs Dach?


    Ob sich letztere rechnet, hängt auch davon ab, wie viel Strom nach Inbetriebnahme der Vitovalor vor allem im Sommerhalbjahr tagsüber (etwa 06:00h bis 19:00h) noch aus dem Netz bezogen wird. Dieser Strombedarf könnte weitgehend aus einer PV-Anlage gedeckt werden.


    Normalerweise ist eine PV-Anlage eine gute Ergänzung für ein wärmegesteuertes BHKW. Zu den letzteren zählt auch die Vitovalor. Um sicher zu gehen könntest Du erstmal die Vitovalor einbauen und einen Sommer lang die Daten zu Stromerzeugung und -Verbrauch aufschreiben. Das gibt dann eine solidere Basis für die Wirtschaftlichkeitsrechnung einer PV-Anlage.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Anbei findet Ihr mal noch die drei Angebote, villeicht habt Ihr Zeit, die mal durchzusehen, ob evtl. ein gröberer Schnitzer drin ist, ich habe leider keine Ahnung davon.


    Vielen Dank!

  • Bei den Angeboten für Gastherme und Vitovalor ist mir nichts besonderes aufgefallen. (Das für den Dachs habe ich mir nicht angesehen, weil ich nach wie vor glaube, dass ein Dachs in deinem Anwesen nicht artgerecht gehalten werden kann.)


    Bei der Vitovalor solltest Du noch klären, ob hier wirklich alle Kosten für den elektrischen Anschluss enthalten sind, oder ob aus der Ecke noch was dazu kommt. In jedem Fall muss an Stelle des jetzigen Bezugszählers ein Zweirichtungszähler gesetzt werden. Wenn Du eine PV-Anlage anschaffen möchtest, käme noch ein weiterer Zähler für die sog. Zählerkaskade hinzu. Sofern Du jetzt schon wegen der Vitovalor was am Zählerschrank machen musst, wäre es also evtl. ratsam, einen weiteren Zählerplatz gleich mit vorzusehen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)


  • Danke Dir!

    Elektrik ist nicht das Problem, Vater und Kumpel sind Elektrikermeister ... 😉

    Viessmann Vitovalor PT2 seit Juli 2021

    PV-Anlage 29,67 kWp (86x Solar Fabrik 345W S2 Halfcut Mono Ost/Süd/West, SMA STP20000TL-30 und SMA STP10.0-3AV-40) seit Juli 2021

  • Hallo,


    ich würde empfehlen, die 31 Jahre alte Öl Heizung gegen eine neue Buderus Öl Heizung Niedertemperatur inkl. einer 200l Warmwasseraufbereitung auszutauschen. Die Energieeinsparung bei einer neuen Ölheizungsanlage entspricht etwa 25 bis 30 Prozent gegenüber der bisherigen.

  • Wieso sollte er bei den Zahlen die klar für BHKW sprechen keines nehmen? Und wieso zum Geier sollte er einen neuen Ölkessel nehmen wenn bei ihm Gas verfügbar ist? Schon allein wegen der Austauschprämie Schwachsinn.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

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  • Wieso sollte er bei den Zahlen die klar für BHKW sprechen keines nehmen? Und wieso zum Geier sollte er einen neuen Ölkessel nehmen wenn bei ihm Gas verfügbar ist? Schon allein wegen der Austauschprämie Schwachsinn.

    Sehe ich genauso wie Du!

    Eine Frage: Was meinst Du mit Austauschprämie? Die Förderung von 9.300 Euro oder gibt es noch was anderes?


    Hallo,


    ich würde empfehlen, die 31 Jahre alte Öl Heizung gegen eine neue Buderus Öl Heizung Niedertemperatur inkl. einer 200l Warmwasseraufbereitung auszutauschen. Die Energieeinsparung bei einer neuen Ölheizungsanlage entspricht etwa 25 bis 30 Prozent gegenüber der bisherigen.


    Kann Dir nicht ganz folgen ... Die PT2 hat ja auch einen super Wirkungsgrad und ich spare noch Geld weil ich meinen Strom teilweise selbst produziere.

    Was ist der Vorteil der Ölheizung?

    Viessmann Vitovalor PT2 seit Juli 2021

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