Dachs Gen2 mit Leistungsstufen

  • Hallo,


    Was mich interessieren würde, ist die Frage ob und wie sich die Wartung und Instandhaltung ändert, wenn der Dachs in Teillast fährt.


    Vom Wirkungsgrad hat die Moduation per Drehzahl der Vorteil, dass er eben nicht signifikant absinkt, sondern in Teillast sogar noch einen Tick besser ist.


    exergetischer Wirkungsgrad: Strom plus Carnot-Faktor * Wärme

    (auf Heizwert Hi bezogen; η_c = 0,15 mit VL/RL 60/40 bzw. 70/30, vgl. technisches Datenblatt)


    Stufe I: 29,4 % + 0,15 * 76,4 % = 40,86 %

    Stufe II: 29,4 % + 0,15 * 75,5 % = 40,72 %

    Stufe III: 28,4 % + 0,15 * 75,9 % = 39,785 %


    Beim Motorverschleiss bzw. der Ölalterung gibt es ja zwei Effekte - ähnlich wie bei Batterien auch:

    - Kalendarische Alterung, also wenn der Motor heiss ist und in Betrieb, dann altern Gummibauteile und wohl auch das Öl

    - Mechanischer Abrieb wenn Metall auf Metall läuft. Mit der Frequenzmodulierung werden die Arbeitsspiele pro Zeit reduziert, und der Verschleiss müsste pro Betriebsstunde zurückgehen, weil die erzeugte Arbeit pro Kolbenhub annähernd gleich bleibt.


    Jetzt mal überschlägig auf Hs (Brennwert) bezogen, da der Gaslieferant den Hs-Preis in Rechnung stellt:

    ηx = ηel + ηc * ηth = 25% + 0,15 * 70% = 35,5 %


    Damit liegen bei 5 ct/kWh Gaspreis die Brennstoffkosten für die elektrische Energieerzeugung bei 5 ct/kWh / 0,35 = 14,3 ct/kWh. Der exergetische (Gesamt)wirkungsgrad ist gleich dem effektiven Wirkungsgrad der Stromerzeugung, weil elektrische Energie und auch Gas 100% Exergiegehalt haben.


    Der effektive Wirkungsgrad der thermischen Energieerzeugung ist 35,5%/0,15 = 233% (1/0,15=6,66 ist ähnlich dem COP einer Wärmepumpe zu sehen: das Tauschverhältnis von Strom zu Wärme). Somit liegt der PEFth nach Carnot bei 1/2,33 = 0,43. Die Brennstoffkosten der Wärmeerzeugung sind dann 5 ct/kWh * 0,43 = 2,15 ct/kWh.


    Es kommt bei der Detailbetrachtung darauf an, wie sich die Wartungs & Instandhaltungskosten aufteilen. Sind die eher fix, sind die variabel oder hängen die von den Betriebsstunden (egal auf welcher Leistungsstufe) ab?


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo Gunnar,


    so viel ich weiß ist die Wartungslaufzeit beim Dachs 2 variabel ausgeführt.


    Je nach Modulationsstufe ergeben sich somit Laufzeiten von 7000-11000Bh.

    Die maximale Wartungslaufzeit liegt laut Dokumentation aber in jedem Fall bei 2 Jahren.


    Das sollte also bedeuten, dass bei ausschließlichem Betrieb bei 100% Leistung eine Laufzeit von 7000Bh erreicht wird

    und bei 50% Leistung eben 11000Bh möglich sind.


    Wie dazwischen gerechnet wird, weiß ich aber leider nicht. Das wird wahrscheinlich möglich sein, da die Modulation über eine Drehzahlreduzierung erfolgt. Das bedeutet wahrscheinlich weniger Öltemperatur und vor allem weniger Öl was pro Stunde durch den Motor gefördert wird.


    Das spart dann leistungsbezogen auch Wartungskosten.


    Die anderen Anbieter in dieser Leistungsklasse werden dies vermutlich nicht umsetzen können, da der Motor bei immer gleicher Drehzahl nur gedrosselt wird. Die umlaufende Ölmenge bleibt dann wahrscheinlich gleich. Ausser sie würden eine variable Ölpumpe verwenden...;)

  • Hallo FMTS,


    also ist es primär einer Ölfrage (ggf. Zündkerze - wenn die Kiste mit reduzierter Drehzahl läuft, wird die Zündkerze doch auch weniger schnell verschleißen, da sie dann mit geringer Freqenz blitzen muss - oder?), und weniger der diffuse Verschleiß der Metallteile bis hin zum Maschinenbruch?


    Wenn das so ist, könnte man den Mod-Dachs richtig gut empfehlen - oder irre ich mich hier? Das war ja immer die Kritik am Teillastbetrieb bei anderen Fabrikaten, dass die Wartungskosten in Summe gleich blieben und somit die spezifischen Wartungskosten rauf gingen. Bei den Minis und Nanos sind die Wartungskosten bekanntermaßen nicht zu vernachlässigen, sondern liegen in der selben Größenordnung wie die Brennstoffkosten.


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Naja, wie du schon sagst, weniger Drehzahl heißt halt einfach weniger Zündfunken und weniger hin und her der bewegten Bauteile.


    Entsprechend sollte auch alles weniger verschleißen. Damit dürfte natürlich auch die Maschinenlebensdauer steigen. Die beim Dachs Motor bei guter Heizungseinbindung eh schon ordentlich ist.

  • Die Frage ist schnell und kurz zu beantworten. Die Kosten sind quasi fix und bewegen sich etwas über der bisherigen "großen" Wartung beim Gen1.

    Nur der Zeitpunkt schwankt je nach gearbeiteten Leistungsstufen zwischen 7000-11000 Betriebsstunden

  • Unterm Strich ist doch die eigentlich wichtige Frage:


    Wie verhalten sich die Wartungskosten pro erzeugter kWh Strom bezogen auf den modulierenden Betrieb.


    Daraus lässt sich doch dann ableiten, ob die Modulation wirtschaftlich sinnvoll oder eher grenzwertig ist.
    Und ich denke, dass sich die variablen Wartungslaufzeiten beim Dachs 2 natürlich positiv auf diesen Zusammenhang auswirken werden.


    Schön wäre halt hier ein Vergleich zwischen den einzelnen Herstellern.

  • Damit die Wartungskosten pro BH gleich bleiben, müsste sich das Intervall bei 50% Leistung verdoppeln. Das ist nicht der Fall. Heisst - die Wartungskosten pro Bh sind höher. allerdings lässt sich über die längere Laufzeit der Strom-Eigenverbrauchsanteil steigern.

  • Das ist soweit schon klar.


    Gibt es denn da belastbare Infos, wo die Wartungskosten pro kWh ca. liegen?


    Auch im Vergleich zu anderen Anbietern.

  • Wenn man Material und Zeitaufwand kennt kann man zumindest grob überschlagen. Gibt es unterschiede zwischen den Wartungen und was würdest du für die jeweilige Wartung aktuell in Rechnung stellen?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Der Hauptunterschied: die kleine Wartung fällt weg. Die normale Wartung (alle 7000-11000BH) kostet rund 900,-€. Der Aufwand ist etwas höher als bisher, durch die zu neue Systemtrennung. Man braucht mehr an Werkzeug.

    Rechnet man also über die 7000 Bh, ist der neue etwas günstiger als der alte.

  • Danke!

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Die normale Wartung (alle 7000-11000BH) kostet rund 900,-€.

    Was kostet denn die GEN2 Wartung aktuell ?


    Soweit ich weis brauchts da ein Wartungskit, das Öl und den Lohn. Wo liegen denn da die Listenpreise bzw. ein vernünftiger Pauschalpreis?


    ... bitte mit angeben ob zzgl. oder inkl. MWSt....