Neues BHKW für EFH

  • Hallo,


    habe ein neues EFH gekauft welches nun saniert wird. Wärmebedarf ca. 150.000kWh, Strombedarf ca. 10.000 kWh p.a.


    Welches BHKW und welcher Hersteller ist aktuell zu empfehlen ?


    Mir wäre ein Vollwartungsvertrag oder Leasing wichtig. Habe mit ecoPower bereits sehr schlechte Erfahrungen gemacht: 3 Motorschäden in 5 Jahren...


    Alternativ käme nur eine Gasbrennwertgerät in Frage.. da bei dem Objekt allerdings leider auch keine PV Anlage möglich ist, möchte ich wenigstens irgendwas moderneres haben...


    vielen Dank für eure Tipps im Voraus...

  • 150.000 kWh Wärme können nie stimmen, oder hast Du ein Schloss gekauft? Wie viele m² hat das Haus denn?

  • Och ja, wahrscheinlich 15.000 Liter Heizöl. Wenn das z.B. ein niemals saniertes Luxus-Bungalow aus den 60er Jahren ist, womöglich mit Schwimmbad, dann hat's das schnell. Ein Freund von mir hat im Siegerland auch so ein Haus. Und die letzten 3.000 Liter kommen wahrscheinlich vom schlechten Wirkungsgrad eines alten Ölheizkessels.


    Die eigentliche Frage ist, mit welchem Wärme- und Strombedarf wird nach der Sanierung gerechnet, insbesondere welcher Wärmebedarf besteht in den Sommermonaten? Wenn im Sommer viel Wärme verbraucht wird (z.B. für eine Schwimmbad-beheizung), würde ich ein NeoTower 2.0 empfehlen, weil das 2 kW Strom bringt, möglicherweise acht Monate im Jahr durchläuft und in dem Fall auch zwischen Mai und September auf ordentliche Laufzeiten käme. Ansonsten ist wahrscheinlich eine BlueGen besser, weil die auch im Sommer durchgängig 1,5 kW Strom liefert und eine PV-Anlage (die das ansonsten zum Großteil übernehmen könnte) ja offenbar nicht möglich ist. Beide Geräte gibt es mit Vollwartungsvertrag, und beide benötigen zusätzlich eine Brennwerttherme für die Spitzenlast-Abdeckung.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • . . . . möglicherweise acht Monate im Jahr durchläuft und in dem Fall auch zwischen Mai und September auf ordentliche Laufzeiten käme. . . .

    Wenn da nicht die Laufzeitbeschränkung wäre;(

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  • Hallo,


    danke für die Tips.


    es sind 560 m2 zzgl. Schwimmbad.

    Ich werde mir mal BlueGen und NeoTower 2.0 ansehen.. vielen Dank.


    Sanierung wird auf Basis aktueller EnEv ausgeführt. 100er WDVS und Fenster mit max 1,1ug oder besser 0,5, Dach mind. 200er Steinwolle.


    da ist aktuell ein 80kW Gaskessel drin. Wäre der als Spitzenlastkessel noch zulässig/wirtschaftlich ?? Oder besser raus und kleinere Brennwerttherme?

    Danke in Voraus!!

  • Wie alt ist der Kessel?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Wenn da nicht die Laufzeitbeschränkung wäre ;(

    So lang der größte Teil des Stroms in den Eigenverbrauch geht (Einsparung 30 ct/kWh), kann man auf die KWK-Zulage oberhalb 3500 VBh/a (4 bzw. 8 ct/kWh) getrost pfeifen und lässt das BHKW trotzdem durchlaufen. Ob es Sinn macht, ein NeoTower z.B. nachts abzustellen und stattdessen mit der Gastherme zu heizen, hängt von der Grundlast ab (einschl. ggf. eines nachts zu ladenden E-Autos) sowie davon, ob die Wartungskosten nach Kalendermonaten oder nach Betriebsstunden abgerechnet werden. Das muss man dann sehen. Bei der BlueGen ist das sowieso Banane, die läuft immer durch.

    Sanierung wird auf Basis aktueller EnEv ausgeführt.

    Hmm... bei 560 m2 könnte sich dann der Wärmeverbrauch auf unter 30.000 kWh reduzieren, zuzüglich Schwimmbad. Von Schwimmbädern und deren Energiebedarf versteh' ich nichts. Ohne Schwimmbad wäre <30.000 kWh Wärmebedarf m.E. für ein NeoTower 2.0 schon grenzwertig, aber mit Schwimmbad müsste es gut gehen. Egal, der zukünftige Wärmebedarf muss ja von dem planenden Architekten ausgerechnet werden und sollte sich in den Papieren befinden.

    da ist aktuell ein 80kW Gaskessel drin. Wäre der als Spitzenlastkessel noch zulässig/wirtschaftlich ?? Oder besser raus und kleinere Brennwerttherme?

    M.E. wäre ein 80 kW Kessel für ein Anwesen mit 30.000 kWh Heizwärmebedarf (selbst plus Schwimmbad) völlig überdimensioniert. Ich schätze die Heizlast ohne Schwimmbad dann auf eher 15 kW, aktuell könnten es 50-60 kW sein. Der alte Kessel (selbst wenn er noch zulässig ist) hätte einschl. Abstrahlverlusten mit Sicherheit einen noch grauenhafteren Wirkungsgrad als er wahrscheinlich jetzt schon hat. Hinzu kommt, dass mit den vorhandenen Heizkörpern nach der Sanierung sicher wesentlich niedrigere HK-Temperaturen gefahren werden können, was für eine Brennwertnutzung vorteilhaft ist. Mein Rat ist also, das alte Teil in jedem Fall rauszuwerfen und durch eine moderne Brennwerttherme mit angepasster Heizleistung zu ersetzen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo,


    ok super vielen Dank für die Infos.. dann fliegt das alte Teil auf jeden Fall raus...


    mein Bekannter hat noch ECPower empfohlen... hat da jemand Langzeiterfahrungen?


    beste Grüße...

  • mein Bekannter hat noch ECPower empfohlen...

    Laut Website hat das kleinste von ECPower angebotene Gerät 6 kW(el) und 12 kW(th). Das ist für Deinen Bedarf (sowohl beim Strom als auch bei der Wärme im sanierten Zustand) viel zu groß. Deswegen rate ich davon ab, ein BHKW dieser Leistungsklasse zu wählen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

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  • Sehr guter Hinweis.

    Also wird die BWH nur dann gebraucht, wenn der ansonsten ohne Ende laufende ecpower 6/12 auf Störung ist, was aber nie passiert, ansonsten heizt halt der ecpower alleine...

  • ... mit maximal 2.500 Betriebsstunden im Jahr. Die restlichen 6.260 Stunden bezieht der Betreiber dann den Strom aus dem Netz. Immerhin muss er sich bei der reichlich vorhandenen Stromeinspeisung nicht um die Begrenzung der KWK-Zulage (3.500 VBh) scheren. Man muss immer das Positive sehen...;)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)