Netzdienlicher BHKW-Betrieb: Selbstregelung vs. Fernsteuerung

  • Ich fand den "Wind inertia" - Modus interessant.

    Derartig schnelle Regelungen können Batteriespeicher aber noch besser und vor allem ausdauernder. Wir hatten mal mit dem Verein eine Exkursion in das Batteriespeicher-Kraftwerk von Westberlin. Sowas könnte in Zukunft ein Lade-Parkplatz eines mittleren Unternehmens leisten (+-1MW Regelleistung). Natürlich erst mit V2G-fähigen Autos.

    Als Schwarm konfigurierte Powerwalls sollten einen Teil ihrer Kosten so wieder einspielen können.

    Die Domäne von BHKWs und Brennstoffzellen ist das eher nichts.

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Solange V2G-Wallboxen > 8.000 Euro und damit so viel wie ein Tesla Powerwall Speicher kosten, können weiterhin ausschließlich Wissenschaftler V2G für die Papierproduktion und Fahrzeughersteller für feinste Luftschloss-PR nutzen... :hust:

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Bei meinen Windanlagen habe ich Wind-inertia programmiert... es wird hochauflösend die Frequenz "gemonitort" ... bei Absinken der Frequenz wird die Anlage/ Anlagen an einer Frequenzkurve gefahren - dh. es muss innerhalb von Millisekunden Power released werden.

    Bei welchen deutschen Übertragungsnetzbetreiber werden Wind-Inertia-Funktionen schon gewollt? Ich kenne das bisher nur aus Kanada, von Hydro-Quebec / TransÉnergie (12.4 Frequency control). In Deutschland spricht man drüber, aber aktiviert hat das Synthetic Inertia Thema meines Wissens noch keiner, kommt aber irgendwann. Habe ich da etwas verpasst?


    Gruß,

    Gunnar


    PS. Anbei ein Dokument (IEC 8B/77/CD Selbstregelung disponibler Lasten) das in einer Entwurfsfassung beschreibt, wie man auf Frequenz und Spannung reagieren könnte und sollte - per Emulation des sog. Selbstregeleffekts. Das beschreibt erstmal nur Lasten, um also E-Autos und Wärmepumpen eine Anleitung für netzdienliches Verhalten zu geben, aber mit einem Vorzeichendreher könnte man das Prinzip der Selbstregelung über P(f)- und P(U)-Kennlinien auch für steuerbare Erzeuger nutzen.


    Gemessen wird Frequenz (Indikator für die globale Leistungsbalance) und Spannung (Indikator für die lokale Leistungsbalance)

    Ich "programmiere grade im Kopf" eine solche Regelung. Wonach richte ich mich denn nun in welcher Form?

    Bei modulierenden Anlagen: P(t) = P_set + ∆P(f,U) = P_set + kf * ∆f(t) + kU * ∆U(t) oder so ...

    Alternativ bei schaltenden Anlagen durch Verschiebung der An-Aus-Hysterese des Temperaturfühlers in Abhängigkeit von Frequenz- und Spannungsabweichung vom Sollwert, genauso wie der netzdienliche Kühlschrank.


    Gruß,

    Gunnar