niedriger Keller / Viessmann PA2 statt PT2 / oder ganz anders

  • Moin moin, ich lese jetzt schon einige Tage interessiert in diesem Forum mit und bin begeistert von der vorherrscheden Kultur! weiter so!


    ich hatte Anfang diese Woche einen Heizungsbauer da, und wir haben uns über die PT2 unterhalten und dass es "knapp werden könnte" von der Höhe.

    Alternativ gibt es die PA2, die scheinbar passen würde, allerdings frage ich mich ob die Steuerung auf das gleiche Maß zwischen den Komponenten abgestimmt ist.

    Darüber hinaus kam mir dann die Frage in den Kopf, warum nicht einfach eine Brennstoffzelle, ggf sogar die Solidpower/Buderus mit einem Pufferspeicher kombinieren und per Heizstab die Wärme generieren, wenn mehr Wärme benötigt wird.

    Ich denke der Hintergrund meiner Idee ist zudem noch Photovoltaik zu installieren und das ganze über eine E3DC imeon 9.12 für PV und Pufferspeicher fürs Gesamtsystem laufen zu lassen.


    ich vermute allerdings, dass ich mir meine Frage beim schreiben schon selbst beantwortet habe, dass selbst die 1.5KWe+600Wt den Winter hindurch nicht ausreichen würden (selbst mit PV und Batterien) um die Bude zuverlässig warm zu bekommen ohne Strom teuer zukaufen zu müssen.


    grobe Eckdaten:

    Reihenhaus: 100m² Wohnfläche

    Dach: SüdOst+SüdWest jeweils ca 20m² für PV verfügbar


    Was denkt ihr zum Konzept BZ+PV+Pufferpseicher mit Heizstab? keine Chance?


    Falls nein, wie würdet ihr die PA2 kombinieren? oder kann man die PA2 nur sinnvoll mit vorgegebenen Viessmann Komponenten kombinieren?


    Sorry für die vielen Fragen, aber Eure Meinung würde mich sehr interessieren.


    Danke

    Seb

  • Zum Heizstab: Warum solltest du erst teuer Strom produzieren um ihn dann zu verheizen, wenn das direkte verbrennen günstiger ist? Das macht nur in wenigen Außnahmen Sinn, und auch nur wenn es sich um einen recht kleinen teil des erzeugten Stromes handelt, in deinem Fall wirst du aber die meiste Zeit den kompletten Strom verheizen! Wäre dein Wärmebedarf größer könnte man über eine Kombination mit WP (COP 3) nachdenken, aber Heizstab ist außer ggf. für seltene Spitenenlast nicht wirtschaftlich!

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Moin Seb,


    ich halte auch nichts davon, Strom aus einer Brennstoffzelle in einem Heizstab zu "verbrennen", da ist jede andere Lösung besser.


    Aber um Dir hier einen Rat geben zu können, welches Konzept grundsätzlich für Dein Anwesen in Frage kommt, brauchen wir mindestens harte Zahlen zum Strom- und Wärmeverbrauch sowie zur Bewohnerzahl (letzteres wegen des Warmwasserverbrauchs). Noch besser wäre es, Du füllst den Forums-Fragebogen aus. Danach sehen wir weiter.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Danke Euch!


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 3500

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 2400l Heizöl


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Öl

    Alter und Typ der der Heiztechnik: Kessel 1980, Brenner 1999

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: nein

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: ca 100l

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: viel Homeoffice, Abends Kochen/Fernsehen; typischerweise 1 ausgiebige Dusche morgens und eine Dusche/Wanne Abends

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: unbekannt

    Temperaturen der Heizkreise: 80°

    Art der Heizkörper: die meisten sind Konvektoren <10jahre; einige Glieder; im Bad Fußbodenheizung über Rücklauf


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 100m² / 2+1

    Art und Baujahr der Immobilie: Mittel-Reihenhaus 1960

    Erfolgte Modernisierungen: Fenster irgendwann zwischen 80 und 90

    Weitere geplante Modernisierungen: ggf Fenster; PV/Hiezung

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: ja

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: ja

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: theoretisch denkbar




    ich denke meine Idee mit dem Heizstab war nur um den Wärmebedarf im Winter abzudecken sobald die Abwärme der BZ nicht reicht, aber das scheint eine Schnapsidee zu sein. Von daher wohl besser direkt mit Gas-Brennwert kombinieren da die Anschaffungskosten für eine WP vermutlich in keiner Relation stehen?!

  • 100qm? so klein?

    Derr Nutzen einer stromerzeugenden Heizung steigt und fällt mit dem Energieverbrauch - und der ist in einer kl. Wohnung mit wenig Personen eher gering.

    Die PA2 wird allein nicht ausreichen. da braucht man noch ne Zusatzheizung - bei Gas auch nen 2. Kamin fürs Abgas. Eine Zusammenführung wie bei der PT2 ist nicht möglich.

  • 100 qm kann bei Reihenhaus gut sein, aber dafür sind die Voraussetzungen für einen Wärmeverbund mit Nachbarn optimal!

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  • Die 80 Grad Heizkreistemperatur erstaunen mich bei den Heizkörpern und FBH schon sehr, da muss doch noch viel Luft nach unten sein!


    Ich würde mich an deiner Stelle mit den Nachbarn unterhalten, deine Zahlen sind selbst für PA2 oder PT2 recht gering. Bei den VL Temperaturen (entsprechend hoher RL) ist WP auch keine Option, aber ich kann die Temperatur (80 Grad) so kaum glauben.

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  • Die 80 Grad Heizkreistemperatur erstaunen mich bei den Heizkörpern und FBH schon sehr

    FBH hat er ja nicht, nur im Bad heizt er den Fußboden mit dem Rücklauf. Das ist halt ein typisches 60er Jahre Haus, wahrscheinlich mit ungedämmten Wänden aus 30 cm Hochlochziegeln und einem für ein RMH absolut unterirdischen Energieverbrauch von 240 kWh pro qm und Jahr. Kein Problem in einer Zeit, wo der Liter Heizöl 12 deutsche Pfennige gekostet hat.


    Zunächst mal würde ich bei 3.500 kWh Stromverbrauch die Vitovalor (oder jedes andere BHKW) einfach vergessen. Zusammenschluss mit den anderen Reihenhäusern wäre ja ganz nett, nur müsste man dafür a) alle Nachbarn überzeugen und b) wäre das wegen der Sch... EEG-Umlage :uebel: wahrscheinlich unwirtschaftlich. Die 3.500 kWh allein ( wo außerdem bestimmt noch was runter geht, allein die Heizpumpe von 1980 braucht wahrscheinlich 300 kWh im Jahr) sind bei weitem zu wenig um eine Vitovalor wirtschaftlich zu betreiben.


    Wenn das mein Haus wäre, würde ich als erstes ein Energiegutachten machen lassen und das Haus dementsprechend energetisch sanieren. Da ist das Geld (einschließlich Förderung) jedenfalls besser angelegt als mit einer Brennstoffzelle. Sobald aus dem Gutachten der Wärmebedarf im sanierten Zustand bekannt ist, kann man darüber nachdenken, womit der 80er Heizkessel zu ersetzen ist. Ersetzen kann man ihn aber erst, wenn die Sanierung weitgehend abgeschlossen ist, weil die Heizlast durch die Sanierung um mindestens zwei Drittel zurückgehen sollte. Vorteil: Weil die Heizkörper auf unsanierte Heizlast gerechnet sind, kann man sie nach der Sanierung wahrscheinlich schon ohne Flächenheizung mit VL/RL = 50/30°C betreiben (bei uns hat das im OG & DG so geklappt). Und das eröffnet die Möglichkeit, an Stelle einer Brennwerttherme (die ich hier ansonsten empfehlen würde) evtl. auch eine Luft-Wärmepumpe als Heizung für das sanierte Haus einzusetzen.


    Sofern man für die Sanierung nicht auch ans Dach muss, könnte man ansonsten schon mal eine PV-Anlage einbauen, das schadet nie. Nur kostet die halt auch Geld, und im vorliegenden Fall sollte aus meiner Sicht die energetische Sanierung Priorität haben.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • Ich dachte etwas von modernisierten Heizkörpern gelesen zu haben, deshalb die Annahme das 80 Grad zu viel sind.

    Bei deiner Kalkulation darf man nicht vergessen das die Fenster nicht soo schlecht sind (ich vermute es sind immerhin Doppelglas Kunststofffenster) Hat der TS genauere Infos über die Fenster?

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  • Bei deiner Kalkulation darf man nicht vergessen das die Fenster nicht soo schlecht sind

    Na ja, wenn die Fenster lt. Angabe in den 80ern ersetzt wurden, wären sie heute 30-40 Jahre alt. Dass ist auch für ein Kunststofffenster mit Doppelglas ein gesegnetes Alter, noch mehr für ein Holzfenster. Unsere Kunststofffenster sind von 2003 und fangen jetzt schon an einigen Stellen an zu schwächeln.


    Richtig ist aber, dass die Erneuerung von Fenstern die bei weitem teuerste Methode zur Energieeinsparung ist. Ich würde daher die Fenster (sofern es tatsächlich Doppelglas-Fenster sind) erstmal nur dann auswechseln, wenn sie beschädigt oder blind sind (Kondenswasser auf der Innenseite), oder wenn es erheblich durchzieht. Vom Durchziehen abgesehen hat ein 1985er Fenster vermutlich einen U-Wert von 2,6 W/m2K. Bei einem nach heutiger Technik gefertigten Fenster liegt der U-Wert um 1 W/m2k oder besser. So wie dieses Haus gebaut ist, dämmt ein modernes Fenster vermutlich besser als die Wand drum herum. Wenn dann die neuen Fenster (wie heutzutage üblich) sehr dicht sind, bekommst Du über kurz oder lang auch noch Schimmel an den Wänden. Das sollte aber der Energieberater hoffentlich berücksichtigen.


    Also ich würde als erstes die Kellerdecke von unten dämmen (auch wenn der Keller dadurch noch mal 60 mm niedriger wird) und die oberste Geschossdecke (oder bei ausgebautem DG das Dach). Zusammen mit der Heizungserneuerung müsste das schon einiges bringen. Aber bei einem RMH sollte sich auch der Aufwand für eine Außenwanddämmung im Rahmen halten. Es müssen halt (wenn man schon großflächig da ran geht) die Mindestvorgaben der EnEV eingehalten werden. Um das auszurechnen ist der Energieberater da.

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  • Stimmt alles, bzgl. Schimmel wäre es auch ratsam soweit möglich die Nachbarn mit einzubeziehen, sonst hört die Wanddämmung ja mitten im Haus auf, also wären die Kanten zu den Nachbarn die Kältebrücke. Beim Dach ist der Spengleraufwand auch geringer wenn die Nachbarn im gleichen Maße mitdämmen.

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  • zur Pa2 möchte ich anfügen,das diese mit der Gasbrennwerttherme W200 abgasseitig mit einem Abgasrohr in den Schornstein zu gelassen ist.


    Für Viessmann sind die alternativen Energien wie Solarthermie und Wärmepumpe ein rotes Tuch und so wird von den Verkaufbetratern immer das Gas Brennwertkessel/therme konzept in den Vordergrung gestellt . PV.wird aber in Betracht gezogen und mit Speicher angeboten.

    Die Spitzenheizlast ist aber das Problem der Zukunft gerade bei Altbauten......

    Auch muß man sich an dem PA 2 System Hydraulik Schema halten ,sonst gibt es Garantieprobleme.


    Wer hat im diesem Jahr eine PA 2 geplant bzw. in Betreib genommen und sind andere Spitzenlast alternativen eingebaut worden.


    Freue mich auf Berichte .

  • Hallo,

    bei mir wurde im Januar/Februar 2020 eine Viessmann PA2 in Kombination mit einer Gasbrennwerttherme (Viessmann Vitodens 200) als Spitzenlastkessel verbaut. Wie Solarhof bereits sagte, wurden die beiden Anlagen abgasseitig zusammengeführt und teilen sich ein Abgasrohr. Dies sei laut meinem Heizungsbauer mit der Vitodens 200 aktuell schon möglich, bei der Vitodens 300 (noch) nicht.

    Bei mir wurde auch auf Grund der niedrigen Kellerdeckenhöhe von ca. 1,80m die PA2 anstatt der PT2 verbaut. Wir haben einen 400 Liter Pufferbehälter und einen 200 Liter Trinkwasser-/Warmwasserspeicher.

  • Für Viessmann sind die alternativen Energien wie Solarthermie und Wärmepumpe ein rotes Tuch

    Na ja. Immerhin werden beide Technologien (m.W. seit Jahrzehnten) von Viessmann einer breiten Öffentlichkeit zum Kauf angeboten.


    Dass die PA2 und PT2 nicht mit Solarthermie betrieben werden dürfen, hat meines Wissens technische Gründe. Beim Vorgängermodell 300W ging das noch und wurde lediglich aus wirtschaftlichen Gründen nicht empfohlen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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