Erdwärmespeicher für Flächen-Erdwärmepumpe für ein EFH

  • Moin,

    plane zur Zeit einen Neubau EFH.

    1. Auf dem vorhandenen Grundstück gibt es keinen Erdgasanschluss

    2. Grundstück liegt im Wasserschutzgebiet.

    3. Tiefenbohrung für Erdwärme nicht zulässig

    daher nur möglich Erdflächenwärmenutzung. ( alternativ nur Luft/Wärme, wäre aber nur die Notlösung )


    Meine Überlegung daher:

    Ich möchte über ST im Sommer die überschüssige Wärme in den dafür vorgesehenen Bereich im Erdreich anreichern. ( Ja ST müsste dann wohl etwas größer werden )

    In Kombination mit PV und ST könnte ich so im Sommer kostenlos Wärme speichern, die ich dann im Winter wieder direkt oder mit der Sole/Wasser WP entziehen könnte.


    Ich könnte im Garten 80m3 ( 10m x 8m x1m ) in einem Medium ( noch nicht bekannt könnte aber ein Sole/Waser Gemisch sein ) bereitstellen.


    Frage also:

    kann man in 80m3 so viel Energie eintragen das man im Winter ( Oktober bis März ) damit ein EFH heizen könnte?


    Wunsch ist es Wärme ausschließlich aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Kosten sind erstmal nicht entscheidend.


    Gibt es hier jemanden der so etwas berechnen kann.


    Gruß

    JoGo

  • Tja, das wird nix....


    Aufgrund Deiner rudimentären Infos (Wärmelast, Wohnfläche etc.) mache ich mich aber doch mal ran:


    Wenn die Heizlast in dem Neubau 5 kW beträgt, liegt die Entzugsleistung bei etwa 3,5 kW. Man rechnet 250l je kW, sind dann eben 875 Liter pro Stunde, denen 3k Wärme entzogen werden.


    Mit dem absoluten Holzhammer gerechnet hast Du also für weitaus mehr 90 Stunden Energie.... Ist aber alles extrem mit dem Holzhammer gerechnet, stimmt aber in der Hinsicht schon, dass es niemals funktionieren kann.


    Die einzig möglichen Varianten wären

    a) Luft-Wasser-WP, die den Namen auch verdient, vernünftig ausgelegt mit vernünftiger Peripherie und Hydraulik nicht so schlecht wie ihr Ruf, Warmwasser über separate WW-WP, die umschaltbar die Luft entweder von draußen zieht oder aus dem Keller, ej nachdem, wo es wärmer ist.


    b) Direktverdampfer-WP von Ochsner oder Heliotherm mit Propan als Kältemittel. Da musst Du dann aber so richtig einen finden, der Ahnung hat und das kann, ist definitiv nix für Heizung/Sanitär Schmitzke....

  • Moin,

    danke für die Zahlen.

    da wird einem erst mal klar wie viel Energie man da so in seinem Häuschen verballert.


    Dennoch mal ein paar Angaben zur Ausstattung:

    1. 180qm Wohnfläche

    2. 3 Scheiben Verglasung

    3. Lüftungsanlage mit Kreuz-Wärmetauscher

    4. Fussbodenheizung logisch

    5. keine normalen Heizkörper aus nicht im Bad.

    Also alles was man tun kann inkl. der vielleicht irrsinnigen Aussendämmung.


    Danke auch für die Empfehlungen. Von Heliotherm hatte ich noch nichts gehört. Sieht nicht schlecht aus und kann mit Erdflächenwärme arbeiten

    Dafür braucht es sicherlich einen Klimatechniker.

    Mein Heinzi hat so einen. Der wartet die Alpha Innotec Erdwärmeanlagen.

    Da frage ich mal nach ob der das auch kann.

    Allerdings ist der Aufwand mit Erdflächenwärme nur für WW ganz schön groß.

    Da ist die Installation von ST zumindest für den Sommer deutlich günstiger.

    Oder sollte man alles miteinander kombinieren.

    PV + ST + Heliotherm + Luft-Wasser WP ???

    Das könnte Regelungtechnisch schon eine Herausforderung werden.


    Gruß

    JoGo


    Moin,

    Stimmt, aber in einem geschlossenen Tank ist es ja noch schlimmer, weil nix nachkommt, oder?

    Mit ST kann man im Winter gar nix einspeisen?

    Die Grundidee kam vor Jahren von einem Heinzi. Der wollte einen voll gedämmten Keller bauen und diesen (80m3) also Solespeicher nutzen.

    Gruß

    JoGo

  • Je nach Geldbeutel würde ich an Deiner Stelle entweder

    a) ne Luft-Wasser WP nehmen, Alpha Innotec ist nix schlechtes und der, der die einbaut und auch wartet und den Service macht, muss zwangsläufig mehr können als der Gas/Wasser/Sch.... Deines Vertrauens, der von WPs keine Ahnung hat


    b) ne Direktverdampfer-WP, da muss man aber wie gesagt Kältetechnik können


    IMMER würde ich aber Warmwasser über ne separate WW-WP machen, weil hier die Wärmequelltemperatur immer höher liegt als bei einer Erdwärme oder eine Luft-WP.... bei einer Erdwärme so ziemlich 365 Tage im Jahr, bei einer Luft-WP immer dann, wenn draußen weniger als 20° sind.


    Aber bei 180m² und dann meinetwegen 30 Watt/m² können a oder b nicht sooo irre viel kosten. Bei der Lüftungsanlage bin ich extrem vorsichtig, bei der Dämmung auch. Auch da muss der, der das baut und plant, echt was auf der Pfanne haben.


    Ich kenne Häuser, die hatten im Wärmeschutznachweis 82 kWh/m²/Jahr und dann in Wirklichkeit 300 kWh Wärmeverbrauch, aber ne super (un)kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.


    Laut google bist Du nicht so weit weg von Gütersloh, was einerseits für Dich Pech ist, da dies für uns zu weit ist. Du hast aber Glück, weil der hier bei Dir in der Nähe ist und megafit im Thema WP und Lüftung ist. Ich empfehle nie gerne Kollegen, weil die meisten Idioten sind, aber die Schröders in Gütersloh sind wirklich klasse!


    (machen auch RMB, komisch...)

  • Moin,

    also ist nicht mein erstes Haus.

    Habe 5 Häuser mit Erdwärme ( Tiefenbohrung ). Alpha Innotec WP. Ich glaube die arbeitet mit -2° Vorlauf und zurück kommen 2° +.

    Aus der Differenz macht die für die Fussbodenheizung ca. max 26-30C° und WW nach Bedarf ca. 48C°.

    Das läuft super.

    Dann habe ich noch ein 10er MFH. Dort steht ein 4.7 Vaillant + Erdwärme Tiefenbohrung Alpha Innotec ca. 30KW + 24 KW SpitzenlastTherme.

    In den Einheiten alles FBH + Lüftungsanlage + 3 Scheibenverglasung. Funktioniert ebenfalls.


    Bei Erdwärmenflächen liegt der Rücklauf wohl eher bei +8C°. Daher die getrennte WP?? ok macht Sinn.

    Und die Fläche kann wahrscheinlich entsprechend klein sein.


    Danke für den Hinweis zu deinen Kollegen. Werde ich auf jedenfall nutzen.


    Den Berechnungen von Wärmeschutznachweisen traue ich so wie so nicht.


    Gruß

    JoGo

  • Nur mal als Hinweis:


    Ne Erdwärmequelle, die vernünftig dimensioniert ist, sinkt nie unter 0°, wobei -2 noch akzeptabel sind...


    Flächen und Tiefenbohrung unterscheiden sich nicht, es geht immer um die fixe Entzugsleistung der WP, die konstant ist versus die Wärmequelle, die irgendwer verbrochen hat. Fakt ist aber auch, dass man bei nem Flächenkollektor schlechter bescheißen kann.

  • Also Herr JoGo, wir sollten ja bei Ihnen (fiktives Beispiel) 2x 80 Meter tief bohren, haben wir gemacht....


    Prüfst Du dann wie???


    Variante 2: Also Herr JoGo, wir sollten ja bei Ihnen (wieder fiktives Beispiel) 400m² Kollektor in 1,20 Tiefe verlegen, haben wir gemacht...


    Was ist denn einfacher für Dich als Endkunde zu prüfen?

  • OK, also überwachst Du die gesamte Bohrung? Und auch die Verpressung, die Spülung und die Befüllung?


    Hut ab!

  • Hut ab!


    Aber Du gibst mir schon Recht, dass bei einer Tiefenbohrung dem Beschiss Tür und Tor geöffnet ist, oder? Ich denke mal, dass Du ja nicht deshalb daneben stehst, weil Dir langweilig ist...