BHKW Ergänzung PV oder Speicher

  • Guten Abend,

    wir möchten unsern Dachs MSR2 wirtschaftlicher betreiben (MFH) d.h. bei ca. 2500 Bh pro Jahr und 11000kwh eingespeisten Strom stehen folgende zwei Varianten zur Wahl.


    1. Stromspeicher mit Heizstab

    2. PV-Anlage mit Messkonzept 6 und mit Heizstab (BPR)


    Überschüssiger Strom landed jeweils beim Heizstab. Also alles Eigenverbrauch optimiert.


    Kann man allgemein schon sagen, dass Variante 2 die langlebrigere Lösung ist.


    Vielen Dank

    Thomas

  • Warum Heizstab, gibt doch auch Wärmepumpe.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Sorry, ich verstehe das ganze Konzept nicht. Der Dachs ist offenbar hoffnungslos überdimensioniert, d.h. er läuft selten, aber wenn er läuft, produziert er viel mehr Strom (5,5 kW) als offenbar gebraucht wird (im Mittel anscheinend 1,1 kW). Die nicht genutzte elektrische Leistung beträgt im Mittel somit 4,4 kW. So weit so schlecht.


    Jetzt könnte man natürlich den überschüssigen Strom – anstatt ihn für derzeit 3-4 ct/kWh netto einzuspeisen – in einem Heizstab verbrennen und so die anteiligen Kosten für Erdgas (ca. 5 ct/KWh) oder Heizöl (ca. 6 ct/kWh) einsparen. Auf dem Papier scheint das Sinn zu machen. Angenommen die ganzen 11.000 kWh gehen in den Heizstab, so spart man 11.000 kWh * (5 bis 6 minus 3 bis 4 ct/kWh) = 110-330 Euro im Jahr. Damit könnten sich die geschätzten Einbaukosten für den Heizstab in 2-6 Jahren amortisieren.


    Aber die so zusätzlich erzeugte Wärme führt dazu, dass der Dachs seltener läuft. Falls er monovalent ist (d.h. den gesamten Wärmebedarf des Gebäudes deckt) sieht die Rechnung wie folgt aus:


    Aktuell erzeugt der Dachs mit 12,5 kW(th) in 2.500 Betriebsstunden 31.250 kWh Wärme sowie mit 5,5 kW(el) 13.750 kWh Strom. Durch den Heizstab steigt seine thermische Leistung effektiv auf ca. 16,9 kW. Ergebnis: Er läuft nur noch etwa 1.850 Stunden im Jahr, was auch bedeutet, dass – bei einer mittleren genutzten Grundlast von 1,1 kW – ca. 715 kWh Eigenverbrauch nicht mehr durch den Dachs gedeckt werden können. Kosten tut Dich das die Differenz zwischen Bezugsstrompreis (ca. 25-30 ct/KWh brutto) und entgangener Einspeisevergütung (3-4 ct/kWh netto), also rund 25 ct/kWh oder für 825 kWh etwa 150-190 EUR/Jahr.


    Erstes Fazit: Die Stromverbrennung im Heizstab rechnet sich selbst zu den aktuellen Preisen nicht, bestenfalls ist es ein Nullsummenspiel.

    1. Stromspeicher mit Heizstab

    Entschuldige, aber das klingt so als wolltest Du einen Heizstab aus einem Stromspeicher betreiben.:-)_:-)

    Ich hoffe zu Deinen Gunsten dass es anders gemeint ist, nämlich "Stromspeicher, um so viel von dem überschüssigen Strom wie möglich für den Hausgebrauch zu speichern, mit Heizstab, um den restlichen Strom in Wärme zu verwandeln". Das mit dem Stromspeicher kann man machen. Ich persönlich bin überzeugt, dass es sich zu aktuellen Bezugsstrom- und Speicherpreisen nicht rechnet. Aber wenn Du das mit dem Speicher machst, lass' jedenfalls den Heizstab weg. Und denke daran, dass – wenn Du gespeicherten Strom an Mitbewohner liefern möchtest – auch hierauf die volle EEG-Umlage abzuführen ist. Das macht die Rechnung noch mal um ca. 8 ct pro gelieferte kWh unattraktiver.

    2. PV-Anlage mit Messkonzept 6 und mit Heizstab (BPR)

    Eine PV-Anlage ist in Ergänzung zu einem klassischen BHKW grundsätzlich sinnvoll, aber ich verstehe nicht, wie eine PV-Anlage zur besseren Nutzung des Dachs-Stroms beitragen soll. Einen Heizstab mit PV-Strom zu betreiben wäre sowieso Unsinn, denn Du würdest auf ca. 9 ct/kWh EEG-Vergütung verzichten um Energieträger im Wert von 5-6 ct/kWh einzusparen. Falls der Heizstab aus dem Dachs betrieben werden soll, gilt das oben Gesagte.


    Zusammenfassung: An Deiner Stelle würde ich

    • die PV-Anlage installieren
    • einen Stromspeicher zur Speicherung von Dachs-Strom (v.a.im Winterhalbjahr) und PV-Strom (v.a. im Sommerhalbjahr) für den Verbrauch im Anwesen installieren, sofern bzw. sobald sich das – einschl. allfälliger EEG-Umlage – rechnet
    • den Heizstab weglassen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 () aus folgendem Grund: Rechenfehler korrigiert


  • Ziel mit dem Heizstab ist es, die Stunden des BHKW (Monovalent) zu reduzieren und damit die Wartungskosten.

    Dadurch wird weniger Strom produziert welcher durch die PV-Anlage tagsüber generiert werden kann.


    Der Heizstab soll natürlich nur mit überschüssigem Strom aus dem Hausnetz betrieben werden.

  • Jetzt könnte man natürlich den überschüssigen Strom – anstatt ihn für derzeit 3-4 ct/kWh netto einzuspeisen – in einem Heizstab verbrennen und so die anteiligen Kosten für Erdgas (ca. 5 ct/KWh) oder Heizöl (ca. 6 ct/kWh) einsparen. Auf dem Papier scheint das Sinn zu machen. Angenommen die ganzen 11.000 kWh gehen in den Heizstab, so spart man 11.000 kWh * (5 bis 6 minus 3 bis 4 ct/kWh) = 110-330 Euro im Jahr. Damit könnten sich die geschätzten Einbaukosten für den Heizstab in 2-6 Jahren amortisieren.

    Deswegen der Heizstab.


    Aber die so zusätzlich erzeugte Wärme führt dazu, dass der Dachs seltener läuft. Falls er monovalent ist (d.h. den gesamten Wärmebedarf des Gebäudes deckt) sieht die Rechnung wie folgt aus:


    Aktuell erzeugt der Dachs mit 12,5 kW(th) in 2.500 Betriebsstunden 31.250 kWh Wärme sowie mit 5,5 kW(el) 13.750 kWh Strom. Durch den Heizstab steigt seine thermische Leistung effektiv auf ca. 16,9 kW. Ergebnis: Er läuft nur noch etwa 1.850 Stunden im Jahr, was auch bedeutet, dass – bei einer mittleren genutzten Grundlast von 1,1 kW – ca. 715 kWh Eigenverbrauch nicht mehr durch den Dachs gedeckt werden können. Kosten tut Dich das die Differenz zwischen Bezugsstrompreis (ca. 25-30 ct/KWh brutto) und entgangener Einspeisevergütung (3-4 ct/kWh netto), also rund 25 ct/kWh oder für 825 kWh etwa 150-190 EUR/Jahr.

    Genau. Weniger Bh => längeres Wartungsintervall => geringere Wartungskosten.

    Die geringere erzeugte Strommenge des Dachses ca. 715 kWh soll möglichst die PV Anlage kompensieren.

    Da die Grundlast Nachts bei ca. 300-500 Watt liegt fällt dieses nicht so ins Gewicht.

    Desweiteren wird die PV-Anlage gerade im Sommer tagsüber genug Strom liefern welcher nicht eingekauft werden muss und wo der Dachs eh wenige Bh fährt da geringerer Wärmebedarf.


    Da die Wartungkosten des Dachses einen großen Teil ausmachen (ca. 600 EUR / Jahr) kann man hier sparen indem man die Wartung selber durchführt oder die Intervalle manuell verlängert (Jeden Tag bestätigen) oder die Bh verringert (Mittels Heizstab).


    Zusammengefasst.

    Dachs läuft und der Heizstab wird angesteuert => + weniger Bh geringere Wartungskosten /Betriebskosten - weniger Strom

    PV liefert Strom und ergänzt den Dachs im Sommer/Teilweise im Winter. => + Erhöht den Eigenverbrauch und überschüssiger Strom wird eingespeißt.


    Bei der Batterie gibt es hauptsächlich die beiden unsicheren Faktoren: Ladefenster und Lebensdauer(Restkapazität).


    Weitere Details siehe alter Post.

    Dachs-Heizstab-Batteriespeicher

  • Wenn es dir schon um die Wartungskosten und längere Lebensdauer geht, warum nicht komplett auf Einspeisung verzichten. Den Überschüssigen Strom komplett in Wärme bzw. mit Speicher im Haushalt verbrauchen.


    Ich mach das so, meine Netzbezug lag 2019 bei 160KWh, Eingespeister Strom durchs BHKW 0KWh.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ