Modernisierung einer alten Ölheizung auf BHKW

  • Oh ja das werde ich gleich machen.

    Von dieser BzA-Nr habe ich noch nie was gehört. Auch Post in dieser Richtung habe ich nicht bekommen . Es hieß das der Berater uns die Papiere beim Vertrags Abschluß also wenn wir eine Finanzierung haben mit bringt.

    Wir wollten die Finanzierung über unseren Finanzberater des vertrauens machen.

    Gott sei Dank...

    Ich bin froh das ich mich hier angemeldet habe und ihr mir schon allein bezüglich der Firma geholfen habt.

  • Diesen müssen wir bis 15.03.2019 kündigen oder wir haben halt die Finanzierung bekommen.

    Ist das eine KfW-Finanzierung oder womöglich eine von EW?

    Ich muss gestehen nach meinen bisherigen Recherchen dachte ich das wir dadurch gutes Geld sparen könnten mit so einem Umbau.

    Ich empfehle Dir dringend, mit Hilfe der Suchfunktion frühere Kommentare zu EW aufzurufen und durchzulesen. Da gibt es auch Threads, in denen es um die Vitovalor geht, z.B. diesen oder diesen. Du solltest mit Hilfe der dort gemachten Anmerkungen mal die "Wirtschaftlichkeitsrechnung" durchflöhen, die Du bestimmt von dem EW Vertreter bekommen hast. Wenn Du alle zweifelhaften Posten (insbesondere allfällige "Einkommensteuer-Erstattungen") rausgestrichen hast und sich das Projekt danach immer noch rechnet, kannst Du es machen. Ansonsten zieh' erst mal Dein Kündigungsrecht, dann ist der Druck weg und Du kannst Dich in Ruhe weiter informieren, auch in diesem Forum.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich danke euch schon mal für eure Hilfe. Ich werde das jetzt kündigen und hoffe das ich da unproblematisch raus komme.

    Und wenn dieser Druck weg ist werde ich die Wirtschaftlichkeit Rechnung machen mit plausibelen zahlen.

    Und mich bezüglich dessen vielleicht noch mal melden.

  • Schnellstmöglich kündigen, auf Rechtssicherheit achten, und auch die Nachweißbarkeit z. B. mittels Einschreiben ist wichtig!


    Zur Sache selbst: Ein klassisches BHKW ist höchst warscheinlich zu groß (kommt auf die Holzmenge an), da Erdgas möglich ist spricht aber erstmal nichts gegen eine BSZ.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Moin @Tiebs,


    Auch noch zur Sache selbst: Für eine Brennstoffzelle spricht, dass der Warmwasserbedarf einschließlich Ferienwohnung vielleicht hoch genug ist, um die BZ auch im Sommer durchlaufen zu lassen. Wenn das so ist, würde eine Vitovalor im Jahr ca. 8.300 Stunden laufen, 18.300 kWh Gas verbrauchen und ca. 6.230 kWh Strom erzeugen. Damit halte ich eine Autarkiequote von 80% für erreichbar, d.h. von den 4.500 kWh Stromverbrauch könnten ca. 3.600 kWh aus der Vitovalor gedeckt werden. Die restlichen 2.630 kWh werden eingespeist. Beim Gasverbrauch muss man noch den Verbrauch der Zusatztherme berücksichtigen: Der dürfte so um die 15.000 kWh (plus X) liegen. Mit diesen Werten kannst Du mal rechnen.


    Eine Vorlauftemperatur von 70°C (bzw. die zugehörige Rücklauftemperatur von 50°C) ist nicht gerade optimal für eine Brennwertheizung. Für den Wärmeanteil aus der Vitovalor (ca. 9.100 kWh/Jahr) ist das egal, weil eine Brennstoffzelle technisch bedingt nur mit Heizwert arbeitet. Aber die eingebaute Spitzenlasttherme muss zwei Drittel des Wärmebedarfs abdecken, und zwar bestimmungsgemäß zu Zeiten mit hohen Temperaturen im Heizkreis - und da kosten 70/50°C locker 10% Wirkungsgrad. Nachdem ein hydraulischer Abgleich als Voraussetzung für die Förderung einer Brennstoffzelle sowieso gemacht werden muss, sollte man bei dieser Gelegenheit prüfen, ob (nachdem ja auch einige energetische Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt wurden) insbesondere die Rücklauftemperaturen niedriger eingeregelt werden können.

    Nun hat aber unser Finazberater uns zum grübeln gebracht ob es für uns die richtige Lösung ist 🤔.

    Er meinte zum Beispiel das diese Geräte sehr reperatur bedürftig sind und dadurch kosten intensiv. Außerdem müssten wir Thema Steuern mit einbeziehen. Da wir uns damit Selbstständig machen.

    Ob die Geräte reparaturbedürftig sind, wird die Zeit zeigen. Dir als Betreiber kann das aber erstmal weitgehend egal sein, weil die Vitovalor mit einem obligatorischen zehnjährigen Vollwartungsvertrag verkauft wird. Der ist nicht gerade billig (wichtig für die Wirtschaftlichkeitsrechnung!), aber dafür hast Du zehn Jahre lang Ruhe, was Wartungs- und Reparaturkosten betrifft.


    Das Thema Steuern musst Du in der Tat mit einbeziehen: Weniger weil aus dem Betrieb einer Brennstoffzelle ein Haufen zu versteuernder Gewinn abfällt, das ist nicht der Fall. Aber Stromerzeugung und -Verkauf ist nun mal eine gewerbliche Tätigkeit. Und das bedeutet: Bei der ESt einmal im Jahr die Anlage EÜR ausfüllen, und bei der Umsatzsteuer ein Jahr lang monatliche Voranmeldungen sowie jedes Jahr einmal eine USt-Erklärung machen. Unser FA verlangt zusätzlich noch eine Gewerbesteuer-Erklärung, obwohl wegen der Freibeträge aus einer Bz niemals Gewerbesteuer anfallen kann.


    Weitere fortlaufende (d.h. auch nach dem Anmeldeverfahren jährlich anfallende) bürokratische Anforderungen sind:

    • Vierteljährlich die Strom-Zählerstände ablesen und dem Verteilnetzbetreiber melden
    • Einmal jährlich Meldung nach § 7 Absatz 7 KWKG, auch an den VNB
    • Einmal jährlich Beantragung der Energiesteuer-Erstattung beim Hauptzollamt sowie im Zusammenhang damit Meldung nach EnSTransV, auch beim HZA.

    Die Steuersachen kann man natürlich an den Steuerberater vergeben, aber erstens hat der von der Materie nicht immer Ahnung, und zweitens kostet das auf die Dauer eine Stange Geld. Und um die diversen Meldungen und Anträge muss sich der Betreiber fast immer selbst kümmern. Du solltest mal auch hier im Forum stöbern, da findet sich einiges zu diesen Themen. Aber wenn Du beim bloßen Gedanken an Steuern und Bürokratie bereits Pickel bekommst, solltest Du das Projekt m.E. noch mal überdenken.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Vielen Dank für die ganzen Infos und Erklärungen. Mein Mann und ich interessieren uns sehr für so ein System. Durch unsere Ferienwohnung kenne ich auch einiges an Papier Krieg.

    Wir haben hier in den letzten Tagen schon einige Berichte durchgelesen. Wir haben erstmal beschlossen das wir uns noch weiter in die ganze Sache einlesen und uns auch von verabschiedenen Heizung Unternehmen hier bei uns beraten lassen.

    Dann werden wir uns das auch alles noch einmal durch rechnen.

    Damit wir auch nicht noch einmal in so eine Falle tappen.

    Vielen Dank