Äh - bei ner ganzen Reihe von BHKW ist's recht aufwändig, denen Inselbetrieb beizubringen - und nichts anderes braucht man, wenn man den "großen Energieonkel" auch nur zeitweilig ersetzen will. Alle Asynchronanlagen sind per se dafür nicht geeignet, und Synchronanlagen wollen auch mit entsprechender noch recht teurer Netzelektronik ausgerüstet werden. Das treibt die Kosten ziemlich in die Höhe. Das zweite, 5K Anlagen sind für so manchen Hersteller nen Traum, die irgendwann mal abgesetzt zu haben, gerade wenn die Kisten groß werden. Nur so am Rande.
Spannung und Frequenz alleine reichen nicht, wenn ein Spannungserzeuger - ich nehme mal nen Umrichter mit internem Taktgenerator - eeetwas zu schnell oder zu langsam läuft kann es zum "Blindstromkrieg" kommen, sprich der Umrichter kann bis in die Leistungsgrenze hinein versuchen seine Vorstellung wo denn jetzt die Flanken des Sinus sind durchzusetzen - was ein stärkerer Stromerzeuger mit Blindleistung in umgekehrter Richtung beantwortet um seine Vorstellung der Phasenlage durchzusetzen. Beide werden belastet, es bleibt aber keine Wirkleistung übrig. Das zweite ist, so ne Leitung hat nen Widerstand, deshalb ist die Netzspannung an abgelegenen Stellen - wo das Kabel vom Trafo dahin halt lang ist - ziemlichen Schwankungen ausgesetzt. Ich hab's schon gesehen, daß die beim Einschalten dicker Verbraucher deshalb unter Minimum fiel und beim Einspeisen auch schonmal über Maximum anstieg.
Meine Idee wäre, die Frequenz an ne Blindleistung zu koppeln. Beispiel: 50,0 Hz entspricht nem Soll-Cos-Phi 1, 49,8 Hz entspricht nem Soll-Cos-Phi von 0,8 Kapazitiv, 50,2 Hz von 0,8 Induktiv. Wenn jetzt mein Umrichterchen kapazitiven Blindstrom produzieren muß regelt er seine Sollfrequenz passend runter, und damit die Ungenauigkeit seines Taktgebers aus. Ne rotierende Masse sprich Generator ist ja auch träge, hier müssten wir nur aufpassen, daß der Frequenzregler nicht mit der Masse das Schwingen kriegt, auch zieht die Erregung einer Synchronmaschine die Sinuswellen etwas durch die Gegend. Ich hatte mal die Idee, ob man das anhand DCF oder GPS-Uhr synchronisieren kann, da reicht aber ne relativ kurze Kabelstrecke aus, daß es knallt.Trotzdem brauchen wir nen externen Abgleich des Taktgenerators um die dadurch erzeugte Blindleistungsbelastung auf längere Zeiträume gesehen zu reduzieren. Problem daran, wenn so nen Generator belastet wird sinkt erst einmal seine Drehzahl, bis der Motorregler die Drehzahl nachgeregelt hat. Hier bräuchten wir andere Leistungsregler, die die elektrische Last als Stellgröße zum Mindest mit einbeziehen, sonst schwingt's.
Da ja Kabel auch nen Widerstand sind würde ich die Spannung als Stellgröße örtlichen Strombedarfs heran ziehen. Wenn man nun 230V pro Außenleiter als Soll definieren würde und dann am Gerät einstellen könnte bis zu welcher Überspannung sie drosseln sollen und bis zu welcher Unterspannung sie Gas geben sollen würde sich nen quasi stromloses Netz ergeben in dem Bezug und Einspeisung aus örtlichen Anlagen, unterstützt je nach Bedarf von weiter entfernt liegenden Anlagen die Waage halten - nen echtes Verteilernetz eben. Ich würde die 230V sogar einstellbar machen, dann würde sich nen Zusammenspiel verschiedenster Versorger z. B. mit nem Speicher nur über die Spannung geregelt realisieren lassen.
Fehlt eigentlich "nur noch", daß alle Erzeuger die FRT-Vorgaben der BDEW erfüllen, und wir hätten die gesamte Stromversorgung umgedreht. Die sehen salopp gesagt vor, daß bei einem Spannungseinbruch soviel Energie noch nachgeschoben wird, daß eine Sicherung sicher auslöst. Braucht man derzeit erst ab 100kW am Trafo, ist bei den Herstellern aber jetzt schon nen Ärgernis, da nur noch zertifizierte Anlagen, obwohl technisch Niederspannungsanlagen werden die auch nach Mittelspannung gewertet, sprich Arbeiten daran nur noch Vollelektriker und so weiter. Und welche Kombi aus PV und Klein-BHKW ist so, wie sie da steht als Gesamtanlage zertifiziert? A propos: Welcher EVU lässt sich freiwillig sein Kraftwerksgeschäft zerstören indem er zuviele Erzeuger neben sich zuläßt? Das gibt noch heiße Kämpfe, fürchte ich...