Wirtschaftlichkeit neuer Heizkessel

  • Moin, moin.


    Bin ganz frisch im Forum, dachte mir hier bekomme ich vielleicht Hilfe.


    Erstmal zu mir, ich bin bei einem Süßwarenhersteller tätig und betreue seit anfang des Jahres das Energiemanagement und die Haustechnik.
    Unter meinem Vorgänger wurde in den letzten Jahren ein neuer Gaskessel angeschaft, eine:


    - ATAG XL Kaskade - XL 140HE (1x Vollmodulierende Gasbrennwertkaskade, bestehend aus: 5 Stck. ATAG Gasbrennwertkessel XL140 Nennwärmeleistung 19,8 - 130kW, modulierend, Kesselwirkungsgrad nach EN677 bis 110,3%).


    Die alte Anlage waren: 2 Kessel der Firma Viessmann Vitoplex 300 (Gas), ausgestattet mit modulierenden Gasbrennern der Firma Weishaupt Typ G7/1-D bei 50°/70°C.


    Diese wurden bzw. werden zum aufbereiten von Warmwasser und die Heizung genutzt.


    Als eine Hinterlassenschaft meines Vorgängers, gibt es eine Excelformel, in der er versuchte den Wirkungsgrad beider Kessel abzubilden und deren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, im vergleich zur Altanlage darzustellen.

    Er teilte die Monatswerte der Wärmemengen in kWh (Differenz zu Vormonat) durch den Monatswert des Gas in kWh (Differenz zu Vormonat) um den Wirkungsgrad zu bestimmen. Dabei scheint es so, als ob der neue Kessel mit Brennerkaskade und Brennwerttechnik wesentlich schlechter abschneidet als die beiden alten.

    Er und ich waren uns aber unsicher über unsere Herangehnsweise. Nun ist mein Kollege in Rente und ich versuche das Problem nun zu lösen.


    Ich könnte mir vorstellen das unsere Rechnung ein paar wichtige Faktoren ausgrenzt, da die Kessel teils unterschiedliche technologische Prinzipien ausnutzen.

    Wie oder mit welchen Mitteln ist es mir evtl. möglich die alten und den Neuen Kessel zu vergleichen?


    Wenn nötig kann ich auch Energiedaten liefern!


    mfg. Markus

  • Hammer.... 5 Kessel als Kaskade... Da war ein Verkäufer am Werk, dem ich nicht das Wasser reichen kann.

  • Wenn Du 650 kW Heizlast brauchst, dann geht das mit einem Kessel, aber auch mit 2 Kesseln (wegen gewisse Redundanz) oder mit 20 Kesseln...


    20 Kessel mit je 32 kW sind aber teurer als 2 Kessel mit 325 kW.


    Zweitens wäre die Frage, wie denn die Heizleistung ausgelegt wurde..... Öhhhm also da stehen jetzt 600 kW und der Hintern war immer warm, also stellen wir wieder etwa 600 kW hin, splitten die aber, falls wir uns geirrt haben bei der Auslegung und es doch eine kleinere Anlage hätte sein können

  • Moin,

    so ähnlich hatte ich das vor 18 Jahren in unserer Firma auch.

    Produktionsbetrieb mit relativ viel Volumen. Energieberater rechnet und kommt auf 500Kw Heizleistung.

    Die wollte der Heinzi auch tatsächlich einbauen.:thumbdown:

    Konnte ich nicht glauben und habe dann 4 x 60 Kw Brennwert installiert. Nach dem ersten Winter habe ich dann gleich mal 2 davon abgestellt.

    Und siehe da, funktioniert immer noch. Mittlerweile läuft eine Brennwerttherme für einen höheren Bereich ( Dauerlast ) und die zweite nur noch im Winter für die Beheizung der Sozialräume und des Bürobereichs. Wir haben allerdings 400Kw Kälteleistung mit Wärmerückgewinnung.

    Hatte man wohl bei der Berechnung irgendwie vergessen.:-)_:-)

    Also erst mal prüfen was man wirklich braucht.

    Gruß

    JoGo

  • Danke erstmal bis hier hin für die Hinweise, es geht mir aber nicht wirklich darum irgendetwas neues anzuschaffen, sondern mit dem was ich hier habe zurecht zu kommen.


    Zurück zu meiner eigentlich Frage, die war nämlich wie ich die alte und die neue Anlage vergleichen kann?

  • Wenn es um Verbrauchswerte geht, muss die neue Anlage weniger verbrauchen als die alte Anlage, weil Du halt einen irren Leistungsbereich fahren kannst von unterste Last Kessel 19,8 kW bis volle Pulle alle Kessel. Dies muss ja zwangsläufig besser sein als das, was vorher da stand.


    Falls Du jetzt fragst, ob es denn 17,34 oder 21,06% Einsparung sein müssen, kann Dir das niemand beantworten. Es ist bei Euch aber genau umgekehrt. Und das ist komisch.


    Die Menge Gas, die die Dinger fressen, ist ja definiert durch den Gaszähler, Menge x

    Die Frage ist, wie Du denn die Wärme ermittelst. Die einzige sinnvolle Art wäre, dies über einen Wärmemengenzähler zu tun. Wenn Du den hast (ob einer oder mehrere, ist egal), kannst Du den Nutzungsgrad berechnen.


    Dann ist die Frage, ob bei der alten Anlage die Berechnung genauso gemacht wurde. Falls ja und die neuen Anlagen sind tatsächlich schlechter, hat einer die Hydraulik, den Regler oder alles zusammen vermurkst.


    Atag ist kein schlechter Kessel.... an dem Ding kann es auf keinen Fall liegen.


    Also:

    Wenn Du mal den Gasverbrauch für ein Jahr und die Wärmemenge rüberschiebst, kann man sich mal Gedanken machen