Nachdem mein erster Dachs seit September 2008 lief, habe ich letzten Winter einmal Bilanz gezogen, und musste eine Entscheidung für die Zukunft treffen.
Für alle Neulinge sei gesagt: Wenn man euch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegt, fragt kritisch nach, insbesondere bei den Wartungskosten. Man rechnet uns ja nur die normale jährliche Wartung vor, läßt aber außer acht (und das versaut einem jede Kalkulation), dass Senertec extrem wenig kulant ist bei den vielen teuren Ersatzteilen, die im Laufe der Zeit so anfallen. Das hat auch mir komplett die Kalkulation verhagelt. Und: Erkundigt euch bei anderen Dachs-Betreibern mal nach der Zufriedenheit mit der Senertec-Vertretung, auch das ein ganz wichtiger Punkt.
Mein Gas-Mischer ging nach zwei Jahren kaputt, das waren die ersten 600 Euro, die außer der Reihe anfielen. So ging es weiter: Der Motor hat immer wieder gezickt (neue Zündanlage, weil Wasser rein gelaufen war), neuer Katalysator, weil er durch Vibrationen gebrochen war, immer wieder Startfehler nach 4 Versuchen. Diesen Startfehler hat meine Senertec-Niederlassung nie richtig beheben können, es war eine Endlos-Schleife: Jemand kam, hat 2 Stunden gesucht, dann wurde für teures Geld ein Teil getauscht, und nach einem halben Jahr tauchte der Fehler immer wieder auf. Irgendwann haben wir eben entnervt dreimal pro Woche von Hand entstört und das Geld gespart. Aber die Ursprungs-Kalkulation war natürlich völlig ad absurdum getrieben; Kulanz oder Entgegenkommen von Senertec gab es praktisch keine, ich habe alle Ersatzteile teuer bezahlt, die Kulanz betrug mal eine geschenkte Anfahrt.
Meine Erfahrung: Ich war extrem unzufrieden mit meinem zugewiesenen Wartungsbetrieb, und es war verdammt schwer, eine Alternative zu finden. Ich habe alles probiert, Selbststudium, Anrufe bei Handwerkskammern um freie Meister zu finden, die sich der Sache annehmen wollten, alles ohne Erfolg. Bis ich eine Senertec-Niederlassung in 100 km Entfernung fand, die das Wagnis auf sich nehmen wollte, und sich der Sache annahm, zu nur wenig höheren Anfahrtskosten als beim Vorgänger.
Ich habe mich nach gründlicher Überlegung zu einem komplett neuen System entschlossen, weil der alte Dachs einfach mit jeder Betriebsstunde zu einem Verlustgeschäft wurde: Nicht nur waren die Subventionen nun nach 10 Jahren weg, sondern der Motor zickt auch zunehmend, und die Ersatzteilkosten wurden immer horrender.
Das neue System ist jetzt ein Dachs Gen 2 mit variabler Drehzahl, zusammen mit einem Batterie-Speicher und einer externen intelligenten Steuerung. Außerdem bot mir der alternative/neue Senertec-Betrieb einen Vollwartungs-Vertrag, in dem alle Dachs-Ersatzteile und Extra-Anfahrten drin sind, das kostet zwar natürlich etwas mehr, aber nach meinen Erfahrungen ist mir das wesentlich lieber, weil die ganze Sache jetzt kalkulierbar wird. Vielleicht hatte ich eine "Montags-Anlage" mit besonders vielen Mängeln, aber ich will jetzt lieber die sichere Variante. Ja, die Anlage ist eine sündhaft teure Investition (rund 40 T€ mit allem drum und dran). Aber man wird weitgehend unabhängig vom Strom-Bezug (momentan um die 95 bis 97% Eigen-Versorgung), es ist natürlich eine Wette auf steigende Strompreise in den kommenden Jahren (ich bin mittlerweile Berufs-Politiker, aber nicht bei den Grünen), und es ist natürlich auch etwas Enthusiasmus und Idealismus dabei.
Was ich heute durch Zufall erfahren habe, und ich hier im Forum noch gar nicht fand: Der Zoll rechnet bei der Energiesteuer-Rückerstattung mittlerweile die BAFA - Förderung an. Das heißt, die ziehen die BAFA-Förderung komplett wieder ab bei der Steuer-Rückerstattung. Beispiel: Wenn Du 2000 Euro BAFA-Förderung bekommst, und im Jahr 500 Euro Energiesteuer-Rückerstattung, dann kriegst Du 4 Jahre keine Energiesteuer zurück, sondern erst, wenn diese Förderung abgebaut ist. Das sollte man wissen ! Was mir auch mitgeteilt wurde: Wenn Du nur die "Teil-Entlastung" beantragst (also 4,42 €/MWh statt 5,5 €/MWh Vollentlastung), dann fragt vom Zoll keiner nach der BAFA-Förderung. Die Teil-Entlastung fließt ohne Einschränkung. Das muss ich ebenfalls mal durch rechnen, welche Variante hier die vorteilhaftere ist. Eines weiß ich gewiss: Wenn ich mich für die Voll-Entlastung entscheide, werde ich bei der BAFA keine Förderung mehr verlangen, denn dann wäre ich ja bescheuert. Das ist unnötiger Papierkrieg, der keinen Cent mehr bringt.