Hallo,
ich möchte für meinen Onkel, der seit 2002 2 Dachs (Heizöl) betreibt eine Kosten/Nutzen-Rechnung erstellen.
Wie gehe ich das am besten an, was muss ich berücksichtigen?
Welche Daten benötige ich?
Gibt es evtl. Vorlagen wie man sowas anstellt?
Gruß Christian
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Hallo,
eigentlich ganz einfach, ist eine Gewinn-und Verlustrechnung:
Auf der einen Seite steht das Heizöl, die Wartung und evtl.Reparatur.
Auf der anderen Seite ist der erzeugte Strom des Dachs auf der MSR1-Regeleinheit abzulesen. Und nun mußt du feststellen wieviel Strom du ins öffentliche Netz eingespeist hast
(am Zählerstand ablesen/Zählerkasten), diese multiplizierst du mit der Einspeisevergütung und die Differenz zum vom Dachs erzeugten Strom multiplizierst du mit deinem Strompreis pro kW.
Bedenke, daß eine herkömmliche Heizung gar nichts erwirtschaftet und der Umwelt nur Schaden zufügt. -
Hallo Christian F.
sicherlich hat Dachser recht, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ist nicht schwer, aber es werden schon ein paar Zahlen mehr benötigt.
Wenn es wirklich genau werden soll, müssen möglichst außerhalb vom Dachs die Strom- und Wärmeabgabe mit geeichten Zählern gemessen werden. Ist das nicht möglich, können auch über die jährliche Laufzeit diese Werte in etwa ermittelt werden. Diese theoretischen Werte liegen aber über den in der Praxis erzielten.
Weiterhin gehen auch folgende Angaben in die Gewinn und Verlustrechnung ein. Energiesteuererstattung, in den ersten 10 Jahren die Gutschrift aus dem KWk-Zuschlag, Gutschrift für vermiedenen Netznutzung. Auf der Kostenseite müssen natürlich auch die Anschaffungskosten und die die entsprechenden Zinsen dafür berücksichtigt werden.
Also nötigen Angaben sammeln und dann nochmal hier melden.
Mit freundlichen Grüßen
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Moin Moin,
also Zinsen werden wohl kaum einfließen. Du bist ja kein Konzern mit wahnwitzigem Cashflow
Alle Einnahmen minus alle Ausgaben ganz easy @:-
( PS Ausser du hast nen Kredit extra fürs BHKW dann sind die Zinsen natürlich ausgaben )
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Nach meiner Meinung ist die Berechnung komplexer als die meisten annehmen ... so wird z.B. die Wärme mit einem schlechteren Wirkungsgrad produziert wird als mit einem BW-Gerät ... auch solche Dinge müßen einfließen ...
Ich habe da 'was:
Das kann sich jeder downloaden der Interesse daran hat ... das ist eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für einen Tag, da z.B. die Jahresnutzung nur geschätzt werden kann ...
Excel-sheet Wirtschaftlichkeitsberechnung
Zu finden im Bereich BHKW - download
Dies ist auch weitestgehend die Grundlage für die Online-Wirtschaftlichkeit.
Der Wert Bilanz ergibt den Gewinn oder Verlust am Tag .
MfG me. Ahrendt
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Da sage ich zuerst mal herzlichen Dank für die tollen Info`s
Wenn ich es richtig verstehe, ist die Anlage bivalent betrieben ??
Wie ich bereits wusste, liegt der thermische Wirkungsgrad wegen dem WT des ecopower etwa 5% unter dem thermischen Dachswirkungsgrad. Das gleiche gilt für den elektrischen Wirkungsgrad der 2 % unte dem Dachs liegt.
Das sind 7 % Haben oder nicht Haben.
Darf ich trotzdem mal gehässig fragen, was der andere Wärmeezeuger für Spezifikation hat ??
Du hast mit einer Brennwertheizung verglichen - 90 % mit Warmwasser erwärmung auf 70 Grad??
Radiatorenbeeizung 65 Grad Vorlauf ??Dann 90 % ?? 86 % Ok aber bei 90 % habe ich schon Bauchschmerzen Wie ist das mit dem Stromverbrauch der Brenwertheizung ?? Wie mit den Wartungskosten der Brennwertheizung, die finde ich in Deiner Wrtschaftlichkeitsberechnung nicht....
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... es ist ein Viessmann Vitocrossal 65kW ... ohne WW-Bereitung (kein Bedarf, Elektronik-Firma) ... Heizflächen 55/40 ...
Die Berechnung verfolgt folgende Annahme :
Hätte man die benötigte Wärme nur aus dem BW-Kessel anstelle dem BHKW geholt, hätte man den berechneten Verlust/Gewinn gemacht . Denn das BHKW steht dort ZUSÄTZLICH herum ! Deswegen fließen auch die vollen BHKW-Kosten in die Berechnung. Und das muss bei jedem, der einen weiteren Kessel dort stehen hat, ebenso sein ... denn warm machen kann er ja !!!
Hat man keinen Spitzenlastkessel muss man alternativ z.B. einen BW-Kessel annehmen, dann aber die Kosten für die Erstellung von den Investitionskosten abziehen. (Welche Kosten wären entstanden wenn ich NUR ein BW-Kessel hätte installieren lassen)Der BW-Kessel muss sowieso gewartet werden, da er ja bereits dort stand und auch benötigt wird. Die Kosten fließen deswegen nicht in die Berechnung ein.
Die Frage ist also : Welche Seite ist wirtschaflicher BHKW oder BW-Kessel ... naja .. und das Ergebnis ist selbstsprechend obwohl der Ecopower dort ideale Bedingungen hat ... dem Dachs würde es dort auch nicht besser gehen, auch wenn er leichte Vorteile im Wirkungsgrad hat (5% + 2% sind nicht 7%).
Man kann dort ruhig 90% annehmen ... denn es bedeutet ja, dass der BW-Kessel lediglich 90% des vom BHKW verbrauchten Gases benötigt hätte ... bzw. der BW-Kessel 110% Wärme mit der gleichen Menge Gas erzeugt hätte ... und ich denke, dass das angesichts des thermischen Wirkungsgrades eines BHKW's geschmeichelt ist .
MfG me. Ahrendt
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Danke für die vielen Antworten!
Also einige Daten hanbe ich bereits, aber es fehlen mir noch einige zusammenhänge.
Ich nenne mal ein paar Daten von einem der Dachse:
Inbetriebnahme: 25.04.2002
Betriebsstunden: 42730
ins RWE-Netz eingespeist: 24640 KWh (Wert von beiden Dachsen)
aus RWE-Netz bezogen: 198078 kWh
kWhel: 236466
kWhth: 443728
daraus habe ich errechnet, dass der Dachs durchschnittlich 8243,4 h pro Jahr gelaufen ist (das entspricht einem Ausnutzungsgrad von ca. 94%)
Die Werte sind spitze wie ich finde.
Z.Zt. bastel ich mir eine Excel-Tabelle für die Wirtschaftlichkeitsberechnung. Doch es dürfte nicht ganz einfach sein an alle Daten wie z.B. Wartungskosten und Einspeisevergütung zu kommen.
Vielleicht könnt ihr mir sagen wie ich dahinter komme wieviel Einspeisevergütung mein Onkel bekommen hat, in welchen unterlagen kann ich das nachsehen?
Wenn ich das richtig verstehe setzt sich diese aus dem EEX-Baseloadpreis, dem KWK-Bonus und einem weiteren Zuschlag für nicht genutztes Stromnetz zusammen. Wo taucht dieser Wert auf? In der normal Stromrechnung?
Wie funktioniert das mit der Stromsteuerbefreiung und der Mineralölsteuerbefreiung??? -
Zitat
Original von me. Ahrendt
... es ist ein Viessmann Vitocrossal 65kW ... ohne WW-Bereitung (kein Bedarf, Elektronik-Firma) ... Heizflächen 55/40 ...Ok ist klar - dann passt`s
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Nochmal für dumme:
Auf meiner Liste habe ich nun folgende Punkte:Ausgaben pro Jahr für Dachs:
- (mehr) Eingesetztes Heizöl (statt bei Wärmeerz. durch Kessel)
- Wartungskosten
- AbschreibungEinnahmen pro Jahr:
- Einspeisevergütung
- Vermidene Stromkosten durch Selbsterzeugung
- ???Was fehlt noch??
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Zitat
Original von Christian F.
Vielleicht könnt ihr mir sagen wie ich dahinter komme wieviel Einspeisevergütung mein Onkel bekommen hat, in welchen unterlagen kann ich das nachsehen?
Wenn ich das richtig verstehe setzt sich diese aus dem EEX-Baseloadpreis, dem KWK-Bonus und einem weiteren Zuschlag für nicht genutztes Stromnetz zusammen. Wo taucht dieser Wert auf? In der normal Stromrechnung?
Wie funktioniert das mit der Stromsteuerbefreiung und der Mineralölsteuerbefreiung???Also, für die Einspeisevergütung gibts vom RWE einenBerechnungsnachweis für jedes Jahr, wo für jedes Quartal eine Gutschrift für Wirkarbeit, vermiedene Netznutzung und Zuschlag nach KWKG aufgeführt wird. Den Zuschlag nach KWKG von 5,11 ct/kwh gibts natürlich nur wenn die Anlage bei der BAFA angemeldet ist. Die Mineralölsteuer/jetzt Energiesteuer kommt von zuständigen Hauptzollamt, aber nur auf Antrag, also nicht automatisch! Frag doch mal, ob damals beim HZA ein Erlaubnisschein für die steuerfreie Verwendung von Heizöl in den Dachsen gestellt worden ist! Ich habe von einem Betreiber gehört, der seit Jahren einen Dachs hat und noch nie die Mineralölsteuer zurückgefordert hat
AxelF
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Hallo Christian F.
bei der von Dir genannten Laufzeit, müssen die Dachse wohl geweblich eingesetzt sein. Da gibt es sicherlich in der betrieblichen Buchführung die entsprechenden Nachweise. Warum kannst Du Deinen Onkel nicht fragen?
Mit freundlichen Grüßen
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Hallo !
Original Christian F:
ZitatInbetriebnahme: 25.04.2002
Betriebsstunden: 42730
ins RWE-Netz eingespeist: 24640 KWh (Wert von beiden Dachsen)
aus RWE-Netz bezogen: 198078 kWh
kWhel: 236466
kWhth: 443728Nun ja, mal ohne zu rechnen, soviele Bth, und nur sowenig Strom eingespeist, und noch nebenbei soviel Strom bezogen, dann muss es schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich die beiden Dachse nicht lohnen.
Jedenfalls im Moment:
Denn in der Vergangenheit konnt man (so bis ende 2005) konnte man als Landw. Betrieb Strom zu sonderkonditionen beziehen.....Aber Trotzdem, wenn die Wärme nicht vernichtet wird, sondern gebraucht wird, dann lohnt sich hier der Dachs!
Aber dieses schwarz auf weiß nachzuweisen, das ist eine schöner Ferienaufgabe
Gruß Dachsgärtner
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Hat denn 'mal jemand seine Zahlen in das Excel-Sheet eingegeben oder traut ihr euch nicht
... was nicht bedeuten soll, dass ein BHKW wirtschaftlich sein muss ... das bleibt natürlich die eigene Entscheidung !!!
Es wäre aber interessant zu sehen, in welchen Fällen die BHKW's tatsächlich wirtschaftlich betrieben werden kann. Wenn also jeder BHKW-Betreiber seine Daten in das Sheet eingibt und dann veröffentlicht, könnte man daraus Kaufentscheidungen ableiten.
Oder interessiert daß niemanden außer mir
MfG me. Ahrendt