EFH Modernisierung, BSZ oder Gasbrennwert

  • Moin aus Hamburg,


    Hab vor unserer zu Hause etwas energetisch zu verbessern. Hab bisher 3 Firmen zu Besichtigung bzgl. Kesselsanierung, mit 3 verschiedene Meinungen was am Besten passen würde:/. Bin offen für ökologische Lösungen und fand der Idee von ein BSZ ansprechend, weiss aber nicht ob es für uns wirklich Sinn macht. Alternativ wäre ein Gasbrennwertkessel mit oder ohne Pufferspeicher für zukünftige Erweiterung (Solarthermie?) .


    Bin leider kein Fachmann und würde mich freuen wenn ihr eure Senf dazu gibt! ;)


    Rod


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 3.800 kwh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 40.000k kwh


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Öl

    Alter und Typ der der Heiztechnik: 19 Jahre, Heizwertkessel

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: kein

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 160 l, über Kessel

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: nein

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: nein

    Temperaturen der Heizkreise:

    Art der Heizkörper: Fußboden


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: ungefähr 210 qm, 5 Person (davon 3 unter 12 Jahre)

    Art und Baujahr der Immobilie: Massivbau, 1980

    Erfolgte Modernisierungen: Dachausbau mit Isolierung (90er Standard)

    Weitere geplante Modernisierungen: Fenster, Heizung

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: nein

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: nein, aber möglich

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: weiß nicht

  • Hallo, Solarthermie würde ich weg lassen, lieber PV installieren. Wenn genu Platz dann 10KWp bauen.

    Warmwasser mit Brauchwasser WP.


    Zur Heizung.

    Du hast ja jetzt die Möglichkeit zu Testen wie weit du mit der Vorlauftemperatur runter gehen kannst.

    Wenn du unter 40 Grad kommst und die Hütte trotzdem gut warm wird, kannst du über eine Wärmepumpe nachdenken. Erst recht wenn du dann auch noch die Fenster erneuerst. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich noch einen kleinen Holzoffen stellen.


    Ansonsten würde ich ein Gasbrennwerttherme installieren, In Ölheizung würde ich jetzt nichtmehr investieren, da Heizöl demnächst teuerer wird.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Ich werde das mit dem Vorlauftemperatur versuchen, mir wurde gesagt dass unsere Fußbodenheizung wahrscheinlich nicht für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt wurde. Bin gespannt, da die Idee mit einer Wärmepumpe hatte ich deshalb abgeschrieben...

  • Moin Rod,

    mir wurde gesagt dass unsere Fußbodenheizung wahrscheinlich nicht für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt wurde

    Hä?? Normalerweise werden FBH immer für niedrige VLT ausgelegt, sonst rollen sich einem über dem Fußboden bei kalten Außentemperaturen die Zehennägel auf. Hängt natürlich auch davon ab, was man als "niedrig" empfindet. Jedenfalls würde ich alles, was bei Auslegungstemperatur unter 40-45°C und bei Null bis minus 5°C (den häufigsten Wintertemperaturen) unter 35-40°C liegt, noch als für eine WP geeignet ansehen. (Für die Brennwertnutzung einer Gastherme ist sowieso die Rücklauftemperatur entscheidend, und die sollte bei einer FBH immer bei oder unter 30°C liegen.)


    Trotzdem halte ich eine WP hier für kritisch. Ein Brunnen oder eine Soleleitung im Garten kostet einen Haufen Geld und dürfte bei einem Bestandsgebäude kaum gehen, und eine Luft-WP kann (auch im winter-milden Hamburger Klima) bei einem Wärmebedarf von 30-35.000 kWh/a und einem winterlichen COP unter 3 ganz schön teuer werden.


    Bei 3.800 kWh Stromverbrauch macht eine Brennstoffzelle keinen Sinn, und ein konventionelles BHKW (obwohl es angesichts des hohen Wärmebedarfs sogar auf brauchbare Laufzeiten kommen würde) erst recht nicht.


    Wenn das mein Haus wäre, würde ich vor allem über weitere Wärmeschutzmaßnahmen nachdenken (190 kWh pro Quadratmeter und Jahr finde ich für heutige Verhältnisse ganz schön üppig) und für den Rest eine Gas-Brennwerttherme einbauen. Eine umweltgerechte Alternative könnte ein Holzpellet-Kessel sein, wenn man sich das antun möchte (ich tät's nicht, ist aber Geschmacksache).


    Eine PV-Anlage (m.E. <7 kWp wegen des Smart Meters, und natürlich ohne Stromspeicher wegen der Wirtschaftlichkeit) ist praktisch immer empfehlenswert. Aber wenn auf dem Dach genug Platz ist, würde ich auch ca. zehn Quadratmeter für eine Solarthermie vorsehen. Reich wird man damit nicht, aber man spart Erdgas und tut was fürs Klima.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Sorry aber das mit dem Smartmeter ist Quatsch, Smartmeter wird früher oder später für alle Haushalte Pflicht, nur eben nicht so früh. Mit den 10 KWp käme er ins jetzige Rollout.


    Und die Solartermie ist auch Quatsh, im Sommer viel zu viel warm Wasser und im Winter zu wenig. Der größte finanzielle nutzen hat er von PV. Warmwasser mit BWWP oder über die WP. Und warum soll er mit Luft WP bei FBH so einen bescheidenen COP haben, ich liege bei Jaz4 mit Panasonic Aquarea und Radiatoren.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

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  • So schlimm ist das Haus auch nicht, man sollte an den alten Kessel denken, der sicher maximal 75% Nutzungsgrad hat, dann kommt man netto auf 30.000 kWh, ohne WW (ist ja irrelevant für den energetischen Zustand des Hauses) ist man bei 25.000 kWh, sind dann 132 kWh/m².... kein Spitzenwert, aber auch keine Räuberhöhle


    Ich würde

    a) Gas-Brennwertkessel installieren

    b) wenn noch Geld da ist, ne PV installieren, macht immer Sinn

    c) den kompletten Rest vergessen, den es ansonsten gibt.


    Öl hat nur Nachteile, wirst Du merken, wenn Du kein Öl mehr hast.

  • Moin Rod,

    mir wurde gesagt dass unsere Fußbodenheizung wahrscheinlich nicht für niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt wurde

    Hä?? Normalerweise werden FBH immer für niedrige VLT ausgelegt

    Naja, war ja vor 40 Jahren. Unsere VLT liegt im Schnitt bei 58 Grad mit ein Spreiz von 15 und unsere Fußsohlen brennen nicht wirklich...


    Kessel geht auch nur bis 50 Grad runter...

    c) den kompletten Rest vergessen, den es ansonsten gibt.

    Auch die Fenster nicht?

  • 58°C VLT im Schnitt?? Dann muss ich meine Aussage zur Wärmepumpe, die stromsparer99 in Zweifel gezogen hat, in der Tat korrigieren. Der COP dürfte damit im Winter eher unter 2,5 als bei 3 liegen. Vergiss' also die Wärmepumpe. Gastherme und PV ist die Lösung, und - da bleibe ich dabei - wenn noch Platz auf dem Dach ist eine ST für die Warmwasserbereitung im Sommer. Und alle Wärmeschutzmaßnahmen, die nach allfälliger Förderung eine rechnerische Wiedergewinnungszeit von weniger als zwanzig Jahren haben.

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  • Fußbodenheizung liegt im Normafall weit unter 40 Grad VL.

    Bist du sicher dass du da nicht noch ein Mischer zwischen drin hast der hier Rücklauf beimischt?

    Bei 58 Grad könntest du nur mit Isolierten Schuhen auf dem Boden stehen.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

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  • roddixon


    Fenster musst Du eh machen, dies hat aber in den seltensten Fällen energetische Gründe. Ich meinte die Heizungstechnik, hier würde ich außer Gas-Brennwert und ggf. Photovoltaik nix machen.


    Dämmen würde ich in keinem Fall.

  • Wieso nicht Dämmen?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Weil nach der Heizungssanierung der Energieverbrauch für Hzg und WW massiv sinken wird, der jetzige Ölkessel hat ja eine Sockeltemperatur, die er auch bei +35° AT halten muss, damit er nicht durchrostet.


    Dadurch wird irre Öl verbraucht und der Heizungskeller ist sehr warm, was ja nicht der Sinn der Übung ist. Viele trocknen auch ihre Wäsche im Heizungskeller und freuen sich drüber...


    Nach dem Austausch gegen eine Gas-BW-Kessel läge er bei 130 kWh/m²/a, wann soll sich dann dämmen rechnen? Welche Ersparnis kommt denn beim Dämmen raus, wenn man dies als Basis nimmt?

  • Achso das wollte ich nur wissen, es geht dir also um die Wirtschaftlichkeit und nicht grundsätzlich ums dämmen.


    Dann kann das ja jeder nach dem Heizungstausch selbst ausrechnen, ob es sich für ihn lohnt oder nicht. Wollte nur vermeiden das jemand denkt Dämmen wäre grundsätzlich ne blöde Sache.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

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