Sinn und Unsinn von Akku-Speichern für die stationäre Stromversorgung

  • Das Thema wurde und wird ja immer wieder punktuell angesprochen. Wegen der zunehmenden Bedeutung erlaube ich mir mal, hierzu einen eigenen Thread aufzumachen. Seit ca. 1 Jahr beschäftige ich mich zunehmend mit dem Thema und werfe zum Start mal ein paar meiner seither entwickelten Thesen in den Raum.


    These 1: Ökologisch sind Batteriespeiche grundsätzlich fragwürdig, weil sie kaum Beitrag zur Reduktion fossiler Stromerzeugung leisten, aber für die Herstellung schwere Umweltbelastungen und soziale Verwerfungen verursachen.

    These 2: Bisher waren die Speicher in 99% der Installationen auch finanziell ein Schuss in den Ofen, weil die errechnete Rendite auf einer linearen Abschreibung/Umlage beruht und damit der fortschreitende Preisverfall der Akkus jede fiktiv errechnete Rendite auffraß und faktisch zu finanziellen Verlusten führt.

    These 3: Der prozentuale Preisverfall hält zwar nach wie vor an (Halbwertszeit sind ca. 5 Jahre), allerdings haben die Preise für Akkus ein Niveau erreicht, bei dem sich Situationen mit rentabler Investition ergeben können.

    These 4: Unter der Annahme, dass sich der gesetzliche Rahmen nicht stark verändern wird, werden die PV-Anlagen aus der Anfangszeit auf breiter Front zu Kandidaten für Stromspeicher.


    Zusatzfrage: Macht ein Speicher mehr Sinn im Kontext mit BHKW oder mit PV oder braucht es immer beide?


    Nun hoffe ich, dass die unterschiedlichen Sichtweisen hier nicht zu emotionalen Kollisionen führen X/

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Also ich kann deinen vier Thesen nur zustimmen, allerdings sehe ich bei Punkt vier eher noch die Möglichkeit, alte PV Anlagen mit Wasserstoffgeneratoren zu koppeln, deren erzeugter Wasserstoff dann z.B. nachts in einer BSZ wieder Strom und Wärme produziert oder in einem Elektroauto mit BSZ verstromt wird...


    Ich denke, es ist egal ob PV oder BHKW vorhanden ist - bei beiden geht es ja schlussendlich darum, nach Ablauf der Förderung so viel Strom wie möglich selbst zu verbrauchen, und da kommt dann halt ein Speichersystem ins Spiel. Wenn du Beides hast, kann der Speicher natürlich kleiner ausfallen

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Das befindet sich aktuell in der Felderprobung, die Geräte gibt es schon.


    Ich sehe aber ein Problem darin, dass der selbst erzeugte Wasserstoff als Kraftstoff auch in Fahrzeugen verwendet werden kann und eben genau dieser dann nicht besteuert wurde - ergo glaube ich, dass unser Staat an der Entwicklung und Verbreitung dieser Technik kein Interesse haben wird, da hier auf lange Sicht wohl einige Steuereinnahmen ( Mineralölsteuer, Ökosteuer, Mehrwertsteuer ) fehlen werden.


    Die Preise werden sich zu Anfang im Rahmen um 40.000 € belaufen - Generator, Speicher und BSZ als fertiges Modul. Mehr darf ich dazu nicht sagen.


    Ich denke, der Preis muss aber erst Richtung 10.000 € gehen, ehe das überhaupt für jemanden interessant wird.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Moin bluwi,


    zunächst mal prima, dass Du diesen Thread aufmachst. :thumbup:

    Auf diese Weise können wir das Thema diskutieren, ohne immer wieder in anderen Threads zu sehr OT zu werden.


    Zu Deinen Thesen würde ich aus meiner Sicht folgendes sagen:


    These 1 stimme ich grundsätzlich zu, wobei es auch hier Neuentwicklungen mit geringerem ökologisch/sozialem Fußabdruck gibt. Beispielsweise habe ich Anfang letzten Jahres in Rosenheim einen "Greenrock Salzwasser-Stromspeicher" gesehen, der mit Manganoxid (Kathode), Titanphosphat (Anode) und Alkalisalz-Lösung als Elektrolyt auskommt: Lauter Materialien, die mit geringeren ökologischen und sozioökonomischen Nebenwirkungen gewonnen werden können als bei den üblichen Lithium-Batterien.


    Eine Verminderung fossiler Stromerzeugung wird bei den heutigen Hausspeichern, die meist an einer PV-Anlage hängen, tatsächlich in den Abendstunden bewirkt (und nur dann). Nach den Diagrammen bei Agora oder Fraunhofer ISE werden in den Abendstunden zwischen 17:00h und 23:00h meistens die Kohlekraftwerke hochgefahren, und das ist genau die Zeit, wo viele Hausspeicher entladen werden. Da ist der Effekt also unzweifelhaft positiv. Aber zwischen 23:00h und 06:00h werden sie weiter entladen und verdrängen dann – bei generell niedriger Nachfrage im Netz – nicht nur fossilen Strom, sondern immer häufiger auch Windstrom. Und das Laden der Hausspeicher geschieht meist vormittags zwischen 08:00h und 12:00h. Da ist es kontraproduktiv, weil zu dieser Zeit auch noch viele fossile KW laufen. Wenn zwischen 12:00h und 16:00h der Strombedarf zurückgeht aber alle PV-Anlagen volle Pulle laufen, ist der Ladevorgang meist schon beendet. Beides könnte durch eine Fernsteuerung der Speicher (freizuschaltende Lade- und Entladezeiten) behoben werden, würde aber für die Betreiber erhebliche Nachteile bringen. Die wiederum könnten durch eine entsprechend hohe Förderung netzdienlich betriebener Speicher ausgeglichen werden. Nur fürchte ich, dass sich das (im Vergleich zu den damit erzielbaren Effekten) auch volkswirtschaftlich nicht rechnet.


    These 2 stimme ich ebenfalls zu, allerdings trifft das gleiche Argument auch auf andere Technologien zu wie z.B. PV-Module. Unsere 2010 errichtete Anlage ist jetzt zur Hälfte abgeschrieben, und der verbliebene Buchwert ist immer noch höher als das, was ich heute für eine Neuanlage gleicher Leistung bezahlen müsste. Trotzdem war die PV-Anlage m.E. kein schlechtes Geschäft, anders als es jeder hypothetisch zwischen 2010 und heute für diese Anlage angeschaffter Stromspeicher gewesen wäre. Ich würde daher These 2 wie folgt ergänzen: "Voraussichtlich werden über 90% der bislang in Privathaushalten aufgestellten Stromspeicher während ihrer Lebensdauer (20 Jahre) die Kosten für Kauf und Installation des Speichers – selbst ohne Berücksichtigung von Zinsen – über Bezugsstrom-Einspeisungen (abzüglich der entgangenen Einspeise-Vergütungen) nicht wieder hereinholen."


    Auch These 3 stimme ich zu. Wirtschaftliche Einsatzmöglichkeiten für Stromspeicher im netzparallelen Betrieb sehe ich aktuell vor allem dort, wo häufige Lastschwankungen zu einer Erhöhung der Zyklenzahl pro Zeiteinheit führen. Das führt zu einer besseren Nutzung der Investition, während die Belastung der Speicher durch höhere Zyklenzahlen heutzutage eine immer geringere Rolle spielt. Aber solche Betriebszustände treten m.E. fast nur bei gewerblicher Nutzung auf. Der normale Haushalt mit PV-Anlage und Stromspeicher dürfte bei der üblichen Auslegung (Stromverbrauch in MWh/a = Peakleistung der PV-Anlage = nutzbarer Speicher in kWh) maximal auf 300 Vollzyklen im Jahr kommen. Da bräuchte er 33 Jahre um die heutzutage bei guten Speichern üblichen 10.000 Vollzyklen auszunutzen.


    Zu These 4: Dass es mit der auslaufenden Förderung der PV-Anlagen einen Boom bei Privatspeichern geben wird, erwarte ich auch. Zur Frage, ob sich das rechnen könnte, folgendes Beispiel (basierend auf Zahlen in unserem Haus vor Anschaffung des BHKW):


    Angenommen ein Haushalt verbraucht 6.000 kWh Strom und hat eine 20 Jahre alte PV-Anlage mit 6 kW(p). Die Anlage dürfte im Mittel 950 kWh/kWp bringen, das wären 5.700 kWh/a. Davon können 1.700 kWh (30%) direkt im Haushalt verbraucht werden. Mit einem vernünftig ausgelegten Stromspeicher (6 kWh nutzbar) kann dieser Wert verdoppelt werden, d.h. der Eigenverbrauch steigt auf 3.400 kWh, von denen 1.700 kWh aus dem Speicher kommen. Mit einem Bezugsstrompreis von 30 ct/kWh würde sich dann eine Einsparung beim Strombezug von ca. 500 EUR pro Jahr ergeben. Opportunitätskosten aus entgangener Einspeisevergütung kann man in dem Fall wohl guten Gewissens vernachlässigen, Speicherverluste weitgehend auch (weil die PV fast immer Überschüsse liefert). Angenommen der Stromspeicher kostet (brutto und einschließlich sämtlicher Einbau- und Anschlusskosten) 6.000 EUR, so ergibt sich eine Amortisationszeit von 12 Jahren für den Speicher. Das ist etwas länger als die vermutete Rest-Lebensdauer der PV-Anlage. Aber wenn die Anlage noch gut in Schuss ist, würde ich das riskieren. Und falls ein guter Speicher, alles inklusive, für weniger als 1000 EUR brutto zu haben ist, natürlich erst recht.


    Letzter Punkt:

    Zusatzfrage: Macht ein Speicher mehr Sinn im Kontext mit BHKW oder mit PV oder braucht es immer beide?

    Nehmen wir wieder den gleichen Fall wie oben, nur dass der oben geschilderte Haushalt jetzt eine Vitovalor mit 0,75 kW Leistung und 6.000 Vollbetriebsstunden hätte. Ohne Batterie würde diese Kombi wahrscheinlich 60% des Strombedarfs decken, so dass ca. 2.000 kWh Bezugsstrom verbleiben. (Wenn die PV-Anlage aus der Förderung gelaufen ist, sollte man die Schaltung in der Zählerkaskade auf vorrangigen Verbrauch von PV-Strom umstellen, aber an der Gesamtabdeckung ändert sich dadurch nichts.) Eine Batterie wie oben mit 6 kWh nutzbarer Kapazität könnte in dem Fall wahrscheinlich den Bezugsstrom komplett ersetzen. Die Einsparung wäre dann EUR 600/a und die Amortisationsdauer (bei angenommenen 1.000 EUR/kWh Speicherkosten) 10 Jahre. Außerdem könnte man in dem Fall die Batteriegröße wahrscheinlich ohne nennenswerte Einbußen auf z.B. 4 kWh verkleinern und so ein Drittel der Investitionskosten sparen. Dann wäre die Batterie selbst bei 1000 €/kWh in weniger als sieben Jahren bezahlt.


    Wieder der gleiche Fall, nur mit Vitovalor ohne PV-Anlage: Das BHKW deckt ohne Batterie ca. 3.000 kWh ab, es bleiben 3000 kWh Bezugsstrom. Mit Hilfe der Batterie würde in dem Fall wahrscheinlich die gesamte Stromerzeugung der Vitovalor in den Eigenverbrauch gehen, aber mehr als 4.500 kWh kommen da halt nicht raus. Abzüglich der 3.000 kWh, die schon ohne Speicher in den Direktverbrauch gehen, laufen also 1.500 kWh über den Speicher (nach Speicherverlusten eher 1.300 kWh). Der Vorteil beträgt dann wohl kaum mehr als 400 EUR/a. In dem Fall würde ich den Speicher nicht am Strombedarf sondern am Strom-Überschuss auslegen. Alles über 4 kWh wäre wahrscheinlich Verschwendung. Aber selbst damit käme man kaum unter 10 Jahren Amortisationsdauer.


    Fazit: Bei Anlagen ohne EEG-Vergütung rechnet sich "PV+BHKW" am besten, "nur PV" am schlechtesten. "Nur BHKW" liegt dazwischen. Aber die Unterschiede sind vergleichsweise gering, so dass der wichtigere Treiber wahrscheinlich die richtige Speicher-Auslegung ist. Und alle drei Alternativen haben deutlich kürzere Amortisationszeiten als der Speicher voraussichtlich hält. Die Frage ist dann eher, wie lang die jeweilige Stromerzeugungs-Anlage noch halten wird.

    sehe ich bei Punkt vier eher noch die Möglichkeit, alte PV Anlagen mit Wasserstoffgeneratoren zu koppeln, deren erzeugter Wasserstoff dann z.B. nachts in einer BSZ wieder Strom und Wärme produziert oder in einem Elektroauto mit BSZ verstromt wird...

    Na ich weiß nicht... solche Sachen sind sehr aufwändig. Die Elektrolyse-Anlage kostet wohl kaum weniger als eine Brennstoffzelle. Danach musst Du den Wasserstoff irgendwie speichern, also brauchst Du einen Tank und einen Kompressor. Das Ganze natürlich Ex-geschützt, und womöglich alle zwei Jahre mit TÜV-Kontrolle. Ob so eine Anlage die 700 bar Druck zusammenbringt, die der H2-Tank bei einem BZ-PKW braucht (bei LKW sind es "nur" 350 bar) wage ich auch zu bezweifeln.


    Und ob man so etwas dann an eine PV-Anlage hängen möchte, die womöglich nur noch 10 Jahre lebt, ist auch noch die Frage.


    Versteh' mich nicht falsch, ich bin Elektrochemiker und Brennstoffzellen-Fan und würde so eine H2-Anlage sofort kaufen, wenn es sich auch nur ansatzweise rechnet. Aber für die nächsten zwanzig Jahre oder so kann ich das einfach nicht glauben.


    Gruß vom Skipper am Chiemsee:)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Bin grad auf dem Sprung und kann nur minimal antworten.

    Eine Verminderung fossiler Stromerzeugung wird bei den heutigen Hausspeichern, die meist an einer PV-Anlage hängen, tatsächlich in den Abendstunden bewirkt

    In meinen Augen muss man das aus einer etwas höheren Position betrachten. Eine reale Reduzierung von fossilen Energieträgern findet nur dann statt, wenn Strom in den Akku fließt, während andere reg. Erzeuger (PV oder Wind) zurückgefahren werden müssen. Ansonsten ist es immer nur eine zeitliche Verlagerung.


    allerdings trifft das gleiche Argument auch auf andere Technologien zu wie z.B. PV-Module.

    Im Prinzip wäre das richtig, wenn da der gleiche Verfallfaktor gegolten hätte. Aber 1. war dieser Faktor bei PV deutlich kleiner (Speicher hatte in den letzten 15 Jahren eine Halbwertszeit von 5 Jahren). 2. Konnte man in den Anfängen der PV die Preisentwicklung nicht wirklich abschätzen. Bei Akkus konnte man das viele Jahre lang beobachten.

    Beispiel (basierend auf Zahlen in unserem Haus

    Bei solchen Betrachtungen gehe ich einen anderen Weg. Beispielrechnungen mit konkreten Zahlen führen 99mal zu negativen Ergebnissen, bevor man mal die eine Ausnahme findet.


    Ich ziehe es vor, Rahmenzahlen zu definieren, die 9 von 10 Fällen gleich mal ausschließen. Dann habe ich nur noch 10% der Arbeit mit konkreten Zahlenspielen.


    Beispiel:
    1 Ich brauche einen Wert, wie viel mir eine zwischengespeicherte kWh an Ertrag bringt. Das ist bei BHKW derzeit etwas mehr als bei PV, demnächst wird es bei den alten PV-Anlagen umgekehrt sein. Das ist eine Schlüsselgröße und an diesem Wert kann ich auch nur sehr bedingt drehen.


    2. Ich brauche einen Wert für den Akku und eine damit verbundene maximale Zyklen Zahl, die ich der Rechnung zugrunde legen kann. Da kann ich einiges dran drehen, weil es recht unterschiedliche Akkus gibt und auch unterschiedliche Quellen mit unterschiedlichem Komfort.


    3. Ich brauche eine realistische Zahl für die nutzbaren Zyklen in einem bestimmten Zeitinterwall. Da kann ich in gewissem Umfang dran drehen und hier kann ich auch einen gewissen Komfort „einbauen“, wenn ich bereit bin, für diesen Komfort auch Kosten in Kauf zu nehmen, z.B. dafür, dass die Waschmaschine halt läuft, wenn es mir in den Kram passt. Hier scheitern die meisten der mir bekannten Beispielrechnungen, weil es in aller Regel Unsinn ist, irgendwo 5-10.000 Zyklen anzusetzen, zumal es sich da ja um Vollzyklen handelt, die sich zeitlich in aller Regel auf diverse Teilzyklen aufteilen.


    4. Und dann sage ich (zugegeben etwas willkürlich), wenn der Speicher in 7 Jahren nicht bezahlt ist, macht das Ganze keinen Sinn. Je nach Anwendung kann man da 5 – 8 draus machen, aber 10 Jahre wären mir auf jeden Fall zu lange, da weiß doch keiner, was bis dahin Sache ist.


    Da Punkt 1 und 4 nur wenig Spielraum geben, kann ich nur über Spielereien an 2+3 zu einem sinnvollen Ergebnis kommen. Imho geht das nur sinnvoll, wenn ich auf viele Zyklen zugunsten eines kostengünstigen Akkus zu verzichte, selbst wenn die Kosten pro Zyklus dann hoch erscheinen. Denn die vielen Zyklen sind nur selten realistisch.


    Beispiel: Günstige Li-Ion Zellen 18650 von Markenherstellern versprechen z. B. 1200 Zyklen bei einer Energiedichte von 6Wh pro/€ (Brutto) bei Abnahme von 1.000 Stück. Bei 200 Voll - Zyklen pro Jahr bin ich in 5 Jahren durch und brauche einen Ertrag pro zwischengespeicherte kWh von 20ct. Ab dem 5. Jahr mache ich plus, sofern meine Akkus wirklich halten. Wenn ich die 20ct nicht darstellen kann, oder die Zyklen nicht schaffe, muss ich nicht weiter rechnen.


    Wenn ich diese überschlägigen Rechnung für eine bestimmte Situation nicht darstellen kann, brauche ich den Bleistift nicht für eine genaue Betrachtung zu spitzen.


    Natürlich kann ich an der Auswahl von Akkus etwas spielen und auch an Zyklen Zahl und Laufzeit. Viel besser wird’s aber nur in Ausnahmefällen werden. Der Schlüssel ist eine hohe Ausbeute pro kWh Zwischenspeicherung.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Was muß man denn dafür tun ?

    Sich ein Schweißgerät für die Anschlussfahnen kaufen, Elektronik rundrum basteln und dann hoffen das die Dinger zumindest auf 50% der Zyklen für LiFePo4 kommen ?

    Nee, sag mal was ist so toll an dem Angebot ?


    mfg

  • Dann gehöre ich zu den wenigen die pro Speicher sind.

    Sicher ist es schwierig einen Speicher wirtschaftlich zu betreiben.

    Ich find es immer wieder lustig, wenn Leute mit 3000KWh Jahresverbrauch mit 4 KW PV einen Speicher installieren.

    Ein bischen rechnen sollte man schon können.


    Mit PV und BHKW lässt sich aber ein Speicher problemlos wirtschaftlich betreiben, erstrecht wenn man nicht irgend ein teures komplett Paket für viel Geld kauft.

    Ich habe in den letzten 2.5 Jahren über 8500 KWh aus dem Speicher geholt, mein Strom zukauf liegt unter 200KWh pro Jahr.


    Gruß

    Thomas

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Sich ein Schweißgerät für die Anschlussfahnen kaufen

    Es gibt jede Menge Anleitungen, um sowas selber zu basteln, wenn man genug Zeit übrig hat.

    Ich verwende das hier:


    https://www.ebay.de/itm/737G-P…ksid=p2057872.m2749.l2649


    Elektronik rundrum basteln

    Schlüsselfertig ist hier nicht. Der Aufwand ist aber überschaubar. Wichtig ist, dass man was davon versteht oder jemanden hat, der einem das beibringt.

    das die Dinger zumindest auf 50% der Zyklen für LiFePo4 kommen

    Das ist der Grundgedanke für Anwendungen, wo das passt.
    Wenn man die theoretisch möglichen Zyklen von LiFePo zugrunde legt, dann geht die Rechnung immer auf. Nur sind die > 5.000 Zyklen fast immer Utopie. Aber zwischen 100% LefePo und 0% Garnichts geht imho aktuell ein Fenster auf, wo mancher Speicher wirtschaftlich sinnvoll werden kann. Die Überlegung zielt primär auf PV nach der Förderung.





    p.s. noch ein Link

    https://www.ebay.de/itm/737G-P…id=p2047675.c100005.m1851

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  • Ich habe in den letzten 2.5 Jahren über 8500 KWh aus dem Speicher geholt

    Kannst Du etwas mehr über Deinen Speicher erzählen? (ich glaube, schon mal was gelesen zu haben, aber es wäre hier gut plaziert, damit man nicht groß suchen muss)

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  • Nur sind die > 5.000 Zyklen fast immer Utopie.

    Bei Glaubensfragen misch ich mich nicht ein, da gibt das Grundgesetz die Richtung vor.


    Was ich sagen kann ist, das auf meinem Kaufvertrag nach 6000 Vollzyklen 80% Kapa. verbürgt sind ( das Nachfolgemodell hat 10.000). Rechnerisch kostete mein Modell unter 0,5€/Wh, bezahlt hab ich davon nur 40%.

    Und ich hab nur die Verpackung geöffnet, Kabel dran, eingeschaltet........


    Seit Inbetriebsetzung vor 2Jahren hat das gute Stück ca 9600kWh 3500kWh gespeichert.

  • Was ich sagen kann ist, das auf meinem Kaufvertrag nach 6000 Vollzyklen 80% Kapa. verbürgt sind ( das Nachfolgemodell hat 10.000).

    Meine "Utopie" bezog sich nicht auf die technisch Qualität der Speicher, sondern auf das, was man im echten Leben damit erreichen kann. Wenn ich jeden Tag einen Vollzyklus rechne, dann brauche ich 15 Jahre, bis ich die 5000 voll habe und ich denke ein Vollzyklus pro Tag muss auch erst mal erreicht werden.


    Rechnerisch kostete mein Modell unter 0,5€/Wh, bezahlt hab ich davon nur 40%.

    Vielleicht bist Du ja bereit, das noch etwas ausführlicher zu erläutern?


    Seit Inbetriebsetzung vor 2Jahren hat das gute Stück ca 9600kWh 3500kWh gespeichert.

    Mit dieser Zahl alleine läßt sich nicht viel sagen.


    Rechnerisch kostete mein Modell unter 0,5€/Wh, bezahlt hab ich davon nur 40%

    Verstehe ich das richtig, dass Du vor 2 jahren für einen "Speicher ToGo" €200 pro kWh bezahlt hast?


    Das würde ich für extrem-extrem günstig einstufen und es wirft bei mir die Frage auf, wo die Preise heute allgemein liegen. Der günstigste "ToGo"-Speicher, den ich kenne, wäre ein Pylontech-System mit €1.000 für 2,4kWh. Gibt es was günstigeres für "jedermann"?

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  • Meine "Utopie" bezog sich nicht auf die technisch Qualität der Speicher, sondern auf das, was man im echten Leben damit erreichen kann.

    Wo liegt der Unterschied ? Wenn 80% bei 6000Zyklen angegeben sind dann ist das sowohl im Labor als auch im RL so. Da im RL eher keine Vollzyklen gefahren werden halten die Dinger um so länger, über 15Jahre habe ich da schon anvisiert.

    Was soll ich zum Preis sagen ? BYD B-Box Plus Einschübe 5x2,5kWh mit Förderung der SAB ( Sockelbetrag1000€+200€/kWh) . Ohne Förderung hätte ich das keinesfalls gemacht ( war schon bei meiner Solarthermie so ).


    mfg