Vitovalor vs. Bluegen

  • Habe das Excel mal genutzt, sehr hilfreich! Danke!


    Wenn da ein Vorteil von 10.000 Euro steht muss ich ja da dann noch das ganze Invest dagegen rechnen und damit kann diese Rechnung doch nie positiv werden?!


    Oder?

  • Naja, deine Brennwerttherme wird ja auch nie positiv oder?

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Wenn da ein Vorteil von 10.000 Euro steht muss ich ja da dann noch das ganze Invest dagegen rechnen und damit kann diese Rechnung doch nie positiv werden?!

    Ja und nein. Du rechnest dagegen:

    • Gesamtinvestition für die Brennstoffzelle (netto)
    • abzüglich Förderung
    • und abzüglich aller Kosten, die so oder so anfallen. Beispielsweise könntest Du Dir – wenn es um eine Vitovalor-BZ mit eingebauter Brennwerttherme geht – vom gleichen Heizungsbauer ein Proforma-Angebot nur für den Einbau einer Brennwerttherme machen lassen. Dann kannst Du einen Abzug in Höhe dieses Angebotes machen, weil Du das Geld in jedem Fall für die Heizung Deines Hauses ausgeben müsstest.

    Was dann übrig bleibt sind die Mehrkosten für die BZ im Vergleich zu einer Gastherme. Denen stellst Du den Vorteil gegenüber, der sich ja ebenfalls im Vergleich zum Betrieb einer Gastherme errechnet


    Grundsätzlich könnte man solche Vergleiche auch mit anderen Heizsystemen machen, z.B. Pelletkessel oder Wärmepumpe. Dazu müsste man die Excel-Tabelle aber erheblich erweitern, mein einfaches Schema gibt das nicht her.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Kann mich hier nur auf die Erfahrungen mit der Viessmann PT2 (35.500€ incl 10 Jahre Wartung) beziehen. Bj 2018, Inbeetriebnahme 09.2018, Einbau und Inbetriebnahme durch EW Köln (mittlerweile pleite, daher neuer Wartungsvertrag mit Viessmann (+2700€) Bis heute gute 19MW Strom erzeugt, davon Einspeisung 8MW bei Bezug von gut 3MW.


    Kosten:

    Anschaffung 35.500€

    KfW ca. 9.800€

    MW Steuer ca. 6.750€

    Einsp. Förd ca. 1.800€

    EKSteuerersp ca. 7.500€

    bleibt Kosten ca. 9.650€


    Da ich auch eine neue WWasser Anlage brauchte - die alte war nicht mehr dicht!!, sind das selbst bei den zusätzlichen Kosten für den Wartungsvertrag auf den ersten Blick geringe Kosten für eine moderne Anlage. Dagegen rechnen kann ich noch die Einspeisevergütung von 3Ct/kWh, die aktuell pro Jahr bei ca 600€ liegt. Die hatte ich in meiner ursprünglichen Betrachtung vor dem Auftrag gar nicht im Blick - man will ja eigentlich möglichst viel selbst erzeugten Strom auch verbrauchen.


    Jetzt kommt das große Aber - damit die Anlage so laufen kann, musste ich sehr tief in die Trickkiste greifen. Normal würde man seine Heizung im Sommer ausschalten und nur noch das WW bereiten lassen. Bei dem recht kleinen Speicher kommt da eine Laufzeit von max. ca. 3-4Std. zustande - eben je nach Bedarf an WW. Und nur mein Trick - ich habe in den Bädern (2 Stück) Fußbodenheizung, Radiatoren und Handtuchwärmer und auf allen Heizkörpern el. Ventile (AVM). Bis auf die Bäder geht alles aus, dort aber ist der Heizkreis nach wie vor aktiv. Damit erreiche ich eine bis zu 90%ige Abnahme der in der Zelle anfallenden Wärme und kann so immer noch 350-450kWh im Monat erzeugen und die Wärme angenehm nutzen. Soweit die "positive Seite".


    Negativ fällt auf, dass die Bedienung für Leien keinesfalls einfach ist und man sich für eine gute, konstante Stromerzeugung sehr tief in die "Besonderheiten der Regelung" eindenken muss und ggf. in die "Trickkiste" greift - s.o.


    Dann - die PEMFC Zelle ist extrem empfindlich und entgegen der Prospektaussage nicht Raumluftunabhängig! Ich nutze meinen Heizraum schon lange um dort gelegentlich (2-3x/Jahr) eine Drehbank zu betreiben und habe im alten Öllager eine Werkstatt eingerichtet. Alle Aerosole, die da entstehen führen unmittelbar zu Einbrüchen in der Stromproduktion und "verstopfen" langfristig den Luftfilter. Als Voraussetzung für eine Weiterbetreuung mit dem Wartungsvertrag muss ich die Drehbank außer Betrieb setzen und abdecken, so dass keine Öle mehr in die Luft kommen können!


    Weiter - es dürfte mittlerweile bekannt sein, dass die Panasonic Zelle ein CO² Blasen Problem hat(te). bei mir wurde Im Oktober 2021 ein neu gestalteter Ionentauscher (Bereitstellung des erforderlichen sehr reinen H²) eingebaut, dabei das komplette "Prozesswasser" getauscht. Die Anlage machte dann deutlich mehr als die zugesagten 750W, aber schon im Mai brach die Leistung dann für Alle unerklärlich, schon wieder deutlich ein. Da gibt es also noch "unerforschte Baustellen" - für Viessmann liegt es am Luftfilter, ich habe da meine Zweifel, weil jetzt, wenn die Anlage thermisch abschaltet, weil es zu warm ist und sie dann nach einigen Stunden wieder startet, liegt die Leistung kurzfristig wieder weit über den 750W - ich vermute also erneute CO² Gasblasen im System.


    Und, das war nicht "das erste Problem" an der Anlage. Mindestens 1x im Jahr ist der Techniker für den Austausch von Elektronik, diversen "Kleinteilen" an der Zelle bislang da gewesen. Ich denke, die Elektronik wurde bislang mindestens 1x komplett gewechselt, einige Komponenten auch häufiger. Das ist deshalb ärgerlich, da mit jedem neuen Hauptboard oder grundlegendem Software Update (mindestens 2x bislang) die Leistungsdaten der Vergangenheit weg sind und die aus der Zelle gezogenen Daten auf einen Tag/Monat/Jahr in den Statistiken zusammengezogen werden - der Überblick also komplett verloren geht. Hilft nur - eigene Aufzeichnungen.


    Auf jeden Fall wurde bei den Besuchen das Prozesswasser getauscht (5l Dest.) Meine Beobachtung - danach war die Zelle bislang immer besonders Leistungsfähig und bislang ist da auch keine/kaum Degadation zu bemerken - also im Grunde positiv, aber - im Vertrag ist eine große Wartung nach 5 Jahren enthalten, sonst schaltet die Zelle die Stromproduktion ab. Zum Ende des Servicezeitraums - 10 Jahre - muss man sich also überlegen, wie man weiter vorgeht - neue Zelle - aktuell ca. 10.000€ oder neues aktuelles System. Das sehe ich problematisch.


    Ich hoffe mal, Interessenten kann dieser Bericht aus der Praxis weiter helfen und würde mich freuen etwas vergleichbares über die BlueGen zu lesen


    LG