Kann so eine Mini-Anlage sinnvoll sein?

  • Mir ist schon an anderer Stelle gesagt worden, dass sich meine Verbräuche sich nicht wirklich für eine BSZ eignen und ich lieber

    in Richtung PV denken sollte. Nur hat mich die Idee der KWK eben "angefixt", und deshalb frage ich hier noch einmal mit mehr Details an.

    Es muss ja nicht zwingend eine BSZ sein, aber bei der Größe käme alternativ nur ein Stirlingmotor in Frage, und sowas wird ja offenbar kaum noch angeboten, ist durch die fehlende Förderung nicht konkurrenzfähig zur BSZ und offenbar auch recht störungsanfällig, wie ich einigen Threads hier entnommen habe. Also müßte es, wenn KWK, dann wohl doch zwingend eine BSZ sein.


    Verbrauchsdaten

    Jährlicher Stromverbrauch: knapp über 4000 kWh, Tendenz steigend (Kinder), könnte durch Anschaffung eines e-Autos steigen

    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 16000 - 18000kWh


    Derzeitige Heizung

    Energieträger der Heizung: Erdgas

    Alter und Typ der der Heiztechnik: 30 Jahre, normaler Gasbrenner (kein Brennwert), Erneuerung steht an

    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein

    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: n/a

    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Separater gasbeheizter Speicher

    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Wir sind "Pulliträger", heizen eher sparsam.

    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: bisher nicht, Heizungsmonteur wollte nicht

    Temperaturen der Heizkreise: um die 60°

    Art der Heizkörper: Plattenheizkörper


    Immobilie und Rahmendaten

    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 130qm, 4

    Art und Baujahr der Immobilie: Doppelhaushälfte, verklinkert, 1989

    Erfolgte Modernisierungen: Fensterscheiben getauscht. Nach Gutachten eines Energieberaters war das die einzige Investition zur Wärmedämmung, die halbwegs wirtschaftlich war.

    Weitere geplante Modernisierungen: PV, ggf. Verbesserung der Kellerdecken-Dämmung

    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: nein, aber ich vermute "kaltes" Abgas zB aus Brennwerttherme könnte ohne Schornstein abgeleitet werden. Zumindest hat mir das mal ein Heizungsbauer gesagt.

    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: ja

    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: eher nicht


    Die Sache mit den Nachbarhäusern interessiert mich. Aber es ist ja hier im Forum oft von der überbordenden Bürokratie im Zusammenhang mit häuslicher Energieerzeugung die Rede. Das wird vermutlich noch viel schlimmer, wenn man so eine Anlage gemeinsam mit mehreren Parteien betreibt. Ich will nicht mit Stromerzeugung reich werden, aber ich will meine Erträge auch nicht unbedingt an Rechtsanwälte weiterleiten.


    Das Geldverdienen steht für mich generell bei dieser Sache nicht im Vordergrund. Ich will mein Geld nicht verbrennen, aber es reicht mir wenn am Ende die "schwarze Null" steht :)

  • Dann empfehl ich dir eine PV Anlage und eine neue Gastherme. Die PV Anlage macht sich innerhalb 10 Jahren bezahlt, in den nächsten 10 Jahren verdient sie Geld, danach liefert sie dir noch immer kostenlos Strom.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Wirtschaftlich ist das Thema KWK für dich nicht. Wenn es dir jedoch dennoch wichtig ist und es dir nicht auf die Rendite ankommt bzw. diese auch negativ ausfallen kann könnten wir aufgrund deines Lastprofils vielleicht eine "bedingte Empfehlung" abgeben... Also verbrauchst du also hauptsächlich Gundlast und hast kaum Spitzen, weil z. B. kein Trockner vorhanden, und der Herd ein Gasherd ist würde ich zu Vissmann raten...


    Geht es hauptsächlich ums E-Auto laden und lange Standzeiten sind dir egal dann wäre ein 5 kW BHKW in Verbindung mit einer PV geeigneter.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • es reicht mir wenn am Ende die "schwarze Null" steht :)

    Die Frage ist, was aus Deiner Sicht "am Ende" bedeutet.


    Ohne das im einzelnen gerechnet zu haben schätze ich, dass bei einem Verbrauch von 4000 kWh/a und einem normalen Haushaltsprofil (Trockner und E-Herd sind da mit drin) der Break-Even einer Viessmann Vitovalor Brennstoffzelle bei ca. 15 Jahren plus X liegt, d.h. das in die BZ investierte Geld (abzüglich Förderung) könntest Du vielleicht in dieser Zeit über Bezugsstrom-Einsparungen, KWK-Bonus etc. wieder hereingeholt haben. Die maximale Lebensdauer der in der Vitovalor eingebauten Brennstoffzelle von Panasonic beträgt (aus technischen bzw. Sicherheitsgründen) exakt 20 Jahre. Wenn Dir das langt, OK - zu dem genannten Wärmebedarf würde eine Vitovalor an sich gut passen.


    Übrigens zum Trockner: Wenn man einen Wärmepumpen-Trockner hat und den zu einer Zeit laufen lässt, wo sonst wenig Strom verbraucht wird (z.B. nachts), passt der mit einer Leistungsaufnahme von ca. 600 Watt hervorragend zu einer Brennstoffzelle. Natürlich nur dann, wenn die Person (M/F/Diverse) im Haushalt, die die Wäsche versorgt, das auch so mitmacht.


    Eine PV-Anlage würde ich (wenn ein geeignetes Dach vorhanden ist) unabhängig davon immer installieren, weil hier wegen des EEG die "Schwarze Null" fast immer garantiert ist. Außerdem läuft eine PV-Anlage - anders als eine Brennstoffzelle - auch ab dem 21. Betriebsjahr weiter, nur dann halt ohne Förderung.


    Hingegen für einen Wärmebedarf von maximal 18.000 kWh einen BHKW-Boliden mit 5 kW(el) und 12 kW(th) zu betreiben, nur um ein E-Auto laden zu können, ist in meinen Augen Unsinn. Den finanziellen Break-Even eines solchen Systems (mit oder ohne PV) dürfte keiner von uns mehr erleben, das BHKW und das E-Auto wahrscheinlich auch nicht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Freunde, der gute Mann hat 16-18000 kWh Gasverbrauch und derzeit KEIN Brennwertgerät, Heizung ist 30 Jahre alt. Der hat maximal 7 kW Heizlast. Wie soll da ein 5 kW-BHKW auch nur im Ansatz sinnvoll sein????


    Ich denke auch, dass hier PV sicher sinnvoller ist.

  • Vielen Dank für Eure Antworten. sailor773, "am Ende" würde für mich in der Tat bedeuten, dass die Investition sich im Laufe ihrer Lebensdauer amortisiert - möglichst ein bisschen früher, wenn deine Rechnung mit 15 Jahren aufgeht, wäre ich zufrieden. Ich vermute, mit eigener Stromerzeugung wären wir an ein paar Stellen vielleicht nicht mehr ganz so sparsam im Verbrauch.


    Die Sache mit den 20 Jahren Maximal-Lebensdauer beschäftigt mich allerdings schon. Ab wann genau zählen die 20 Jahre? Inbetriebnahme der Anlage, oder schon irgendein früherer Zeitpunkt zB Herstellung der Zelle? Lassen sich die Zellen theoretisch austauschen, oder muß man sich zwangsläufig nach 19 Jahren über einen Komplett-Ersatz Gedanken machen? (Mir ist klar dass in 20 Jahren die politischen und technischen Gegebenheiten andere sein werden, wer weiß, vielleicht gehen fossile Brennstoffe dann gar nicht mehr - aber das ist eine andere Diskussion).


    Ich nehme an, dass es nicht viele Handwerker gibt, die die Kombination PV/BSZ technisch und wirtschaftlich / juristisch (hinsichtlich Fördermöglichkeiten, Anmeldung etc.) sauber hinkriegen, oder? Bisher sehe ich immer nur Anbieter von PV (meist mit Batteriespeicher) oder BSZ. Falls jemand eine aktuelle Empfehlung im Raum OWL / NRW hat, wäre ich dankbar. Ein paar habe ich hier im Forum ja schon gefunden.

  • Ab wann genau zählen die 20 Jahre? Inbetriebnahme der Anlage, oder schon irgendein früherer Zeitpunkt zB Herstellung der Zelle?

    Soweit ich weiß ab Inbetriebnahme der Brennstoffzelle.

    Lassen sich die Zellen theoretisch austauschen, oder muß man sich zwangsläufig nach 19 Jahren über einen Komplett-Ersatz Gedanken machen?

    Muss man. Theoretisch lässt sich wohl alles mögliche machen, aber so ein Tausch kann sich unmöglich rechnen und wird deshalb auch nicht angeboten werden. Schließlich sind andere wesentliche Bauteile in dem Gerät (insbesondere die Regelungs-Elektronik) dann auch nicht mehr frisch. Und natürlich ist die technische Entwicklung bis dahin weiter gegangen.

    wenn deine Rechnung mit 15 Jahren aufgeht, wäre ich zufrieden

    Vorsicht, ich sagte "15 plus X", und es war keine Rechnung sondern eine grobe Schätzung. Also knapp wird es in jedem Fall, zumal Anfang des 16. Betriebsjahres noch mal eine größere Wartung fällig ist. Wenn sich das Teil also bis Ende des 15. Jahres nicht amortisiert hat, wird es das zumindest im 16. Jahr wohl auch nicht können.


    Und ein E-Auto wird zu einer besseren Nutzung des BZ-Stroms nur wenig beitragen. Wenn Du nachts lädst und das Haus nach dem Zubettgehen 100 W Grundlast hat, bleiben zum Laden 650 W. In acht Stunden gibt das 5,2 kWh, aber nur wenn das Auto die ganze Nacht lädt. Angenommen Du lädst 30 kWh (für 200 Kilometer) aus einer 11 kW Wallbox, dann dauert das knapp drei Stunden. Dann sind bei den 30 kWh nicht mal 2 kWh aus der Brennstoffzelle dabei, und danach speist Du wieder BZ-Strom ins Netz.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Vorsicht, ich sagte "15 plus X", und es war keine Rechnung sondern eine grobe Schätzung.

    Hab' ich verstanden, danke. Dachte schon beim Abschicken des Kommentars, dass ich besser nicht "Rechnung" geschrieben hätte. Ich werde mir das alles nochmal genau durchrechnen.


    Zitat

    Angenommen Du lädst 30 kWh (für 200 Kilometer) aus einer 11 kW Wallbox, dann dauert das knapp drei Stunden. Dann sind bei den 30 kWh nicht mal 2 kWh aus der Brennstoffzelle dabei, und danach speist Du wieder BZ-Strom ins Netz.

    Guter Punkt, das zeigt dem Laien, wie genau man hinschauen muss :-). Ich bin noch nicht tief genug in der Materie drin, dachte, man kann den Ladestrom limitieren (noch habe ich ja kein e-Auto). Für den Alltagsbedarf wäre es bei uns ausreichend, pro Nacht 40km aufzuladen, das ginge ganz gut mit 650W.

  • BSZ macht da wirklich keinen Sinn, mit PV bist du wirtschaftlich sehr viel besser dran. Auch beim Auto laden. Mit 10KWp kommen bei einer Südanlage bei gutem Wetter schonmal 6000-8000 Watt vom Dach.

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  • dachte, man kann den Ladestrom limitieren

    Kann man mit einer entsprechenden elektronischen Mimik (die ggf. auch im E-Auto einstellbar ist), aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Ich meine mal gelesen zu haben, dass für die meisten Fahrzeuge ein Ladestrom von 6 A das absolute Minimum darstellt. Mit 230 V wären das 1.380 Watt, also etwa das Doppelte von dem, was eine Vitovalor bringt. Immerhin, damit könntest Du nachts in acht Stunden 11 kWh laden, und da wären dann 5,2 kWh aus der Vitovalor dabei.


    Hinzu kommt aber, dass bei dieser Art von "Schnarchladung" die Ladeverluste deutlich ansteigen. Was "deutlich" genau bedeutet, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Ich habe im Netz abenteuerliche Zahlen gefunden, aber mindestens 10 bis 20 Prozentpunkte höhere Verluste als bei einer 11 kW Wallbox scheinen realistisch zu sein. Zur Klarstellung: Die üblichen Verluste liegen so um die 15%, mit Schnarchladung wären es dann womöglich 25-35%. Wenn man sich für ein bestimmtes Modell entschieden hat, klärt man das am besten mit dem Hersteller.


    Aber angenommen auch nur die 25% Schnarchladungs-Verlust statt 15% stimmen, dann bleiben bei Schnarchladung von den o.g. 11 kWh pro Nacht gerade mal 8,25 kWh zum Fahren übrig. Bei einem Mittelklasse-Modell reicht das für 40 km. Dafür hast Du 5,8 kWh aus dem Netz gezogen und 5,2 kWh aus der Vitovalor. Stattdessen könntest Du die 8,25 kWh in knapp einer Stunde mit 15% Verlust aus der Wallbox laden, macht 9,7 kWh. Von denen kommen 9,1 kWh aus dem Netz und 0,6 kWh aus der Vitovalor, und Du kannst den Rest der Nacht noch 4,6 kWh aus der Vitovalor mit einem Grenzerlös von ca. 8 ct/kWh ins Netz einspeisen. Mit dieser Methode und echten Zahlen (meine sind ja nur Schätzungen) kannst Du dann für ein bestimmtes Modell selbst ausrechnen, ob sich das lohnt – ich glaube aber eher nicht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • sailor773, ich schließe aus deinen Ausführungen, dass es sich bei der Idee des "mit selbst erzeugtem Ökostrom geladenen E-Autos" noch mehr um ein modernes Märchen handelt, als ich dachte, zumindest für Normalverdiener-Privathaushalte. Mit PV mag das an ein paar Tagen im Jahr klappen, wenn die Sonne scheint, der Akku gerade leer ist und das Auto in der Garage steht. Mit einer BSZ funktioniert's, wie du ausgeführt hast, praktisch nicht. Am ehesten würde vielleicht noch "PV + Speicher" funktionieren, aber dagegen gibt es ja eine Menge anderer Argumente auf diesem Forum und anderswo. Ich bin nicht mal sicher, ob handelsübliche Batteriespeicher die Ladeleistung bringen, die nach deinem Beitrag ein E-Auto benötigt. Und Verluste fallen dabei natürlich sowieso auch an.


    Blöd. Aber gut, das wenigstens klar zu einzusehen, bevor man viel Geld ausgibt.

  • Also mit PV klappt das in der Regel ganz gut, zumindest wenn man Tagsüber laden kann.

    Mit einer 10 KWp Anlage bekommst du an guten Tagen über 60KWh. Wenn du in der Mittagszeit 3 Stunden dran kannst, dann sind das immerhin 20KWh. Abgesehen davon bekommst du EEG für den Eingespeisten Strom, da tut es dann nicht weh, wenn du mal über Netz lädst. PV Strom kostet dich nix, für BSZ Strom musst du Gas kaufen.

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    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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  • ich schließe aus deinen Ausführungen, dass es sich bei der Idee des "mit selbst erzeugtem Ökostrom geladenen E-Autos" noch mehr um ein modernes Märchen handelt, als ich dachte, zumindest für Normalverdiener-Privathaushalte.

    Ja, wobei ich das etwas differenzierter ausdrücken würde.


    Aus einer PV-Anlage mit z.B. 10 KW(p) kann man ein E-Auto durchaus ca. acht Monate im Jahr laden, WENN das Auto üblicherweise (und nicht nur am Wochenende) tagsüber zu Hause steht. In diesem (und nur in diesem) Fall kann man den Verbrauch eines E-Autos in die Wirtschaftlichkeitsrechnung für die PV-Anlage einbeziehen. Auch das "Schnarchladungs"-Problem ist weit weniger ausgeprägt, weil eine solche PV-Anlage über mehrere Stunden hinweg problemlos Ladeströme von 20-30 A bereitstellen kann. Wenn man das ausreizen möchte, braucht man eine Elektronik, die den Ladestrom abhängig von der PV-Leistung steuert.


    Beim BHKW sind dagegen die in Privathaushalten möglichen Leistungen (d.h. alles unter 5 kW) zum Laden eines E-Autos zu klein. Das bedeutet nicht, dass das Laden unmöglich wäre bzw. überhaupt nichts bringt (siehe obige Rechnung). Aber wir lesen hier bei den Anfragen immer wieder Angaben wie "Stromverbrauch X, plus in naher Zukunft ein E-Auto". Und hier plädiere ich tatsächlich dafür, bei Wirtschaftlichkeitsrechnungen für ein BHKW (zumindest für alles unter Dachs-Größe) den Stromverbrauch für die evtl. Ladung eines E-Autos schlicht unberücksichtigt zu lassen. Was dann doch geht ist "Upside Potential" und reicht vielleicht gerade, um im Endergebnis zu optimistische Schätzungen an anderer Stelle auszugleichen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)