Bericht zu billig Eigenbau 800W Gas BHKW

  • Motor zerrissen nach nur 200h ohne Vorwarnung:

    habt ihr eine Ahnung wie sowas passieren kann? Den Zylinder hat es regelrecht abgerissen vom restlichen Kurbelgehäuse.

    Die Zylinderinnenwand war glatt bis auf den Streifen im Foto. Der kann aber während des Crashs passiert sein. Fehler im Guss oder Kolbenklemmer?

    Ich bin am Zweifeln, ob ich einen dritten Versuch wagen soll.

  • Das sind Notstromer, die sind in der Preisklasse nicht für Dauerbetrieb geeignet.

    Du solltest vielleicht doch auf einen wassergekühlten Industriemotor wechseln.

    Es gibt ja einige zur Wahl. Nur ob deine Box dann von der Größe reicht?


    Gruß

    Thomas

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Entweder war das ein heftiger Kolbenklemmer oder es könnte auch ein Flüssigkeitsschlag gewesen sein. Ich habe mir nicht alles genau durchgesesen, aber es stand irgendwas von Tropfenbildung am Ansaugfilter und Kondensatrückführung im Text .


    Gruß Freddy

  • Moin,


    egal aus welchem Grund sich das Ding zerlegt hat ist das in meinen Augen ein Garantiefall wegen Fehlkonstruktion. Bei sowas sollten zuerst die Stehbolzen ausgerissen werden nicht gleich der Motorrumpf in zwei Hälften zerfallen.


    Grüße

  • Bei einem Kolbenfresser sollte weder Stehbolzen noch Gehäuse zerböseln. Aber was erwartest du bei einm Notstromagregat für 200€.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

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  • Nach kurzer Trauerphase gehts weiter mit dem Guede ISG 2000-2 (Lifan 152-F4). Mit 99ccm, 10kg, 5 Kolbenringen und hoffentlich Stahllaufbuchse steigen die Chancen auf ein Gerät mit optimalem Wirkungsgrad und Heizleistung (20% und 4-5kW) bei akzeptabler Laufleistung. (Schema 152-F4) Technisch übernehme ich alles vom ISG 1200: Steuerung, Wassereinspritzung, E-Start über 21-poligen Generator, automatischer Ölwechsel (0.75l 5W30) direkt aus/in dem/den 5l Ölkanister. Die Drehzahl reduziert sich auf ca. 2000 rpm, was gut für die Akustik, die Standzeit und den Wirkungsgrad des AC/DC-Wandlers ist.

  • Geschafft! Der Neue läuft!

    800Wel/3500Wth bei 7.3l/min Erdgasverbrauch werden auf 2500rpm erzielt. Nach 2h erreicht die Box aber die 60°C-Abschaltung, obwohl nicht komplett verschlossen. Ein elektrischer Umluftkühler ist wohl unumgänglich, es sei denn ich finde einen besseren Lamellen-WT. Welche PKWs heizen am besten? Der jetzige ist ein Nachahmerprodukt vom alten Polo.

    Wie auf dem Foto vom kleinen Motor erkennbar ist, lagert sich schon nach 200h ordentlich Kupfersediment an. Ein V2A-Auspuff muss es wohl sein. Der Motor hat keinen Zylinderkopf. Wenn man an die Ventile will, muss die Ölwanne samt Kurbelwelle ausgebaut werden. Die Ventileinstellung ist aber von oben ein Kinderspiel. Ist das alte Motorentechnik? Ölwechsel plane ich alle 100h. Die Automatik kommt erst nach 500 Bh, wenn er davor nicht die Krätsche gemacht hat.

    Hier noch das Video: 100ccm-Motor läuft!

  • Deine Ausdauer ist erstaunlich.

    Ich hätte schon lange die Reisleine gezogen und was langlebiges gebaut.

    Ständig die ungewissheit wie lange das Ding hält, meine Frau hätte die Krise bekommen.

    Wenigstens wird es bei dir nicht kalt wenn das Ding ausfällt.


    Gruß

    Thomas

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

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  • Hallo Fans!

    Kennt sich jemand mit Gasmotoren etwas tiefer aus? Wäre an einem Chat interessiert, bevor ich anfange den Zylinder zu wechseln. Offensichtlich neigen die Kolben zum kippeln, wenn sie mich sehen :) (ungedrosselt bei 2300rpm, sattes Gemisch, Start ohne Vorschmierphase, keine Filterung) Die Folge ist abnormer Verschleiss, wie der letzte bei 100Bh (ohne Ölwechsel). Mir gehen als Optionen Dinge durch den Kopf wie Drosselung, AGR, Magermix, Anlasserdrehzahl bis 3000 (bis die Spritzschmierung ordentlich spritzt bevor er zündet) und natürlich eine ständige Ölfilterung.

    Mit was würdet ihr anfangen?

    Der Dachs bzw. der Ecopower 1.0 läuft doch gedrosselt, wenn ich mich richtig entsinne?

    Mein erster OBI-Motor lief 2000h bei Halblast ohne Blowby-Problem - zumindest das will ich wieder erreichen.

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Neu auf dem OP-Tisch: DT-IG 2000 bzw. clones für 250 Euro (nachdem ich den Zylinderwechsel am ISG 2000-2 nicht richtig hinbekommen habe :( )


    Das Modell ist brandneu auf dem Markt und ich glaube es wird als Massenprodukt so schnell nicht verschwinden.

    - robuster Gestellaufbau, 20kg, 10l Tank

    - 2 kW max

    - wartungsfreier 7-poliger Generator (21Spulen) mit Drehzahlabsenkung im Teillastbereich

    - einfach abnehmbarer Zylinderkopf - im deutschen Handbuch reden die sogar von der Reinigung der Ventile alle 100h

    - keine All-Plastik-Konstruktion


    Wenn er auch noch eine Stahl-Laufbuchse hat, stehen die Zeichen gut für ein Leben als BHKW. Hab die Motorsteuerung mal modularisiert (siehe unten) - falls das ein Programmierer hier liest - . Kaum noch globale Variablen. Bin dankbar für Kritik.


    Nachtrag:

    Die Filletierung lieferte den Grund für den ruhigen Lauf. 2 Schwungmassen: Der Permanentmagnetrotor hinten und der Gußlüfter vorn. Klassische Induktionszündung ohne HKZ sind ein Hinweis. Hier wurde ein klassisches Gerät z.B. "Güde GSE 1200 4T" sparsamer gemacht, ohne den Preis zu verdoppeln. Der große Bruder "CMI C-G-2800" lief bei mir schonmal 2000h bevor ich ihm überdrüssig wurde. (zu stark, kein E-Start, zu schwer)

  • Deine Probleme mit Verschleiß am Kolben werden wohl Konstruktionsbedingt sein.

    Durch die sehr kompakte Bauweise wird das Pleul wohl eher sehr kurz sein, was zu relativ großem Anstellwinkel des Pleuls führt.

    Um so größer der Winkel, um so größer der Druck auf das Kolbenhemd.

    Die verwendeten Materialien werden auch nur geringe Notlaufeigenschaften haben, was beim Start natürlich zu Reibung führt.

    Abgesehen davon wirst du beim Luftgekühlten Zylinder beim Abschalten die Wärme nicht los, was verstärkt zum abfliesen des Ölfilms führt.

    Ich glaube nicht, dass du da groß gegensteuern kannst.


    Die Billignotstromer sind eben nicht für die Ewigkeit gebaut, sondern wirklich nur für den Notfall gedacht. Ich glaube kaum, dass der Hersteller von mehr als 100 Bstd während der Garantiezeit ausgeht.

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Das einzige was mir dazu einfällt, wäre ein PTFE Zusatz um die Notlaufeigenschaft zu verbessern.

    Mit etwas Glück könntest du hier den Verschleiß deutlich reduzieren.

    Da gabe es doch vor Jahren auf der IAA ein Auto, das tagelang ohne Motoröl gelaufen ist.

    Das war glaube ich mit Slick50 behandelt worden.


    Gruß

    Thomas

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Die Saison ist eröffnet.

    Der Guede ISG 2000-2 hat einen neuen Zylinder, Kolben und Ringe und ist dichtungslos dicht dank Silikon.

    An folgenden Fronten habe ich gearbeitet um eine lange Laufzeit zu erreichen:

    - dickeres 10W40-ÖL mit niedrigem Aschegehalt (ADDINOL 10W-40 EXTRA TRUCK MD 1049 LE 5L)

    - 5s Startphase ohne Gas zum Einschmieren

    - Drosselung auf 550W durch Drosselklappe bei 2600rpm (niedrigere Drücke und Momente, mehr Luft-Kühlung)- Abgasstecke ist jetzt aus VA - dadurch sedimentfreies Injektionswasser

    - Ölfilterung und zyklisches Austauschen mit Vorratsgefäß

    - Ölcheck ist bei 100Bh geplant (wenn OK reicht ein 5l-Kanister für einen Winter)


    Viel Zeit ist für eine neue Software draufgegangen. (jetzt fast ohne glob. Variablen) Die drei Geräte (Energiewandler, Steuerung, Zündprozessor) sind jetzt über einen Wired-Or-Bus verbunden. Das macht die Diagnose und Parametrisierung sehr einfach. Das Kondensatwasser ist jetzt klar, sodass es direkt in die Botanik gehen kann. Öl hält ein Schaumstoff-Filter zurück. Typische Werte sind: Wel:17% (am Akku), die Temperaturen sind: Abgas 40, Box 50, Vorlauf 48, Rücklauf 31, Öl/Zylinder 80

    Da der Zündprozessor auch Pulspakete auf die neuartigen Mini-Zündspulen abfeuern kann, sind die Zeiten der guten alten 12V-Zündpule gezählt. Das würde den Aufbau weiter vereinfachen.

    Update 23.9.:

    Die originalen CDI-Zündspulen mit 100µs Ladezeit schaffen es nicht, Erdgas zu zünden. Eine moderne Stabzündspule mit 2ms Ladezeit sollte mehr Energie haben und ist aber noch klein genug, daß sie auf die kleine Grundplatte (250x250mm) montiert werden kann.

  • Ölcheck-Bericht:

    Das Ergebnis war niederschmetternd (Silizium=271!, Eisen, Alu, Kupfer und Molybdän riesig)

    Der Grund war wohl der eingebaute Feinstaub-Generator in Form des Ölbinder-Pulvers. (https://www.ebay.de/itm/250851630084)

    Die Druckvibrationen in der Box haben ihn wohl aufgewirbelt. Das blödeste ist, dass ich das Zeug nicht mal mehr brauche. Der Ausbau aus der unterirdischen Kammer war mir nur zu aufwändig. Das war wirklich teueres Lehrgeld.


    Anhang: Oelcheck-Analyse