Hausbau 2019, welcher Heizung?

  • Hallo zusammen,


    bei uns ist das Thema Heizung gerade auch für unseren Neubau aktuell. Wir bauen dieses Jahr ein Fertighaus beschäftigen uns zur Zeit intensiv mit dem Thema welche Heizung für uns passend ist. Uns wurde eine Wärmepumpenheizung empfohlen, jedoch ist der Preis dafür um einiges höher als für eine herkömmliche Gasheizung.


    In diesem Artikel bin ich auf die Alternative Holz- und Pelletöfen gestoßen


    Kann jemand von euch seine Erfahrungen berichten? Diese Heizalternative scheint ja gerade wieder zum Trend zu werden. Wer von euch hat sich für eine Kombi-Lösung entschieden?


    Ich bin auf eure Antworten gespannt.


    Danke und viele Grüße

    Sabine

  • Moin Sabine,


    so nen alten Thread mit einer neuen Anfrage wieder aufzumachen ist ungünstig, weil das vermutlich nicht viele lesen.


    Was die Pelletheizung betrifft: Frag doch mal den User PelletKiste , von dem weiß ich dass er eine Pelletheizung mit einem ÖkoFEN Kessel betreibt. Soweit ich weiß ist er damit zufrieden.


    Meine Meinung dazu ist – jedenfalls bei einem Neubau – etwas anders. Der Preis für eine Pelletheizung ist mindestens so hoch wie bei einer Wärmepumpe, und man hat (anders als bei der WP) das Gedöns mit Lagerung der Pellets, Feststoff-Förderung (störanfälliger als bei Flüssig-oder Gasbrennstoffen), muss jedes Jahr ein- oder zweimal dran denken Pellets zu bestellen und regelmäßig den Aschekasten leeren. Die Pelletpreise haben sich übrigens letzthin auch verdoppelt.


    Bei einem Neubau ist in aller Regel der Wärmebedarf gering und die Heizkreistemperaturen niedrig. Das ist der Grund, warum für Neubauten gerne Wärmepumpen eingesetzt werden. Und wenn ich mir das geopolitische Umfeld so ansehe, würde ich in einem Neubau jedenfalls lieber eine Wärmepumpe einsetzen als eine Gasheizung – aus den o.g. Gründen aber auch lieber als eine Pelletheizung.


    Übrigens: Auch wenn eine PV-Anlage für den Betrieb einer WP nicht viel bringt, schaden kann sie auf keinen Fall. Wenn das Dach dafür geeignet ist, solltest Du das auf alle Fälle mal prüfen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo Sabine,

    ich gebe sailor773 recht. In einem Neubau würde ich keine Pelletheizung und auch keine die mit fossilen Brennstoffen betrieben wird.

    Ich habe Pellets gewählt weil wir ein verklinkertes Haus haben und deshalb schlecht isolieren können und weil ich fossile Brennstoffe für mich ausgeschlossen habe.

    Bei einem Neubau wäre mein Favorit eine Sole-Wärmepumpe und eine 30 kWp PV Anlage aber das muss halt für jeden in seinen Geldbeutel und Vorlieben passen.

  • Aus meiner Sicht werden sich die Gaspreise wieder normalisieren. Im Winter sind Wärmepumpen suboptimal, dazu kommen die schlechten Solarerträge. Wenn Wärmepumpe, dann zusätzlich einen wasserführenden Holzofen.


    Pellets sind für mich die Kombination des Übels: Feinstaub und Preise, die den fossilen Energieträgern nachgeführt werden. Funktional ist sowas ebenfalls leicht pestig - Gasthermen funktionieren einfach problemloser. Aber es bleibt auch eine Frage der individuellen Vorlieben.

    Einmal editiert, zuletzt von BHKWFiasko () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von BHKWFiasko mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Frage ist, was ist für einen Gaspreis "normal". Der CO2-Preis wird in den nächsten Jahren weiter anziehen, Ziel ist m.E. 200 EUR/t bzw. umgerechnet 3-4 ct/kWh. Mit dem Kohleausstieg steigt in der Verstromung die Nachfrage nach Erdgas, was den Preis weiter treibt. Und aus geopolitischen Gründen werden wir vermutlich auf Jahre hinaus einen höheren Anteil an teurem LNG bekommen als bisher. Panik-Spitzen von 20 ct/kWh und mehr, wie wir sie jetzt kurzzeitig hatten, dürften nicht anhalten (außer Putin dreht uns das Gas ab), aber mittelfristig rechne ich beim Gas durchaus mit Preisen um 10-15 ct/kWh.


    Beim Strompreis sollte sich dagegen mittelfristig der steigende Anteil an EE (v.a. Windstrom) stabilisierend auswirken. Außerdem rechne ich in ein paar Jahren mit der Einführung variabler Tarife (je nach EE-Angebot), die man mit einer WP und einem ausreichend großen Wärmespeicher sehr gut ausnutzen kann. Und eine PV-Anlage kann (je nach den Umständen) ein Viertel bis ein Drittel quasi kostenlosen Strom zum Wärmepumpen-Strommix beitragen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin sailor773,


    besten Dank für die ausführliche und hilfreiche Antwort! Auf das Datum des Posts hatte ich gar nicht nicht geachtet, danke für den Hinweis!


    Bei der Lagerung der Pallets hatte ich gesehen, dass für diese direkt in den Anlagen ein Lagerbereich vorgesehen ist. Wir tendieren aber nun auch mittlerweile nach tieferer Recherche zu einer Wärmepumpe. Nun geht es nun noch darum, die richtige zu finden.


    Habt vielen Dank für Euer Input und noch einen schönen Sonntag!


    Eure Sabine