Dachs G5.5 - Signifikanter Anstieg der Motor-Abgastemperatur

  • Die Motor-Abgastemperatur meines Gas DACHS geht stetig in die Höhe: von ehemals 520° (vor rund 6.000 Bh) auf über 550°, obwohl erst vor 1.500 Bh der Abgaswärmetauscher gereinigt wurde. Kann das an der Spritzölkühlung und gealtertem Öl liegen? Wäre ein Keramik-Additiv hilfreich, um die Reibung zu minimieren? Zumindest sorgt Letzteres bei meinem betagten, benzinbetriebenen Van für eine angenehme Laufruhe und nachweislich geringeren Spritverbrauch.


    BG, maxnicks

  • Bei mir habe ich am MSR1das Motorabgastemperaturset eingebaut. Da wird manchmal die Steckerverbindung ölig und der Kontakt bricht ab - sprich die Abgastemperatur erhöht sich signifikant. Dann quittiert der Dachs manchmal den Dienst. Abputzen der Steckerkontakte beseitigt das Thema für ca 3 - 5 Monate. Das ist aber eher ein plötzliches Auftreten, während bei Dir die Temperatur wohl konstant höher wird.

  • Vor etwa zwei Jahren quittierte der Abgastemperaturfühler seinen Dienst. Der Neue war etwas größer, aber ruckzuck eingebaut und im Menü (11/8/16/01) entsprechend eingestellt. Der Innenraum meines Gas Dachs ist relativ sauber, weshalb Verölung des Steckkontakts als möglicher Grund ausscheidet. Was mir durch den Kopf geht:

    • Gibt es vielleicht Ablagerungen im Abgassystem?
    • Hat sich die Qualität des vom Versorger eingespeisten Erdgases verändert (> magerer)?
    • Ist der allmähliche Anstieg der Abgastemperatur auf eine zunehmende Verschmutzung der Kühlwasserkanäle des Zylinderkopfs zurückzuführen?
    • Kündigt der Kolben seinen Abschied an?
    • Kann man eventuell auch einen Gas Dachs mit reduzierter Leistung fahren wie die ölbetriebenen Geräte?

    Den Ventilsitzen tut die hohe Temperatur jedenfalls nicht gut.

  • Wenn die Ausgangswassertemperatur </= 83 °C bleibt, dann bitte den Abgasgegendruck am Motorausgang / Schalldämpfereingang und am Eingang Abgasleitung messen.

  • ...herzlichen Dank für den Tipp, Dietrich.


    Die Ausgangswassertemperatur geht aktuell bis maximal 61 Grad Celsius (Dachs Eintritt, Menüpunkt 4/01). Bei der letzten Prüfung vor rund 1.500 Bh lag der Abgasgegendruck bei 95 mBar. Wenn sich sonst nichts verändert haben sollte (Gasmix, Zündzeitpunkt), könnte es dann eventuell sein, dass sich über die Jahre die Kühlkanäle am Zylinderkopf allmählich zugesetzt haben?


    Als normaler User (ohne Zugang zum Servicemenü) kriegt man eine solch schleichende Entwicklung nicht mit. Stattdessen steht man dann irgendwann vor dem überhitzten Motor, der urplötzlich mit Service Code 120 und einer Motorabgastemperatur von 620(!) Grad abgeschaltet wurde. Dann ist es aber vermutlich bereits zu spät und es wird richtig teuer. Das möchte ich vermeiden.


    BG, maxnicks

  • 95 mbar? War der RF da neu? das hört sich nach sehr wenig an. Mit was wird gemessen?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Im Rahmen der zurückliegenden 10. (großen) Wartung wurde der Abgaswärmetauscher gereinigt. Gemessen und protokolliert wurde der Wert von meinem Dachspfleger, der - davon gehe ich aus - über ein professionelles Messgerät verfügt.

  • Warst du bei der Wartung dabei? Ich hatte bei meinen 2 Dachsen und neuen Filtern in den letzten 11 Jahren noch nie einen Wert unter 110 - 125 Mbar bei neuem Filter. Solche werte kenne ich noch von den Analogen Manometern, die mein ansonsten auch nicht besonders fähiger Heizungsbauer vor Jahren gemessen hat.


    Zu deinem eigentlichen Problem, sehe ich 3 Möglichkeiten:


    1. Unsaubere Verbrennung (Gemischbildung / Zündkerze)

    2. Rußfilter zu

    3. Kalkablagerungen im Kühlkreislauf


    Zu 3. Sollte wenn enthärtetes Wasser eingefüllt wurde kein Problem sein, es sei denn es wurde mit Leitungswasser zwischendurch nachgefüllt. Kalkhaltiges Wasser hat bei mir nach 7 Jahren zu einem Motorschaden geführt.

    Zu 2. in 1500 Stunden kann viel passieren, einfach nochmal Gegendruck messen. Ich hatte auch schon neue Filter da ist nach 200 Stunden die Keramik runtergerutscht und der Filter war zu. Ist mir bisher 2 mal passiert.

    Zu 1. Von Gasanlagen hab ich keine Ahnung, aber Zündkerze ausbauen und begutachten könnte bei der Fehlersuche helfen.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

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  • Abgasgegendruck in mbar bei Dachs G/F : Motor-Austritt 150, Wärmetauscher-Austritt 110, Dachs-Austritt 30.

    Bitte mal den Gegendruck am Dachs-Austritt messen. Standardmessung ist am Motor-Austritt.

    Verkalkungen im Kühlwasserkreis führen zur Abschaltung über SC 122 bei Überschreitung von 95 °C. Steigende Temperatur des Kühlwassers wird meistens durch Zusetzen des Ringspaltes im Ölkühler ausgelöst und bedeutet reínigen oder erneuern des Verdrängungsringes.

    Der Wechsel des Motortemperaturfühlers von SW13 (kurz) auf SW15 (lang) führt zu einer um ca. 30 °C erhöhten

    Temperaturanzeige.

    Meine Meinung:

    Bei Eintritt 61 °C sind 560 °C Motortemperatur nicht abnormal. Durch Überprüfung des Verdrängungsringes im Ölkühler

    kann der interne Kühlkreis temperatursenkend wirken.

  • Sollte wenn enthärtetes Wasser eingefüllt wurde kein Problem sein, es sei denn es wurde mit Leitungswasser zwischendurch nachgefüllt. Kalkhaltiges Wasser hat bei mir nach 7 Jahren zu einem Motorschaden geführt.

    Die Anlage wurde seinerzeit von Senertec Center mit einem Judo Heifi Fül direkt an das Leitungswassernetz angeschlossen. Durch einen längere Zeit unentdeckten Haarriss im Wärmetauscher der SEplus Brennwerttherme (von Brötje) wurde offenbar viel kalkhaltiges Wasser eingespeist. Daher werde ich meinen Dachspfleger beauftragen, sicherheitshalber den Kühlkreislauf des Motors zu entkalken.

  • Der Wechsel des Motortemperaturfühlers von SW13 (kurz) auf SW15 (lang) führt zu einer um ca. 30 °C erhöhten Temperaturanzeige.

    ...das ist interessant. Es könnte den abrupten Sprung zwischen dem fünft- und viertletzten Doppelstrich auf dem Temperatur-Display erklären, was den aktuellen Wert weniger kritisch erscheinen lässt (s. Screenshot im ersten Beitrag). Bisher ging ich davon aus, dass diese Abweichung durch die Aktialisierung im MSR2 Menü 11/8/16/01 aufgefangen würde.


    Ich werde den Temperaturverlauf regelmäßig kontrollieren. Sollte er nicht weiter ansteigen, werde ich meinen Dachspfleger bitten, die von Dir empfohlenen Schritte im Rahmen der nächsten Wartung durchzuführen. Ansonsten muss er eben etwas früher kommen.

  • Ob entkalken notwendig ist sollte man vorher prüfen (Wasserhärte messen) ich weiß ja nicht wie hart euer Leitungswasser ist. Bzgl. Temperaturfühler sollte der im Menü eingestellt werden und damit die abweichung korrigiert sein.

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  • Bzgl. Temperaturfühler sollte der im Menü eingestellt werden und damit die abweichung korrigiert sein.

    Ja, das hatte ich auch gedacht. Aber wenn man der Aussage von dbitt und der Anzeige meines Displays folgt, scheint das mit der vom Hersteller vorbereiteten Anpassung unter Menüpunkt 11/8/16/01 nicht exakt umgesetzt worden zu sein.


    P.S.: Wir haben sehr hartes Wasser. Vor einer Spülung soll sich mein Dachspfleger das Ganze mal anschauen.

  • Hört sich an als wäre die Spülung sinnvoll, jedoch macht das nur sinn wenn dannach wieder das korrekte Wasser in der Anlage ist.

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