Kleine Elektroautos mit reduzierter Ladeleistung um die 1kW? (Nano-BHKW)

  • Vielleicht gibt es eine Open Source-Lösung für CCS oder Chademo. Leider hat die Industrie besseres zu tun.

    An Effizienz wäre das nicht zu übertreffen, weil keine DC/AC -> AC/DC Wandlungsverluste auftreten. Also im Prinzip heisst das: PV möglichst direkt (nur ein DCDC-Wandler) mit der Batterie zu verbinden. Ich komme von 400V PV und lade damit eine 400V Batterie. Das ist einfach, effizient und modulierbar von 0W bis 50kW. Bei BHKWs mit Synchrongeneratoren wäre das auch total einfach. Nur das dort kein MPPT-Algorithmus sondern eine Regelung eingebaut sein muss, die die Drehzahl - sprich Leistung - konstant hält.

    Universeller aber eben auch uneffizienter und aufwändiger ist der Umweg über Wechselstrom.

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Hallo,


    ich beschäftige mich auch schon einige Tage mit den Thema Elektromobilität. Ich möchte gerne auf E umsteigen und auch so viel wie möglich Eigenstrom tanken.


    Zu meiner Ausgangslage:

    Ich besitze eine 5,1 Kwp Anlage mit einen 6KW Speicher(Varta). Meine Autarkie liegt bei 70%. Ich habe 2019 ca. 1900 KW/h Stromüberschuß ins Netz eingespeist(0,12 ct). Nun gilt es für ein E-Auto so viel wie möglich KW/h bereitzustellen.


    Ich rechne bei dem Auto erstmal nur meine Pendelstrecke von 100 km/Werktag mit ca. 17KW/h Verbrauch. Bei 230 Tage hätte ich ein Bedarf von 4600 KW/h.


    Nun könnte im Sommer der Überschuß gemittelt durch die PV gedeckt werden, aber was im Winter?


    Das kommt meine 22 Jahre alte Heizung ins Spiel, die noch funktionfähig ist, ich aber ein wenig Angst um meine Öltanks habe. Da spiele ich mit den Gedanken eine BSZ anzuschaffen. Ich denke unabhängig von dem Auto wäre ich mit Solar/Speicher und BSZ Hausseitig nahezu Autark.


    Aber was wäre die beste Lösung die durchgehend relativ geringen Stromüberschüsse im Winter für das Auto zu nutzen? Eine Cloud wird in Verbing Solar+BSZ nicht angeboten bzw. ist zu teuer.


    Oder könnte man die Rechnung von hinten aufziehen? Mein "Reststrombezug Netz" 2019 Betrug ca. 1400 KW/h was mit der BSZ abgefangen werden würde. Daher könnte man ca. 50% der benötigen Strommenge für das Auto im Jahr selber produzieren, rest würde aus dem Netz gezogen werden. 50% = 2300 KW/h - 1400 KW/h =900 KW/h. Das wären ca. 290 € Mehrkosten gegenüber ca.1100 € Dieselkosten.


    Schönrechnen kann man alles;)


    Gruß

    danmac

  • Moin danmac,


    dass Du im Sommer ein E-Auto aus der PV-Anlage laden kannst, glaube ich eher nicht. Angenommen der von Dir genannte Überschuss (1.900 kWh) verteilt sich auf die 180 Tage des Sommerhalbjahrs, dann wären das ca. 10-11 kWh pro Tag, also schon weniger als die benötigten 17 kWh. Außerdem steht das E-Auto an Werktagen wahrscheinlich tagsüber beim Arbeitgeber, kann also i.d.R. nur an Wochenenden aus der PV geladen werden. Ein Laden des E-Autos aus dem Stromspeicher dürfte weder sinnvoll noch möglich sein, denn der Strom wird abends und nachts im Haushalt benötigt. Ganz grob wird es also so aussehen, dass Du im Sommer nur am Wochenende das E-Auto aus der PV-Anlage laden kannst. Das wäre dann der Überschuss von 2 Tagen, also ca. 20 kWh mal 25 Wochen = ca. 500 kWh/Jahr, denn im Winterhalbjahr gibt es keine Überschüsse.


    Die Frage ist, ob und wie sich das mit einer Brennstoffzelle ändern würde. (Dass ein Gasanschluss möglich ist, setze ich jetzt mal voraus.)


    Wir kennen Deinen Wärmebedarf nicht, aber es ist vielleicht nicht völlig daneben, wenn man für eine BZ wie die Vitovalor eine Jahreslaufzeit von ca. 6.300 Stunden ansetzt: 5.460 Stunden in der Heizperiode (240 Tage) plus 7 Stunden täglich im Sommer für Warmwasser. Die BZ würde dann in der Heizperiode (Mitte September bis Mitte Mai) ca. 17 kWh Strom am Tag erzeugen und im Sommer ca. 5 kWh/Tag.


    Dein Strombedarf ohne E-Auto kann aus den von Dir angegebenen Zahlen mit ca. 13 kWh/Tag errechnet werden. Während der Heizperiode könnte die BZ das (bei Bedarfsspitzen mit Hilfe des Stromspeichers) locker abdecken. Es bleiben ca. 4 kWh/Tag Überschuss, und PV-Strom kommt ja auch noch dazu. Trotzdem kannst Du auch dann das E-Auto an Werktagen nur nachts zwischen ca. 22:00h und 06:00h laden, denn tagsüber ist es nicht da. Und abends fallen bis etwa 22:00h keine Stromüberschüsse an, da wird bei max. 0,75 kW BZ-Leistung eher der Speicher entladen. Nimmt man 0,1 kW Grundlast an, so bleiben nachts 0,65 kW fürs E-Auto. In acht Stunden Ladezeit gibt das dann ca. 5 kWh pro Nacht. Vereinfacht kann am dieselbe Stromerzeugung (nur nachts) auch im Sommer ansetzen. Damit ist es vermutlich möglich, im Jahr an ca. 330 Tagen (Urlaub rechne ich ab) je 5 kWh aus der BZ ins E-Auto zu laden, das wären insgesamt ca. 1.650 kWh. Außerdem bleibt an den Wochenenden auch im Winter mehr PV-Strom fürs E-Auto übrig. Rechnet man für den Sommer wie oben 500 kWh und im Winter vorsichtig 250 kWh, so kommen insgesamt 2.400 kWh im Jahr aus BZ + PV fürs E-Auto heraus.


    Allerdings gilt das nur, wenn das E-Auto mit "Schnarchladung" geladen wird, also mit 2,3 kW aus der Steckdose. Bei dieser Lademethode ergeben sich deutlich höhere Ladeverluste als beim Laden mit einer 11 kW Wallbox. (Der Stromspeicher hilft da auch nichts, eine Wallbox würde den in 30 Minuten leer lutschen.) Mit Wallbox werden Ladeverluste um 15% genannt, d.h. um 17 kWh ins E-Auto zu bekommen, musst Du ca. 20 kWh laden. Bei Schnarchladung können sich die Verluste bei manchen Modellen verdoppeln, für den Smart werden sogar noch höhere Verluste genannt. Evtl. erfährt man das beim Hersteller, ansonsten muss man das ausprobieren.


    Jedenfalls nehme ich an, dass Du mit einer Brennstoffzelle (Vitovalor o.dgl.) in Deinem System ohne E-Auto auf nahezu 100% Autarkie kommen kannst. Vermutlich könnte die BZ in der Heizperiode mit Hilfe des Stromspeichers den Strombedarf zu 100% decken, das wären ca. 3.100 kWh. Im Sommer kämen etwa 600 kWh aus der BZ und 1000 kWh aus der PV-Anlage. Eingespeist würden ca. 1.000 kWh BZ-Strom und ca. 4.000 kWh PV-Strom. (Mit E-Auto würde der BZ-Strom zu annähernd 100% selbst verbraucht. Zusätzlich schätze ich einen Verbrauch von ca. 2.400 kWh PV-Strom; etwa 2.600 kWh würden eingespeist.)


    Zur Kostenrechnung: Der selbst verbrauchte BZ-Strom kostet derzeit nur 3 ct/kWh (entgangene Einspeisevergütung). Für den PV-Strom sind die von Dir genannten 12 ct/kWh anzusetzen, deshalb lohnt es sich BZ-Strom vorrangig zu verbrauchen und PV-Strom ggf. einzuspeisen. (KWK-Zulage muss man nicht einrechnen, weil bei Deinem Verbrauchsprofil jedenfalls die Pauschalzahlung 1.800 EUR empfehlenswert wäre.) Natürlich kannst Du aber mit einer Brennstoffzelle nicht mehr als die 1.400 kWh Bezugsstrom substituieren. Dabei sparst Du pro kWh (30-3=) 27 ct/kWh. Weitere ca. 2.300 kWh müssten zwangsläufig PV-Strom substituieren, und da sparst Du nur (12-3=) 9 ct/kWh. Trotz an sich sehr guter Randbedingungen ist es also durchaus möglich, dass sich eine Brennstoffzelle bei Dir nicht rechnet.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Volle Zustimmung, ausser,

    Trotzdem kannst Du auch dann das E-Auto an Werktagen nur nachts zwischen ca. 22:00h und 06:00h laden, denn tagsüber ist es nicht da.

    wir kennen die Arbeitszeit von danmac nicht. Vielleicht arbeitet er ja im Schichtbetrieb, etc. aber auf jeden Fall würde ich von 8 Std. Arbeit plus max. 1 Std. Arbeitsweg ausgehen eher weniger. Demnach wäre das Auto i.d.R. 10 Stunden abwesend, je nach Arbeiszeiten schätze ich könnte das Auto also doch schon ab 16 oder 18 Uhr geladen werden. Zu dem Zeitpunkt wäre die Batterie meist schon voll und der PV überschuss könnte noch ins Auto gehen.

    Das macht dann bis zu ca. 30 km pro Stunde mit PV Strom aus, was z. B. von 16 bis 19 Uhr plus Schnarchladung aus der BSZ in der Nacht durchaus für die tägliche Strecke von 100 km reichen könnte.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • danke sailor für dein ausführliches Statement. Aber ich denke so krass ist es nicht und Der Dachs hat schon recht. Ich kann sicherlich noch 3 h PV Strom laden, bei meiner größe der Anlage macht das max 5-6 KW/h aus denke ich. Mein Speicher ist so ab 13 Uhr vollständig geladen. Mit eingestellter BSZ vielleicht 7 KW/h.

    Unabhängig ob ich mir eine BSZ zulege oder nicht, wäre noch eine Option meine PV zu erweitern.

    Ich will nicht versuchen mit die letzte KW/h irgendwo zusammen zu schnurren, aber wenn man was vorab planen kann, macht es für mich Sinn die effektivsten Komponenten dafür zu nutzen.

    Gruß

    danmac

  • Suche dir ein sparsameres Fahrzeug. Der Ioniq oder der Up z.B. Kann man beide mit 11 kWh fahren... wenn man es möchte.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,