Sinn und Unsinn von Akku-Speichern für die stationäre Stromversorgung

  • Wo liegt der Unterschied ? Wenn 80% bei 6000Zyklen angegeben sind dann ist das sowohl im Labor als auch im RL so. Da im RL eher keine Vollzyklen gefahren werden halten die Dinger um so länger, über 15Jahre habe ich da schon anvisiert.

    Der entscheidende Faktor ist imho die Laufzeit.

    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann hast Du 12,5kWh Kapazität und in 2 Jahren 3500kWh "Umsatz" gemacht.?

    Das wären nach meiner Rechnung 350 Zyklen a 80% bzw. 175(80%) Zyklen pro Jahr. Da kommst Du in 5 Jahren dann auf knapp 1000 Zyklen(80%). (Um die genannten 6.000 auszuschöpfen, gehen dann 30 Jahre ins Land.)


    Die 1000 Zyklen sind in etwa das, was ich in einer nicht gewerblichen Umgebung zugrunde legen würde.

    Der Unterschied ist, dass meine Planung für Speicher nicht viel weiter gehen soll, als diese 5 Jahre. D.h. ich wäre mit einem Akku zufrieden, der 1200 Zyklen kann. Wobei ich zugeben muss, dass mich Dein Listenpreis von €500 / kWh vor zwei Jahren schon überrascht. Ich dachte, der wäre damals deutlich höher gewesen, aber man lernt nie aus :)

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    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Aber Preise stehen da leider auch nicht drin.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • man muss natürlich noch was dafür tun

    Stimmt, aber z. B. der LG Resu10 kostet ca. 4500 € macht 450€/kwh. Deine Variante kostet ca. 200€/kwh.

    Bedeutet man spart auf 10 kWh 2500€ dafür muss man 1000 Einzelzellen miteinander verbinden, verzichtet auf die Garantie, steht selbst in der Haftung wenn der Eigenbau das Fackeln anfängt etc. Und falls die Zellen wie alicante andeutet nur halb so lange halten, reduziert sich die Einsparung auf 500€, für jede Menge Arbeit und Risiko. Also meine Empfehlung wäre das nicht! Spätestens wenn die Brandversicherung nicht zahlt wegen der Brandursache hat es ich nicht gelohnt.

    Der günstigste "ToGo"-Speicher, den ich kenne, wäre ein Pylontech-System mit €1.000 für 2,4kWh. Gibt es was günstigeres für "jedermann"?

    Oben genannter Speicher ist zwar etwas teurer, aber erweckt bei mir mehr vertrauen (auch was Garantie angeht) als Pylontech, zumal die einzelnen Module ja noch miteinander verbunden werden müssten, ein Rack dazukommt etc.


    @ Stromsparer, nein du bist nicht der einzige PRO Batteriespeicher, nur in dem konkreten Fall bin ich gegen Eigenbau.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Danke!:hutab: (Ich war zu blöd, um die Links als solche zu erkennen:pfeifen:)


    Das ist ja eine wahre Fundgrube an Informationen.


    Aber was die Preise betrifft: Ich hab' mich da mal willkürlich durchgeklickt, und ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit war mein Eindruck, dass in dem Bereich um 5-8 kWh nutzbarer Kapazität (der für Privathaushalte relevant ist) die allermeisten Speichersysteme, wo überhaupt Preise angegeben sind, irgendwo um 20-30 ct Kosten pro gespeicherter kWh liegen. Die Installationskosten kämen da jeweils noch dazu. Vielleicht ist ja einer dabei, der deutlich drunter liegt, den habe ich dann nicht gefunden.


    Aber so lang die Kosten für den gespeicherten Strom nicht im breiten Markt auf 10 ct/kWh brutto oder darunter fallen, bleibt das in Privathaushalten aus meiner Sicht was für den Hobbykeller. Sofern die Preisentwicklung sich so fortsetzt wie in den letzten 5-6 Jahren, könnte das nach meiner Schätzung vielleicht 2030 soweit sein. Bis dahin würde ich PV-Betreibern, so lang sie noch EEG-Vergütung bekommen, von einem Speicher grundsätzlich abraten.

    |__|:-)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Die Preise beziehen sich auf die Garantiezeit. D.h ja nicht, dass der Speicher dann nach dieser Zeit defekt sind. Nur zuverlässige Aussagen zu treffen fällt halt schwer. Mein Speicher wird mit 10.000 Zyklen angegeben. Das wären 33 Jahre. Ich bin aber nicht naiv zu glauben, dass der 33 Jahre hält.


    Ich habe letztes Jahr meinen Speicher hier

    new-energy-light-solutions.com
    gekauft.

    Ich habe aber nicht den Eindruck, dass die Preise seitdem gefallen sind.

    Die Kosten selber sind nicht gefallen, aber es gibt mehr Zusatzfuktionen auch steigt die Leistung der Wechselrichter.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Stimmt, aber z. B. der LG Resu10 kostet ca. 4500 € macht 450€/kwh. Deine Variante kostet ca. 200€/kwh.

    Bedeutet man spart auf 10 kWh 2500€ dafür muss man 1000 Einzelzellen miteinander verbinden, verzichtet auf die Garantie, steht selbst in der Haftung wenn der Eigenbau das Fackeln anfängt etc.

    Den Aufwand für den Zusammenbau würde ich nicht so kritisch sehen, das sind ein paar Stunden wenn man ausreichend Kompetenz (und Werkzeug) hat oder mit an Bord holt. Das sehe ich als zwingende Voraussetzung. Aber das Thema „abfackeln“ ist bei Li-Ion sicher ein kritischer Punkt.


    Und falls die Zellen wie alicante andeutet nur halb so lange halten, reduziert sich die Einsparung auf 500€, für jede Menge Arbeit und Risiko.

    Hier kalkuliere ich komplett anders. Die Speicherentwicklung ist auf so breiter Basis so sehr in Fluss, dass für mich Kalkulationen nur auf Sicht sinnvoll sind und „sehen“ kann ich nicht weiter als 5-7 Jahre. Deshalb sage ich, ein Speicher muss nach 5 (max. 7) Jahren auf Null finanziert sein, sonst macht das imho keinen Sinn.


    Aber so lang die Kosten für den gespeicherten Strom nicht im breiten Markt auf 10 ct/kWh brutto oder darunter fallen, bleibt das in Privathaushalten aus meiner Sicht was für den Hobbykeller.

    Hier liegt in meinen Augen das zentrale Problem der allermeisten Kalkulationen von Speichern. Es ist ja recht üblich, Preise für kWh zu ermitteln, weil das eine einfache Rechnung zulässt. Das Problem: Wenn Du die Kosten des Speichers auf die mögliche Zyklen-Zahl umlegst, dann bekommst Du akzeptaböe Preise oft hin, sogar bzw. gerade bei LTO-Speichern. Die werden dann rechnerisch richtig rentabel. Da können die „billigen“ Li-Ion nicht mithalten. Nur dauert es halt bei LTO dann 50 Jahre.

    Ich bevorzuge deshalb ganz klar die Rechnung: Was spare ich pro kWh ein, wenn ich sie speichere und wie lange dauert es dann, den Speicher abzubezahlen.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
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  • Ich bevorzuge deshalb ganz klar die Rechnung: Was spare ich pro kWh ein, wenn ich sie speichere und wie lange dauert es dann, den Speicher abzubezahlen.

    Völlig einverstanden, sehe ich genau so. Nur diese Methode erlaubt es, die Umstände im Einzelfall angemessen zu berücksichtigen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich bevorzuge deshalb ganz klar die Rechnung: Was spare ich pro kWh ein, wenn ich sie speichere und wie lange dauert es dann, den Speicher abzubezahlen.

    Völlig einverstanden, sehe ich genau so. Nur diese Methode erlaubt es, die Umstände im Einzelfall angemessen zu berücksichtigen.

    Lässt diese Betrachtungsweise nicht sowohl Mögliche- als auch Tatsächliche Lebenserwartung der Zellen völlig außer acht ?


    mfg

  • Ja und nein. Man wird das Ergebnis der Rechnung (Amortisationszeit in Jahren) natürlich immer an irgendetwas messen. Ein Kriterium ist dabei sicher, wie lang bzw. wie viele Zyklen der Speicher voraussichtlich hält. Sofern die errechnete Amortisation länger ist als die voraussichtliche Lebensdauer des Speichers, wäre das natürlich der ultimative deal breaker.


    Aber angesichts der heutzutage oft genannten oder gar garantierten Lebensdauer von 6.000 oder gar 10.000 Vollzyklen (wofür ein Privathaushalt 20-30 Jahre bräuchte) glaube ich, dass andere wichtige Kriterien oft einen kürzeren Zeitraum für die Amortisation vorgeben werden: Beispielsweise die Annahme, wie lang eine ausgeförderte (also bei Betriebsbeginn des Speichers gut 20 Jahre alte) PV-Anlage überhaupt noch hält.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wobei ich davon ausgehe, dass die Wechselrichter vom Speicher da eher den Geist auf geben. Und nach 10 Jahre gibts da wohl keine Teile mehr dafür. Dann muss man den kompletten Speicher entsorgen obwohl die Zellen gerade mal 30% hinter sich haben. Aus dem Grund habe ich kein Komplettsystem gekauft.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ