MFH Neubau mit Dachs oder Brennstoffzelle?

  • Vielen Dank für die Antwort. Ich hatte gestern mein erstes Gespräch mit Senertec. Er meint ich brauche den modulierenden Dachs. Mir würde der 2,9 besser passen. Aber dadurch, dass du meine Zahlen bestätigt hast bleibe ich sprachfähig und kann mir selber Gedanken machen.


    Meinen Heizungsbauer belästige ich erst, wenn ich weiß, was ich will und wir uns über die Umsetzung Gedanken machen. Wenn ich bei ihm als erstes klingle, wird es Pellets und eine Solartherme. Besser ist es, wenn ich komme und sage was ich haben möchte. Ich arbeite mit ihm seit 30 Jahren zusammen und bin zufrieden. ;)

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Moin nesami ,

    Mir würde der 2,9 besser passen.

    Der Dachs 2.9 (wenn Du den meinst, für Flüssiggas heißt er F3.0) hat 6,9 kW thermische Leistung und moduliert laut Datenblatt nicht. Selbst wenn man ihn monovalent betreiben könnte (ist wegen TWW m.E. nicht möglich, siehe unten), würde er für die genannten 19.465 kWh Wärmebedarf gerade mal 2.820 Stunden laufen und mit 3,0 kW(el) 8.460 kWh Strom erzeugen. Mehr als 6.000 kWh davon können kaum im Haus verbraucht werden, und darauf sind dann noch 8 ct/kWh EEG-Umlage (einschl. Umsatzsteuer) fällig. Ich bleibe dabei, dass sich das unmöglich rechnen kann.


    Der Dachs F5.5 (wenn es der ist, den Senertec meint) kann zwar modulieren. Aber da hast Du nichts davon, weil er selbst auf der niedrigsten Stufe immer noch 7,4 kW thermische Leistung hat und daher noch weniger Jahreslaufzeit erreichen würde. Der einzige Vorteil wäre, dass man dieses Gerät wohl wirklich monovalent betreiben könnte, sich also eine Flüssiggastherme als Ergänzung sparen könnte.


    In einem Mietshaus würde ich ansonsten nicht auf eine Flüssiggastherme als Backup verzichten, und zwar nicht nur wegen der Sicherheit im Fall von Störungen am BHKW, sondern auch wegen der Warmwasserversorgung. Ein monovalenter Wärmeerzeuger mit 6,9 oder gar nur 5,2 kW thermischer Leistung erscheint mir für den TWW-Bedarf von zwölf Personen (plus Heizung) zu schwachbrüstig. Wenn Du Pech hast, sind alle zwölf Personen Morgen-Duscher, dann wird der TWW-Bedarf von 24 kWh/Tag womöglich in 1-2 Stunden abgearbeitet. Und auch der letzte Duscher möchte noch heißes Wasser haben, da ist die Toleranz sehr gering. Inwieweit man das mit einem größeren Wärmespeicher auffangen kann, können Dir die Fachleute ausrechnen.


    Jedenfalls bestätigen die aktuellen Zahlen m.E. – trotz des jetzt etwas höheren Wärmeverbrauchs – die Aussage, dass ein BHKW in diesem Anwesen nicht wirtschaftlich eingesetzt werden kann.


    In meinem Beitrag #32 vom Februar 2019 lautete das Fazit:


    Ich würde das Dach mit PV voll machen und für die Heizung eine Vergleichsrechnung für a) Flüssiggas-Brennwerttherme, b) Luft-Wärmepumpe und c) Sole-WP anstellen.


    Angesichts Deiner aktualisierten Zahlen würde ich das heute immer noch genau so empfehlen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ja, muss 3.0 heißen. Die Prospekte mit der Wärmepumpe und passender Telefonnummer liegen griffbereit. ;) Bei der PV hab ich nächste Woche den Termin.
    Eine Wärmepumpe zahlt sich nie ab. Beim Bhkw besteht die Möglichkeit, dass die Investition teilweise wieder zurückkommt. Aber noch kenne ich die Preise einer Wärmepumpe nicht.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Eine Wärmepumpe zahlt sich nie ab. Beim Bhkw besteht die Möglichkeit, dass die Investition teilweise wieder zurückkommt.

    Völlig richtig. Man muss halt die Mehrinvestition in ein BHKW im Vergleich zu den Alternativen (jeweils nach allfälliger Förderung) bestimmen und den bei jeder Alternative auftretenden jährlichen Kosten (einschließlich der Kosten für den Stromverbrauch) gegenüber stellen. Einnahmen beim BHKW z.B. aus Einspeisevergütungen sind dabei Gutschriften. Dann kann man ausrechnen, wie lang man das BHKW betreiben muss um über die niedrigeren laufenden Kosten die Mehr-Investition wieder herein zu holen.


    Bei dieser Art der Wirtschaftlichkeitsrechnung ist es übrigens eine beliebte Methode, irgendwelche Annahmen über Preissteigerungen am Energiemarkt einzurechnen. Ich warne aber davor, weil es aus meiner Sicht kaum eine wirksamere Art und Weise gibt sich selbst in die Tasche zu lügen.


    Zinsen braucht man dabei heutzutage wohl nicht mit einzurechnen, aber trotzdem fürchte ich, dass die so errechnete Amortisationsdauer eines BHKW in Deinem Fall jenseits von 20 Jahren liegt. 10-20 Jahre sind bei einem BHKW üblich, aber alles was um oder über 20 Jahren liegt wäre bei mir ein KO-Kriterium. Natürlich sind abschließende Aussagen erst möglich, wenn Angebote vorliegen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich hoffe ja immer noch das demnächst der EEG EV blödsinn abgeschafft wird, würde sowohl bei PV als auch BHKW die Einsatzmöglichkeiten in Mietobjekten wesentlich attraktiver machen. In dem Beispiel wären es ja nicht nur die 360 € sondern auch der Abrechnungsaufwand.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Dein Wort in Gottes Gehörgang...:/

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Die Kalkulation geht bei mir bis zum 15. Jahr. Dann gibt es keinen Wartungsvertrag mehr und der Dachs wird zum unkalkulierbaren Risiko. Ich hab inzwischen drei am Laufen und kann auf Erfahrungswerte zurückgreifen.
    Gebe demnächst ca. 3000 € für eine neue Verteilung aus. Mein Messstelbetreiber wechselt mir meinen Zähler "kostenlos" aus. Solche Dinge kann man nicht kalkulieren. Der Gesetzgeber bleibt das unkalkulierbare Risiko.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Sollte für die Hauselektrik nicht Bestandsschutz gelten, solange keine Änderungen vorgenommen werden?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Die Änderung ist, dass die Eichung abgelaufen ist. Mir gehören die meisten Zähler selber.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Ok krass das das bereits als Änderung gilt, ein (defektes) teil gegen ein gleichwertiges auszutauschen hätte ich jetzt nicht gedacht.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Moin, moin,
    ich hab mal wieder eine Frage. Nächste Woche kommt mein Heizungsbauer vorbei. Alleine von den Kosten läuft wohl alles Richtung Wärmepumpe.
    Die ganze Geschichte mit dem Dachs erscheint mir inzwischen auch zu aufwendig.

    Wie groß würdet ihr den Pufferspeicher auslegen? Gewünscht ist ja eine möglichst lange Laufzeit. Bei der Wärmepumpe sollte die wohl in der Mittagszeit liegen (höchste Außentemperatur und PV-Strom) beim Dachs wohl eher abends. Ich brauche ein paar Ideen um gegenüber meinem Heizungsbauer sprachfähig zu bleiben. ;)
    Danke.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Wenn das jetzt tatsächlich auf eine WP hinausläuft, würde ich mich bei der Größe des Pufferspeichers nicht verkrampfen. Der Grund dafür ist, dass eine WP (anders als z.B. ein BHKW) niedrige Vorlauftemperaturen braucht um wirtschaftlich zu arbeiten. Ein Pufferspeicher andererseits bringt bei gegebenem Volumen um so mehr, je höher die Temperatur im Speicher werden kann. Wenn Du jetzt versuchst die WP mittags auf Vorrat für den Heizbedarf laufen zu lassen und den Pufferspeicher auch nur auf 60°C auflädst, verbrauchst Du pro kWh Wärme mindestens ein Drittel mehr Strom (bei ungünstigen Verhältnissen womöglich auch das Doppelte) als wenn Du die WP einfach mit den 30°C, die Du vielleicht im Heizkreis benötigst, durchlaufen lässt.


    Ich würde also den Pufferspeicher ausschließlich auf den Warmwasserbedarf auslegen, dort allerdings eher großzügig - so dass Du auf Basis von 60°C Speichertemperatur (die man bei TWW sowieso haben sollte) vielleicht den TWW-Durchschnittsbedarf für 2 Tage speichern kannst. Dann kannst Du die WP v.a. im Sommerhalbjahr in den Mittagsstunden laufen lassen um TWW zu machen: Den schlechten Wirkungsgrad muss man bei TWW sowieso hinnehmen, und wenn viel PV-Strom dabei ist, macht das ja auch nichts.


    Darüber hinaus Wärme – notgedrungen auf höherem Temperaturniveau als eigentlich benötigt – für den Heizbedarf speichern solltest Du nur, wenn Du einen Stromtarif hättest, der (im Gegenzug für einen sehr günstigen Arbeitspreis) Abschaltzeiten vorsieht. Ich weiß nicht ob es sowas noch gibt oder demnächst wieder geben wird. Dann muss der Heizpuffer halt groß genug sein, um diese Zeiten zu überbrücken. Einen solchen Heizwärme-Speicher würde ich dann tatsächlich so groß nehmen wie er in den Keller passt, weil Du dann dieselbe Wärmemenge auf einem niedrigeren Temperaturniveau speichern kannst als mit einem kleineren Speicher.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wenn Du jetzt versuchst die WP mittags auf Vorrat für den Heizbedarf laufen zu lassen und den Pufferspeicher auch nur auf 60°C auflädst, verbrauchst Du pro kWh Wärme mindestens ein Drittel mehr Strom

    Das ist sachlich durchaus richtig, aber das Argument "Eigenverbrauch am Mittag" ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn Du 1/3 mehr brauchst, aber Dein Strom nur die Hälfte kostet, dann ist die Bilanz immer noch positiv. Klar macht es Sinn, die Temperatur nicht zu hoch zu treiben, aber Mittags ist halt auch dei Ausentemperatur höher. Das ist quasi jeden Tag ein Balanceakt zwischen Temperatur und Sonnenschein(Prognose), aber 2.000l einfacher Puffer kostet jetzt auch nicht die Welt. Da kann man mit einem Temperaturgang von 20° ca. 40kWh Heizleistung speichern.

    Man tut sich natürlich leichter, wenn man selber Software dazu bauen kann.

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Software ist auch so ein Thema... Sailor seine Logik leuchtet mir schon ein. Vielleicht mache ich mir auch einfach nur zu viel Gedanken. Wird ja nur ein Mietshaus. Ob da am Ende des Jahre 100 € mehr oder weniger auf der Heizungsabrechnung steht hat noch nie einen interessiert.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,