Brennstoffzelle ökologisch sinnvoll für Altbau?

  • Wer ansatzweise das Geld (meinetwegen nach Förderung) für Solarthermie oder Solvis-Wundertüten ausgibt, das eine BSZ kosten würde, die Strom produziert, der dann in drei Jahren 35 Cent kostet, dem ist nicht mehr zu helfen.

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe wäre deine Empfehlung für unser 50er Jahre Häuschen mit dem geringen Wärme und Strom-Verbrauch:


    Entweder

    a) nur eine Gastherme und sonst nichts, oder

    b) gleich eine BSZ - dann aber keine Viessmann, richtig? Was dann?


    Danke schon mal für deine Erläuterung für den "Energielaien".

  • Kasparow


    Genau das ist meine Empfehlung. Es geht ja immer um den konkreten Einzelfall, oder?


    Öl raus, am besten gestern und auf Gas umstellen, keine Scheininnovationen kaufen, sondern ne normale Gastherme für Heizung und WW.


    Sonst nix...


    Sicher könntest Du auch, oder Du könntest, oder Du solltest oder Du musst aber... und wie die Gesetzte in Baden Württemberg aussehen, weiß ich auch nicht, denn da sind wir nicht unterwegs.


    Wenn Du also nicht nur auf Gas umsteigen darfst, sondern auch noch was anderes machen musst, würde ich mir (falls das denn zulässig ist) PV aufs Dach nageln lassen.


    Solarthermie ist absoluter Blödsinn und ne BSZ lohnt sich bei Deinem Stromverbrauch auch nicht

  • Nun ja, je nach Umfang liegt Solvis auch bei 18-25 tsd€. Man kann Solvis auch schlecht mit den anderen Produzenten vergleichen. Solvis bieten eben ein gut abgestimmtes System mit versch. Vorteilen.

    ZB

    -die Brennkammer direkt im Puffer (keine zus. Pumpe, lange Brennerlaufzeiten)

    -hygienische TW Erwärmung

    -EIN Regler für alles

    Wenn du in BaWü eben regenerative Energie einbinden musst, ist das ein guter Weg. und er funktioniert.


    Wenn man allerdings den Preis im Vergleich zur BSZ sieht, bringt die Investition in die BSZ vermutlich "mehr", was aber ist mit dem geforderten regenerativen Anteil?

  • Nun ja, je nach Umfang liegt Solvis auch bei 18-25 tsd€.

    Öha. Echt jetzt?:whistling:


    Na gut, es war schon immer etwas teurer einen besonderen Geschmack zu haben.


    Dafür kriegt man allerdings auch eine Vitovalor (nach Förderung) mit eingebautem TWW-Speicher und eingebauter Brennwerttherme. Beispielsweise, wenn sie denn hier passen würde.

    Oder eine Standard-Brennwerttherme und 8 Quadratmeter Solarthermie, einschließlich Hygienespeicher (bisschen Förderung gibt es dafür auch). Da bleibt vermutlich noch was übrig.

    Oder eine Standard-Brennwerttherme mit Standard-TWW-Speicher und 6 kW(p) Photovoltaik. Vielleicht reicht's auch noch für einen halben Stromspeicher, wobei ich dann einen allfälligen Rest lieber für mehr PV ausgeben würde. Oder für was anderes Sinnvolles, z.B. einen schönen Urlaub mit der Familie.


    Ich würde mir an deiner Stelle für die beiden letztgenannten Alternativen - und zum Vergleich für einen Solvis - mal Angebote geben lassen und dann entscheiden. Immer vorausgesetzt, die Gesetzeslage in BW schreibt nichts anderes vor. Da kenne ich mich ebenso wenig aus wie einige Vorredner.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Immer vorausgesetzt, die Gesetzeslage in BW schreibt nichts anderes vor. Da kenne ich mich ebenso wenig aus wie einige Vorredner.

    Damit ich auch mal was Produktives einbringen kann, hier die Gesetzeslage wie sie für die Badener und die Schwaben gilt (ich bin übrigens Badener :)


    Das "Erneuerbare Wärmegesetz BW" regelt:


    Bei Austausch einer Heizungsanlage nach dem 1. Juli 2015 in bestehenden Wohngebäuden (die vor dem 01. Januar 2009 errichtet wurden), muss ein Anteil von mindestens 15% des jährlichen Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden, oder es sind entsprechende Ersatzmaßnahmen zu ergreifen.


    Erfüllungsoptionen sind:
    PV, ST, Holzzentralheizung, Wärmepumpe, Bioöl, Biogas, Erstellung eines Sanierungsfahrplans, baulicher Wärmeschutz, KWK (mit jeweils unterschiedlichen Anrechenbarkeiten um letztlich auf die 15% zu kommen).


    Wenn ich eine neue Gastherme will könnte ich z.B. einen Sanierungsfahrplans erstellen lassen (5%) und noch 10% Biogas dazukaufen. So wäre zumindest mein Plan.

    Oder eine Standard-Brennwerttherme

    sailor773:


    Danke für Aufzählung der ganzen Alternativoptionen. Nur für mich als Anhaltspunkt: Wie viel legst Du an für eine "Standard-Brennwerttherme"? Damit ich mich nicht über den Tisch ziehen lasse...

  • Was ist ein Sanierungsfahrplan? Und wenn es das ist was ich denke, wie hilft der Regenerativ zu sein?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Der Sanierungsfahrplan fällt unter den Punkt "Ersatzmaßnahmen" und soll dem Gebäudeeigner mittels energetischer Gebäudebewertung mögliche Energieeinsparungen aufzeigen.

    Der Plan wird üblicherweise durch einen Energieberater erstellt und wird bezuschusst. In wie weit dieser Plan dann verbindlich ist bzgl. der Erfüllung weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich glaube aber das Vorhandensein des Plans ist schon ausreichend für die Anrechnung.


    Mit erneuerbaren Energien hat dies tatsächlich nichts direkt zu tun...

  • Bin überfordert, würde für die Info gern Daumen hoch, für den Inhalt (hoffe das wird jetzt nicht falsch Verstanden) Daumen runter geben...


    So eine Beratung sollte wenn überhaupt zur "Pflicht" werden vieles könnte man auch über Infoabende machen...

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Nur für mich als Anhaltspunkt: Wie viel legst Du an für eine "Standard-Brennwerttherme"? Damit ich mich nicht über den Tisch ziehen lasse...

    Also nur mal als Beispiel: Für eine Viessmann Vitodens 200-W mit 19 kW(th) werden im Internet Preise um 2.500 EUR brutto aufgerufen. Ein Hygienespeicher kostet je nach Größe ca. 1.500 EUR brutto. Wenn man intensiv sucht (was ich jetzt nicht gemacht habe) findet man wahrscheinlich auch einen für weniger Geld. Die Einbaukosten kommen hinzu, die richten sich nach den örtlichen Gegebenheiten. Einschl. Erdgasanschluss sowie Ausbau der alten Ölheizung + Tank musst Du dafür wohl mit 7-10.000 EUR rechnen. Aber diese Kosten dürften für eine Standardlösung nicht viel anders sein als für einen Solvis-Kessel.


    Und wo ich gerade dabei bin: Für eine PV-Anlage mit beispielsweise 6 kW(p) würde ich alles in allem 8-10 TEUR netto veranschlagen. Bei günstiger Lage im sonnenreichen Baden würde die mindestens 6000 kWh Strom im Jahr erzeugen. Das müsste doch eigentlich reichen um die Vorgabe zu erfüllen. Aber die Voraussetzung wäre natürlich, dass ein geeignetes Dach (unverschattet, Lage Südost bis Südwest mit brauchbarer Dachneigung) zur Verfügung steht.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • 6 kWp für 8-10 Mille?


    Ja nu....


    Ich sehe PV-Angebote zwischen 840 und 1050 Euro netto/kWp

  • Einschl. Erdgasanschluss sowie Ausbau der alten Ölheizung + Tank musst Du dafür wohl mit 7-10.000 EUR rechnen

    Danke für deine Überschlagsrechnung - aber irgendwie lebe ich hier in einer anderen Welt :/


    Hier ein konkretes Angebot für den Einbau der o.g. Vitodens 200-W mit 19 kW(th) von einem örtlichen Heizungsbauer:


    - Vitodens 200-W: 4200 EUR

    - zusätzlichen Materialkosten: 3000 EUR

    - Montagekosten: 2000 EUR

    - Hydraulischer Abgleich: 1600 EUR

    - Demontage (Heizung und Öltank): 2000 EUR


    Mit MwSt. bin ich dann bei fast 16.000 EUR brutto.

    Dazu kommt dann noch der Gasanschluss (durch die Stadtwerke): 3000 EUR


    D.h. ich bin mal locker um den Faktor 2 höher als deine Berechnung. Selbstverständlich werde ich mir noch weitere Angebote einholen - aber ich befürchte, dass die Größenordnung die gleiche bleiben wird. Mit maximal 10.000 EUR wird das sicherlich nichts... oder hast Du mir hier einen Tipp?

    Aber diese Kosten dürften für eine Standardlösung nicht viel anders sein als für einen Solvis-Kessel.

    Wie bereits erwähnt liege ich bei einem SolvisMax bei ca. 25.000 EUR.

  • Wir überlegen, die Firma von Gelsenkirchen nach Baden Württemberg zu verlegen.... was habt Ihr denn da unten für Preise?

  • Wenn aus 2500 Brutto 4200 Netto werden könntest du ihm das Ding sogar mit nem Ferrari hinfahren und noch nen umweg quer durch Deutschland machen... Und die 2500 sind sicher noch nicht der EK vom Heizungsbauer...

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Naja, tippe da gibts einiges an Arbeiten...

    Hydraulischer Abgleich 1600 €..... das wären rund 25 Heizkörper.

    Vitodens 200 4200€, mit Abgas und Montagezubehör passt das auch.

    Materialkosten 3000€ ist schwammig. Aber wir kennen die Situation vor Ort nicht.

    Montagekosten 2000€ deutet auch auf einen größeren Arbeitsumfang hin.

    In beiden schlägt sich auch die Gasinnenleitung nieder.

    Demontage / Entsorgung 2000€ - kommt eben auf den Öltank an, das kostet das meiste.