welches BHKW oder andere effiziente Heizung passt?

  • BHKW-Forum 19. Mai20

    Verbrauchsdaten 2014-19 im Durchschnitt

    Jährlicher Stromverbrauch: 6000 kWh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 42.000 kWh Gas

    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Gas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Niedertemperaturkessel Baujahr 1992

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: nicht vorhanden = n.v.

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: zentral mit 200 Liter Speicher von NAU

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Nein

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein

    Temperaturen der Heizkreise: ca. 45° im Durchschnitt

    Art der Heizkörper: gußeisern oder modernere Wandheizkörper

    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 333m² mit 9 Bewohner im Durchschnitt

    Art und Baujahr der Immobilie: gemauerte Stadtvilla, Baujahr ca. 1915

    Erfolgte Modernisierungen: Wärmeschutzverglasung

    Weitere geplante Modernisierungen: Dachdämmung

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: ja

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: vielleicht, wenn es den Nachbarn Kosten spart.

  • Moin Suleika,


    Du hast ja ähnliche Anfragen schon vor Jahren hier im Forum eingestellt, aber da scheint nicht viel rausgekommen zu sein.


    Wie dem auch sei: Rein technisch würde aus meiner Sicht Euer Strom- und Wärmeverbrauch gut zu einem BHKW der 1 kW-Klasse passen, nur gibt es die leider nicht mehr. Eine Vitovalor-Brennstoffzelle mit 0,75 kW(el) erscheint daher ein wenig zu klein, würde aber jedenfalls auf sehr lange Laufzeiten und eine hohe Eigenverbrauchs-Quote kommen. Die BlueGen mit doppelt so hoher Stromerzeugung erscheint wiederum etwas zu groß. Die dritte Möglichkeit wäre ein kleines konventionelles BHKW wie das NeoTower 2.0. Bei dem genannten Wärmebedarf würde auch das auf interessante Laufzeiten kommen, aber die Stromerzeugung mit 2,0 kW erscheint für dieses Anwesen überdimensioniert. Es ist also ein echter Grenzfall. Unter rein technischen Gesichtspunkten wäre meine Empfehlung, diese drei Alternativen mal zu rechnen. Sofern zukünftig auch nur 1 E-Auto hinzukommt, dürfte das Pendel in Richtung der beiden größeren BHKW's ausschlagen.


    Nur jetzt kommt der Pferdefuß. Bei 9 Bewohnern gehe ich davon aus, dass in Eurem Anwesen zwei oder gar drei Parteien wohnen (Mieter oder Eigentümer ist egal). Und für solche Fälle hat der Gesetzgeber in seinem unerforschlichen Ratschluss :evil: die Entrichtung der vollen EEG-Umlage auf den an "Dritte" (=Mieter oder andere Eigentümer) gelieferten Strom festgelegt. Das bedeutet zusätzliche Kosten (einschl. Umsatzsteuer) von ca. 8 Cent für jede an "Dritte" gelieferte kWh. Wenn Du Wirtschaftlichkeitsrechnungen machst, musst Du bis auf Weiteres diesen Kostenfaktor mit einrechnen.


    Nachtrag: Ich habe mal eben schnell versucht, meine Tabelle zur Wirtschaftlichkeitsrechnung der Vitovalor mit den hier vorgegebenen Daten sowie um den Faktor EEG-Umlage zu ergänzen und eine zweite Tabelle für das neoTower einzufügen. Höchstwahrscheinlich enthält insbesondere die zweite Tabelle noch den einen oder anderen "Bug". Aber mit aller gebotenen Vorsicht sieht es so aus, als ob die Vitovalor im vorliegenden Fall eine kürzere Amortisationszeit haben könnte.


    Gruß, Sailor

    Dateien

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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