Heizung/Energieversorgung im Holz 100 Haus Neubau

  • Hi,

    Ich schreibe mir mal hier ein paar Gedanken von der Seele und hoffe auf ein paar Antworten. Positive wie negative-alles bringt mich weiter.

    Meine Regierung und ich planen2021 ein Massivholzhaus der Firma Thoma zu bauen.

    Wir sind noch sehr sehr am Anfang und vieles steht abmessungstechnisch noch im Detail fest.

    Ich geh mal zuerst den Fragebogen durch


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 1.800kw/h/a

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: k.a.


    Derzeitige Heizung: Mie(z)tswohnung120qm

    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche: 200qm

    Anzahl Bewohner:4Personen, davon 2 kinderkrippenkinder

    Art und Baujahr der Immobilie: Massivholz(keine Ständerwände), vrstl.2021

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: lässt sich einrichten, da Grundofen für die Gemütlichkeit geplant

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: ja

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: vllt.


    Mein Problem zu Thema Heizung begann bei einer Besichtigung eines Holz100Hauses und meiner Frage was für eine Heizung derBauherr dort verbauen wollte.

    Keine Ahnung ob es Propaganda oder Unbesorgtheit war: ich wurde blöd angeguckt und mitgeteilt, dass man darauf verzichtet eine Heizung einzubauen.

    Ok, gehört hatte ich auch schon, dass so ein Haus wenig Wärmezufuhr benötigt, aber nur auf Holz 100 will ich mich nicht verlassen.

    Da ich nun wusste, dass ich wenig Energie für das Heizen benötigen werde (es aber nicht quantifizieren kann) und mich gerne viele Leute am Allerwertesten benätzen können wollte ich so weit wie möglich mich dann von der Stromversorgung unabhängig machen. Dabei soll der Umweltaspekt aucn nicht zu kurz kommen.

    Also dachte ich an die Schule zurück, dass man mit ner Knallgasreaktion aus H2 und O2 H2O produzieren kann. Als nebenprodukt entsteht wärme. Wenn das ganze in nem Motor passiert hab ich per Generator Strom und Wärme. Juhu. Und mit einer PV Anlage spalte icb im Sommer H2O in die 2 Kkmpknenten auf, speichere das H2 und freu mich auf den winter.

    Also google an und auf homepowersolutions gestoßen. Genau daswas ich wollte. Dann las ich dieDetails: max Stromausstoß1.500W/3.000W für 3h/8.000W für 10 Sekunden. Die Wärmeabgabe ist so gering, dassderEinbau eines separaten Erdgasbrenners empfohlen wird.

    Wir haben zwar einen sehr geringen Stromverbrauch, aber ich plane den Tausch von 2 Benzinautos in 2 Elektroautos in den nächsten 2-4Jahren. Mein anderes Hobby verbraucht auch viel Strom (schweissen), sodass zukünftig doch von einer höheren Menge an benötigtem Strom gerechnet werden muss.

    Dann bin ich zu den BHKWs gestoßen. Das fand ich recht interessant. Wollte auch gleich ein 20kW BHKW haben. Das sollte alle meine Prbs lösen. doch beim Nachdenken ist mir aufgefallen, dass es ja ein Verbrennungsmotor ist (Applaus!) Und ich ca. doppelt soviel Wärme wie Strom produziere. Wärme brauch ich nicht. Oder vllt. doch? Heiz ich eben meinen Garten und alle Gartenwege und den Fussweg auf der Strasse. Im Sommer hilft ein Wärmetauscher.

    Mal nen Monteur bei mir auf Arbeit mit der Thematik belästigt-er lachte sich tot bzgl meinem Strombedarf und der exorbitanten Wärmeproduktion.

    Da war ich wütend und guckte schon bei Mobile.de und wollte mir nen gebrauchte 2.0l TDI Motor besorgen und in den Keller stellen. Wenn der bei 3000U/min 120kw liefert dann bin ich doch bei Leerlaufdrehzahl( 0,4l pro Stunde) gut dabei und die Wärme wird über nen kleknen Kühler abgeführt. Anmelden müsste ich auch nichts, das alles Eigenbedarf währe (wie ein Notstromaggregat) und der Spass kostet nur 1.000€plus Generator.

    Jetzt bin ich wieder gefrustet und bin gespannt ob die Holz 100Thematik bekannt ist und ihr mir eine Empfehlung geben könnt.


    Thx und einen schönen Abned

  • BHKW Eigenbau kannst du machen ist aber einiges an Arbeit, insb. die Elektrik, musst du wissen ob du dir das zutraust, es gibt hier auch Eigenbau Themen da kannst dich einlesen. Aber grundsätzlich wenn du deinen Stom selbst erzeugst, und die Wärme zum Teufel jagst, wozu soll das alles dann gut sein? Bei einem BHKW das du für deine ganze Stromversorgung nutzen willst brauchst du auch entsprechend Batteriespeicher, macht dann auch wirtschaftlich kaum Sinn. Und vor allem finde ich den Gedankengang recht wirr, im Keller einen PKW Motor zur Stromerzeugung zu nutzen, die Wärme ungenutzt zu lassen, mit dem erzeugten Strom dann ein E-Auto zu laden und so den Strom zu verbrauchen. Das ist wie Verbrennungsmotor Auto fahren nur mit zusätzlichen Umwandlungsverlusten.


    Leerlaufdrehzahl wird nicht funktionieren, aber selbst wenn bekommst du aus den 0,4 Litern bestenfalls 1 kWh Strom raus, was kostet der Liter Sprit? 1,40? Also das kWh Strom dann 50ct? Ohne wärmeabnahme ist das alles ökologisch und ökonomisch Unfug.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Ich mach's kurz: Wenn man nur 1.800 kWh Stromverbrauch und (so gut wie) keinen Wärmeverbrauch hat (nicht verkneifen kann ich mir dennoch die Frage ob die Familie dann auch ganzjährig kalt duscht), ist jede Überlegung für eine Kraft/Wärmekopplung Unsinn. Ein E-Auto macht das nicht besser, sondern verdoppelt den Unsinn. Aber selbst wenn Wärmeverbrauch z.B. für WW da wäre, erlaubt ein Stromverbrauch von 1.800 kWh (selbst plus E-Auto) keinen wirtschaftlichen Betrieb einer Brennstoffzelle, und erst recht nicht den eines normalen BHKW.


    Ich würde (wenn das Dach es zulässt) eine PV-Anlage einbauen und fertig. Und vielleicht (falls doch nicht alle ganzjährig kalt duschen wollen) eine Brauchwasser-Wärmepumpe: Die kann dann mindestens einen Teil des Jahres mit Solarstrom betrieben werden und eignet sich in so einem Objekt vielleicht auch als Notheizung (dann natürlich mit Strom aus dem Netz, weil ja Winter ist und die PV nichts bringt), für wenn mal das Holz ausgeht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wenn du den Empfehlungen des Herstellers nicht traust und er es dir nicht so erklären kann, dass du es begreifst, dann nimm einen anderen.

    Sollte es sich um ein Passivhaus handeln, dann passt der Grundofen nicht.


    PS: Er wird wohl genug Referenzen für seine Lösung haben.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Ich danke euch für euere Antworten.

    Bzgl der Wärmepumpe hab ich mich heute vormittag einmal belesen. Interessant. Bisher hielt mich vom Denken in die Richtung ab, dass im Bekanntenkreis Wärmepumpen (Erdsonden) die Pumpen regelmäßig ersetzt werden mussten. Angaben zum Hersteller/Qualität kenne ich nicht und kann das auch nicht weiter bewerten - aber die fehlende (mir bekannte) Zuverlässigkeit störten mich daran.


    So, weiter gehts. Bei den Wärmepumpen finde ich den Eisspeicher lustig und interessant. Luft Luft (wie von euch empfohlen) gefällt auch gut.

    Bzgl der SOlaranlage: ich wäre gerne in der Stromversorgung weitestgehend ungern auf externe Versorgung angewiesen. Deshalb auch meine anfänglichen BHKW GEdanken.


    Das ganze frustriert.

    Da es Tierquälerei ist viele Hamster im Laufrad laufen zu lassen und das per Dynamo abzugreifen, werde ich wohl nicht herum kommen mich abends selbst aufs Fahrrad zu setzen. Der produzierte Strom wird für mein Tablet auf dem Fahrrad geutzt, sodass ich Netflix gucken kann und meine Frau kann am Fernseher ihr Zeug gucken. Was übrig bleibt wird gespeichert. Die Wärme im Haus wird dann mit einer Luft-Wärme-Pumpe aus meiner Abluft in Nutzwärme fürs Haus verwandelt. Weiterer BEnefit wäre, dass ich auch noch abnehmen kann. *Ironie ende* ;)


    Am Freitag kommt ein Verteter von Viessmann zu mir nach Hause. Mal gucken ob er heulend wieder rausgeht oder wir gemeinsam einen Weg finden.

    Ich danke euch und wünsche einen schönen Sonntag

  • Bisher hielt mich vom Denken in die Richtung ab, dass im Bekanntenkreis Wärmepumpen (Erdsonden) die Pumpen regelmäßig ersetzt werden

    Kann schon sein, dass das so ist. Aber bei einem sehr geringen Wärmebedarf (und das scheint ja so zu sein) kommt sowieso nur eine Luft-WP in Frage. Natürlich hat die im Winter einen schlechteren Wirkungsgrad (und erst recht bei der WW-Bereitung). Aber eine Erdsonde o.dgl. wird sich in dem Fall nie und nimmer rechnen.

    Bei den Wärmepumpen finde ich den Eisspeicher lustig und interessant.

    Aber nur (von den wirtschaftlichen Aspekten mal abgesehen), wenn das Dach so groß ist, dass darauf eine Solarthermie-Anlage (um im Sommerhalbjahr den Eisspeicher zu laden) und eine PV-Anlage (um im Sommer tagsüber die Stromversorgung einschl. Betrieb der WP sicherzustellen) Platz haben. Wirtschaftlich ist so etwas zu gegenwärtigen Energiepreisen sowieso jenseits von Gut und Böse.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Aber nur (von den wirtschaftlichen Aspekten mal abgesehen), wenn das Dach so groß ist, dass darauf eine Solarthermie-Anlage (um im Sommerhalbjahr den Eisspeicher zu laden) . .

    Das wird zwar von den Eisspeicher -Fuzzies gerne so verkauft, aber aus meiner Sicht ist es in jeder Hinsicht kompletter Blödsinn, das Eis über Solarthermie wieder zu schmelzen. Das Eis kann über einfache Luft-Wärmetauscher geschmolzen werden, sobald die Außentemperatur über 0° liegt. Da bin ich nicht auf ein paar Quadratmeter Sonneneinstrahlung begrenzt und ich muss gar nicht warten, bis die Sonne scheint. In unseren Breiten ist nie länger als ein paar Tage unter 0°, aber die Sonne scheint im Winter nur spärlich. Z.B. in diesem Jahr waren noch keine drei Tage durchgehend Frost. Da kann man das in der Nacht gebildete Eis am Tag schon wieder auftauen. Der Eisspeicher braucht bei uns nur recht kurze Kälteperioden (im Exteemfall 3 Wochen) überbrücken und nicht bis zum Frühjahr halten. Allerdings braucht man dann auch viel kleinere Speicher und da fehlt dann den Jungs der Umsatz.

    . . Wirtschaftlich ist so etwas zu gegenwärtigen Energiepreisen sowieso jenseits von Gut und Böse.

    Bei sinnvoller Auslegung (siehe oben) hast Du einen Luft-Sole-Wärmetauscher, von dem die WP bei Temperaturen über ca. 0° die Wärme bezieht und der dann auch zum Tauen des Eises dient. Da brauch ich die große Solarthermie nicht und der Eisspeicher hält sich in Grenzen. So weit weg ist das wohl nicht, allerdings hält sich die Einsparung gegen eine reine Luft-Wärmepumpe auch in Grenzen wenn der Eisspeicher nur wenig genutzt wird, weil‘s gar nicht richtig kalt wird. Funzt wieder mal nur bei großen Anlagen und da wäre dann wieder ein BHKW vorzuziehen

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.