Senertec Dachs auf Notstrom umrüsten

  • Liebe Freunde der BHKWs

    Vorangehende Diskussionen

    Ich weiss, das Thema wurde schon besprochen, doch inhaltlich nicht zu meiner Zufriedenheit:

    Eigenbau Asynchrongenerator Notstrom, Stromspeicher für Dachs, Insel- vs. Netzparallelbetrieb, BHKW als Notstromaggregat

    Motivation

    Gemäss Risikoanalyse des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz von 2015 ist das grösste Risiko für eine Katastrophe oder Notlage eine Strommangellage (gefolgt von einer Pandemie …). In so einer Lage wäre es äusserst unbefriedigend, trotz ausreichend Brennstoff weder Strom noch Wärme zu haben. Denn neben meiner Hauptheizung Senertec Dachs 5 kW braucht auch der Zusatz-Pelletsofen Strom zum Betrieb. Vielfach wurde vorgeschlagen, einfach ein kleines Stromaggregat zu kaufen. Doch das erfüllt nicht wirklich den Zweck, denn der Dachs muss seine 5 kW abführen können, sonst stellt er ab. Ich brauche jedoch meistens weniger als diese Leistung. Notstrom braucht man nur sehr selten. Auch deshalb ist ein zusätzliches Notstromaggregat eine schlechte Lösung, weil es jahrelang rumsteht und die Gefahr besteht, dass es genau dann, wenn man es bräuchte nicht funktioniert.

    Die Lösung mit Kondensatoren funktioniert nicht, falls jemand das vorschlagen möchte. Die funktionieren genau bei einem Betriebspunkt, was fern jeder Praxis ist.

    Mein Wunsch ist, dass wir das Thema hier zum letzten Mal diskutieren :)

    technische Umsetzung

    Praktisch jeder Frequenzumrichter, den man heute kaufen kann beherrscht den Generatorbetrieb. Für den Dachs käme z.B. ein Mitsubishi FR-D740-120 in Frage, Kostenpunkt ca. 650€.

    Damit der Dachs mit konstanter Leistung fahren kann, würde ich beim Bremschopper-Ausgang vom FU die elektrische Zusatzheizung anschliessen, die zufälligerweise genau 5 kW leisten kann.

    Der FU generiert ja Gleichstrom. Damit ich Wechselstrom bekomme, brauche ich eine Rückspeiseeinheit, z.B. Mitsubishi FR-XC-7.5K, Kostenpunkt ~2 k€.

    Damit ich das Ganze laufen lassen kann braucht es Strom für Anlasser, Dachs-Elektronik und FU. Zwei Autobatterien sollten genügen, liefern 12 V für den Anlasser und 24 V für den FU.

    Das technisch Schwierigste ist wohl die Aufteilung des Stroms für die Steuerung vom Dachs, intern läuft der wohl auch mit 24 V DC. Gleichwohl kann man die Steuerung nicht ganz vom Generator lösen, die Netzüberwachung müsste irgendwie überlistet werden.

    Im Notbetrieb würde ich also die Hauptsicherung ziehen und den Dachs manuell starten.

    Fragen

    • Die Rückspeiseeinheit finde ich ordentlich teuer. Schneider Electric ATVRU75N4 kostet etwas mehr als die Hälfte, weshalb der grosse Unterschied?
    • Wie gut wäre die Spannungskonstanthaltung?
    • Wie gut würde die Rückspeiseeinheit Blindleistung zur Verfügung stellen z.B. für Kondensatormotoren (Kühlschränke, Staubsauger …)?
    • Kann das überhaupt funktionieren oder mache ich einen Denkfehler?
    • Hat einer von euch dieses Setup schon umgesetzt?
  • In so einer Lage wäre es äusserst unbefriedigend, trotz ausreichend Brennstoff weder Strom noch Wärme zu haben.

    In so einer Lage werden vermutlich nach 3 Tagen die Supermärkte geplündert und du hast andere Probleme...

    Denn neben meiner Hauptheizung Senertec Dachs 5 kW braucht auch der Zusatz-Pelletsofen Strom zum Betrieb.

    Den braucht alles was an eine Zentralheizung angeschlossen ist schon allein wegen der Umwälzpumpe.

    Doch das erfüllt nicht wirklich den Zweck, denn der Dachs muss seine 5 kW abführen können, sonst stellt er ab. Ich brauche jedoch meistens weniger als diese Leistung. Notstrom braucht man nur sehr selten.

    Du musst nicht mindestens sondern genau die Leistung verbrauchen die du herstellst, ohne Batterie und oder Heizstab wird das nicht funktionieren, selbstverständlich mit einer Regelung die schnell genug ist!

    die Netzüberwachung müsste irgendwie überlistet werden.

    Im Notbetrieb würde ich also die Hauptsicherung ziehen und den Dachs manuell starten.

    Und daran wird es vermutlich scheitern, weshalb nimmst du dir nicht einfach nen WR und ne Batterie, die dann ein Inselnetz bilden. Die Steuerung überlisten ist 1. gefährlich und 2. bekommst du Probleme mit dem Netzbetreiber! Ich würde dir dringend raten eine legale Variante zu verbauen. Du brauchst halt für alles was du da bastelst den Segen vom NB.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Du musst nicht mindestens sondern genau die Leistung verbrauchen die du herstellst, ohne Batterie und oder Heizstab wird das nicht funktionieren

    Sagte ich doch. Heizstab ist vorhanden.


    Und daran wird es vermutlich scheitern, weshalb nimmst du dir nicht einfach nen WR und ne Batterie, die dann ein Inselnetz bilden. Die Steuerung überlisten ist 1. gefährlich und 2. bekommst du Probleme mit dem Netzbetreiber! Ich würde dir dringend raten eine legale Variante zu verbauen. Du brauchst halt für alles was du da bastelst den Segen vom NB.

    Wenn ich einen Wechselrichter bloss an eine Batterie anschliesse, kann die Batterie nicht geladen werden und das System stellt ab, sobald sie leer ist. Viel Aufwand für wenig Nutzen.

    Gefährlich soll es sein? Ich brauch einen Segen vom NB für eine Inselanlage? Dabei weisst du gar nicht, wo ich wohne. Den Segen hole ich mir im Ernstfall beim Pfarrer. Der NB hat in so einem Fall sowieseo anderes zu tun. Im Normalbetrieb möchte ich ohne Modifikationen fahren.

  • Sowas gabs ja bis etwa 2006 fertig, der Dachs NE (Netzersatz). Der starb dann aber. Auch, wiel er die alte MSR 1 REgelung hatte. MSR 2 konnte das nie. Diese Dachse wurden auch per Anlasser gestartet.

    Heute bei MSR 3, wird über den Generator gestartet.

  • Gefährlich soll es sein? Ich brauch einen Segen vom NB für eine Inselanlage? Dabei weisst du gar nicht, wo ich wohne. Den Segen hole ich mir im Ernstfall beim Pfarrer. Der NB hat in so einem Fall sowieseo anderes zu tun. Im Normalbetrieb möchte ich ohne Modifikationen fahren.

    Beruhig dich wieder, ja deinen möglicherweise Sonderfall kenne ich nicht. Für ne Inselanlage brauchst den NB nicht, ich ging davon aus das du bisher ans Netz angeschlossen bist und das auch bleiben willst da du ja sagtest du würdest im Einsatzfall händisch auf Insel umstellen. Und genau da fängt es an den NB zu Interessieren denn zumindest dieser Teil (Umschalten auf Insel) muss Vorschriften entsprechen und entsprechend gesichert sein. Wie willst du denn deinem Dachs zuverlässig und nachweislich beibringen wann er mit und wann ohne Netzüberwachung laufen soll?!


    Du suchst hier Hilfe und ich schreib dir meine Meinung, da brauchst nicht gleich unfreundlich werden nur weil sie dir nicht gefällt!

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

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  • Erweitere doch einfach deinen Dachs auf NE Betrieb, wenn ich das richtig gelesen habe, haste ja einen.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • Sowas gabs ja bis etwa 2006 fertig, der Dachs NE (Netzersatz). Der starb dann aber. Auch, wiel er die alte MSR 1 REgelung hatte. MSR 2 konnte das nie. Diese Dachse wurden auch per Anlasser gestartet.

    Heute bei MSR 3, wird über den Generator gestartet.

    Das mit dem Generatorstart wusste ich nicht, ich hab noch einen alten MSR1 Dachs. Konnte man seinerzeit die Option NE nachrüsten? Wie sah das technisch aus, welche Komponenten waren darin verbaut? Mit einer Neubeschaffung wird es wohl schwierig, wenn das Teil zuletzt vor 14 Jahren produziert wurde.

  • Der Dachs hat intern einen anderen Kabelbaum ( noch immer neu zu bekommen ), eine 12V Batterie nebst kleinem Ladegerät und einem Wechselrichter zur Versorgung der Dachs Steuerung, die einen anderen Programm Eprom bekommen muss ( auch noch über Senertec zu bekommen).

    ABER:

    Es benotigt zum Inselbetrieb noch einen Zusatzschaltschrank, den kann man sich aber als versierter Elektriker selber bauen, denn der ist nicht mehr zu bekommen ( außer vllt gebraucht )

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

    Haus:

    PV 5,4 kWp Inselwechselrichter 5,0 kW26 kWh Batteriespeicher BHKW Senertec Dachs HR NE Holzvergaser Buderus Logano S161 ● Windrad Makemu Domus 0,0 kW ● Autarkie: 100%

  • ...wobei man auch dazu sagen sollte, daß seitens Senertec die Ersatzteilversorgung MSR1 abgekündigt wurde. Also gibt es Teile wie den Kabelbaum oder das Eprom ggf nicht mehr.

  • Es benotigt zum Inselbetrieb noch einen Zusatzschaltschrank, den kann man sich aber als versierter Elektriker selber bauen, denn der ist nicht mehr zu bekommen ( außer vllt gebraucht )

    Danke! Was war den in diesem Zusatzschaltschrank drin? Ein Frequenzumformer und Wechselrichter wie von mir vorgeschlagen? Hatte der Dachs NE überhaupt einen Asynchrongenerator?

    ...wobei man auch dazu sagen sollte, daß seitens Senertec die Ersatzteilversorgung MSR1 abgekündigt wurde. Also gibt es Teile wie den Kabelbaum oder das Eprom ggf nicht mehr.

    Das Problem, dass ich eine ziemlich alte Steuerung habe, war mir schon vorher bekannt und besteht, auch wenn ich keine Notstrom-Umrüstung vornehme. So wie ich es sehe, komme ich für die Umrüstung auf Notstrom unter 2k€ nicht davon und wenn ich so viel Geld investiere, dann muss es auch funktionieren, wenn mal die Steuerung getautscht wird.


    Bei den Wechselrichtern sollte ich wohl darauf schauen, dass sie inselfähig sind, d.h. weniger Mitsubishi oder Scheider sondern eher etwas aus dem Solarbereich 700 V DC zu 400 V AC dreiphasig. Preisunterschiede sind auch hier von Anbieter zu Anbieter enorm …

  • So wie ich es sehe, komme ich für die Umrüstung auf Notstrom unter 2k€ nicht davon und wenn ich so viel Geld investiere, dann muss es auch funktionieren, wenn mal die Steuerung getautscht wird.

    2000 € sind soweit ich es überblicken kann zu wenig, bin aber gespannt ob du das für den Preis umgesetzt bekommst. Für den Preis musst du Billigware und Gebrauchtteile verwenden, und viel Bastelarbeit, da siehts dann mit Garantie schlecht aus. Der Preis für die geringen Kosten ist das Risiko!

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Im Zusatzschaltschrank befinden sich im Wesentlichen einige Schütze, Kondensatoren, eine Drossel und ein Stromrichter. Senertec ist meiner Meinung nach mit diesem Schrank etwas übers Ziel hinaus geschossen, wollten sie einfach ein perfektes Notstromnetz generieren.


    Den Kasten kann man einfacher gestalten, wenn man in Ein- und Ausschaltmomenten von Verbrauchern im Notstrombetrieb kleinere Spannungs- und Frequenzschwankungen ( wie auch bei jedem Notstromer üblich ) in Kauf nimmt.


    Thema Ersatzteile: Der Markt ist voll von Gebrauchtteilen, ich selber habe bestimmt vier oder fünf komplette MSR1 Regler liegen, und die Platinen kann bei Defekt noch jeder Radio / Fernsehtechniker reparieren, und ein jetzt neu gekaufter Kabelbaum sollte auch noch einige Jahre im Betrieb durchhalten.


    Ich schätze die Kosten realistisch bei 1500 - 2000 € Material.

    Werkstatt:

    PV 4,8 kWp BHKW Senertec Dachs HR AltölumbauHolzvergaser Atmos DC30GSE

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  • Moin,


    Die basteltechnisch einfachste Lösung wäre wohl ne Batterie mit passendem Wechselrichter ala Victron Multiplus oder Studer Xtender und dann das BHKW auf die Sekundärseite hängen. Damit braucht's am Dachs keine Modifikationen, man könnte Spitzen > 10 kW abfahren, hätte die Lastausregelung durch die Wechselrichter erschlagen, wenn der Dachs nicht läuft immernoch Strömlinge - ist aber Teuer und wenn dann der Wechselrichter mal aussteigt ist's dunkel und wird obendrein kalt.


    Ne Asynchronmaschine dazu zu bewegen von sich aus Strom auszuspucken geht mit einer geregelten Kompensation. Darüber regelt man die Spannung, die Frequenz müsste dann wieder über Motordrehzahl etc. geregelt werden. Ne geregelte Kompensation kann man über ne Kondensatorbatterie mit entsprechenden Schützen bauen, dann auf Cos-Phi 1 regeln, sollte passen. Der Beschreibung nach ist der Zusatzschrank des Dachs NE genau so etwas. Es gibt FU-ähnliche Geräte zur Blindstromregelung, die in Verbindung mit wenigen Kondensatoren und ner SPS könnten den Zusatzschrank nachbilden. Allerdings gehe ich davon aus, daß in der Steuerung der Maschine noch einiges mehr drin steckt und die Kompensation mit der Steuerung interagiert, die Frequenz will ja auch stabil gehalten werden, und dummerweise ist der Schlupf in ner Asynchronmaschine nicht konstant. Eventuell könnte man auch die so erzeugte Spannung gleichrichten und nem FU als Zwischenkreisspannung anbieten, dann könnte man den Dachs auch Drehzahlvariabel fahren - wenn das denn die Steuerung hergeben würde.


    Einfacher im Inselbereich ist sicherlich ne Synchronmaschine mit passender Regelung, nur da wären wir vollends im Bereich MSA-Neuprogrammierung oder gar Neuentwicklung - vorher noch nen passenden Generator an den Dachs flanschen oder ihn für den Dachs bauen...


    Rußige Grüße

    Peter