Einfamilienhaus BHKW

  • Hallo Ihr Strom und Wärme Erzeuger,


    ich habe mich anstecken lassen und bekomme das Thema BHKW nicht mehr aus dem Kopf. Seit 4 Monaten bin ich nun stolzer Besitzer eines EFH. Das Haus ist (man weiß es nicht genau) irgendwann 1900 erbaut worden und ist eine Kombination aus Fachwerk und Massiv (rote Ziegel). Geplant ist noch das Dach zu erneuern und gleichzeitig zu Dämmen. Sowie auch die Fassade. Fenster wurden alle erneuert (3fach).


    Derzeit wird das Haus mit einer Gastherme geheizt. Diese befindet sich im Badezimmer (EG) und dient gleichzeitig als Warmwasseraufbereitung. Zudem wurde die Anlage 2004 installiert und daher sollte ich über eine Modernisierung nachdenken (kein Brennwert). Genau diese beiden Faktoren (vor allem das die Anlage im Wohnraum ist) halten mich die Nächte wach.


    Als Handwerker und TechnikFAN reizt mich ein BHKW unheimlich. Daher würde ich gerne eure Meinung hören ob es überhaupt Sinn macht weiter darüber Nachzudenken. Evtl wäre es möglich den Pool im Sommer damit aufzuheizen (im Garten). 8m x 3m x 1,6m


    Gruß

    JanniFFM



    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 4500kwh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: Leider weiß ich das noch nicht


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Gas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: 2014 Gastherme

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: Nein

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Durchlauferhitzung

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Evtl Pool im Sommer

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Nein

    Temperaturen der Heizkreise: Warm :D

    Art der Heizkörper: Neue Heizkörper (berechnet m2 * 10)


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 130m2 - 2 Erwachsene 2 Kinder

    Art und Baujahr der Immobilie: Einfamilienhaus Freistehend Baujahr ca 1900

    Erfolgte Modernisierungen: Neue Heizkörper und Umstellung auf Zweileitungssystem

    Weitere geplante Modernisierungen: geplant 2020 Dach u. Fassade

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei:

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: Ja vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: Leider nein

  • Der Wärmebedarf ist für eine Brennstoffzelle mit 0,75 kW(el) und 1,1 kW(th) wie die Vitovalor oder den Dachs 0,8 wahrscheinlich ausreichend. Etwas Größeres als eine Vitovalor kann man hier sowieso nicht empfehlen.


    Aber auch für eine Vitovalor ist der Stromverbrauch mit 4.500 kWh wirtschaftlich grenzwertig. Ohne das im einzelnen gerechnet zu haben schätze ich, dass die Wiedergewinnungszeit (bezogen auf die Mehrinvestition für die BZ im Vergleich zu einer neuen Brennwert-Gastherme, abzüglich KfW-Förderung) nicht viel unter den zwanzig Jahren liegt, nach deren Ablauf die Brennstoffzelle aus technischen Gründen abgeschaltet werden muss.


    Anders wäre das nur, wenn ein Steuervorteil nach dem neuen § 35c EStG mit der KfW-Förderung für die Brennstoffzelle kumuliert werden kann. Unklar ist zumindest für mich auch noch, wie genau er zu berechnen ist (20% der Brutto- oder Netto-Investition? Vor oder nach Förderung?). Und möglicherweise wird ja auch die Förderung noch geändert (und wenn, dann bestimmt nicht nach oben). Aber im positiven Fall könnten aus dieser Ecke nochmal rund 5.000 EUR zusätzlich kommen, und das würde das Projekt m.E. wirtschaftlich machen.


    Ich würde das Projekt also noch ein paar Wochen aufschieben, bis Klarheit über das ab kommendem Jahr geltende Fördergerüst herrscht.


    Was mich übrigens in der Beschreibung wundert ist, dass anscheinend erst kürzlich neue Heizkörper installiert wurden aber anscheinend bei dieser Gelegenheit kein hydraulischer Abgleich gemacht wurde. Wenn das wirklich stimmt (?!), sollte der HA unbedingt nachgeholt werden: Erstens ist er Voraussetzung für jegliche Förderung einer modernisierten Heizung. Und zweitens könnte ein HA tatsächlich was bringen, insbesondere wenn es dadurch gelingt, die Heizkreis-Rücklauftemperatur auf Brennwert-freundliche 30-35°C zu bringen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)