Stromanschluss wird stillgelegt - Einfamilienhaus autark machen

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier, aber schon seit einiger Zeit stiller Mitleser im Forum und möchte mich schonmal vorab für die ganzen interessanten Infos und auch für die Hilfe bedanken.


    Kurz gesagt, kann es passieren, dass unser Einfamilienhaus vom Stromnetz genommen wird und wir bald ohne Stromversorgung dastehen. Die Details zu dieser Situation schreibe ich euch gleich unten noch mal.


    Unsere Überlegung war daher, ob es nicht möglich wäre sich mit der aktuellen Technik bestehend aus PV, Stromspeicher, BSZ oder BHKW und ggf. einem Notstromaggregat, falls eine der anderen stromerzeugenden Komponenten ausfällt, autark zu machen. Ob hier als zusätzliche Ergänzung eine Luft-Wärmepumpe noch sinnvoll sein kann, kann ich leider nicht beurteilen, habe dies aber irgendwo mal gelesen. Ein zusätzlicher Grund ist, dass unsere bestehende Ölheizung so langsam den Geist aufgibt und ersetzt werden muss.


    Zur PV:


    Leider haben wir keine optimalen Bedingungen mit einem NO und einen SW Dach inklusive Verschattung durch Wald und Hanglage.

    Laut Solateur würden zwischen 13-17kWp auf unser Dach gehen, wobei es vermutlich nur finanziell sinnvoll wäre, dass Dach voll zu machen, wenn man auch die Möglichkeit hat den überschüssigen Strom einzuspeisen, was bei uns nicht gegeben wäre.


    Zu BSZ oder BHKW:


    Ich hatte versucht herauszufinden, was es für Möglichkeiten gibt, bin aber leider nicht auf viel gestoßen. Da der Strom die wichtigere Komponente ist, dachte ich eher Richtung Brennstoffzelle, aber hier gibt es leider anscheinend nicht viele Möglichkeiten ohne Gasanschluss.


    - Sunfire (BSZ mit Flüssiggas), sehr neu, daher habe ich nicht viel darüber gefunden:

    https://www.sunfire.de/de/prod…-technologie/sunfire-home


    - HPS (BSZ mit Wasserstoff), klingt sehr teuer und komplex und vermutlich für unsere Zwecke nicht geeignet

    https://www.homepowersolutions.de/


    Eventuell noch sowas:


    - Ökofen (Pelletheizung mit Stirlingmotor), zu Stirlingmotoren habe ich aber eher negatives gelesen:

    http://www.okofen-e.com/de/oekoFEN_e/


    Eine große Herausforderung wird vermutlich sein, eine Lösung zu finden die genau so viel Strom und Wärme bereitstellen kann, dass alle Komponenten entsprechend zusammenspielen und arbeiten können.


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: ca. 3200-3500 kWh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: Öl ca. 1000-1500 Liter, Holz (Buche) ca. 5-6 Raummeter



    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Öl

    Alter und Typ der Heiztechnik: Baujahr 2002, Sieger TT11BE [Pn (Hi): 21kW, Qn (Hi): 23,1kW] mit dem Brenner Sieger BE 1.2-21 (21kW) mit einem 2000L Heizöltank

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: nur der integrierte in der Ölheizung

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: integriert in der Ölheizung

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Arbeite im Homeoffice

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: vermutlich nicht

    Temperaturen der Heizkreise: Vorlauftemperatur 50°C

    Art der Heizkörper: Flachheizkörper



    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: ca. 200m2, 2 Bewohner

    Art und Baujahr der Immobilie: Einfamilienhaus (massiv), ca. 1947

    Erfolgte Modernisierungen: 2005 vollständig kernsaniert (neues Dach mit Aufdachdämmung, neue doppeltverglaste Kunststofffenster und Außentüren, Außendämmung mit 5cm, neue Flachheizkörper)

    Weitere geplante Modernisierungen: nein

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: keine Ahnung

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: nein und nein

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: eher nein


    Hier noch ein paar weitere Infos:


    - Specksteinofen Hark 34 (7kW) im Wohnzimmer, daher der Holzverbrauch. Diesen würden wir auch gerne weiterbetreiben

    - Wasserführender Kamin-Kachelofen Hark HKE 75 WW (10,6kW, davon 5,5kW wasserseitig) im Keller mit einem 800L Pufferspeicher, welcher anstatt der Ölheizung für Heizwasser verwendet werden kann. Ist bei uns aber nahezu nie in Benutzung, außer während der Ausfallzeiten der Ölheizung und hier dann in Verbindung mit einem Elektro-Boiler für Warmwasser

    - Wasser und Abwasser ist bei uns über einen eigenen Tiefenbrunnen und eine eigene Kleinkläranlage geregelt, da wir etwas außerhalb liegen

    - Grundstücksfläche ca. 2000qm2

    - Berechneter Energiebedarf laut Energiebedarfsausweis: 148,7 kWh/m2a


    Ich versuche mal grob den aktuellen Stand zur Strom-Situation zusammenzufassen, ist leider einiges an Lesestoff, sorry.


    Vor ca. 4 Jahren haben wir uns ein Einfamilienhaus gekauft, was etwas außerhalb liegt und bis vor kurzem war auch alles super.

    Im Januar hatten wir einen Termin bei den Stadtwerken bezüglich unserer Stromversorgung.

    Die Stadtwerke behaupten, dass die Leitungen mit der unsere Stromversorgung aktuell sichergestellt ist, sich nicht in ihrem Besitz befindet und sie daher nur gegen Kostenerstattung die Unterhaltung übernehmen würden, da es Privatleitungen sind.

    Angeblich befände sich das alles in Privatbesitz von unseren Nachbarn (ehemalige Hühnerfarm, mittlerweile nur noch Mietshaus) und uns, was sie aber nach Aufforderung unserseits nicht schriftlich belegen konnten. Ihr einziger Beleg ist, dass sie zu diesen Leitungen selbst anscheinend keine Unterlagen haben, die genausogut verloren gegangen sein könnten z.B. bei der damaligen Gebietsreform und das wir etwas außerhalb wohnen. Es gibt weder stromrechtliche Eintragungen in den Grundbüchern noch eingetragene Grunddienstbarkeiten, was bei Privatleitungen der Fall sein müsste. Auch das Katasteramt und das Bauamt haben dazu keine Unterlagen.

    In den alten Baugenehmigungen der Hühnerfarm steht zwar, dass die Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz sichergestellt wäre. Aber die Stadtwerke behaupten, dass wäre kein Beweis dafür, dass es öffentliche Leitungen sind.

    Das Baujahr unseres Hauses ist ca. 1947 und die Hühnerfarm ist noch ein paar Jahrzehnte älter, diese Leitungen gibt es somit schon seit weit über 50 Jahren.

    Weiterhin haben wir auch einen sehr alten Stromzähler von den Stadtwerken bei uns installiert.

    Bisherige Leitungswartungen und -reparaturen wurden anscheinend immer von den Stadtwerken vorgenommen und dem Besitzer der ehemaligen Hühnerfarm in Rechnung gestellt, die dieser aber wohl nie bezahlt hat wegen der unklaren Leitungssituation.

    Beim Kauf wurde uns leider dazu nichts von unserem Vorbesitzer mitgeteilt, daher läuft hier nun eine Klage wegen arglistiger Täuschung, da diese anscheinend von der unklaren Stromsituation wussten.


    Die genaue Behauptung der Stadtwerke ist, dass die Erdleitung die von unserem Haus zur Trafostation unserer Nachbarn geht (ca. 300m Entfernung), sich in unserem Besitz befindet und die Trafostation inklusive mehrerer Freileitungen (ca.2 km), die am "offiziellen Netz" der Stadtwerke angeschlossen sind, wären im Privat-Besitz der ehemaligen Hühnerfarm, welche sich im Besitz einer italienischen Firma befindet und momentan nur noch als Mietshaus verwendet wird. Diese Freileitungen sind marode und müssen saniert werden. Obwohl sie nicht uns gehören, sollen wir hier aber mit zur Kasse gebeten werden, da unser Strom mit darüber bezogen wird.


    Es wurde Druck auf uns ausgeübt mit der Aussage, dass sie die Freileitungen nur Instand setzen, wenn sie 40000 Euro von uns alle 10 Jahre bekommen oder einmalig 100000 Euro für die Verlegung einer neuen Erdleitung.

    Totaler Wahnsinn, das kann doch kein normaler Privat-Haushalt leisten, vor allem wenn man auch noch Krdeite wie z.B. für die Immobilie abzubezahlen hat. In unseren Augen ist das völlig unverhältnismäßig und unzumutbar für ein schon erschlossenes Haus. Sie drohen weiterhin damit, dass sie die maroden Leitungen Ende des Jahres stilllegen werden, wenn wir nicht zahlen sollten. Mittlerweile habe wir daher auch hierfür schon einen Anwalt eingeschaltet.

    Achja die Beträge oben sind ein Drittel der offiziellen Kalkulation der Stadtwerke. Ein Drittel zahlen sie selbst und das andere Drittel sollen unsere Nachbarn zahlen.

    Für die Sanierung der bestehenden 20 kV Freileitung kalkulieren sie Kosten von 120000Euro für alle 10 Jahre und für die neue Erdleitung von ca. 2km Länge einmalig 300000Euro. Bei beiden Fällen muss wohl auch die Trafostation noch saniert werden, ob das schon in den Kalkulation mit drin ist, weiß ich nicht.

    Ich kenne mich mit sowas zwar nicht aus, halte die Kalkulation aber für völlig überzogen.


    Auch wurde in dem Gespräch von den Stadtwerken gesagt, dass sollte es so kommen, dass die Leitungen rechtlich wirklich ihnen gehören würden, sie diese nicht mehr weiter betreiben und abschalten wollen, weil es für sie angeblich nicht wirtschaftlich wäre. Hier müsste es doch sowas wie Bestandsschutz geben!


    Es werden im Laufe des Jahres zwar Glasfaserleitungen zu uns gelegt und unser Hinweis an die Stadtwerke war, dass diese sich hier mit der Telekom einigen sollten um somit kostengrünstig ein Erdkabel zu verlegen, da sie sich somit die Kosten für die Erdarbeiten teilen könnten. Aber die Stadtwerke behaupten die Telekom würde zu viel Beteiligung dafür verlangen.


    Soviel zur Stromsituation, die uns schon sehr belastet :(

    Sollte sich das alles so weiterentwickeln und es kommt zu keiner leistbaren Einigung für uns, hatten wir daher überlegt ob es nicht eine Möglichkeit wäre sich über ein eigenes Inselnetz autark zu machen. Mir ist schon klar, dass das nicht billig wird, aber vermutlich ist es auch nicht viel teurer als die geforderten 100000Euro und ich hätte noch zusätzlich das Problem meiner teilweise defekten Heizung los, wenn ich eine BSZ oder ein BHKW nehmen würde.

    Eventuell kann man hier auch noch einiges an Förderung von der BAFA und der KfW erhalten, wenn man z.B. eine neue Hybrid-Gasheizung mit Flüssiggas und Luftwärmepumpe als neue Heizung installiert (40% von BAFA) und dazu dann z.B. noch die BSZ von Sunfire (KFW 433).

    Bin mir aber nicht sicher ob diese sich so kombinieren lassen.


    Hoffe ihr habt noch ein paar gute Ideen auf Lager.

    Bin für jede Hilfe und jeden Tipp dankbar die ihr mir zu der Stromsituation und zum autark machen geben könnt.

  • Moin,


    liest sich wie ein schlechter Krimi. Ich würde an der Stelle alles schriftlich von den Stadtwerken anfordern und sofort ein Verfahren bei der BNetzA einleiten.


    https://www.bundesnetzagentur.…ostenzuschuesse-node.html

  • Autarkie ist problemlos machbar. Ich bin zwar noch netzparallel, weil ich meinen PV Strom einspeise. Aber dank BHKW, PV und Batteriespeicher habe ich nur noch ca. 160KWh Netzbezug. Der wird sich dieses Jahr aber auch nochmal reduzieren, da ich den letzten Durchlauferhitzer entsorgt habe. Der Rest ist Regelträgheit des netzparallelen Systems.


    Bei der Wahl deiner Energieerzeuger solltest du aber darauf achten, dass diese ohne Stromanschluss laufen können.

    Was die meisten BHKW/Brennstoffzellen nicht können.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Dein Problem ist für die HPS-Lösung eine Steilvorlage !

    deine Rede :

    ..........Es wurde Druck auf uns
    ausgeübt mit der Aussage, dass sie die Freileitungen nur Instand
    setzen, wenn sie 40000 Euro von uns alle 10 Jahre bekommen oder
    einmalig 100000 Euro für die Verlegung einer neuen Erdleitung...........
    .


    HPS kostet einmalig z.Zt. 70.000 € und kann bestimmt noch reduziert werden.

  • Dein Problem ist für die HPS-Lösung eine Steilvorlage !

    Theoretisch ja, aber reicht denn die installierbare PV-Leistung für so etwas aus? Das SW-Dach kann man natürlich voll machen, wobei es aber hier anscheinend Verschattungs-Probleme gibt. PV-Module auf einem NO-Dach zu installieren ist dagegen m.E. Geldverschwendung, selbst wenn das Dach unverschattet wäre.


    Unter den hier aufgeführten Ideen halte ich deshalb die Idee einer Flüssiggas-betriebenen Brennstoffzelle für besser. Dabei nehme ich an, dass die Brennstoffzelle selbst mit 0,75 kW(el) auch wieder das bewährte Panasonic-Modell ist, wie man es z.B. in der Vitovalor oder im Dachs 0,8 findet. Das Neuartige an der Sunfire ist, dass die Reformier-Einheit anscheinend auch mit Flüssiggas arbeiten kann. Eine Spitzenlast-Therme scheint hier (anders als bei der Vitovalor) nicht mit eingebaut zu sein.

    Ob hier als zusätzliche Ergänzung eine Luft-Wärmepumpe noch sinnvoll sein kann, kann ich leider nicht beurteilen, habe dies aber irgendwo mal gelesen.

    Reality Check: Aus der Brennstoffzelle kommen maximal ca. 17 kWh Strom pro Tag. Im Haushalt werden davon im Schnitt ca. 9 kWh verbraucht (im Winter eher mehr). Für den Betrieb einer WP ohne Netzanschluss bleiben also im Winter maximal 8 kWh pro Tag übrig. Daraus kann eine L/W-WP äußerstenfalls 24 kWh Wärme machen. Ich schätze aber den täglichen Wärmebedarf Eures Hauses im Winter eher auf das Dreifache. Diese "Lösung" kann man also vergessen, auch wenn es zusätzlich eine PV-Anlage gäbe: Wenn man die am meisten braucht, liegt wahrscheinlich Schnee drauf.


    Die beiden Öfen könnten dagegen – jedenfalls nach der Papierform – zusammen die Spitzenlast abdecken. Ob man sich das aber das ganze Winterhalbjahr hindurch antun will ist eine andere Frage. Wenn nicht, würde ich einfach eine Flüssiggastherme einbauen und fertig.


    Bei der Lösung mit dem ÖkoFEN Pellet-Ofen plus Stirling ist die Frage, ob im Sommer bei geringem Wärmebedarf (TWW für zwei Personen) die Stirling-Laufzeit ausreicht um den Strombedarf zu decken. Der Rest müsste in dem Fall durch PV abgedeckt werden. Bei der Brennstoffzelle ergibt sich dieses Problem auch, ist aber angesichts 1.250 W thermischer Leistung geringer. In jedem Fall gilt: Wenn Ihr das SW-Dach (und nur dieses) mit z.B. 7 kW(p) Photovoltaik belegt, kostet das zu heutigen Preisen ca. 10.000 EUR brutto und schafft zusätzliche Versorgungssicherheit. Dass Ihr dabei im Sommer einen Haufen Strom werdet "wegwerfen" müssen, halte ich angesichts der geschilderten Situation für hinnehmbar – zumal das für den Strom aus der Brennstoffzelle im Winterhalbjahr ebenso gilt.


    Zu Art und Größe des notwendigen (inselfähigen) Stromspeichers und der Wechselrichter sage ich lieber nichts, da gibt es andere, die sich besser auskennen.

    Bei der Wahl deiner Energieerzeuger solltest du aber darauf achten, dass diese ohne Stromanschluss laufen können.

    Was die meisten BHKW/Brennstoffzellen nicht können.

    So direkt kann das glaube ich kaum ein handelsübliches BHKW und keine Brennstoffzelle. Der Trick ist wohl (wenn ich das richtig verstanden habe), dass ein inselfähiger Stromspeicher mit entsprechender elektronischer Mimik den Geräten eine Netzfrequenz simulieren kann, auf die sie sich dann aufschalten. Das müsste mit jedem Gerät gehen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    3 Mal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Wenn ich schon ohne Netzanschluss bin, dann baue ich kein BHKW, sondern ein Wassergekühltes Notstromagregat. Den Kühlkreislauf kann man problemlos in den Heizkreislauf einbinden.

    Dach voll machen mit PV, und mindestens 20KWh Speicher

    Wärmepumpe nicht vergessen.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

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    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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  • Moin,


    liest sich wie ein schlechter Krimi. Ich würde an der Stelle alles schriftlich von den Stadtwerken anfordern und sofort ein Verfahren bei der BNetzA einleiten.


    https://www.bundesnetzagentur.…ostenzuschuesse-node.html

    Ich hatte mich schon mal an den Verbraucherservice der BNetzA gewendet, diese meinten, dass sie nicht dafür zuständig sind, da Hessen eine eigene Behörde hat. Diese hatte ich danach auch kontaktiert (Regulierungskammer Hessen bzw. das Hessische Ministerium für Wirschaft, Energie und Wohnen) und habe auch hier eine schriftliche Antwort bekommen, dass "kein Anlass für das Tätigwerden der Regulierungsbehörde besteht".


    Bezieht der Vorschlag von dir sich auf eine andere Abteilung der BNetzA?

    Falls ja, könntest du mir bitte ein Link oder Email Adresse schicken?


    Was die meisten BHKW/Brennstoffzellen nicht können.

    Welche gibt es denn die das können?

    Reality Check: Aus der Brennstoffzelle kommen maximal ca. 17 kWh Strom pro Tag. Im Haushalt werden davon im Schnitt ca. 9 kWh verbraucht (im Winter eher mehr). Für den Betrieb einer WP ohne Netzanschluss bleiben also im Winter maximal 8 kWh pro Tag übrig. Daraus kann eine L/W-WP äußerstenfalls 24 kWh Wärme machen. Ich schätze aber den täglichen Wärmebedarf Eures Hauses im Winter eher auf das Dreifache. Diese "Lösung" kann man also vergessen, auch wenn es zusätzlich eine PV-Anlage gäbe: Wenn man die am meisten braucht, liegt wahrscheinlich Schnee drauf.

    Wenn ich es richtig im Kopf habe, ging es in dem Artikel darum im Sommer und der Übergangszeit das Haus mit PV und Wärmepumpe zu betreiben und somit das BHKW/BSZ abzustellen. Erst wenn der PV Strom nicht mehr ausreicht und somit auch der Wärmebedarf in der kälteren Jahreszeit steigt, soll dann das BHKW/BSZ übernehmen.

    Wenn ich schon ohne Netzanschluss bin, dann baue ich kein BHKW, sondern ein Wassergekühltes Notstromagregat. Den Kühlkreislauf kann man problemlos in den Heizkreislauf einbinden.

    Dach voll machen mit PV, und mindestens 20KWh Speicher

    Wärmepumpe nicht vergessen.

    Klingt interessant, könntest du das bitte etwas näher ausführen, davon habe ich noch nirgends was gelesen?

    Wie wäre das Zusammenspiel der Komponenten auch auf Sommer/Winter bezogen?

    Welche Vorteile hat ein wassergekühltes Notsromaggregat gegenüber eines BHKWs und ggf. welche Nachteile?

    Das Notsromaggregat würde dann vermutlich mit Heizöl betrieben werden?

    Wären hier dann nicht die laufenden Kosten extrem hoch, grade bei den prognostizierten steigenden Ölpreisen in den nächsten Jahren?


    Vielen Dank schon mal für eure Antworten :)

  • Wenn ich es richtig im Kopf habe, ging es in dem Artikel darum im Sommer und der Übergangszeit das Haus mit PV und Wärmepumpe zu betreiben und somit das BHKW/BSZ abzustellen.

    Kann schon sein, nur sehe ich nicht was für Vorteile das in der gegebenen Situation haben soll. Angenommen Du hast schon Geld für eine Brennstoffzelle und eine Zusatztherme bezahlt, weil Du im Winter beides brauchst. Warum solltest Du dann weiteres Geld für eine zusätzliche Wärmepumpe ausgeben? Nur um damit im Sommerhalbjahr etwas Flüssiggas zu sparen rechnet sich das bestimmt nicht.

    Das Notsromaggregat würde dann vermutlich mit Heizöl betrieben werden?

    Wären hier dann nicht die laufenden Kosten extrem hoch, grade bei den prognostizierten steigenden Ölpreisen in den nächsten Jahren?

    Das mit dem Ölpreis würde ich nicht so eng sehen. Flüssiggas ist mindestens so teuer wie Heizöl.

    Die Frage ist aus meiner Sicht eher, a) was für Emissionen diese Dinger haben (Lärm und Abgase), b) wie viele Betriebsstunden sie überhaupt halten und c) wie oft und für wie viel Geld sie gewartet bzw. repariert werden müssen. Für einen BHKW-ähnlichen Betrieb mit 4-5000 VBh/Jahr sind NOTstromaggregate konstruktiv bestimmt nicht ausgelegt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Zusatz

  • Der Vorteil den Wassergekühlten Notstromer wäre der große Preisvorteil gegenüber dem BHKW und dass die von vornherein ohne Netzanschluss laufen.

    Ein BHKW braucht den Netzanschluss bzw muss hinter Wechselrichter laufen, die das Netz vorgeben.

    Damit wird die Sache teuer weil du dann komplett 3 Phasig bauen musst.

    Mit dem Notstromer brauchst du das nicht.


    Wenn ich von Notstromer rede, dann meine ich nicht so ein billigheimer aus dem Baumarkt, sondern eins mit 3 oder 4 Zylinder Kubota, Perkins, Yanmar Motor usw. Die laufen Problemlos mehr als 30Tstd in Baumaschinen unter viel härteren Bedingungen wie in einem BHKW.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

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    Einmal editiert, zuletzt von stromsparer99 ()

  • Wenn ich von Notstromer rede, dann meine ich nicht so ein billigheimer aus dem Baumarkt, sondern eins mit 3 oder 4 Zylinder Kubota

    Also ich verstehe ja nichts von Notstromaggregaten, aber meinst Du ein Gerät wie dieses hier?


    Das ist von Kubota, hat zwar nur zwei Zylinder und nicht 3 oder 4, aber bringt damit immerhin schon 8 (i.W. acht) kW elektrische Leistung. Bei 75% Belastung (ich nehme an, das ist die Dauerleistung) verbraucht es 1,8 Liter Diesel bzw. Heizöl pro Stunde. Das sind 18 kWh. Die elektrische Leistung wäre dann 6 kW. Eine thermische Leistung ist hier natürlich nicht angegeben, aber rechnet man die üblichen 90% Gesamtwirkungsgrad (bezogen auf den Heizwert), so kämen etwa 10 kW thermische Leistung heraus. Kosten soll es 6.545 EUR brutto, natürlich ohne hydraulischen, elektrischen und Abgas-Anschluss. Was hier nicht erwähnt wird sind die Wartungskosten und -intervalle, das wäre zu klären. Und der Schallpegel ist mit 62 dB(A) in sieben Metern Entfernung angegeben. Also im Keller möchte ich ein solches Gerät nicht stehen haben, aber vielleicht gibt es ja eine bauliche Lösung z.B. in einem schallgedämmten Anbau (der aber natürlich auch wieder Geld kostet).


    Jetzt kann man mal probeweise wie folgt rechnen: Wir reden von einem Haushalt mit 3.200 bis 3.500 kWh Strombedarf und maximal 15.000 kWh Wärmebedarf im Jahr, dessen Nennheizlast also wohl deutlich unter 10 kW liegt. Mit geschätzten 10 kW(th) könnte man den Kubota wahrscheinlich monovalent betreiben, und notfalls sind ja noch die Öfen da. Mit 75% Leistung (über den Regelbereich steht hier nichts) käme der Kubota auf 1.500 Betriebsstunden im Jahr, um den Wärmebedarf komplett zu decken. In 1.500 Betriebsstunden @ 75% würde dieses Gerät ca. 9.000 kWh erzeugen, von denen maximal 3.500 kWh selbst verbraucht werden können. Hm...

    Wärmepumpe nicht vergessen.

    Ah ja. Das könnte z.B. so ein Gerät sein, mit ca. ca. 2,3 kW Leistungsaufnahme und 7 kW Wärmeleistung. Kosten soll es 5.300 EUR, wieder ohne elektrischen und hydraulischen Anschluss.


    Angenommen Kubota und WP laufen gleichzeitig (müssen sie nicht wegen des Stromspeichers, vereinfacht aber die Rechnung), so kommt man auf eine thermische Gesamtleistung von ca. (10+7=) 17 kW, bei wärmeren Temperaturen mehr. Beim Wärmeverbrauch 15.000 kWh kommt diese Kombination somit auf ca. 880 Betriebsstunden im Jahr. Die kombinierte elektrische Leistung liegt dann bei (6 minus 2,3=) 3,7 kW, was in 880 Betriebsstunden etwa 3.250 kWh ergibt. Rein rechnerisch könnte das passen: Wenn mal der Strom knapp wird, stellt man einfach die WP eine Zeitlang ab und lässt den Kubota länger laufen.


    Oder man spart sich die 6000 EUR für die WP und setzt stattdessen in den Wärmespeicher für 400 EUR einen 6 kW Heizstab, der den überschüssigen Kubota-Strom verbrennt. In dem Fall würde der Kubota ca. 1.150 Stunden laufen. Das bedeutet einen Mehrverbrauch an Heizöl von ca. 500 Litern im Jahr bzw. aktuell etwa 300 EUR/Jahr im Vergleich zu der Lösung mit der WP.


    Nur leider ist zwar der Strombedarf übers Jahr gleichmäßig verteilt, nicht aber der Wärmebedarf. In den vier Sommermonaten beschränkt sich der auf den TWW-Bedarf von zwei Personen. Das sind bei mittlerem Verbrauch nur etwa 4 kWh pro Tag, mit etwas mehr Komfort und einschl. Speicherverlusten etc. vielleicht 5 kWh. Dafür läuft der Kubota gerade mal eine halbe Stunde und würde in dieser Zeit ca. 3 kWh Strom erzeugen. Um den Strombedarf zu decken, müsste er aber mindestens eineinhalb Stunden laufen. Der Ausweg wäre hier, als dritte Komponente eine PV-Anlage zu installieren. Eine SW-Anlage mit 7 kW(p) könnte von Mai bis August im Mittel ca. 25 kWh pro Tag bringen. Rechnet man zehn davon für den Hausverbrauch einschl. Speicherverlusten, dann blieben im Schnitt 15 kWh pro Tag übrig. Damit könnte man den TWW-Bedarf in dieser Zeit sogar mit einem Heizstab abdecken und den Kubota vier Monate im Jahr womöglich ganz abstellen.


    Es bleiben ein paar Fragen:


    Erstens, wie ist der Wartungs- und Reparaturbedarf bei einem solchen Stromerzeuger (die Vorsilbe "Not" würde ich da eher weglassen), und den genannten Laufzeiten im Vergleich zu einem normalen BHKW oder einer Brennstoffzelle?


    Zweitens, auch auf die Gefahr dass das eine dumme Frage ist: Wenn man tatsächlich so einfach ein Kubota-Aggregat mit 6 kW(el) und 10 kW(th) – das es für 6.500 EUR brutto zu kaufen gibt – als BHKW einsetzen kann, warum kaufen die Leute dann überhaupt noch BHKW's wie den Dachs, der mit ähnlicher elektrischer und thermischer Leistung 22.000 EUR netto kostet?? Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwas sagt mir, dass es dabei einen gewaltigen Haken geben muss.:/


    Und drittens: Wenn wir schon, unter den hier äußerst speziellen Umständen, über KWK-Geräte mit sehr hohen Leistungen reden: Käme dann nicht auch ein gebrauchter Öl-Dachs in Frage?


    Aber über die beiden letztgenannten Fragen können bestimmt die Dachs-Spezialisten hier im Forum besser mitreden als ich.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • Die Kubotas mit 3 oder 4 Zylinder sind sicher keine Notstromer sondern für den Dauereinsatz.

    Was willst du da denn warten? Ausser Öl und Filter brauchst du da nix. Ventile kontrollieren ist zu vernachlässigen, meiner hat jetzt über 7000Bstd und das Ventilspiel passt noch immer.

    Wärmepumpe brauchst du wenn du kein Netz hast, weil der Verbrenner ja nur Wärme erzeugt wenn er unter lasst ist. Wenn du keinen Stromverbrauchst, dann erzeugst du auch keine Wärme.

    Ich habe das so ähnlich in Betrieb.

    Heizöl 10KWh Energie pro Liter

    Generator macht daraus 3KWh Strom und 7 KWH Wärme, mit Brennwert sogar 8KWh Wärme.

    WP macht aus den 3 KWh Strom 9-12 KWh Wärme. Meine WP läuft mit Jaz4

    Dann sind wir also bei 12+8 KWh Wärme mit einem Liter Heizöl.

    Mit dem Dachs musst du aber wieder alles komplett 3 Phasig bauen, wird vie zu teuer.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

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  • OK. Qualitativ hochwertige Stromerzeuger wie von Kubota haben also im Vergleich zu einem BHKW ähnlicher Leistung keine Nachteile, sondern im Gegenteil Vorteile (Wartungskosten etc.), kosten aber nur ein Drittel. So weit richtig?


    Sind dann alle blöd, die für den dreifachen Preis ein "richtiges" BHKW kaufen? Oder wo liegt der Haken?


    Ich will hier niemanden kritisieren. Ich will das einfach nur verstehen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Den Unterschied zwischen BHKW und Stromerzeuger kennst du aber schon?

    Spitzenlastkessel, Abgaswärmetauscher, Steuerung, Monitoring, Schalldämmung usw.


    Ich habe kein Notstromer gekauft sondern mein BHKW mit Kubota selbst gebaut.

    BHKW Eigenbau, ein Thread für alle die selbst bauen

    Ich bin beim Kompletten Projekt unter 7000€ geblieben.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ