BHKW in gaaanz groooß

  • Hallo zusammen,


    Es geht um eine Planung eines Bürogebäudes im ganz großem Stil. Es soll eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gebaut werden. Sagt mir nichts, aber im Winter die Wärme in die Heizung - im Sommer in eine Absorptionskältemaschine für die Kühlung.
    (Heizleistung 300KW, elektrisch 200KW)
    Auf dem Dach sollen noch Solarpanels (Dachfläche 800m²) zur Stromerzeugung aufgestellt werden.
    Macht sowas überhaupt Sinn? Strom als Abfall aus dem BHKW und zusätzlich Solarzellen?
    Ist es nicht sinnvoller 1. ein BHKW zu betreiben, auf dem Dach aber thermische Elemente in Verbindung mit Latentwärmespeichern zu instalieren?
    Hat einer Ahnung von dieser Problematik oder wo kann man Infos erhalten. Jetzt habe ich noch ein wenig Einfluß auf die Entscheidung und vielleicht gelingt es, mal eine sinnvolle Großanlage als Werbung für das BHKW zu installieren???


    Danke
    Jorge

  • Moin,


    Willkommen im Forum, Dein Projekt ist ein schönes Ding.Da sehen wir mit unseren 10-15KW blass aus ))))


    Also Stromverkauf rechnet sich grundsätzlich besser als Wärmeverkauf.
    Und die Solarpanele sind sowieso aussen vor da der Strom daraus für derzeit 49Cent\kwh abgenommen wird.
    Außerdem währe eine Solarthermie Anlage in diesem Fall eher Kontraproduktiv
    da Sie ja wohl kaum bei der Kältesorption eingebunden werden könnte???
    Somit würde sie wärme liefern wenn kälte gebraucht wird!!


    Welche\wieviele BHKW sollen denn eingesetzt werden?I ich gehe mal von Gas als Energieträger aus alles andere währe vermessen.


    Mfg

  • Hallo,


    das ist ja man wirklich eine ganz andere Liga.


    nun stellen sich aber einige Fragen.


    Wie soll die Netzanbindung erfolgen?
    Wie ist die wirtschaftlickeit der ezeugten kwh el. bei so einer Anlage?


    denn
    300kw therm. und 200kw el passen nicht ganz zusammen, da das verhätnis von therm. zu elek. kein BHKW schaffen wird.


    drum spielt die wirtschaftlichkeit mit rein,
    soll die Anlage auf die Heizleistung ausgelegt werden, dann muss man Strom zukaufen. Soll die Anlage (weil selbst dann wirtschaftlich???) auf elektr. ausgelegt werden, dann müsst man die zusätzlich anfallende Wärme verpuffen lassen.


    zu der PV:
    durch EEG ist es wirtschaftlicher den daraus gewonnen Strom ins Netz einzuspeisen, als selber zu verbrauchen. Hat man halt ein zusatzeinkommen und wenn in 20 Jahren die Förderung weggefalln ist, kann man immernioch den daraus gewonnen Strom billig selber verbrauchen.


    zur solarthermie

    Zitat

    Außerdem währe eine Solarthermie Anlage in diesem Fall eher Kontraproduktiv
    da Sie ja wohl kaum bei der Kältesorption eingebunden werden könnte???
    Somit würde sie wärme liefern wenn kälte gebraucht wird


    dem kann ich so nicht zustimmen.
    Es kommt drauf an, wie der Absorber/Adsorber ausgelegt ist. Es gibt ja mittlerweile Modelle, die im niederen Temperaturbereich (rund 80-120°) arbeiten. Und so ist es absolut perfekt, wenn man den Absorber/Adsorber mit solarthermie betreibt...je doller die Sonne scheint, desto mehr Kälteleistung kann man ziehn.
    ..und wenn mal bedeckt und trotzdem schwül-warm, kann man mit Wärme aus dem BHKW den Absorber/Adsorber nachheizen.
    wenn alerdings das BHKW eh immer zur Stromerzeugung laufen soll und man nicht weis wohin mit der Wärme, dann wär das natürlich quatsch


    Also es spielen da ne Menge Dinge rein...vor allem wie das BHKW betrieben werden soll (Strom oder Wärmegeführt...oder rund um die Uhr)
    bestimmt spannend, da bei der Größe ja auch ganz andere Wirtschaftlichkeiten ergeben als bei nen kleinen bhkw's die hier einige haben

  • Zitat

    Es geht um eine Planung eines Bürogebäudes im ganz großem Stil. Es soll eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gebaut werden. Sagt mir nichts, aber im Winter die Wärme in die Heizung - im Sommer in eine Absorptionskältemaschine für die Kühlung.


    ;) Das sollte dann auch fachgerecht geplant werden und die wirtschaftlichkeit optimiert werden. Hierzu kann man ohne Verbrauchszahlen ( Wärme und Strom) sowie deren Profile sehr wenig sagen.


    Fazit: Mehr Input = Mehr Output :D

  • Werde mich mal in den nächsten Tagen schlau machen, und mehr Daten liefern. Meine Frage zunächst ist:


    Wenn Geld bei der Erstellung keine Rolle spielt, der ökologische Aspekt im Vordergrund steht, und ein Bürogebäude mit ca. 8000 qm Bürofläche beheizt und gekühlt werden soll, was würdet ihr empfehlen?


    Ich möchte mit diesen Infos dem Projektentwickler ein wenig auf den Zahn fühlen, ob das alles was er so verkauft auch Hand und Fuß hat.


    Joprge

  • Hi,


    ich würde genau das empfehlen was angedacht ist. Kraft-Wärme-Kältekopplung mittels BHKW und Absorbtionskältemaschine und das Dach zupflastern mit Fotovoltaik (y)


    In 20 Jahren könnt ihr dann mit dem Strom der Fotovoltaik machen was ihr wollt (z.B. Kältemaschine betreiben wenn die alte hinüber ist, Heizungsunterstützung mit dem Überschußstrom usw.usw.)


    Ich habe vor ca. 10 Jahren mal die Regelung für ein ähnliches Objekt gemacht nur das die noch die Erdwärme mit genutzt haben aber dafür keine PV-Anlage haben (war damals unerschwinglich). War eine super Sache (y)


    Gruß
    Tom

    Dachs HR - Kontrollierte Wohnraumlüftung - Solarthermie 7,5m² - PV-Anlage 6,92 kWp (Eigennutzung), PV-Anlage 2,06kW (Volleinspeisung), Wärmepumpe Panasonic 5kW Monoblock, Batteriespeicher 7,7kWh mit SMA Storage 2,5kW

    Live unter https://visu.smartes-home.synology.me/


    Seit 09.09.2016 KIA Soul EV als Strompeicher mit Lenkrad :P

    Seit 16.02.2019 Hyundai Kona für noch mehr Speicherkapazität, KIA verkauft :S

    Mein Shop: Produkte der Technischen Alternative und Loxone

    Einmal editiert, zuletzt von Tom3244 ()

  • Zitat

    ich würde genau das empfehlen was angedacht ist. Kraft-Wärme-Kältekopplung mittels BHKW und Absorbtionskältemaschine und das Dach zupflastern mit Fotovoltaik (y)


    ja und vieleicht die KWK Anlage sogar mit PÖl.. ?(
    oder Gasanlage mit Wärmepumpe kombiniert, dann kann man wenn der Strom nicht selbst verbraucht wird und Wärme benötigt wird, mit dem KWK Strom mehr Wärme machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dachsfan ()

  • Hallo an alle


    Ein Freund von mir baut Supermärkte in passiv Energiebauweise. (y)


    Das erste Objekt war so stark isoliert das man bei einer Ausentemperatur von -15° noch die Klimaanlage laufen lassen müßte um die Abwärme der Beleuchtung zu vernichten. ))))


    Ich weiß es nicht genau aber kann man ein Beleutungskonzept für so ein Objekt nicht in LED Technik ausführen? 8)


    Da ist meines Wissen nach die Wärmeentwicklung am geringsten. (y)


    Die Standzeit dieser Leuchtmittel finde ich bemerkenswert. (y)


    Mein Leuchtmittellieferant hat mich gefragt ob ich einen anderen Lieferanten habe er kann sich den Unsatzeinbruch sonst nicht vorstellen. ))))


    Und die Abwärme von LED Leuchten empfinde ich als gering, also hat die Klimaanlage auch weniger Wärme zuvernichten. :D


    Ich würde gerne unseren Betrieb in passivbauweise neubauen, wenn Geld keine Rolle spielt.


    Ich habe mal versucht so einen Neubau für unseren Fall wirtschaftlich zu rechnen,auch bei einer optimistischen Betrachtungsweise gelingt mir das in unseren Fall noch nicht., aber warten wir mal ab. ;)


    Mein Luftschloß werde ich mal zu Papier bringen und mal sehen was mein Architekt dazu sagt,wenn die Energieeinsparung die Kosten rechtfertigt sollte man nicht zulange zögern. Dann hat die Ökologie auch Zähne und macht auch sinn. (y)

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Zitat

    Ich weiß es nicht genau aber kann man ein Beleutungskonzept für so ein Objekt nicht in LED Technik ausführen? 8)


    Leider sind die LED Leuchten nicht so hell wie z.B. Halogenstrahler und die sind unbezahlbar teuer. Wenn Du noch etwas wartest, die LED Leuchten werden mit Sicherheit sehr stark im Preis fallen.


    Weißt doch wenn`s neu ist, wollen alle.. danach fallen die Preise

  • Hallo !


    Ich weiß, das haben die Leute bestimmt auch schon bei Edison´s Glühbirne gesagt, aber ich mag dieses Kaltweiße Licht der LED Leuchten nicht !
    Ist das jetzt ein Vorurteil, oder muß ich einfach mal wieder meine Betrachtungsweisen neu Einnorden ?


    Ich meine so vom Energieverbrauch her, und von der Lebnsdauer her, da fällt mir schon was ein..


    Wie habt Ihr Euch daran gewöhnt ?
    Wie sieht es mit der Farbwarnehmung aus ?


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Zitat

    Wie habt Ihr Euch daran gewöhnt ?
    Wie sieht es mit der Farbwarnehmung aus ?


    Gar nicht, da ich die LED Leuchten mit Absicht in unser Ladenlokal usw. nicht eingesetzt habe. Wir haben in unserem Ladenlokal ca. 80 Stück 20 W Leuchten und das Licht der "alten" Halogenleucten gefällt uns viel besser.


    PS: derzeit wird versucht das unangenehme LED Licht zu verbessern

  • Hallo Dacgsfan


    Ich habe im Mai 2006 Led Strahler 500 Stück Gu 10 230 Volt 1,6w Lichtfarbe 2750 Kelvin.


    Damit habe ich dann meine Flure und Toiletten ausgastattet dafür reicht die Lichtausbeute.


    Die Anzahl der Leuchten habe ich dann verdoppelt und dann gings.


    Die Flure und Toiletten mit Presentsmelder aus gerüstet un ein Dauerlicht zuvermeiden und die Energieersparnis ist perfekt.


    Wenn man 500 Stück kauft ist der Preis schon angenehmer und bezahlbar.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Zitat

    Original von Jorgito01
    Wenn Geld bei der Erstellung keine Rolle spielt, der ökologische Aspekt im Vordergrund steht, und ein Bürogebäude mit ca. 8000 qm Bürofläche beheizt und gekühlt werden soll, was würdet ihr empfehlen?


    Ich bin sonst kein großer Freund der Wärmepumpe, aber bei dem BOB-Konzept finde ich den Einsatz der WP als Heiz- und Kühlaggregat gerechtfertigt. Das Haus ist in Niedrigenergiebauweise gehalten und der Clou besteht darin, dass man sich Dank einer Betonkernaktivierung die Heizkörper spart und auch über diese Art der Fußbodenheizung kühlen kann. Und dies mit geringer Spreizung, so dass niedrige VL-Temperaturen im Heiz- und Kühlbetrieb erreicht werden können. (Das ist wichtig für die WP, damit ein hoher COP erreicht wird.)


    Dadurch dass die Wärmelast im Winter der Kühllast im Sommer entspricht, heizt sich der Untergrund im Sommer saisonal um den selben Betrag auf, wie er im Winter durch die Entnahme der Heizenergie abgekühlt wird (-> balanced). Es wurden deswegen die teuren Außenjalosien durch eine günstigere innenliegende Verschattung ausgetraucht, da sonst im Sommer "zuwenig" gekühlt werden hätte müssen.


    In diesem Fall kann man mit einer Kiste und den gleichen Wärmetauscherflächen in Decke/fFußboden sowohl kühlen als auch heizen, deswegen kann ich die stromverbrauchende Heizung mit jahreszeitlichem Wärmependelsystem ausnahmsweise gutheißen. Die stromerzeugende Heizung bleibt aber nach wie vor mein prinzipieller Favorit.


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Zitat

    Original von Jorgito01
    Ich möchte mit diesen Infos dem Projektentwickler ein wenig auf den Zahn fühlen, ob das alles was er so verkauft auch Hand und Fuß hat.
    [Heizleistung 300KW, elektrisch 200KW]


    Selbst bei 8000 m² Nutzfläche sind 300 kW thermische BHKW-Leistung hoffnungslos überdimensioniert. Wenn man davon ausgeht, dass bei einem gut gemachten Neubau der Heizbedarf um 50 kWh/(a*m²) liegt (eher weniger, wenn die Bürogeräte angeschaltet sind und Abwärme ausspucken), dann ergibt das rund 400 MWh Heizenergie im Jahr.


    Nach meinem Dafürhalten wäre selbst ein 50 kW Modul mit 80 kW thermischer Leistung + großzügigem Puffer schon einen Tick zu groß und ich würde nochmal genau nachrechnen lassen und auch eine zweite Meinung bei einem anderem Vorplaner einholen. Notfalls einen Architekten hinzuziehen, der etwas von Passivhäusern versteht - die müssen bei einem Neubauvorhaben gar nicht mal so teuer sein (5-10% Aufschlag auf die Bausumme).


    Gruß
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)