Neue Heizungsanlage in DHH, Brennstoffzelle sinnvoll?

  • Hallo zusammen, ich komme aus dem schönen Allgäu nahe des Bodensees und bin seit eineinhalb Monaten am Thema einer neuen Heizung dran. Ich habe die Frage auch in einem anderen Forum gestellt, aber hoffe hier insbesondere auf Antworten aufgrund des Fachgebietes KWK. Vielleicht kann mir hier jemand helfen bei der Entscheidungsfindung.


    Sorry wenn der Text etwas länger wird, aber ich möchte alles genau beschreiben.


    Ich bewohne eine DHH BJ ca. 1900 nicht unterkellert, saniert 2013. Das Dach ist gedämmt (1995) und alle Außenwände sind von innen (ca. 10cm Glaswolle) gedämmt.

    Ungedämmt ist noch das 50m² Flachdach, wobei hier dieses Jahr eine Aufstockung mit aktueller Dämmung entstehen soll.


    -Wohnfläche aktuell ca. 190qm, mit Aufstockung dann ca. 220qm ,wobei auch die Außenwand des Altbestands, auf dem die Aufstockung entsteht nochmal von außen mitgedämmt wird).
    -Energieausweis von 2015 liegt vor und liegt bei ca 129kwh/m² im Jahr.
    -Auf dem Dach ist in absehbarer Zeit eine PV-Anlage geplant, jedoch erst wenn alles andere mit der Aufstockung abgeschlossen ist.
    -Heizkörper: ausschließlich Radiatoren (aus 2013, Plattenheizkörper).
    -ÖlHeizung: Weishaupt WTC 15/21 von 1996, läuft Tip top, Verbrauch inkl. Warmasser ca. 1800L/Jahr + 2RM Holz für den Schwedenofen im Wohnzimmer.
    -Vorlauftemperatur fahre ich zwischen 45 und 60C°.


    Ich bewege mich leicht unterhalb des Energieausweises (ca. 18000kwh Öl + ca 5000kwh Holz/Kohlebriketts) = ca. 23000kwh Gesamtenergiebedarf.
    Ich habe ausschließlich einen Brauchwasserspeicher mit ca. 300L, deshalb taktet die Heizung relativ oft, weil sie für das Haus und den Kesselinhalt von ca. 27 Liter total überdimensioniert ist und nur ein/aus kann.


    Dank BAFA kam mir nun der Gedanke einer Heizungserneuerung


    Gasanschluss habe ich angefragt, der Hausnachbar hat einen und das wäre für 1500€ komplett fertig gemacht, Angebot liegt vor.


    Ganz ursprünglicher Gedanke war eine Gas-Brennwertheizung + wasserführendem Kaminofen und Pufferspeicher. Nun habe ich aber herausbekommen, dass ein solcher Ofen nur als Pelletofen gefördert wird. Das fällt also gänzlich flach, da ich die Investition von ca. 8000€ für den Ofen + Installation niemals wieder herausbekomme und mir so ein Pelletofen als Kaminofen nicht ins Haus kommt. (Plastiksäcke ohne Ende mit Pellets, elektrische Regelung erforderlich, kein Verbrennen mehr von Scheitholz + Kohlebriketts, keine schöne Flamme und Brennstoff nicht günstiger als Scheitholz oder Gas...-->blöde Erfindung).


    Für eine Brennwertheizung allgemein werde ich eine Hebeanlage brauchen, weil der nächste Abwasseranschluss ca. 10 Meter weit weg in der Garage liegt. Alternative wäre, direkt neben dem Heizraum draußen die Abwasserleitung der Regenrinne zu nutzen, aber niemand weiß, ob man das darf. Bei dem Alter des Hauses ist da sicher noch kein getrenntes System vorhanden.


    Nach mehreren Terminen liegen mir nun viele Angebote vor, aber die Preise haben mich wirklich erschrocken. Hauptsächlich geht es mir hier um das Angebot der Brennstoffzelle und eurer Meinung.


    Alle Angebote sind inkl. Abbau der alten Ölheizung versteht sich.


    1. Angebot:
    Gas-Brennwert Weishaupt WTC GW 15BH inkl. 650L Kombispeicher und Anschlussarbeit für einen wf-Kaminofen
    24000€ (hier ist jedoch der wf Ofen noch nicht dabei! UND es gibt für dieses System keinerlei Förderung.
    Selbst als reine Gas BW Therme ohne Puffer und alles bleiben fast 20000€, FÜR EINE SIMPLE GASHEIZUNG ohne alles!
    Wenn man so in Foren ließt, hört man immer, man bekäme eine neue Gasheizung für schlappe 10000€, ja wo denn?


    2. Angebot:
    Pellet Brennwert Ökofen Smart XS mit 4Tonnen Lager komplett fertig für 40000€ abzüglich 45% Förderung-->22000€
    Hier sagten mir mehrere andere Heizungsbauer, dass Pellet mit Brennwert bei Heizkörpern keinen Sinn macht, da hier eine sehr niedrige Rücklauftemperatur nötig ist, was ist da dran?


    3. Angebot

    Erdsonde Wärmepumpe Vitocal 300 für sage und schreibe 52000€ O.O Da hat es mir erstmal den Vogel rausgehauen, laut Google von wegen "bei einer Sole WP ist mit Gesamtkosten ohne Förderung von bis zu 30k zu rechnen" , dass ich nicht lache. Mit 45% Förderung->29000€
    Dieser Heizungsbetrieb ist der Einzige, welcher bei meiner Konstellation eine WP nicht für ausgeschlossen hält. Da bin ich skeptisch, denn: Bei einem Wärmebedarf von ca. 18000kwh und einer angenommenen JAZ von 3,5 (wobei ich die bestimmt nichtmal erreiche) komme ich auf einen Eigenverbrauchsanteil von ca 5200 kwh x 0,28ct/kwh dann bin ich bei ca 1480€ an Strom im Jahr. Das ist weit mehr als ich an Öl verheize, selbst wenn ich noch ne PV draufmache.


    4. Angebot
    Brennstoffzelle Vitovalor PT2 für 46000€ + 1500€ Gasanschluss. Sehr sehr interessant, aber wieso auch immer eine sehr geringe Förderung von gerade mal 11100€ .

    Außerdem erscheint mir das Angebot utopisch hoch, wenn ich hier von Angeboten um Brutto ca. 32000 lese OHNE Förderung.
    Von der Brennstoffzelle wäre ich sehr angetan, aber man ließt auch hier öfter, dass diese Heizung nur in sehr gut gedämmten Gebäuden mit FB Heizung usw. passt, stimmt das?
    Wir haben zwei Wohneinheiten (DG Einliegerwohnung) und verbrauchen zusammen ca. 4000-5000 kwh Strom im Jahr. Hiervon könnte die Heizung natürlich sehr viel selbst erzeugen und ich rechne mir hier ein großes Einsparpotenzial aus. Aber die Variante ist die teuerste mit ca 35000€ nach Förderung. Außerdem hat sie hohe Wartungskosten von knapp 200€/Jahr im Jahr allein nur für die Brennstoffzelle.


    Außerdem lässt sich diese (auch wenns total unlogisch ist) nicht mit Solarthermie ergänzen, um auf die 40% Bafa Förderung zu kommen. Wird also schlechter hingestellt, als eine reine Gas BW Therme, was für mich total unverständlich ist.


    Welche Heizung macht eurer Meinung nach am meisten Sinn und was haltet ihr insbesondere von der Geschichte mit der Vitovalor PT2 in meiner Konstellation?

    Ich habe immer gesagt, wenn ich schon soviel Geld in die Hand nehme, soll es nicht wieder fossil sein, aber bei meiner Konstellation gehen mir echt die Ideen aus.

    Ich bin und war auch immer gegen Solarthermie und möchte mein Dach lieber in der Zukunft mit PV Pflastern, aber die Sache mit der Heizung und vor allem Brennstoffzelle überfordert mich gerade.

    Anfang April habe ich einen Termin mit einem unabhängigen, guten Energieberater aus dem Ort, mal schauen ob mir das hilft.


    Ich bedanke mich schonmal im Voraus für alle Ratschläge und vor allem fürs Lesen des langen Textes.

  • Moin Matze,


    bei einem Stromverbrauch von 4-5000 kWh macht eine Brennstoffzelle Sinn. Die richtige Ergänzung dafür ist nicht Solarthermie sondern PV, und zwar aus folgendem Grund: Im Sommer läuft die BZ wegen des geringen Wärmebedarfs nur einige Stunden am Tag. Deshalb macht es dann Sinn (sowohl ökologisch als auch ökonomisch), die BZ abends und ggf. nachts laufen zu lassen und den Strom tagsüber aus der PV zu beziehen. Eine ST würde dagegen im Sommer die BZ faktisch stilllegen, d.h. Du müsstest vier Monate im Jahr den gesamten Strom aus dem Netz beziehen. Davon ab ist lt. technischen Unterlagen der Betrieb einer Vitovalor mit einer Solarthermie nicht zugelassen.


    Die von Dir genannten Angebote erscheinen mir durchwegs (mit Ausnahme des Gasanschlusses, der ist günstig) extrem teuer. Woran das liegt weiß ich nicht. Wenn Du Angebote von mehreren Betrieben eingeholt hast und alle so teuer waren, sind vielleicht die baulichen Gegebenheiten in dem alten Gebäude ungünstig – oder lebst Du ganz einfach in einer teuren Gegend? Aber da kann man dann wohl nichts machen.


    Zu Deinen Fragen:

    Hier sagten mir mehrere andere Heizungsbauer, dass Pellet mit Brennwert bei Heizkörpern keinen Sinn macht, da hier eine sehr niedrige Rücklauftemperatur nötig ist, was ist da dran?

    Dran daran ist, dass alle Brennwertheizungen niedrige Rücklauftemperaturen benötigen, damit ein möglichst großer Anteil des Wasserdampfes im Abgas unter Wärmeabgabe kondensieren kann. Für Erdgas sind z.B. maximal 30-35°C sinnvoll, für Pellets wird das nicht viel anders sein - wenn überhaupt dürfte die Temperatur dort niedriger liegen, da das Abgas m.W. einen geringeren Anteil an Wasserdampf aufweist als bei Erdgas. Grundsätzlich lässt sich eine niedrige RLT auch mit Radiatoren erreichen, wenn sie großzügig ausgelegt sind. Gerade bei energetisch sanierten Häusern ist das oft der Fall, weil die Heizkörper ursprünglich für einen erheblich höheren Wärmebedarf gerechnet wurden. Wir haben z.B. im gesamten OG Radiatoren, zum Teil Baujahr 1974, und kommen mit RLT 28-32°C problemlos klar.


    In Deinem Fall wird sich durch die Aufstockungs- und Isoliermaßnahmen sowieso noch mal alles ändern. Du solltest daher im Rahmen dieser Maßnahmen unbedingt einen hydraulischen Abgleich machen lassen (ist für die meisten Förderungen ohnedies Voraussetzung und wird auch selbst gefördert). Möglicherweise lässt sich dadurch auch die RLT senken. Das wäre für alle Brennwertheizungen vorteilhaft. Nur bei der Wärmepumpe ist das anders: Da muss die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein, die RLT ist dagegen egal.

    Von der Brennstoffzelle wäre ich sehr angetan, aber man ließt auch hier öfter, dass diese Heizung nur in sehr gut gedämmten Gebäuden mit FB Heizung usw. passt, stimmt das?

    Nicht unbedingt. Die Brennstoffzelle selbst hat aus technischen Gründen überhaupt keine Brennwertnutzung, da ist die Rücklauftemperatur egal. Wegen der geringen thermischen Leistung – 1,1 kW(th) bei der Vitovalor – muss aber ein großer Teil der benötigten Wärme mit der eingebauten Brennwerttherme erzeugt werden. Und die braucht möglichst niedrige Rücklauftemperaturen (siehe oben). Oberhalb ca. 40°C ist der Brennwerteffekt zur Hälfte weg, oberhalb 55°C nahezu ganz.


    Fazit: Wenn das mein Haus wäre, würde ich unter technischen und wirtschaftlichen Aspekten die Variante "Brennstoffzelle plus PV-Anlage" weiter verfolgen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich in dem Förderdschungel mittlerweile vollständig den Überblick verloren habe. Es wäre daher möglich, dass sich "nach Förderung" eine andere Lösung als günstiger herausstellt.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo Sailor, vielen Dank für die umfangreiche Antwort


    Super Erklärung zu Brennstoffzelle und Solarthermie, da hast du natürlich Recht und diese Kombination macht aus den genannten Aspekten keinen Sinn. Eine PV ist auf jeden Fall in meinem Hinterkopf und hierfür soll auch das Dach später genutzt werden so viel wie geht.


    Zu den Angeboten: Ich habe die Angebote aus 4 verschiedenen Betrieben, wobei ich jetzt nochmal 2 Angebote bekomme. Die baulichen Gegebenheiten können einfacher nicht sein, bis auf die Tatsache, dass ich ne Hebeanlage brauche. Der Heizraum ist direkt zugänglich und sehr klein. Nicht zu vergleichen mit einem Heizungskeller und 100m an verbauten Rohren. Ganz einfach alte Heizung raus, neue rein, keine neuen Verrohrungen in der Wand, nichts, nur der Anschluss+Verrohrung des neuen Brenners im Heizraum.


    Hydraulischer Abgleich ist bei allen Angeboten mit dabei und wird ebenfalls gefördert.


    Ich muss mal mit dem Infrarotthermometer schauen, wie hoch meine RL-Temperatur momentan ist, leider ist es nicht sehr kalt.

    Mit dem Förderdschungel komme ich einigermaßen zurecht, Tatsache ist, dass es bei der Brennstoffzelle am wenigsten Förderung gibt. Da sind die 11000€ alles was geht. Bleiben bei meinem Angebot immernoch 36500€ übrig. Wenn ich natürlich hier von Angeboten der Vitovalor PT2 von 33k lese, dann wäre das Thema glaube ich gegessen und die würde direkt einziehen, weil sie dann auf dem Niveau von z.B. Pellelt nach Förderung läge.


    Was mich noch zusätzlich unsicher macht ist die Sache mit der Wartung. Ich habe da schon paar Mal gelesen, dass die Betreiber geschockt waren von den hohen Kosten. Laut einem weiteren Heizungsbauer wird nach 5 Jahren auch angeblich das "Stack" ausgetauscht, was gleich mal wieder 5000€ kostet. Also man braucht auf jeden Fall für die Förderung diesen 10 Jahre Wartungsvertrag. Aber was das dann wirklich an Service kostet konnte mir niemand sagen.


    Es ist wie mit neuen Autos, ich hänge an meinem alten zuverlässigen, was funktioniert und möchte zwar einerseits was modernes (bin Konstrukteur und stehe auf neue Technik), aber nicht zu dem Preis, dass die neue Anlage dann doppelt so viel Geld vernichtet als das alte :)

  • Für ne "ganz simple Gasheizung" gab es nie 10.000€ Förderung.

    Und 32.000€ brutto für ne Brennstoffzelle stimmt nur zum Teil. Bei dir kommen sicher weitere Arbeiten hinzu, zB Abbau Altanlage, Tank; Neuinstallationen Gasleitung komplett, ggf Wasseranschluß neu herrichten.

    Auch der neue Elektro-Zählerkasten ist zu bedenken.

    200,-€ / Jahr für Wartung stimmt so nicht. Das ist sicher der Basis- Service zur Brennstoffzelle. das ist nicht allein die Wartung nach 5 Jahren, sondern auch die Funktions- und Leistungsgarantie für 10 Jahre.

  • Hallo Matze88!

    Was mich noch zusätzlich unsicher macht ist die Sache mit der Wartung. Ich habe da schon paar Mal gelesen, dass die Betreiber geschockt waren von den hohen Kosten. Laut einem weiteren Heizungsbauer wird nach 5 Jahren auch angeblich das "Stack" ausgetauscht, was gleich mal wieder 5000€ kostet. Also man braucht auf jeden Fall für die Förderung diesen 10 Jahre Wartungsvertrag. Aber was das dann wirklich an Service kostet konnte mir niemand sagen.

    Für die KfW-Förderung ist das "Vitovalor PT2 - Basis-Servicepaket" die Vorraussetzung. Die Bestellnummer lautet: 7028353. Darin ist die Funktions- und Leistungsgarantie der Brennstoffzelle für 10 Jahre abgedeckt. In diesem Paket ist die Brennstoffzellenpflichtwartung nach 5 Jahren ebenfalls integriert. Bezüglich der Preisnachfrage solltest du deinen Heizungsfachbetrieb kontaktieren, da Du von Viessmann keine Preis-Auskunft bekommst.


    Das "Vitovalor PT2 - Vollservice-Paket" mit der Bestellnummer 7028354 enthält auch alle Wartungen des Spitzenlastkessels.


    Ich habe meinen HB 1,5 Jahre gelöchert, weil ich den Preis/Leistungsumfang des Service-Pakets wissen wollte. Jetzt habe ich einen Preis und Leistungsumfang bekommen.

    Leistungsumfang habe ich angehängt.

    Preis für Bestellnummer 7028354: 5.599,--€ netto für 10 Jahre


    Gruß

    Loule

  • Guten Morgen, ich habe mir mein Angebot nochmal angesehen, in der Tat ist hier das Basis Paket für Netto 2700€ mit drin. Das Fullservice Paket ist aufgeführt, kostet jedoch 6900 Netto.... Der volle Wucher hier!

    Eine Angabe von mir muss ich korrigieren, ich habe nochmal nachgesehen und es sind tatsächlich nur ca. 3800 kwh Stromverbrauch/Jahr.

    Stutzig macht mich auch, dass der Heizungsbauer sagte, 1 kwh Gas wird umgesetzt zu 1 kwh Strom, das stimmt aber nicht, sondern für 1 kwh Strom wird ca. 1,9-2,14 kwh Gas verbraucht, das ist schonwieder so ne Schönrechnerei gewesen :)


    Was die Installation bei mir angeht, natürlich muss die komplette Altanlage raus, das ist mit gerade mal 400€ veranschlagt, was mir total günstig vorkommt. Naja sei es drum, klar ist, dass in meinem Mini Heizraum alles neu gemacht wird inkl. der hier liegenden Wasserleitungen. Das muss aber bei 90% der Kunden gemacht werden, ich habe hier jetzt keine besondere Situation. Der Heizraum ist im EG gut zugänglich. Alles ist sehr kompakt, auch von den Rohrleitungen, also nicht zu vergleichen mit einem Heizungskeller, bei dem an der Decke 100m Rohr entlanglaufen. Ich finde eben 36000€ nach Förderung ist extrem viel und wird denke ich mal von allen Heizungsvarianten insgesamt die schlechteste Bilanz erbringen.

    Ich habe nun noch von Thermondo ein Angebot erhalten für eine Viessmann Vitodens 300 Gas BW Therme für 15000€, alternativ mit Solarunterstützung, dank förderung ebenfalls für 15k. Ich wollte nie Solarthermie haben, aber so langsam tendiere ich immer mehr zu genau dieser Kombination.

  • Stutzig macht mich auch, dass der Heizungsbauer sagte, 1 kwh Gas wird umgesetzt zu 1 kwh Strom, das stimmt aber nicht, sondern für 1 kwh Strom wird ca. 1,9-2,14 kwh Gas verbraucht, das ist schonwieder so ne Schönrechnerei gewesen

    Da handelt es sich um ein Missverständnis Deinerseits.


    Die Logik ist so:

    Wenn Du 10 kWh Erdgas im Kessel verbrennst, dann gibt das 10 kWh Heizleistung

    Wenn Du die 10 kWh Erdgas in einem BHKW verbrennst und daraus sagen wir 3kWh Strom machst,

    dann bleibt Dir als Abwärme nur 7kWh, weil das, was an Strom hinten raus kommt, nicht mehr als Wärme rauskommt. (Kleinere Wirkungsgraddifferenzen sind dabei vernachlässigt.)


    Also sagt man (ganz allgemein, also nicht nur dein Heizer), aus 1kWh Gas wird 1kWh Strom,

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • für 1 kwh Strom wird ca. 1,9-2,14 kwh Gas verbraucht, das ist schonwieder so ne Schönrechnerei gewesen :)

    Laut technischen Daten verbraucht die Vitovalor Brennstoffzelle pro Betriebsstunde ca. 2,2 kWh Erdgas und erzeugt daraus 0,75 kWh Strom und 1,1 kWh (Ab-)Wärme. Der Wirkungsgrad (bezogen auf den Brennwert, den man ja bezahlen muss) liegt somit insgesamt bei ca. 84%.

    ich habe nochmal nachgesehen und es sind tatsächlich nur ca. 3800 kwh Stromverbrauch/Jahr.

    Ach so. In dem Fall wäre die Wirtschaftlichkeit einer Brennstoffzelle – auch auf Basis eines vernünftigen und nicht überteuerten Angebotes – bestenfalls marginal. Zumal der Stromverbrauch z.B. durch die Anschaffung einer neuen Heizpumpe eher noch zurückgehen dürfte.


    Unter diesen Umständen sollte man von einer Vitovalor wohl eher abraten.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Die beste Kombination wäre eine Sole-WP in der Verbindung mit einem Ringgrabenkollektor. Bietet kaum einer an, weil der Heizi zu wenig daran verdienen kann.

    Die beste Brennstoffzelle ist die Bluegen, liefert mit > 60% Wirkungsgrad. Dazu noch eine PV mit Dach voll. Ein eAuto wird auch noch irgendwann dazukommen. Den Strom im Winter wird man im Haushalt und Betrieb der Wärmepumpe brauchen. Damit geht der COP auf 5-6 und der Gasverbrauch auf ein Drittel. Sollte noch Strombezug notwendig sein, kostet der ca. 20ct/kWh. In der Übergangszeit unterstützt die PV. Im Sommer wird der Strom der PV eingespeist und der Strom der BZ geht ins Warmwasser und ins eAuto.

  • Hallo, was gibt es da bei der derzeit gewährten Öl-Austauschprämie (10%)zu überlegen?

    Da Sie bei Ihrem Haus schon (umgerechnet incl. JHolz)ca 2300 L Heizöl) verbrauchen und Ihr derzeitige Kesselanlage vermutlich einen Jahresnutzungsgrad von ca.80% aufweist wird Ihr tatsächlicher Endenergiebedarf eher bei ca. 20.000 kWh/a liegen!

    Da Sie vermutlich noch normale Radiatoren haben, ist von einer reinen Wärmepumpenlösung abzuraten- aber deswegen gibt es den Zuschuß von bis zu 30 +10 % auch bei einer Hybrid-Lösung aus Erdgas+ Wärmepumpe für die Kosten der Gesamtanlage incl. der Entsorgung der alten Tanks usw., wenn der regenerative Wärmerzeuger(Wärmepumpe oder Solarthermie) mindestens 25% der Heizlast am Bivalenzpunkt deckt!

    Brennstoffzellen sollten bei Dauerlast betrieben werden und sind trotz der hohen Förderung "teure Stromerzeuger (0,7 kW) mit "begrenzter Lebensdauer"! Da ist doch schon jede PV-Anlage mit Batteriespeicher wirtschaftlicher- die Sonne schickt keine Rechnung- der Gaslieferant schon!

    Die "Stromgestehungskosten" liegen bei PV-Anlagen derzeit schon bei 7-8 ct/kWh-da finanziert sich die Anlage schon über die Einspeisevergütung von 9,8ct/kWh- je höher der Eigenverbrauchanteil- desto höher ist der Gewinn! Deshalb benötigen PV-.Anlagen ausser der garantierten Einspeisevergütung auch keine weitere Förderung mehr!

  • Guten Tag, danke erstmal an die rege Teilnahme zu dem Thema :)


    Danke für die Erklärung, natürlich wird beim Verbrennen von 2kwh Erdgas nicht nur 0,75 kwh Strom umgewandelt, sondern auch 1kwh Wärme.

    Unter diesen Umständen sollte man von einer Vitovalor wohl eher abraten.

    Das dachte ich mir schon fast. Kurze Frage habe ich hier noch. Die BSZ erzeugt ja 750W. Das heisst alles, was mehr zieht als das, z.B. Heizstab, Backofen usw. wird komplett aus dem Grundnetz versorgt? Oder ist es so, dass dann die 750W immer gezogen werden und nur der Rest aus dem Grundnetz kommt? Wie intelligent ist das?


    Die beste Kombination wäre eine Sole-WP in der Verbindung mit einem Ringgrabenkollektor. Bietet kaum einer an, weil der Heizi zu wenig daran verdienen kann.

    Dazu noch eine PV mit Dach voll.

    Danke für den Tipp, aber aufgrund meines voll angelegten Grundstücks mit sehr schönem Garten fällt ein Ringgrabenkollektor flach. Als Wärmepumpe würde ausschließlich eine mit Bohrung in Frage kommen. Die könnte im Vorgarten, 5 Meter vom Heizraum entfernt stattfinden. Wenn mein Angebot mit 52000€ überteuert ist, wo sollte sich denn da der Preis im Normalfall bewegen? Eine PV Anlage ist definitiv in Zukunft auf meinem Dach und das habe ich bei der Bank bei der Finanzierungsanfrage schon fest mit eingeplant. Ein Speicher direkt vom Anbieter ist mir zu teuer. Das möchte ich später selber kaufen und vom Elektrofachmann anschließen lassen, denn ein Akku mit 2kwh für 4000€ ist mir definitiv zu teuer. Ich weiß nicht wo die Anbieter hier ihre Preise hernehmen, aber das ist schon krass.


    Hallo, was gibt es da bei der derzeit gewährten Öl-Austauschprämie (10%)zu überlegen?

    Da Sie bei Ihrem Haus schon (umgerechnet incl. JHolz)ca 2300 L Heizöl) verbrauchen und Ihr derzeitige Kesselanlage vermutlich einen Jahresnutzungsgrad von ca.80% aufweist wird Ihr tatsächlicher Endenergiebedarf eher bei ca. 20.000 kWh/a liegen!

    Gerade deshalb möchte ich ja die Heizung erneuern, aber es soll Sinn machen und nicht nur aufgrund der Förderung IRGENDETWAS gemacht werden.

    Mit den 20000kwh liegen Sie ziemlich richtig! Das ist aber die reine Energie ohne Wirkungsgrade einbezogen. Wenn ich da meinen alten Kessel sehe, der zwar top läuft, glaube ich, dass da eine neue Heizung deutlich darunter kommt, da mehr "Brennstoff" in Wärme umgewandelt wird aufgrund des höheren Wirkungsgrades.


    Da Sie vermutlich noch normale Radiatoren haben, ist von einer reinen Wärmepumpenlösung abzuraten- aber deswegen gibt es den Zuschuß von bis zu 30 +10 % auch bei einer Hybrid-Lösung aus Erdgas+ Wärmepumpe für die Kosten der Gesamtanlage incl. der Entsorgung der alten Tanks usw., wenn der regenerative Wärmerzeuger(Wärmepumpe oder Solarthermie) mindestens 25% der Heizlast am Bivalenzpunkt deckt!

    Ganz genau ich habe normale Radiatoren und fahre mit VL nun zwischen 40C° und 55C°, (ich habe meine Heizkurve nochmal nach unten angepasst und hoffe es kommen nochmal paar kalte Tage.

    Eine Hybrid aus Gas+WP ist leider so ziemlich das letzte, was ich möchte. 1. steht dann draußen so ein hässlicher Kasten rum, der wenn ich Pech hab auch noch Lärm macht (wobei die ja mittlerweile ziemlich leise sind). 2. Habe ich hier Wartungskosten an zwei Geräten und 3. kann die WP zwar evtl. in der Übergangszeit die Heizung unterstützen, aber der Wirkungsgrad einer Luft WP ist ja nochmal extrem viel schlechter, als der einer Sole WP. Und wenn ich höre, dass bei Hybridanlagen die WP hauptsächlich für Warmwasser benutzt wird, ist das ja das schlechteste Konzept ever, weil gerade DA die JAZ in den Keller geht. Mit PV auf dem Dach sieht es da evtl. wieder anders aus.


    Ich denke die Brennstoffzelle hake ich definitiv aufgrund der hohen Kosten, niedriger Förderung und zu wenig Stromverbrauch ab.

  • Oder ist es so, dass dann die 750W immer gezogen werden und nur der Rest aus dem Grundnetz kommt?

    Ja genau so!

    Das möchte ich später selber kaufen und vom Elektrofachmann anschließen lassen, denn ein Akku mit 2kwh für 4000€ ist mir definitiv zu teuer. Ich weiß nicht wo die Anbieter hier ihre Preise hernehmen, aber das ist schon krass.

    Akku selbst sollte das kW zwischen 300 und 500 € kosten, wenn du den selbst besorgen willst kannst dich mal melden, bei zeitgleicher installation mit der PV kannst 19% sparen... Die 4000 € könnten aber dennoch passen, wenn sie mit Wechselricher und Installation sind. Problem gerade bei kleinen WRs ist das sie im Verhältniss recht teuer sind.

    Und wenn ich höre, dass bei Hybridanlagen die WP hauptsächlich für Warmwasser benutzt wird, ist das ja das schlechteste Konzept ever, weil gerade DA die JAZ in den Keller geht.

    Welche WW Temperatur brauchst du denn? Wenn es nicht gerade 60 Grad sein müssen ist der COP nicht soo schlecht, im Sommer ist ja auch die AT größer. Ich schätze bei +15/+45 könnte COP 4 oder besser rauskommen. Bei +7/+35 hat die T CAP von Panasonic z. B. nen COP von 5

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Hallo Matze,

    ich war seinerzeit auch frustriet, daß Vitolor, keine Einbindung einer PV Anlage anbot !

    Ich habe mich daraufhin , für Solid Power endschieden.

    Doch jetzt habe ich daß Problem, daß die Förderungszusage der KFW jetzt schon 14 Monate auf sich warten lässt??

    Was soll ich mit solch einer unbewgliche behördlichen Bank, die sich nicht rührt ??

    Und wie ich in den Medien lese, ist dieses kaotische öffendliche Behörde mit der Abfederung, von finaziellen

    Misständen der kleistrukturierten Indusstrie bezüglich der Corvid19 Kriese beauftrag ??

    D a bin ich mal gespannt , was da noch weiter von hört.

    ich glaube bald, das die KFW gesponser wird, um solch Vorhaben, zu verhinden ?

    Viel Glück

    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    meinst du mit Förderzusage den Zeitraum von Antragsstellung bis Bewilligung oder, dass noch keine Auszahlung erfolgt ist? In beiden Fällen wäre es extrem lang... Hast du die Förderung über unseren Partner beantragt? Falls ja, kann ich dir mal einen Kontakt senden, der dir sicherlich schnell weiterhelfen kann.


    Gruß
    Timo