Kann so eine Mini-Anlage sinnvoll sein?

  • Und hier plädiere ich tatsächlich dafür, bei Wirtschaftlichkeitsrechnungen für ein BHKW (zumindest für alles unter Dachs-Größe) den Stromverbrauch für die evtl. Ladung eines E-Autos schlicht unberücksichtigt zu lassen. Was dann doch geht ist "Upside Potential" und reicht vielleicht gerade, um im Endergebnis zu optimistische Schätzungen an anderer Stelle auszugleichen.

    Kann man so machen, ist aber schlichtweg falsch.


    Wenn ich die Karre nachts vor der Türe stehen habe und meine Grundlast nachts 300W ist und der BlueGen 1,5 kW macht, wie viel gehen dann pro Stunde in die Karre, wenn ich diese über ne Steckdose 230V lade??? Nix? Fast nix?

  • Die BlueGen ist ein Sonderfall, weil sie das einzige mir bekannte BHKW ist, das 8760 Stunden im Jahr durchläuft. Aber selbst dann muss geprüft werden

    a) Wie hoch die Ladeverluste beim Laden mit 1,4 kW anstatt 11 kW tatsächlich sind, und

    b) welcher Anteil am erwarteten Gesamtverbrauch des E-Fahrzeugs tatsächlich auf das Laden zu Hause bzw. auf Unterwegs-Laden oder kostenloses Laden beim AG oder beim Aldi etc. entfällt.


    In den meisten hier diskutierten Fällen hat sich doch herausgestellt, dass das Einsparpotential aus dem Laden eines E-Autos viel geringer war als die Fragesteller zuvor angenommen hatten.


    Immerhin gebe ich gerne zu, dass für Haushalte mit idealen Voraussetzungen, die nämlich


    a) eine BlueGen betreiben, damit ganzjährig nachts 8h mit 1,2 kW laden können UND

    b) als Pendler mit dem E-Auto an 225 Arbeitstagen im Jahr mindestens 50 km fahren (entspricht ca. 8-10 kWh/Tag) UND

    c) nicht mehr als gelegentlich kostenlos beim Arbeitgeber (oder sonstwo) laden können


    durch das E-Auto ein zusätzlicher Eigenverbrauch aus der BlueGen von ca. 225*9,6= 2.160 kWh im Jahr möglich ist. Bei 28 ct/kWh Bezugsstrompreis und 8 ct/kWh Opportunitätskosten (entgangene Einspeisevergütung plus KWK-Zulage) sind das ca. 430 EUR im Jahr, ohne Berücksichtigung von Schnarchladungs-Verlusten. Bei allen anderen Nano-BHKW's dürfte der Vorteil auch unter gegebenen Voraussetzungen b) und c) vor allem wegen der kürzeren Laufzeit eher halb so hoch ausfallen, bei der Vitovalor ist es wegen der geringen Leistung nochmals deutlich weniger.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • ich klinke mich hier mal ein, stehe vor der Entscheidung Gas-Brennwertkessel oder Dachs 2.9 . Antworten nach Fragebogen:


    Stromverbrauch 2018 2.172 kwh (FV- Anlage 14 kwp - Eigenverbrauch)

    Brennstoffverbrauch ca. 20 rm Scheitholz im Holzvergaserkessel ATmos GS 30

    seit 2005, vorher ca. 3.500 l heizöl

    Pufferspeicher 3 x 750 liter mit durchlauf- Warmwasserversorgung

    WarmWasser 10 qm Röhrenkollektoren

    hydr. Abgleich nein

    Temperaturen FB-Heizung VL bis 45 ° RL bis 32 °

    Beh.Fl. /Einw. 125 qm / 2

    BJ. 1958/1968/1984

    2. Abgasstrang vorhanden

    Erdgas nein

    Zusammenschluß ?


    würde mich über entscheidungshilfe freuen

  • Lohnt sich in etwa 27 Jahren....


    Sparen kannst Du nur immer das, was Du ansonsten ausgegeben hättest, oder?


    Bei 2.172 kWh Reststrombezug und Kosten von 600 Euro absolut aussichtslose Rechnung für jedes BHKW...

  • Ich neige dazu, @Hans_Dampf zuzustimmen, trotzdem noch drei Fragen:


    1) Wie hoch ist der gesamte Stromverbrauch, also einschließlich Eigenverbrauch aus der PV-Anlage?

    2) Wie hoch ist die EEG-Einspeisevergütung für den PV-Strom?

    3) Wenn schon BHKW, warum steht nur ein Dachs 2.9 mit 7 kW(th) zur Debatte und nicht ein kleineres BHKW wie das NeoTower 2.0 mit max. 5,2 kW(th)?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Nachdem ich den Thread Vitovalor PT2 - Verbrauchs-/ Erzeugungszahlen noch einmal gründlich durchgelesen und mit meinen Verbrauchsaufzeichnungen verglichen habe, ist eine Vitovalor leider für uns vom Tisch. Gründe sind ja hier schon ein paar genannt worden, aber ausschlaggebend für mich waren die speziellen Eigenschaften der Brennstoffzelle im Betrieb (höchtstens 2 Starts pro Tag, Mindestlaufzeit 2h, Steuerung ausschließlich durch WW-Speichertemperatur), wie sie im genannten Thread ausführlich diskutiert wurden, zusammen mit dem niedrigen Warmwasserverbrauch in unserem Haushalt (nach meinen Aufzeichnungen verbrauchen wir mit 4 Personen unter 5kWh/d WW). Die BSZ liefe bei uns in der Übergangszeit und im Winter wahrscheinlich praktisch nie, die Therme dafür um so mehr. Wir werden nicht anfangen, täglich ein Vollbad zu nehmen, um die Laufzeiten der BSZ zu erhöhen...


    Schade eigentlich, mit einer etwas anders ausgelegten oder für den Endverbraucher besser zugänglichen / einstellbaren Regelung wäre es bei uns, glaube ich, durchaus möglich, auf akzeptable Betriebszeiten zu kommen.

    Was ich damit nach meinem laienhaften Verständnis meine: Nach meiner Rechnung erhöht die PT2 die Temperatur des Speichers pro Stunde um ca. 4K. Wäre es also möglich, die Speichertemperatur um 20K zu variieren, so könnte sie selbst im Hochsommer täglich ca. 4,5h bequem laufen und dabei die Speichertemperatur (sagen wir mal) von 45°C auf 65°C erhöhen. Unser WW-Bedarf wäre damit gedeckt und immerhin würden noch 3,5 kWh Strom erzeugt. Wenn das nachts passieren würde, könnte man morgens schön warm duschen. Die Abgabetemperatur könnte ggf. durch Zumischen von Kaltwasser konstant gehalten werden. Wenn 65°C zu heiß für die BSZ ist, könnte die gleiche Energie auch in 2 Läufen á 2,25h abgegeben werden, und die Therme könnte im Sommerhalbjahr in den Urlaub. So hatte ich mir das vorgestellt. Bin halt Physiker, nicht Ingeneur.


    Aber vermutlich gibt es irgendwelche Betriebsparameter der BSZ, die solch einen Betrieb unmöglich machen. Wie gesagt, schade eigentlich.


    Ein Riesenkompliment nochmal an alle hier, dieses Forum ist unglaublich nützlich und hilfreich!!