BZ als Ergänzung der PV-Anlage?

  • Hallo zusammen,


    hier erst mal meine Daten:


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: 10.000 kWh, zukünftig: 12.000 kWh

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 18.000 kWh


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Gas

    Alter und Typ der Heiztechnik: Gas-Brennwerttherme (Typ: Wolf CGB-20), BJ: 2013

    Heizkamin (Holz), der in den Wintermonaten zumindest halbtägig befeuert wird.

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: ca. 3,5m² aus 1999, leider Ost-Ausrichtung

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: -

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 300l Speicher beheizt über Gastherme & Solarthermie

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: E-Auto, Pool im Garten (unbeheizt), 2.tes E-Auto spätestens ab 2021

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: ja

    Temperaturen der Heizkreise: ca. 35°C

    Art der Heizkörper: Fußbodenheizung, 2x Badheizkörper


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: ca. 180m², 4 Personen

    Art und Baujahr der Immobilie: Reihenendhaus, 1999

    Erfolgte Modernisierungen: Austausch Brennwertherme 2013

    Weitere geplante Modernisierungen: nein

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: nein

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: vorhanden

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein


    Zusätzlich Infos:

    PV-Anlage mit 9,8 kWp aus 2013, erzeugt ca. 8.400 kWh pro Jahr, Einspeisevergütung: 0,159 EUR/kWh

    Stromspeicher: SBS2.5 mit 9,8kWh (LG Resu 10H)

    Der o. g. Stromverbrauch ist der Gesamtverbrauch. Davon in 2019 4.800 kWh Bezug. Die zusätzlichen 2.000 kWh zukünftiger Verbrauch resultieren aus der geplanten Anschaffung eines 2.ten Elektroautos.


    Würde sich bei meiner Konstellation die Anschaffung einer Brennstoffzelle lohnen? Vorteil wäre wie beim User KaJu74 eine höhere solare Einspeisung und die Deckung des bisherigen/zukünftigen Bezugs, besonders im Winterhalbjahr.

    Beide E-Auto könnten zu unterschiedlichen Zeiten geladen werden. Ladeleistung min. 1,4kW.

    Bluegene habe ich mir schon angeschaut, könnte aus meiner Sicht passen. Was denkt ihr?


    Danke für euren Input.



    Grüße

    Scottie

  • Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: ca. 3,5m² aus 1999, leider Ost-Ausrichtung

    Das schränkt in der Auswahl der BSZ schon mal ein, meines Wissens kann das nur der Bluegen.

    Bluegene habe ich mir schon angeschaut, könnte aus meiner Sicht passen. Was denkt ihr?

    Der hat aber den Nachteil, das er durchlaufen muss, und das Sommer wie Winter, im Sommer brauchst du voraussichtlich weder den Strom noch die Wärme des Bluegen, d. h. Wärme in den Schornstein ablassen und Strom für kleines Geld einspeisen. Alternativ könntest du auch PV Einspeisen und Bluegen Strom verbrauchen, aber wozu sollte man Gas verbrauchen wenn man den Strom auch von der Sonne beommt? Bzgl. E- Auto musst du auch auf die Ladeleistung und dazugehörige Verluste achten, könnte sein das du aus diesem Grund mit dem Bluegen nur einen geringen Teil des Ladestromes abdecken kannst. (Kommt aufs Auto und Ladegerät an...)

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Der BlueGEN hat den massiven Nachteil, dass er 24/7 365 Tage im Jahr Strom produziert, wogegen andere Anlagen dies nur manchmal machen, nämlich dann, wenn die Wärme abgenommen wird.


    Und es ist schon ein extremer Nachteil, wenn von den 7000 kWh Wärmeproduktion im Jahr, die der BlueGEN macht, 1000 oder sogar 1100 kWh zum Schornstein rausgehen...


    Und es ist auch ein massiver Nachteil, dass wenn der BlueGEN mehr Strom produziert, als man im Moment braucht, der BlueGEN dann durch die Einspeisung Geld verdient, sprich man hat dann mehr Geld, als wenn man den BlueGEN nicht hätte...


    Den Sachverhalt "macht Einspeisung von BlueGEN Strom finanziell Sinn"??? habe ich hier 383x vorgerechnet, es hat nur fast niemanden interessiert.


    Den Sachverhalt "der BlueGEN ballert alle Wärme durch den Schornstein, was bedeutet dies in Bezug auf CO2" habe ich auch mehrfach vorgerechnet, aber auch das hat keinen interessiert, ebenso die Tatsache, dass dies ja niemals der Fall ist...


    Zum konkreten Projekt:

    Du hast künftig einen Strombezug von knapp 7.000 kWh nach allem, was Du bislang angeschafft hast. Die Alternativen sind:

    a) BlueGEN anschaffen und implementieren. Hat 92 Vorteile und 3 Nachteile. Hatten Deine PV, Deine Thermie und Dein Batteriespeicher und Deine E-Autos aber auch, Du hast sie aber trotzdem gekauft


    b) Nix tun wegen der 3 Nachteile und lustig den Strom aus dem Netz beziehen. Hat nur Vorteile, allerdings für andere.


    Technisch kann man es einfach glauben oder nicht: Wenn der BlueGEN rennt, sind eben 1,5 kWh in JEDER STUNDE DES JAHRES mehr in Deinem Netz als ohne BlueGEN. Die kannst Du dann in Deine E-Autos packen. Doch Vorsicht: Es gibt Verluste, es können dann durch die Umwandlung in den Speicher und in das Auto nur 1,41387 kWh im Auto ankommen.... evtl. noch weniger.... Danke, Merkel (muss sie ja Schuld sein, da Physikerin!).


    Kernfrage: Lohnt sich das?


    Definiere mal "lohnen".... Die Investition an sich wird sich konkret bei Dir nach 8 Jahren lohnen, bei jetzigen Strompreisen. Es wird nicht reichen, deshalb den Job zu kündigen. Aber alle Leute, die einen BlueGEN haben, sind total begeistert, frag doch einfach mal KaJU oder guck Dir mal ne Anlage vor Ort an.


    Lohnt sich denn Dein Batteriespeicher? Deine PV-Anlage? Deine Thermieanlage? Das Leben als solches?


    Alles eher nein, aber es macht u. a. auch Spaß....


    In diesem Sinne...

  • Erst mal vielen Dank für die Rückmeldungen,

    ... Bzgl. E- Auto musst du auch auf die Ladeleistung und dazugehörige Verluste achten, könnte sein das du aus diesem Grund mit dem Bluegen nur einen geringen Teil des Ladestromes abdecken kannst. (Kommt aufs Auto und Ladegerät an...)

    Doch Vorsicht: Es gibt Verluste, es können dann durch die Umwandlung in den Speicher und in das Auto nur 1,41387 kWh im Auto ankommen.... evtl. noch weniger...

    Bzgl. der Verluste beim Laden mit geringer Leistung habe ich zwei Versuche angestellt:

    1. Laden mit 1,6kW -> Verlust 25% (!)
    2. Laden mit 3kW -> Verlust 6,5%

    Die hohen Verluste in der Variante 1 haben wahrscheinlich 2 Ursachen:

    Einmal der deutlich schlechtere Wirkungsgrad des Ladegerätes bei niedriger Leistung und zum Zweiten die deutlich höheren Standbyverluste durch die doppelte Ladezeit.

    Es wäre also sinnvoller, mit 3kW zu laden, auch wenn dann die Hälfte der Ladeleistung aus dem Hausakku kommt. Bei einem Wirkungsgrad von ca. 80% des (Haus-)Stromspeichers ergeben sich dann Ladeverluste von 16,5%. Nicht gut, aber deutlich besser als 25%.

    Klar, das Ganze funktioniert nur solange der Stromspeicher geladen ist, danach wäre erst mal Pause...


    OK, zurück zum eigentlichen Thema:

    Lieber Hans_Dampf,

    sehr schön geschrieben :):thumbup:

    Beim Stromspeicher gebe ich dir recht, der ist mehr aus der Intension autarker zu werden angeschafft worden und rentiert sich wahrscheinlich erst in 20 Jahren oder nie.

    Bei der PV-Anlage sieht das aber anders aus...


    Bei einer derartigen Investition (laufende Kosten durch zus. Gasbezug und Wartungsvertrag) würde ich von "lohnen" sprechen, wenn sich das Ganze in ca.10 Jahren (12 wären auch noch OK) armortisiert. Nach deiner Rechnung scheint das der Fall zu sein.

  • Wirkungsgrad von ca. 80% des (Haus-)Stromspeichers ergeben sich dann Ladeverluste von 16,5%

    Die Rechnung kann ich nicht nachvollziehen, Wirkungsgrad 80 % bedeutet doch 20 % Verluste, wieso rechnest du dann mit 10 % ?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • scottie


    Wenn es Dich interessiert, kannst Du Dich ja melden, Du wohnst ja in NRW. Allerdings ist NRW groß, Bielefeld ist eher schlecht weit weg...


    Die 10 Jahre unterschreiten wir locker, vor allem dann, wenn der Bundesrat das Klimapaket freigibt und die 20% Steuernachlass kommen

  • Die Rechnung kann ich nicht nachvollziehen, Wirkungsgrad 80 % bedeutet doch 20 % Verluste, wieso rechnest du dann mit 10 % ?

    Ganz einfach:
    Bei 3kW Ladeleistung kommen in meinem Beispiel 1,5kW aus der BZ und 1,5kW aus dem Stromspeicher.

    Die Ladeverluste von 6,5% durch das Ladegerät im Auto wirken sich auf beide aus. Die 20% Verlust aus dem Stromspeicher jedoch nur auf die 1,5kW die von dort geliefert werden.

  • 3 kW Ladeleistung hört sich nach einem Drilling an. Sollte es so sein, dürfte diese Tabelle für dich interessant sein.

  • Daran hab ich nicht gedacht. Hast du natürlich vollkommen recht. Also ist der Wirkungsgrad mit Zwischenspeicherung tatsächlich besser! Wie es in € aussieht müsste man dann nochmal ausrechnen wenn man die Speicherkosten und die Netzstromkosten genau kennt. Je nach Fahrleistung muss natürlich sichergestellt sein das die BSZ über den Tag für Batterie laden, Auto laden (incl. Verluste) und Hausverbrauch genug Strom erzeugt und der auch gespeichert werden kann (Batteriekapazität). Auch musst du darauf achten das die 1,5 kW aus der BSZ auch wirklich ins Auto gehen also nicht gleichzeitig gekocht wird etc. Also Lasten grundsätzlich über den Tag gleichmäßig verteilen.


    Unter den Bedingungen kann das ganze dann doch sehr Effizient werden ;)

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW