Viessmann Vitotwin-300 stirbt - was tun?

  • Mein in 2012 installierter Vitotwin-300 C3HB im 290qm Haus aus 1980 erzeugt elektrische Energie seit einiger Zeit nur noch mit etwa +/- 750 W Leistung. Eine Regelwartung ergab: der Stirling wird nur noch ein überschaubares Leben haben. Ausfälle in immer kürzeren Abständen werden vorhergesagt.


    Bisher sind viele Effekte, die hier im Forum beschrieben werden, auch in meiner Anlage aufgetreten sind, z. B. mehrfache Austausche und Serviceeinsätze, unzureichende Temperaturspreizung des Stirling an einem Wärmetauscher für die FB Heizung, unzureichende Laufzeiten des Stirling, vielfache Anläufe pro Tag, mangelnde Laufzeiten des vito & entsprechender elektrischer Energieertrag, Abrechnungswahnsinn, resultierende lächerlich kleine Abrechnungsbeträge: alles erfordert einen klaren Schlusstrich nach dem Ableben des Stirling trotz emotionaler Momente, was den Willen zum Energiesparen angeht. Das Projekt ist und bleibt fast 5-stellig negativ.


    Viessmann hat angekündigt, ein Brennstoffzellen Gerät anzubieten. Ich brauche kein Brennstoffzellen Abenteuer nach einem Stirling Desaster.

    Ich will zukünftig eine einfache, immer funktionierende, von der Familie einstellbare Heizung ohne Heizkurven, Code-Ebenen, Fachmannzugang, Zoll, Bafa, EVU, eichbare Zusatzähler, Zentralregister, ständige Ausfälle oder unterirdische Leistungswerte, die den versprochenen ROI in Luft auflösen. Daraus kommt die Frage in diese Runde:


    1) ist es sinnvoll, den Vitotwin300 nach einem Ableben des Stirling nur mit dem Zusatzbrenner weiter zu betreiben? Oder ist die Kombi aus dem 750 l Puffer-Speicher und dem großen Zusatzbrenner ungünstig oder gar Unsinn?


    2) ist es sinnvoll, den Zusatzspeicher weiter nutzen, wenn man eine neue einfache Brennwertheizung an Stelle des vitotwin-300 installiert? Oder ist das energetischer Unsinn?


    3) Was sonst ist ratsam? Ersatz des Stirling? "auf den Stirling gibt es 5 Jahre Garantie" - ja, super. Da wäre ich schon auf Kulanz angewiesen und bin Bittsteller bei Viessmann.


    4) mit einer normalen Brennwert- Heizung könnte ich etwa 700 Liter Kreislaufwasser mit Härtegrad < 0,1° dH abgeben und anbieten… wenn ich überlege, was es für ein Affentanz war, das herzustellen und aufzufüllen, muss das viel Geld wert sein. :)


    5) hat ein vormaliger Vitotwin Besitzer das BrennstoffzellenGerät-Abenteuer begonnen? Erfahrung?


    Danke für ein Feedback,

    Gerd



    OK, für einige meiner Fragen gibt es gegen Ende des "Erfahrungen mit" Threads einige Antworten. Meine Fragen 1) und 2) sind mir noch unklar. Die übrigen Erkenntnisse stimmen mich allesamt, insbesondere die aufgerufenen Beträge für eine BZ Heizung von Viessmann (über 10.000 Euro Wandlungskosten in Erwartung einer Förderung von 9.300 Euro) allesamt äusserst missmutig, insbesondere der Erfahrungsbericht zur BZ-Heizung - Vitotwin 2.0. Basteln für Geld von der KWBank. Für diese Beträge kann ich mein Haus jahrelang konventionell mit russischem Gas heizen und teuersten Strom von evonic kaufen - letzterer importiert von den guten französischen & belgischen Kernkraftwerken. Es gibt ein englisches Sprichwort: "if you are sitting in a hole, stop digging."

    Ich hab ein anderes Objekt, in dem bald mal eine Heizung fällig wird: das wir eine Wald-und-Wiesen Brennwertheizung. Nach Studium der Erfahrungen hab ich da intuitiv schon richtig entschieden. Wenn ich einen chinesischen Anbieter finden kann, um so besser, die deutschen Anbieter verwenden ja die gleichen Teile.

    2 Mal editiert, zuletzt von gerdh () aus folgendem Grund: weiteres Studium des Forums - Beitrag ergänzt.

  • Soweit ich das überblicken kann laufen hier einige BSZ im Forum, bisher scheint es damit besser zu laufen als mit den Sterlings. Ob die BSZ für dich Sinn macht, dazu müsste man deine Verbrauchsdaten etc. kennen. Es gibt hier einen Fragebogen wenn du den Ausfüllst kann man dich besser beraten.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Also:


    Der hier


    hat vor etwa 1 1/2 Jahren seinen Vitolose (win wollte ich nicht schreiben) gegen ein 5-kW-BHKW getauscht. Es handelt sich um ein großes EFH, der Nachbar wird ebenfalls mit Wärme versorgt. Sooooo schlecht ist die Anlage jetzt nicht, oder?


    Der Kunde hat schlichtweg den Vitolose zurückgegeben, dafür x Euro erstattet bekommen und von dem Geld das BHKW bei uns gekauft.

    Wir hätten auch eine Brennstoffzelle installieren können, aber die hatten wir damals noch nicht im Programm und die wäre hier konkret auch schlechter gewesen, denn das BHKW macht ja ordentlich Strom...


    Kunde hat KEIN Schwimmbad oder sonstiges.... Anlage kann in Absprache besichtigt werden.


    Wenn Du jetzt also den Kaffee von dem Thema auf hast, kann ich das gut verstehen. Wenn nein, kannst Du Dich gerne melden. Wir sitzen ja in West-Westfalen, da ist Ost-Westfalen nicht so weit weg, außerdem installieren wir demnächst eine Anlage in Hilter im Teuteburger Wald...


    Du kannst sicher auch nochmal auf Viessmann setzen oder das Thema ganz beerdigen, musst Du wissen.


    Generell ist KWK die geilste Sache der Welt, wenn sie denn funktioniert. Und es gibt Hersteller und Handwerker, die das dann eben hinkriegen

  • Danke!, also... der Fragebogen


    Verbrauchsdaten
    Jährlicher Stromverbrauch: Brutto ca. 8500 kWh
    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 42.000 kWh nach Renovierung 2012


    Derzeitige Heizung
    Energieträger der Heizung: Gas
    Alter und Typ der Heiztechnik: Vitotwin-300, 2012
    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: nein, war damals von abgeraten worden, damit der Stirling auf Betriebsstunden kommt
    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe: 750L Puffer für Stirling & Zusatzbrenner;
    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: 150L Edelstahl-Brauchwasserbehälter zusätzlich. Letzterer wird aus dem Pufferspeicher des Stirling aufgeladen


    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: nein. 3 Personen Familienhaushalt
    Hydraulischer Abgleich durchgeführt: tja… ein wunder Punkt. Angeblich ja, ich hab das für die Beantragung benötigte Formular bekommen. Aber; für die FB Heizung im gesamten EG der gebrauchten Immobilie gab es keine Angabe über die Leitungslängen pro Kreis. Folglich wurde da nichts abgeglichen… ich habe dann mühsam nach Temperaturgefühl die Stellventile so eingestellt, dass eine annähernd gleichmäßige Temperatur in den Räumen vorhanden ist.


    Temperaturen der Heizkreise: FB im EG Heizung niedriger (28-35°C nach Erinnerung), Flächen-HK im Obergeschoss ca 50°c oder so.

    Art der Heizkörper: Erdgeschoss - erster Heizkreis… FB Heizung, 13 Kreise, aus 1980, deswegen per Wärmetauscher an den Pufferspeicher des vitotwin angeschlossen; OG und KellerGeschoß - zweiter Heizkreis: 6 Flächenheizkörper im OG und 5 Flächenheizkörper im Keller.


    Immobilie und Rahmendaten
    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: Beheizte Fläche: ca 260 qm, Bewohner aktuell 3 plus Hovawarth 8)
    Art und Baujahr der Immobilie: 1980, EFH, vollunterkellert, EG ca. 160 qm.
    Erfolgte Modernisierungen: 2012 neue Fensterscheiben, Dämmung Kellerdecke, Spitzboden
    Weitere geplante Modernisierungen: Ersatz eines vitotwin300
    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: wird ja bereits vom BHKW genutzt
    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: ja vorhanden
    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: nein

  • 8.500 kWh sind mal ne Ansage...


    Ich (und nicht nur ich) rechne ab 2022 locker mit 35 Cent Strompreis, Zauberwort Kohleausstieg...


    Die Hydraulikprobleme sind in den Griff zu kriegen, wenn einer kommt, der was kann.


    Man kann hier gut einen BlueGEN mit ner 20 kW-Brennwerttherme installieren. Förderung mit Sofortauszahlung KWK-Zuschlag 16.000 Euro...


    Für ein BHKW wäre mir der Gasverbrauch ein wenig zu wenig...

  • Moin Gerd,


    mit Deinen Fragen haben sich ja wahrscheinlich schon viele Vitotwin-Betreiber auseinander gesetzt.


    Dass Du von BHKW's erstmal die Nase voll hast, kann ich verstehen. Grundsätzlich wäre das aus meiner Sicht schade, weil Dein Objekt nach den Fragebogen-Daten für ein BHKW besser geeignet ist als viele andere, über die wir in diesem Forum schon diskutiert haben.


    Wärest Du ein Erst-Fragesteller, so würde ich Dir aufgrund der Daten ein BHKW der 2 kW(el) Klasse empfehlen, das sollte sogar noch auf höhere jährliche Laufzeiten kommen als jetzt der Stirling, und erzeugt dabei die doppelte Menge an Strom. Ein BHKW der 5-kW-Klasse würde ich dagegen für überdimensioniert halten: So viel Strom wie das erzeugt (wenn es mal läuft) brauchst Du nun auch wieder nicht, und mit der doppelten thermischen Leistung des Stirling dürfte es die meiste Zeit eben nicht laufen.


    Die Viessmann Vitovalor wäre dagegen m.E. für den Bedarf in Deinem Anwesen deutlich zu klein. Sie erzeugt maximal so viel Strom wie jetzt Dein fußkranker Stirling, aber selbst wenn sie das ganze Jahr über durchläuft (was mit dem TWW-Bedarf für 3 Personen im Sommer eher nicht gehen dürfte), wird sie maximal 6.200 kWh Strom und 9.600 kWh Wärme erzeugen. Wenn überhaupt Brennstoffzelle, wäre bei dem Strombedarf eine BlueGen wahrscheinlich besser.


    Zu Frage 3: Vielleicht macht Dir ja Viessmann ein Angebot, welches so günstig ist, dass diese Überlegungen in den Hintergrund treten. Ansonsten würde ich empfehlen, zunächst mal den Stirling im jetzigen Zustand so lange weiter zu betreiben wie er überhaupt noch Strom erzeugt, mindestens aber (und sei es auch nur auf dem Papier) bis Ende 2019: Dann ist bei Dir nämlich der Sieben-Jahre-Zeitraum abgelaufen, die bei der BAfA-Förderung seinerzeit als Mindestfrist für das Betreiben des geförderten BHKW festgelegt und von Dir unterschrieben wurde. Geld für Wartung musst Du ja nicht mehr hineinstecken, zumindest das kannst Du Dir jetzt sparen.


    Wenn der Stirling dann endgültig tot ist, kannst Du m.E. problemlos mit Brenner 2 weiter fahren. Der ist soweit ich weiß baugleich mit einer Vitodens 200, und die Vitotwin-Regelung kommt damit auf alle Fälle klar: Wenn der Stirling "normal" ausfällt, muss sie das ja auch. Die Wartungsintervalle und der zugehörige Aufwand wären dann eben auch wie bei einer normalen Brennwerttherme, also deutlich günstiger als jetzt.


    Und das beantwortet auch die Frage 1): So lange Du das Gerät mit Brenner 2 weiter betreibst, solltest Du den jetzigen Speicher auf jeden Fall behalten, weil die Regelung auf den Betrieb des Gerätes mit diesem Speicher abgestimmt ist. Wenn Du Lust hast und ein geeignetes Dach, und wenn das Thema BHKW für Dich final erledigt ist, Du aber dennoch etwas für die Umwelt tun willst, kannst Du Dir jetzt eine Solarthermie zulegen: Dafür ist der Speicher vorbereitet, Du bräuchtest also nur noch die Kollektoren und die Leitungen vom Dach zum Speicher. Die Vitotwin-Regelung kommt auch damit perfekt klar, das läuft bei uns seit sieben Jahren so (mit und ohne Stirling).


    Zu Frage 2): Ohne Solarthermie ist der 750l-Speicher wahrscheinlich zu groß, aber schaden tut das m.E. nichts. Das ist ein einwandfreier Hygienespeicher, und es kann höchstens sein, dass mit einer anderen Therme die hydraulischen Anschlüsse etwas anders gestaltet werden müssen. Ich sehe jedenfalls keinen Grund, den Speicher wegzuwerfen, und wenn Du ihn ver-Ebay-en willst, dürfte der Erlös kaum die Aus- und Einbaukosten decken.


    Frage 4 mit dem Wasser war ja wohl eher als Scherz gemeint? Aber schlecht ist das enthärtete Wasser für eine normale Therme sicher auch nicht. Mit was für Wasser Du nach dem Ende des Stirling nachfüllen kannst (das gleiche wie bei einer Vitodens), solltest Du mit Deinem HB besprechen.


    Zu Frage 5: Der User Loule hat das gemacht (vgl. Suchfunktion), mit ziemlich durchwachsenen Erfahrungen. Ansonsten gab es hier im Forum erstaunlich wenig Fehlermeldungen zur Vitovalor. Das Gerät (die BZ kommt von Panasonic) scheint insgesamt ausgereifter zu sein als der Stirling.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Dank an alle für die ausführliche Antwort. Die Realität holt mich ein:


    Donnerstag gabs die Regelwartung "soll ich die Elektroden am Stirling noch tauschen?" (woher soll ich das wissen, ich habs ausführen lassen),


    Sonntagmorgen: Heizung ist kalt. Trinkwasser ist kalt. beide Brenner sind aus, Fehler 400 "Strömungsrichtung Wärmeerzeuger, Reset?", der Reset führt zu genau der selben Frage im Menue. Das IBN Handbuch spricht von Sensorkontaktfehler oder Hauptplatine tauschen. Ich habe alle Steckkontakte überprüft und bewegt, um latente Kontaktprobleme rein zufällig zu beseitigen. Keine Abhilfe.


    Mein lokaler HB ist ja auch kein vitotwin Fachmann - wie auch? Der kann auch nur Montagmorgen bei Viessmann anrufen. Bis dahin suchen wir uns ein Schwimmbad zum duschen??


    Große Güte. Um einen Tipp, wie man elegant um dieses Problem herumkommt, wäre ich natürlich dankbar.


    PS: Mittlerweile produziert mein Kaminofen Feinstaub - damals in Vorahnung der Dunklen Seite der Macht als Plan B eingebaut. Dank Viessmann sind wir zurück im 19. Jahrhundert. Die Familie versammelt sich um den Ofen. Ist doch auch was.


    PPS: meine Bemerkung zum Prozesswasser mit Härte < 0,1 war humorvoll gemeint. Ohne reichlich schwarzen Humor hätte ich zu viel Adrenalin, wenn ich die Begriffe "vitotwin" oder "Viessmann" höre. Man hat damals mit einem irrwitzigen Aufwand meine Heizwasserkreisläufe mit diesem Wasser versehen, zuvor zweimal vergeblich, und seit dem darf ich nur mittels meines HB ein bestimmtes Wasser, in Kanistern bereitgestellt, mittels einer kleinen Pumpe auf diese Anlage auffüllen.

  • Es meldet sich nun dauerhaft Fehler 157 "KesselVorlauf Thermostat" - da kann der Temperaturbegrenzer eine Ursache sein.


    Habe mittlerweile Rücklauftemperatursensor auf korrekten Widerstand (etwa 10 kOhm bei 25°C) geprüft (zu Fehler 400 nach Service Handbuch) und den Temperaturbegrenzer auf Durchgang (Fehler 157) .. sowie die Kontakte der Sensorleitungen bis auf die Hauptplatine. Beide Sensoren sind in Ordnung, die Kontakte mehrfach festgedrückt.

    Fehler persistiert, wie man so schön sagt.

  • Es sieht so aus als ob die Regelung völlig durchdreht. Hast Du mal versucht, das Gerät am Schalter rechts vollkommen aus- und wieder einzuschalten?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Klar, mehrfach ein- und ausgeschaltet. Die Steuerung lädt die persistenten Daten, ein Lüfter rechts oben im Kasten läuft (nicht immer) an, das Display zeigt dann 315: Initialisierung und die Telefonnummer des HB. Falls es bis dahin mal an einem Relais geklickt oder einem Lüfter gezuckt hat, ist das dann danach vorbei. Die Mischermotoren der fahren hier und da mal im Hintergrund ein wenig hin und her, solange die Steuerung eingeschaltet ist.


    Per "info" Taste gelangt man dann zu "Fehler 157 -"KesselVorlauf Thermostat" User Reset? - da kann man "ok" drücken, irgendwie auch ein "nein" wählen.. man will einen Reset, also drückt man OK, dann kommt kurz eine Eieruhr, und es bleibt so. Man kann soviel Reset drücken, wie man möchte. Man kann auch warten, dann passiert auch nichts anderes.


    Ich hab dann noch einmal beide NTC nachgemessen, ziemlich genau 10 kOhm bei so ca 23 Grad im Vor- und Rücklauf (Fluke Meßgerät), und der Sicherheitsschalter hat einen wunderbaren niederohmigen Durchgang, ich hab den auch einmal metallisch gebrückt, keine Änderung. Alle Kontakte sind sorgfältigst gesteckt, es gibt keine lose Drähte oder Litzen oder in der Plastikummantelung zurückgestauchte Kontaktfüße. Ich habe mir gespart, nun auf der Hauptplatine nachzumessen, wo die 10 KOhm Sensorwerte wieder auftauchen. Das wäre eine Selbstvornahme, die über die beschriebenen Prüfschritte im Servicehandbuch hinausgehen.


    Die Pfostenreihe auf der Hauptplatine, welche diese Sensorleitungen nebst anderen aufnimmt, hat einen 2 cm hohen Adapter aus wiederum Leiterkarte und Pfostenreihenstecker und Buchse, der da eine Formatumsetzung macht, und da die Hauptplatine ja senkrecht steht, trägt die Pfostenreihe den Adapter also waagerecht. Wenn das ganze jetzt mit 50 Hz bewegt wird, und keine Verriegelung diese Vibration trägt, muss der Kontakt das eben tun und die wirkenden Momente über SMD Lotverbindungen in die Platine einleiten. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in die freie Wildbahn an einen Stirling gelassen wird, von einem Weltunternehmen Siemens. Unvorstellbar. Ich persönlich würde das mechanisch verriegeln, aber vielleicht reicht meine Kenntnis nicht zur Beurteilung der Robustheit.


  • Die möglichen Fehlerquellen "Druck" und "Luft im System" hast Du ja sicher schon geprüft. Läuft denn die interne Pumpe ordentlich und ist genug Volumenstrom da? Was ist denn die Anzeige unter Code 8366 (F2)? Bei einem normal laufenden Stirling sollten es bei der üblichen Pumpendrehzahl um 30% (Code 8308) so um die 7 l/min sein. Falls die vorhanden sind, liegt es nicht am Durchfluss. 5-6 l/min sind wohl auch noch OK, aber falls es weniger sind, stimmt was mit dem Durchfluss nicht. In dem Fall könntest Du mal probeweise die minimale Pumpendrehzahl (Menü "Kessel", Code 2322) auf 100% stellen und sehen ob was passiert. Wenn die Pumpe ordentlich läuft aber der Durchfluss niedrig bleibt, gibt es ein mechanisches Problem (Rohr oder WT verlegt). Das könnte der HB beheben. Vielleicht geht bei besserem Durchfluss die Störung auch erstmal weg, aber eine Dauerlösung ist das natürlich nicht.


    Falls die Pumpe steht, wurde sie entweder von der Regelung ausgeschaltet (dann fällt mir auch nichts mehr ein), oder sie ist kaputt (halte ich für unwahrscheinlich), oder aber sie bekommt keinen Strom. Letzteres könntest Du evtl. noch prüfen, vielleicht ist da ein Kontakt abgegangen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Es gluckert ganz gelegentlich ganz leise im System, der Druck ist bei 1,1 bar. Die Pumpe läuft, rauscht und vibriert leis vor sich hin.


    Code

    8304: Kesselpumpe 1: keine Funktion

    8308: Drehzahl Kesselpumpe: 100%

    8366: Kesseldurchfluss: 17,6 l/min

    Sollwert Kesseltemperatur: hab ich 0°C abgelesen.. , Istwert 22,x °C: klar, dass da nix startet.

    2322: Pumpendrehzahl Minimum: 50%

    2323: Pumpendrehzahl Maximum: 100%


    Ich hab versucht, einen Drehzahlwert mal zu ändern, per "ok", da fängt aber nichts an zu blinken, so dass per DRehknopf eine Änderung eingestellt werden könnte. in der ebene hab ich nur die Heizkurve angepasst´, da ging das so.

  • Ich hab versucht, einen Drehzahlwert mal zu ändern, per "ok", da fängt aber nichts an zu blinken

    Spielt in dem Fall keine Rolle, da die Pumpe offenbar jetzt schon mit 100% läuft und auch mit 17,6 l/min ein bei weitem ausreichender Durchfluss vorhanden ist. Eine Verstopfung o. dgl. ist also eindeutig nicht die Ursache für die Störung.

    Es gluckert ganz gelegentlich ganz leise im System, der Druck ist bei 1,1 bar.

    1,1 (Eins komma eins) bar ist am unteren Ende des grünen Bereichs, und rauschen oder gluckern sollte da eigentlich auch nichts. Ist womöglich doch Luft im System? Sollte normalerweise nicht sein, weil irgendwo ein automatisches Entlüftungsventil eingebaut sein müsste. Womöglich arbeitet das in dem niedrigen Druckbereich aber nicht mehr ordentlich?


    Jedenfalls halte ich geringen Druck und/oder Luft im System nach wie vor noch für eine denkbare Ursache des Problems. Wenn mit vertretbarem Aufwand möglich (bei uns benutzt der HB dafür eine gasflaschen-ähnliche Entionisierungs-Kartusche, bei der letzten Wartung hat das Auffüllen des Systems mit durch die Kartusche laufendem Leitungswasser 30 EUR pauschal gekostet), würde ich also noch versuchen, das System auf knapp unter 2 bar aufzufüllen und wenn notwendig zu entlüften.


    Wenn das nichts hilft, spinnt wohl tatsächlich die Regelung: An den Messwerten kann es nicht liegen, denn die Fühler zeigen anscheinend plausible Werte - das hast Du ja überprüft.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • sailor773 ist der Lösung auf die Spur gekommen - und das Problem war klar vor dem vitotwin. Im Detail: die Regelwartung wurde ordnungsgemäß abgeschlossen, die Heizung ist ja danach zwei Tage gelaufen... dann hat die Elektronik wegen viel zu wenig Druck im Kreislauf des Vitotwins unsinnige Werte bekommen und leider auch nur unsinnige Fehlermeldungen (400, 157) produziert. Eine Abschaltung der Pumpe oder eine sinnvolle Fehlermeldung gabs leider nicht.


    Ich hab das Manometer unter der Schiebeklappe des vitotwin nicht gefunden - ich war der Meinung, dass der Heizkörperkreis mit seinem Manometer und der interne Kreislauf des vitotwins eins sind, hab das anhand dieses anderen externen Manometers für ausreichend beurteilt - eine grandiose Fehleinschätzung. Unter der Klappe schau ich einmal im Jahr nach, nach dem Generatorzähler. Habe also lange Codes im Display gesucht, und die einfache Druckanzeige ignoriert. Asche auf mein Haupt.


    Éin wenig unerklärlich bleibt, warum das Gerät das Trending nach der Regelwartung mit 100% Pumpendrehzahl und 17l/min macht, dann zwei Tage läuft, und dann wegen Druckmangel stehen bleibt. Das Entlüftungsventil erscheint leichtgängig und i.O. Vielleicht gabs im Puffer eine Luftblase in dem vitotwin-Kreislauf, welche durch das trending bewegt wurde?


    Jedenfalls danke! Eure Hilfe ist unschätzbar. Wie soll man sonst zurechtkommen?