Rechnet sich diese Kombination (BHKW+Gastherme+PV) im Vergleich zur der hier "alternativlosen" LWWP + mehr PV+Speicher mit Stromzukauf im Winter , vermutlich mit Cloudvertrag ?
Jedenfalls ist BHKW+Gastherme+PV die Alternative, die ich wählen würde – vorausgesetzt der Stromverbrauch liegt tatsächlich bei 12.000 kWh oder so. Die einzige Ausnahme wäre bei deutlich niedrigerem Wärmebedarf als angenommen: In dem Fall müsste man hier an Stelle eines wärmegeführten BHKW eine Brennstoffzelle (BlueGen) empfehlen. Die läuft ganzjährig Tag und Nacht durch. Dadurch geht der Eigenverbrauch aus der PV erheblich zurück, und das wiederum wäre schlecht für die Wirtschaftlichkeit der Kombination.
"Mehr PV" schadet ansonsten praktisch nie, auch nicht mit BHKW. Bei angenommenen 12.000 kWh Stromverbrauch könnte die Größe ohne weiteres auch 15 kWp sein: Bei der EEG-Umlage macht das keinen Unterschied, weil die bei Stromlieferung an Dritte in jedem Fall gezahlt werden muss. Aber Stromspeicher sind (jedenfalls zu aktuellen Speicher- und Strompreisen) immer ein Minusgeschäft, egal ob mit oder ohne Cloud-Lösung. Und wenn sich das mal ändert, kannst Du einen Speicher immer noch nachrüsten: Sofern sich ein Speicher überhaupt rechnet, tut er das mit PV+BHKW eher besser als nur mit PV, zumal mit PV+BHKW die optimale Speichergröße niedriger sein kann als nur mit PV.
Noch eine Frage: Wer kann modulieren ?
Doch nur das BHKW?
Die meisten BHKW's können heutzutage modulieren, sogar das neue Modell der BlueGen. Ob sich das lohnt, hängt vom beheizten Objekt ab und vom Stromverbrauchsprofil. Eine Gastherme kann natürlich auch modulieren.
Modulieren in welchem Umfang?
Wenn nach dem Heizbedarf moduliert wird, verändert sich die Stromabgabe im gleichen Maße ?
Beispiel: Ein NeoTower 2.0 (der hier in Frage käme) läuft bei Volllast mit 2,0 kW(el) und 5,2 kW(th). Modulieren kann er bis 1,1 kW(el), wobei dann die thermische Leistung immer noch 3,8 kW(th) ist. Die elektrische Leistung geht also beim Modulieren häufig stärker zurück als die thermische Leistung. Deswegen muss man sich genau ansehen ob sich das lohnt.
Offen ist die Frage, ob beim BHKW auf der Wärmeverteilungsseite an Der FBH gespart werden kann, weil dort 80 ' C heißes Wasser Konvektoren ermöglichen.
Würde ich auf keinen Fall machen. Allzu hohe Vorlauftemperaturen sind in einer FBH sowieso ungünstig, daher hält sich das Einsparpotential in Grenzen. Zweitens gibt es auch BHKW's mit Kondensern zur Brennwert-Nutzung. Und drittens führt eine niedrige Rücklauftemperatur auch bei der Brennwert-Spitzenlasttherme zu 10% Wirkungsgrad-Gewinn.