Im Heizungsbereich ist irre viel CO2 einzusparen, wenn man endlich mal die alten Schätzchen stilllegt. Wir haben mehrere Anlagen, bei denen wir MW-Kessel demontiert und dann 500 oder 600 kW BW-Kessel und ein oder sogar zwei BHKW installiert haben und die Anlage danach WENIGER Gas verbraucht haben als vorher mit dem alten Trümmer...
Der Hintern war aber dennoch warm und der Strom war auch da, ohne Mehreinsatz Gas.
Ich denke, dass das Hauptproblem ist, dass die Entscheider in den Ministerien keine Fachleute sind. Die haben schlichtweg keine Ahnung und einfach ist die Thematik ja auch nicht. Deshalb sind sie auf externen Input angewiesen, was dann eben immer Lobbyismus bedingt.
Ein weiteres Problem ist der im Akkord arbeitende Sankt Florian, den man wirklich nur bemitleiden kann. Jeder ist für Klimaschutz, für Energiewende. Aber keiner will Stromtrassen, Windräder... Jeder ist gegen Massentierhaltung, rennt aber in den Aldi und kauft Schweineschnitzel für 3,99 Euro....
Ein Kunde von uns ist sehr umweltbewusst, hat mehrere BSZ von uns und ein BHKW, isst nur Bio etc.... Und fliegt 3 oder 4 mal im Monat von Düsseldorf nach München, um dort seine Termine wahrzunehmen.
Der Strom soll im wörtlichen Sinne "von irgendwoher" kommen und "irgendwie" zu mir ins Haus. Die Energiewende finde ich super, Umweltschutz auch, solange ich nix dafür tun muss und mich nicht ändern muss.
Ich habe neulich einen Beitrag zu dem Thema gesehen, da wurde der Begriff "Eigenzwergisierung" verwendet. Den fand ich klasse. DAS EINE KILO Schweinefleisch, der eine Flug nach München, die eine alte Heizung etc., sprich mein Pippi-Beitrag zum ganz ganz großen Ganzen sind nicht der Rede wert und deshalb ist es auch nicht nötig, dass ich mein Verhalten ändere.
Hilfreich bei dieser Lüge ist dann noch der für alles Mögliche anwendbare Satz "Die sollen erstmal bei..... anfangen" und schon bin ich aus dem Schneider.
Die quasi wechselseitige Neutralität Politik/Bürger (Du schlägst nix konkretes vor und ich will nix konkretes ändern) führt dann zwangsläufig dazu, dass auch nix passiert und dann eben alte, verkommene und erwiesener Maßen noch schlechtere Ideen auf die Agenda kommen, wie eben die Kernkraft.
Alle Parteien, ausdrücklich auch die Grünen, haben bei dem Thema Energiewende nix in der Hose, wenn es konkret darum geht, wie man denn 2022, also in 3 Jahren, Kohle und Kernenergie ersetzen will. Aber sie kommen damit durch, weil sie auch fast keiner fragt.
Keiner fragt heutzutage mehr, was denn stattdessen konkret gemacht werden soll. Deshalb kriegt ein Rezo, der nur etwaige Missstände beklagt, 13 Millionen Klicks. Er bringt aber keinen einzige Lösungsvorschlag oder sagt zu keinem einzigen Punkt, wie er diesen denn konkret lösen will.
Ich würde das gerne in meinem Job auch mal ausprobieren. Wenn ich also das nächste Mal bei einem Kunden im Heizungskeller stehe, werde ich ihm sagen, dass seine alte Heizung total scheiße ist, die Pumpen total alt.
Und ich mache ihm dann ein Angebot, das alles rauszureißen und auf den Müll zu werfen, ist ja alles Schrott, was er hat.
Mal sehen, ob ich nen Auftrag kriege.
Ein Angebot darüber, was wir ihm einbauen, wenn wir dann alles weggeschmissen haben und er nix mehr hat, mache ich ihm nämlich nicht.....